Cover-Bild Als die Liebe endlich war
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 13.06.2017
  • ISBN: 9783453359536
Andrea Maria Schenkel

Als die Liebe endlich war

Roman
Als der junge Carl 1950 in New York Emmi kennenlernt, findet er bei ihr die Geborgenheit, die er seit seinem elften Lebensjahr vermisst. Mit seiner Familie floh er 1938 von Regensburg nach Shanghai und emigrierte später in die USA. Emmi hat Deutschland erst nach dem Krieg verlassen – beide wollen über die Vergangenheit schweigen, um neu zu beginnen. Jahrzehntelang führen sie ein unbeschwertes Leben. Bis Carl die Wahrheit über seine Frau erfährt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2021

Historienroman mit Nachhall

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Story:
1938, kurz bevor es zu spät dafür ist, flieht der junge Carl aus Regensburg mit Mutter und kleiner Schwester aus der Heimat und immigriert in Shanghai. Eine aufwühlende, lange Reise nach einer neuen ...

Story:
1938, kurz bevor es zu spät dafür ist, flieht der junge Carl aus Regensburg mit Mutter und kleiner Schwester aus der Heimat und immigriert in Shanghai. Eine aufwühlende, lange Reise nach einer neuen Heimat beginnt, hinter ihm liegt sein jüdisch geborener Vater, der seine Heimat, Deutschland nicht verlassen wollte. In den USA findet Carl endlich den so lange gesuchten halt und lernt seine künftige Frau Emmi kennen. Gemeinsam lassen sie ihre Vergangenheit hinter sich, doch Jahrzehnte später wird er von einer Nachbarin gebeten den Nachlass ihres Mannes durchzusehen, dort stößt er auf Dokumente und Briefe, die längst vergessene Ereignisse und Erzählungen aus seiner Vergangenheit wachrütteln und Hinweise auf Emmis Vergangenheit bergen. Das Fundament aus Schweigen, auf dem das Glück ihrer Ehe ruht, beginnt schleichend zu bröckeln.

Schreibstil/Inhalt:
Die Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit ist sehr gut gelungen. Die Geschichte ist stimmig, interessant und unterhaltsam. Außerdem bietet sie tiefblickende Einblicke in eine Zeit, die so lange her zu sein scheint und durch die Perspektive der Gegenwart plötzlich ganz nah wird. Andrea Maria Schenkel behandelt in diesem Buch unter anderem Themen, wie Antisemitismus, Nationalsozialismus und den Holocaust. Sie hat es geschafft Themen, die nicht gerade leicht verdaulich sind, da sie mit Schuld, Hass und Angst verbunden sind bzw. diese Gefühle hervorrufen, in gewisser weise Leben einzuhauchen und die Geschehnisse aus verschiedenen Sichtweisen zu erzählen ohne respektlos zu sein. Der Autorin ist es gelungen einen aufwühlenden, historischen Roman ruhig und entspannt, aber mit einer inneren Tiefe zu erzählen, das einem nicht langweilig wird, sondern eher das Gegenteil erzeugt, nämlich das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Charaktere:
Die Entwicklung der Charaktere und deren Umfeld war gut durchdacht und beschönigt keinesfalls deren Taten, sondern erklärt auch deren Hintergründe, Ursachen und Folgen. Die Autorin lässt durchaus Spielraum zur Spekulation bezüglich der Konfrontation gegenüber dem jüngeren ich beider Charaktere mit ihrem gealterten. Doch das wichtigste an Geschichten, vor allem wenn es um eine mit historischem Hintergrund geht, ist das glaubhafte und überzeugende auftreten der Menschen, sodass man sich gewissermaßen in fiktive Personen hineinversetzten kann und das ist hier definitiv der Fall.

Fazit:
„ALS DIE LIEBE ENDLICH WAR“ ist ein wundervoller Roman, der mich sehr berührt und zutiefst ergriffen hat, sodass mir die Geschichte, auch nach dem ich sie beendet hatte, nicht mehr aus dem Kopf ging.

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Veröffentlicht am 08.02.2018

Die Vergangenheit

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„Die Literatur und die Musik sind es, die uns tragen und uns helfen in dunklen Tagen.“ Ein wunderschönes Zitat mit dem Andrea Maria Schenkel vielen Lesern und Musikfans wohl aus dem Herzen spricht.
Mich ...

„Die Literatur und die Musik sind es, die uns tragen und uns helfen in dunklen Tagen.“ Ein wunderschönes Zitat mit dem Andrea Maria Schenkel vielen Lesern und Musikfans wohl aus dem Herzen spricht.
Mich hat die Autorin mit diesem Roman überzeugt und gleichzeitig beeindruckt, bisher kannte ich sie nur von ihren Krimis, aber sie kann definitiv auch Romane. Sie hat einen Roman geschrieben über Liebe und große Gefühle, aber auch über Verfolgung und Vergangenheit. Das Cover finde ich nicht sonderlich gut vom Verlag gewählt, es mutet meiner Meinung nach etwas kitschig an, dabei ist dieser Roman alles andere als kitschig. Es geht zwar um große Gefühle und eine dramatische Liebe, aber die Autorin schafft es mit ihrer Sprache, dass man zwar gefangen ist von der Geschichte zwischen Carl und seiner Frau, aber kitschig ist sie nur wirklich nicht.
Beeindruckt bei diesem Roman haben mich zum einen die Figuren, Carl und Emmi, aber vor allen Dingen und an erster Stelle die Konstruktion der Geschichte. Die Figuren sind ausgereift, besonders Carl hat mir als Protagonist sehr gefallen. Er durchlebt eine erstaunliche Entwicklung die beeindruckend ist, er sagt sich letztlich sogar von seiner Familie los, indem er nicht nach Deutschland zurück kehrt. Emmi ist es mit der ich nicht direkt etwas anfangen konnte, sie geht oft den Weg des geringsten Widerstandes und trifft so die falschen Entscheidungen, vor allen Dingen ist sie nicht in der Lage ihren Kopf zum Denken zu benutzen, sondern tut lediglich das was man ihr sagt.
Erzählt wird der Roman in drei großen Teilen. Wir begleiten Carl von Regenburg nach Shanghai und erleben wie Emmi nach München zu ihrer Tante geschickt wird. Am Ende eines jeden Teils springt der Roman in die Gegenwart und wir Leser können bereits erste Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart herstellen, bevor dann im letzten Drittel alles auf das große Finale hinaus läuft.
Dem geneigten Leser wird bereits bei der Hälfte des Buches klar, wie tief die Verstrickungen sind, dies tut aber der Spannung keinen Abbruch, denn man möchte zu gerne wissen, wie Carl reagiert, wenn er die Wahrheit über seine Frau erfährt.
Sehr angenehm fand ich auch die Erzählweise von Andrea Maria Schenkel, sie vermag sehr gut Atmosphäre zu schaffen und ihre Figuren lebendig wirken zu lassen. Auch die Dialoge und die Beschreibungen sind für diesen Roman in einer guten Mischung gestaltet.
Ich kann nicht sagen, warum dieses Buch so lange bei mir auf dem Stapel der ungelesenen Bücher gelegen hat, dort war es definitiv zu Unrecht. Ein Buch welches mehr Beachtung verdient hat. Ich hoffe sehr, dass Frau Schenkel uns noch einmal mit einem solch rührenden Buch beeindrucken mag.
Ich bedanke mich bei dem Bloggerportal und der Verlagsgruppe Random House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


Veröffentlicht am 04.11.2017

Wow, was für ein hervorragendes Buch! Ein Spitzenbuch!

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"In einer Welt, in der die eine Hälfte uns verfolgt, und die andere uns nicht haben will ist ein Ort, der uns nur als Fremde sieht, wohl wirklich das Paradies." Zitat Otto Knoll

Von Andrea Maria Schenkel ...

"In einer Welt, in der die eine Hälfte uns verfolgt, und die andere uns nicht haben will ist ein Ort, der uns nur als Fremde sieht, wohl wirklich das Paradies." Zitat Otto Knoll

Von Andrea Maria Schenkel kenne ich bereits ihre hervorragenden Krimis Tannöd, Kalteis und Finsterau. Doch nach der Lektüre dieses Romanes muss ich sagen, dass sie das Metier der unterhaltenden historischen Romane ebenfalls hervorragend beherrscht.

Andrea Maria Schenkel verbindet hier eine Liebesgeschichte vor historischem Hintergrund mit Schauplätzen wie München, Shanghai und Brooklyn und zeichnet lebendige und sehr detaillierte Charaktere, deren Lebenswege tief berühren und fesseln. Sie vermag es, schwierige Zeitgeschichte anschaulich und begreifbar werden zu lassen. Jeder Geschichtsunterricht mit ihr wäre eine wahre Freude gewesen.

Das Buch zeigt eine jüdische Familie auf ihrem Weg in ein vermeintlich besseres Leben, nach Shanghai. Es erzählt von Judenverfolgung, Reichskristallnacht, Weltkriegsszenario, von einer neuen Heimat in Amerika, von Liebe, Kindheit und unterschiedlichen Zielen. Es zeigt aber auch die Geschichte von Erna, die im Zeitraum 1938 bis 1948 bei ihrer Tante Marga in München den Nationalsozialismus aus nächster Nähe miterlebt.

Am Ende des Buches verknüpfen sich die Handlungsstränge und man erkennt, welche Auswirkungen der Krieg auf die Figuren hatte. Manche Menschen wollen vergessen, andere verändern sich oder verschweigen ihre frühere Identität.

Dieser Roman hat mich tief ergriffen und wird mich noch lange beschäftigen. Die historischen Bezüge sind so unglaublich klar erzählt und die Schicksale der Figuren stehen absolut im Fokus.
Diese Schicksale zeigen lebensnahe Begebenheiten, die man so nicht in den Geschichtbüchern findet.


Ich möchte eine Empfehlung für dieses Werk von A. M. Schenkel aussprechen, denn hier wird ein schwieriges Stück Zeitgeschichte durch die Romanfiguren begreifbar gemacht und das auf eine unterhaltsame, wie eindringliche Art und Weise.

Veröffentlicht am 29.08.2017

Eine schöne Liebesgeschichte, die die Frage von Heimat und Herkunft thematisiert und heute aktueller denn je zu sein scheint.

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Klappentext:
Als der junge Carl 1950 in New York Emmi kennenlernt, findet er bei ihr die Geborgenheit, die er seit seinem elften Lebensjahr vermisst. Mit seiner Familie floh er 1938 von Regensburg nach ...

Klappentext:
Als der junge Carl 1950 in New York Emmi kennenlernt, findet er bei ihr die Geborgenheit, die er seit seinem elften Lebensjahr vermisst. Mit seiner Familie floh er 1938 von Regensburg nach Shanghai und emigrierte später in die USA. Emmi hat Deutschland erst nach dem Krieg verlassen – beide wollen über die Vergangenheit schweigen, um neu zu beginnen. Jahrzehntelang führen sie ein unbeschwertes Leben. Bis Carl die Wahrheit über seine Frau erfährt.

Zum Cover: Das Cover ist sehr schön gestaltet worden. Zu sehen sind ein Liebespaar, das sich mit dem Rücken zum Betrachter gewandt hat, aber sich in die Arme fällt. Sie scheinen auf einem Schiff zu stehen. Im Hintergrund ist die Freiheitsstatue deutlich zu erkennen.
Das Cover passt einwandfrei zu der Geschichte.

Zum Inhalt: Dieser Roman thematisiert zwei auf den ersten Blick gleiche Geschichten. Schaut man genauer erkennt man doch Unterschiede. Andrea Maria Schenkel erzählt voller Hingabe zwei unterschiedliche Geschichten. Carl, jüdischer Herkunft, flüchtet mit seiner Familie während des Nationalsozialismus nach Shanghai und emigrierte später in die USA. Emmi hat Deutschland erst nach dem Krieg verlassen, doch ihre Vergangenheit ist ein reines Geheimnis, welches mit dem Konzentrationslager Dachau zu tun hat.
Ich bin sehr geschichtlich-interessiert und dementsprechend war ich auch sehr gespannt darüber, wie die Autorin so ein schreckliches Thema in ihrem Buch verarbeitet. Ich muss sagen Ihr ist es echt gut gelungen.
Vor allem thematisiert der Roman die Frage von Heimat und Herkunft. Ein Thema das heute aktueller denn je zu sein scheint.

Zum Schreibstil: Dieser Roman enthält kurze Sätze, Absätze und gut erkennbare Dialoge, die dem Leser einen guten Leseverlauf geben.
Außerdem wird die Geschichte von so vielen Perspektiven erzählt. Um es zu verdeutlichen: mehrere Perspektiven aus der Vergangenheit von Emmi und Carl, aber auch Gegenwartsperspektiven. Diese bieten dem Leser viele Eindrücke auf die damalige Zeit der jüdischen Flüchtlinge, generell in die Zeit während des Zweiten Weltkrieges. Diese abwechselnde Leseperspektive baut Spannung auf.
Gegen Ende des Romanes gibt es ein Nachwort, das zum einem die Hintergründe dieser Geschichte verdeutlichen und aufzeigt, wie intensiv Andrea Maria Schenkel hinter diesem Roman stand und dafür recherchiert hat.
Was mich nur verdutzt hat, war dass die Inhaltangabe hintem am Buchende zu finden war.

Mein Fazit:
Mir hat dieser Epochenroman sehr gut gefallen. Ich konnte ihn einfach nicht aus der Hand legen und kann diesen jedem nur empfehlen.
Dementsprechend gebe ich "Als die Liebe endlich war" 5 von 5 Sternen.


Veröffentlicht am 07.07.2017

Als die Liebe endlich war

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Grete Schwarz flüchtet mit ihren Kindern Carl und Ida 1938 vor dem Nationalsozialismus nach Shanghai. Ihr Mann Erwin, auch jüdischer Abstammung, aber katholisch getauft, reist mit bis Genua, doch er kann ...

Grete Schwarz flüchtet mit ihren Kindern Carl und Ida 1938 vor dem Nationalsozialismus nach Shanghai. Ihr Mann Erwin, auch jüdischer Abstammung, aber katholisch getauft, reist mit bis Genua, doch er kann sich nicht vorstellen, sein Heimatland zu verlassen und will in Deutschland bleiben.
Carl, der elf Jahre alt war, als er mit seiner Mutter und seiner Schwester Regensburg verließt, will nach dem Krieg nicht mehr zurück nach Deutschland zurück. Er will sich in Amerika aufbauen. Er lernt die deutschstämmige Emmi kennen und hat mir ihr ein gutes Leben. Doch nach sechzigjähriger Ehe sorgt ein Zufall dafür, dass er etwas über Emmis Vergangenheit erfährt. Wie kann es sein, dass man solange zusammen ist und den Partner scheinbar dennoch nicht kennt? Carl ist erschüttert.
Wir lernen auch die junge Erna kennen, die von ihren Eltern zu einer Tante nach München geschickt wird, um im Haushalt zu arbeiten. Die Tante ist eine außergewöhnliche Frau. Sie ist Engelmacherin und Medium und berät Menschen, die ihre Hilfe suchen. Marga sympathisiert mit den Nationalsozialisten und bewegt sich in diesen Kreisen.
Diese abwechselnd erzählten Handlungsstränge verflechten sich am Ende zu einer Geschichte, die veranschaulicht, was die damalige Zeit mit Menschen gemacht hat. Die Familie Schwarz verlässt ihr Heimatland, um ein sicheres Leben in Shanghai zu haben, doch die Auswirkungen des Krieges sind auch dort zu spüren.
Die Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben. Es berührt einen, ihren Lebensweg mitzuerleben. Obwohl ich viele ihrer Gedanken und Handlungen nachvollziehen kann, kommen sie mir dennoch nicht wirklich nahe. Die Auswirkungen des Krieges tragen sie immer mit sich herum, aber sie verschließen das alles vor anderen.
Es ist eine Geschichte über Menschen, die eine furchtbare Zeit miterlebt haben und die betroffen macht.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen.