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Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein absoluter Pageturner! Atmosphärisch dicht und sehr packend geschrieben

Bald stirbst auch du
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Liz Montario, lebt mit ihrem David mittlerweile in England. Sie fühlt sich wohl in ihrer neuen Heimat, wenn sie auch ihr altes Team um Georg Stadler heimlich vermisst. Doch immerhin bekommt sie es bei ...

Liz Montario, lebt mit ihrem David mittlerweile in England. Sie fühlt sich wohl in ihrer neuen Heimat, wenn sie auch ihr altes Team um Georg Stadler heimlich vermisst. Doch immerhin bekommt sie es bei einem Workshop für Polizisten mit einer alten Bekannten und Freundin zu tun. Zoe hat sich ebenfalls für den Workshop angemeldet und ausgerechnet ihre Suche nach einem außergewöhnlichen Fall, den die Gruppe als Lernmaterial nutzen soll, sorgt für große Aufregung. Zumindest bei Zoe, denn sie fürchtet, dass sie es mit einem Serienkiller zu tun haben, der seine Opfer auf äußerst spezielle Art und Weise tötet. Jedoch wurde vor Jahren der angebliche Täter überführt und verhaftet. Liz will zunächst nichts von Zoes Verdacht hören, doch dann erfahren die Frauen von einem weiteren ungeklärten Mord, der sich vor Jahren in Schweden ereignete. Mit einer ähnlichen Herangehensweise wie bei den anderen Fällen, wurde eine junge Frau getötet und nun ist Liz alarmiert und ringt Zoe das Versprechen ab, nichts im Alleingang zu ermitteln. Doch die übermütige Zoe brennt nur darauf, sich endlich zu beweisen.

Währenddessen werden auch im fernen Deutschland, genauer gesagt in Georg Stadlers Einzugsbereich, junge Mädchen ermordet aufgefunden. Es scheint, als habe sich ihnen der Täter zunächst über Internetplattformen genähert. Elias, wie der unbekannte Mörder sich nennt, mordet scheinbar wahllos. Dessen grausige Botschaft herauszufinden, verlangt Stadler und seinem Team alles ab. Doch erst, als sich Stadler und Liz miteinander austauschen, beginnt alles langsam einen grausigen Sinn zu ergeben…

Ich verfolge die Stadler & Montario Reihe von Sabine Klewe, alias Karen Sander, bereits vom ersten Teil an. Und es ist der Autorin hier gelungen, sich Band für Band zu steigern, so dass diese Thrillerreihe nun mittlerweile zu einer meiner Lieblingsserie avanciert ist. Bereits der Vorgängerband „Ich sehe was, und das ist tot“, war dermaßen packend geschrieben, dass ich die Höchstbewertung dafür vergab. Und das stellt mich, beim Bewerten, nun vor ein gewisses Dilemma, denn „Bald stirbst auch du“, ist sogar noch ein Tickchen besser geraten.


Zugegeben, man muss sich als Leser zunächst sehr konzentrieren auf die umfangreiche Story des vierten Teils, damit man bei all den vielen Informationen und neuen Akteuren, stets am Ball bleibt und nicht den Faden verliert.
Dann jedoch bekommt man eine atmosphärisch sehr dichte, komplexe und spannende Lektüre geboten, in der die Ermittlungsarbeit einen großen Teil ausmacht, welche jedoch interessant vermittelt wird.
Und auch die vielen falschen Fährten, die die Autorin gelegt hat, um ihre Leser in die Irre zu führen, sorgten dafür, dass ich nicht nur immer wieder hineintappte und die falschen verdächtigte, sondern meine Neugierde dermaßen geschürt wurde, dass ich den Roman zwischenzeitlich einfach nicht weglegen konnte.
Schade fand ich es lediglich, dass Liz und Georg nicht so viele gemeinsame Szenen miteinander hatten. Dafür erfährt man aber nun endlich Miguels Geheimnis, dass er Birgit anvertraut. Und nein, ich werde es natürlich an dieser Stelle nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst nachlesen.

Kurz gefasst: Ein absoluter Pageturner! Atmosphärisch dicht und sehr packend geschrieben. Der bislang beste Teil der „Stadler & Montario“ Reihe.

Stadler & Montario Reihe:

1. Teil: Schwesterlein, komm stirb mit mir
2. Teil: Wer nicht hören will, muss sterben
3. Teil: Ich sehe was, und das ist tot
4. Teil: Bald stirbst auch du

Veröffentlicht am 02.01.2018

Absoluter Pageturner, der mich eine schlaflose Nacht gekostet hat. Die Ryder Creed Reihe ist sehr empfehlenswert und mir einen Lesetipp wert

Sturzflug (Ryder Creed 3)
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Als Ryder Creeds Spurhündin Grace nicht nur eine verschwundene junge Frau entdeckt, die anscheinend Selbstmord in einem See begangen hat, sondernd dazu zwei verendete Rotkehlchen, ahnt Ryder noch nicht, ...

Als Ryder Creeds Spurhündin Grace nicht nur eine verschwundene junge Frau entdeckt, die anscheinend Selbstmord in einem See begangen hat, sondernd dazu zwei verendete Rotkehlchen, ahnt Ryder noch nicht, dass die Möglichkeit besteht, dass die Vögel an einem mutierten Vogelgrippevirus gestorben sein könnten und Grace sich womöglich angesteckt hat. Eigentlich ist eine Übertragung von Vogel auf Hund nicht möglich, doch das neue, im Labor gezüchtete Vogelgrippevirus soll dermaßen aggressiv sein, das von höherer Stelle beschlossen wird, dass sämtliche Hunde von Ryders Hundeschule sicherheitshalber eingeschläfert werden sollen.

Doch es gelingt Ryder, mit Hilfe seiner Angestellten, die Polizei von seinem Grundstück zu vertreiben und Zeit zu schinden bis Graces untersuchte Blutergebnisse vorliegen. Kaum ist die Angst um seine Hunde ausgestanden, denn alle sind gesund, bekommt Ryder ein ungewöhnliches Angebot von der Bundesbehörde unterbreitet. Er wird darum gebeten, Hunde auszubilden, die dann anschließend in der Lage sind, gefährliche Viren aufzuspüren und die Zeit ist knapp, denn eine bekannte Virenforscherin soll angeblich versuchen, ihre im Labor gezüchteten Viren durch ausgewählte, infizierte Probanden, die nicht ahnen welche Zeitbombe in ihnen tickt, zu verteilen.

Währenddessen untersucht Maggie den Tod eines Kriegsveteranen. Sie mag nicht an seinen Suizid glauben und tatsächlich stellt sich nur wenig später heraus, dass der junge Mann keineswegs freiwillig aus dem dreizehnten Stock in den Tod sprang. Ihr kommt der junge Mann bekannt vor und tatsächlich stellt sich wenig später heraus, dass er in der gleichen Einheit diente, wie Ryders neuer Kollege Jason. Jason stürzt der Tod seines Freundes in tiefe Trauer, was Ryder in höchste Sorge versetzt…

Der dritte Teil der Ryder Creed Reihe, ist praktisch die Fortsetzung zum Vorgängerband „Versiegelt“ und obwohl die Autorin hier einige Hintergründe zur Vorgeschichte einfließen lässt, empfehle ich dennoch, die Romane in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn die gesuchte Virenforscherin treibt ihr Unwesen bereits in „Versiegelt“. Alex Kavas aktueller Roman der Serie, ist sehr fesselnd und spannend geschrieben und ganz nebenbei bringt die Autorin Wissenswertes über Virologie und Hunde mit ein, das ich interessant geschildert empfand. Obwohl diesmal wenig Zeit für Zwischenmenschliches bleibt, denn sowohl Ryder als auch Maggie müssen sich diesmal voll auf ihre Arbeit konzentrieren, habe ich den Romanceanteil absolut nicht vermisst. Es deutete sich ja bereits in „Versiegelt“ an, dass die Virologin womöglich überlebt und ihre gefährlichen Viren mitgenommen hat und die Auflösung des Falles hat mir sehr gut gefallen. Aber auch Jason entwickelt sich langsam weiter. Es kommt zu einer wichtigen Schlüsselszene im Roman, in der er in sich geht und begreift, was er wirklich will. Und Grace ist so süß und clever wie immer, was habe ich, während die Möglichkeit bestand, dass sie womöglich eingeschläfert werden müsste, gebangt.

Ich mochte zwar auch die ersten Teile der Serie sehr, doch „Sturzflug“ ist noch um einiges spannender geraten, finde ich. Auch die Versuche einer der infizierten Probandinnen, sich ihren Verfolgern zu entziehen, waren dermaßen packend erzählt, dass ich den Roman praktisch in einem Rutsch gelesen habe. Und ich freue mich schon sehr auf den vierten Teil der Reihe, in dem man endlich erfährt, was einst mit Ryders Schwester geschah.

Kurz gefasst: Absoluter Pageturner, der mich eine schlaflose Nacht gekostet hat. Die Ryder Creed Reihe ist sehr empfehlenswert und mir einen Lesetipp wert.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Eine süße, knisternde Love Story mit Humor und Tiefgang. Leseempfehlung für diese schöne Gute Laune Romance.

Taste of Love - Mit Sehnsucht verfeinert
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Die frischgebackene Sous Chefin Hayley, ist eine echte Bereicherung für den Gourmetkoch Nick, in dessen Restaurant Hayley gehobene Sterneküche erschafft. Nach Jahren im Ausland, ist Hayley nun endlich ...

Die frischgebackene Sous Chefin Hayley, ist eine echte Bereicherung für den Gourmetkoch Nick, in dessen Restaurant Hayley gehobene Sterneküche erschafft. Nach Jahren im Ausland, ist Hayley nun endlich zurückgekehrt in ihre Heimatstadt Boston, wo auch ihr Vater, ein reicher und erfolgreicher Geschäftsmann, lebt. Zu ihrem Entsetzen musste Hayley jedoch bei ihrer Rückkehr feststellen, dass ihr Vater einen Schlaganfall hatte und sich ausgerechnet Hayleys Ex-Verlobter Scott in ihrer Abwesenheit um den Kranken gekümmert hat. Einerseits ist sie Scott dankbar, andererseits fragt sie sich aber auch, wieso sie nicht kontaktiert wurde und ist dementsprechend sauer auf Scott, dem sie dann zu allem Überfluss auch noch auf einer Party in Nicks Lokal über den Weg läuft. Scott ist dazu nicht allein. Im Schlepptau hat er eine blutjunge, gelangweilte Frau, die den Anschein erweckt, sie liebe es, das lebende Statussymbol eines Mannes zu sein. Hayley ist fassungslos, denn in der Zeit, als sie noch mit Scott zusammen war, hätte sie es nie für möglich gehalten, dass er sich eines Tages, so sehr, zu einem reichen und gewissenlosen Ekelpaket wandeln würde. Aber sie hätte auch nie geglaubt, dass ihre große Liebe einmal enden würde. Scott lässt sich jedoch nicht so leicht abschütteln. Wird es ihm gelingen Hayley zurückzuerobern?

Man sagt ja so schön, „Das Beste kommt zuletzt“, und so ist es mir witzigerweise auch mit dem vierten Teil von Poppy J. Andersons „Köche von Boston“ Reihe ergangen. Zwar mochte ich bereits die Vorgängerbände, doch erst mit „Mit Sehnsucht verführt“, ist es der Autorin gelungen, eine für mich rundum gelungene Love Story abzuliefern, die mich nicht nur gut unterhalten, sondern auch richtig rühren konnte. Zwar ist der Unterton des Romans hauptsächlich locker, leicht und fröhlich, doch ab dem Moment, als man dann erfährt, was der Grund für den damaligen Bruch zwischen Hayley und Scott herbeigeführt hat, schlägt die Autorin ernstere Töne an. Mir haben die Dialoge zwischen dem Heldenpaar, die von Nähe und Vertrautheit zeugten sehr gefallen, auch wenn sich Hayley manches Mal etwas zu kratzbürstig und starrsinnig verhielt. Aber hey, schließlich machte das auch den Charakter und Reiz von Hayley aus. Scott habe ich so manches Mal bedauert, da er ein solch netter Kerl war, aber immerhin zeigte er Hayley dann doch mal zwischendurch die rote Karte. Es knisterte an allen Ecken und Kanten zwischen dem Paar und die Liebesszenen fand ich sexy und prickelnd zugleich geschrieben. Aber auch die Länge des Romans fand ich ideal geraten und Hayleys lebenskluger Vater und Hayleys und Scotts Freunde (die Akteure der Vorgängerbände) runden diesen wunderschönen Liebesroman perfekt ab. Die Rückblenden zu glücklichen Zeiten des Paares, fand ich dazu sehr anrührend geschrieben. Übrigens, selbst wenn ihr die Vorgängerbände nicht kennen solltet, könnt Ihr Euch „Mit Sehnsucht verfeinert“ gut zu Gemüte führen, da man alles Wissenswerte, auch zu den anderen Akteuren, nebenher erfährt.

Kurz gefasst: Eine süße, knisternde Love Story mit Humor und Tiefgang. Leseempfehlung für diese schöne Gute Laune Romance.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Ein echter, packender „Old School“ Psychothriller, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat

Jeden Tag gehörst du mir
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Kate war einige Jahre mit Phil zusammen, ihrer großen Liebe. Doch nun sehnt sie sich nach Veränderung und macht Schluss mit Phil, was dieser recht schlecht verkraftet, da er noch tiefe Gefühle für Kate ...

Kate war einige Jahre mit Phil zusammen, ihrer großen Liebe. Doch nun sehnt sie sich nach Veränderung und macht Schluss mit Phil, was dieser recht schlecht verkraftet, da er noch tiefe Gefühle für Kate hat. Um den Kopf frei zu bekommen, nach der Trennung, fliegt Kate mit ihren Freundinnen in Urlaub und lernt dort, in einer Bar einen netten Mann kennen. Mike ist ebenfalls Engländer und wohnt witzigerweise im Nachbarort daheim. Am nächsten Morgen wacht Kate in Mikes Zimmer auf, kann sich an nichts mehr erinnern, außer, dass sie zusammen mit Mike am Vorabend getrunken hat. Doch Mike hat die Situation scheinbar ungenutzt verstreichen lassen, was Kate gefällt. Beide vereinbaren sich jedoch nicht wieder zu sehen und dann ist der Urlaub auch schon vorbei.

Zurück in Stockton Heath, wird Kate vom wahren Leben schnell eingeholt. Ein Frauenmörder geht um in dem kleinen beschaulichen Örtchen und sämtliche Opfer sehen aus wie Kate. Als eine Frau unter den Opfern ist, die zuvor mit Phil zusammen war, fällt der Verdacht plötzlich auf Kates Exfreund. Kate kann nicht glauben, dass Phil zu einer solchen Tat fähig wäre, doch immerhin hat er sie schon gestalkt. Auch ihre Freunde und die Polizei raten Kate, sie solle sich fernhalten von Phil, dem jedoch nichts nachgewiesen werden kann. Als Kate eines Nachts von einem Wagen verfolgt wird, gerät sie in Panik. Soll sie das nächste Opfer des Stranglers werden?

Ich hatte vor einiger Zeit den Roman „Es begann am siebten Tag,“ von dem Autor gelesen, der als Psychothriller deklariert wurde, jedoch eher ein Drama mit subtilem Psychothrill war. Damals fand ich, dass die Hauptfiguren ein wenig blass und eindimensional charakterisiert wurden. Auch in „Jeden Tag gehörst Du mir“, bleiben Kate, Phil, Mike und Kates Freundinnen ein wenig blass, was diesmal jedoch für die Handlung nur förderlich ist, damit die Charaktere schon undurchsichtig bleiben. Ich weiß nicht wie viele angebliche Psychothriller ich in den vergangenen Monaten las und fast jedes Mal entpuppten sie sich stattdessen als eher laue Dramen oder Krimis. „Jeden Tag gehörst Du mir“, ist, obwohl witzigerweise diesmal keine Deklaration auf dem Cover zu finden ist, ein Psychothriller, der „alten Schule“, den ich trotz gewisser vorhersehbarer Wendungen, dennoch absolut packend und als spannend zu lesen empfand. Alex Lakes Schreibstil ist eingängig, die Dialoge, die die Protagonisten miteinander führen wirken sehr lebhaft und echt. Kaum hatte ich mit dem Lesen begonnen, wurde ich sozusagen direkt ins Buch gesogen und habe den Roman erst wieder weggelegt, nachdem ich das spannende Showdown verfolgt hatte.

Einige Rezensenten bemängelten, dass man als Leser zu früh erfährt, wer der Killer ist. Das mag zwar sein, dass die Enttarnung frühzeitig geschieht, dennoch bleibt der Spannungsbogen meiner Meinung nach weiterhin konstant hoch, da Kate sich ab diesem Zeitpunkt schließlich in Lebensgefahr befindet und es scheinbar keinen Ausweg und keine Rettung mehr für sie gibt. Einzig einen kleinen Kritikpunkt habe ich anzubringen „Stichwort „Selbstjustiz“. Leider kann ich an dieser Stelle nicht mehr ins Detail gehen, weil ich sonst spoilern würde. Besagter Punkt wirkt dermaßen unglaubwürdig; das hätte der ansonsten so spannende Pageturner wahrlich nicht gebraucht.

Kurz gefasst: Ein echter, packender „Old School“ Psychothriller, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Endlich wieder ein mitreißender, anrührender Schottlandroman der aus der Masse hervorsticht. Unbedingt lesen!

Die Rose der Highlands
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Im Alter von elf Jahren verändert sich das Leben von Alec Landers, dramatisch.
Zunächst küsst er seine Spielkameradin Leitis MacRae und fängt sich eine schallende Ohrfeige ein. Kurze Zeit später hat er ...

Im Alter von elf Jahren verändert sich das Leben von Alec Landers, dramatisch.
Zunächst küsst er seine Spielkameradin Leitis MacRae und fängt sich eine schallende Ohrfeige ein. Kurze Zeit später hat er diese Schmach schon fast wieder vergessen und geht mit Leitis Brüdern; Fergus und James auf Entdeckungstour. Schließlich zeigen die beiden ihm eine geheime Treppe zur Burg seines Großvaters, des Clanoberhauptes der MacRaes in dem mehrere, wunderschöne Wand und Deckengemälde hängen. Alec, in Schottland von seinem Großvater jedoch Ian genannt, ist überwältigt. Damit er seine beiden Freunde jedoch nicht verrät muss er einen Bluteid schwören und sein Daumen wird zu diesem Zweck von Fergus mit einem Messer malträtiert.
Doch ihr Ausflug bleibt nicht unentdeckt und der Großvater findet die drei Lausbuben in dem Gang. Das große Donnerwetter bleibt jedoch aus, weil etwas Schreckliches geschehen ist, das Alecs/Ians Leben von einem auf den anderen Tag dramatisch verändern wird und seine bisherige Einstellung zu Schottland und den Schotten ebenfalls in Frage stellt. Seine geliebte Mutter wurde bei einem Ausritt überfallen, vergewaltigt und getötet. Alec gibt sogleich dem benachbarten Clan die Schuld dafür, reist kurz nach der Beerdigung aus Schottland ab und kehrt zunächst nie wieder zurück.

Er wächst in England zu einem Mann heran und wird zu einem wichtigen Gefolgsmann Cumberlands. Von seinen Feinden wird er von nun an nur noch „Der Schlächter von Inverness“ genannt und gilt allgemein als harter und einschüchternder Mann. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus, denn Alec konnte trotz seines Grolls auf die schottischen Mörder seiner Mutter, sein schottisches Erbe nie ganz vergessen.
Als er zum Heimatort seiner Mutter und seines Großvaters versetzt wird, um dort das neu errichtete Fort Williams zu leiten, gerät er sogleich zwischen die Fronten. Der bisher leitende Offizier von Fort Williams hat den Befehl gegeben, das schottische Dorf anzuzünden, denn einer der Bewohner und Onkel von Leitis, Hamish MacRae hatte es gewagt, trotz des Verbotes, den Dudelsack zu spielen.
Obwohl Alec den Befehl sogleich rückgängig macht als er dazu stößt, kann er das Abbrennen einiger Häuser jedoch nicht mehr verhindern. Darunter ist auch das Haus von Leitis MacRae, die er mit ihren flammendroten Haaren sofort wieder erkennt.
Leitis hingegen kann keinen Zusammenhang mehr zwischen dem Jungen Ian und dem nun erwachsenen Alec sehen und erkennt ihn hingegen nicht.

Da Alec den Schein wahren muss, nimmt er Leitis an Stelle ihres flüchtigen Onkels als Geisel in Gewahrsam. Er lässt statt im Fort, ein Zimmer in der Burgruine seines Großvaters herrichten und versucht, sich Leitis in gemeinsamen Gesprächen anzunähern. Leitis blockt zunächst jedoch jedwede, freundliche Geste ab- zu groß ist ihr Hass auf die Engländer, denn sie haben den Tod ihrer Familie auf dem Gewissen. Doch je öfter Alec sie in Gespräche verwickelt, um so stärker wird ihre Verwirrung, denn Alec scheint ganz anders zu sein, als es sein Ruf als „Schlächter von Inverness“ vermuten lässt. Außerdem hat sie immer mehr das Gefühl, als ob sie ihm schon einmal begegnet wäre. Auch die Küsse, die er ihr während ihrer Gefangennahme raubt, lassen sie alles andere als kalt, obwohl sie ihm doch nur Hass entgegenbringen möchte.

Eines Tages tritt jedoch noch ein anderer, mysteriöser und maskierter Mann in ihr Leben. Er nennt sich „der Rabe“, und möchte dem Clan der MacRaes helfen, wieder ein lebenswertes Leben führen zu können. Dafür bittet er Leitis um Unterstützung, die sie ihm gerne zusichert. Mehrfach holt er sie für seine Unternehmungen kurzfristig aus der englischen Geiselhaft und bringt sie jedes Mal unbemerkt auch wieder zurück. Leitis genießt die Stunden mit dem maskierten Räuber. Doch sie wird stutzig, als ihr nach einigen rätselhaften Bemerkungen seinerseits, aufgeht, dass „der Rabe“ nur ein Mann sein kann, der sie aus frühster Jugend kennt. Sie konfrontiert ihn schließlich mit ihren Gedanken. Wie wird „der Rabe“ jedoch darauf reagieren? Und schaffen es die Beiden, den Clan der MacRaes zu retten?

Ich muss gestehen, dass ich von diesem Roman im Vorfeld gar nicht viel erwartet habe, denn vom Thema Schottland/ Highlander bin ich schon mittlerweile etwas übersättigt.
Doch meine Meinung wurde von der Autorin des Romans komplett auf den Kopf gestellt, denn dieser Roman ist einer der besten historischen Liebesromane, die ich je gelesen habe!
Im Gegensatz zu anderen Schottlandromanen, beginnt die Story dieses Romans dort, wo andere Bücher mit diesem Setting, enden. Nämlich nach der vernichtenden und tragischen Schlacht von Culloden.
Die Hauptprotagonisten dieses Buches sind sehr charismatische Personen, die trotz ihrer anfänglichen Vorbehalte feststellen müssen, dass ihre Hassgefühle, die sie Laufe ihres Lebens entwickelten, völlig fehlgeleitet waren und eine etwas nüchternere Sicht auf die tragischen Geschehnisse, verhinderten.
Zum einen ist da Alec, anfänglich stolz auf sein (zur Hälfte) schottisches Blut, der nach dem brutalen Mord an seiner Mutter insgeheim allen Schotten die Schuld dafür gibt und von dem Zeitpunkt an versucht, sein Erbe zu verleugnen, obwohl es ihm nie ganz gelingen wird.
Und zum anderen Leitis, deren Familie im Zuge des Krieges gegen England, von den englischen Truppen getötet wurde und die seitdem ebenfalls ihren Hass auf alle Engländer und alles Englische schürt.
Doch dann begegnen sich beide nach so vielen Jahren plötzlich wieder. Alec muss erfahren, dass nicht die Schotten seine Mutter töteten, sondern die Engländer. Und Leitis stellt während ihrer Geiselhaft fest, dass nicht alle Engländer blutrünstig und skrupellos sind.
Durch ihre gemeinsamen Gespräche überwinden die beiden langsam ihren Hass und verlieben sich schließlich ineinander.
Der Autorin gelingt es wunderbar, diese Annäherung plausibel und einfühlsam zu beschreiben.
Außerdem besitzt Karen Ranney einen außergewöhnlichen und mitreißenden Schreibstil. Sie bedient sich einer sehr guten und dramatischen Ausdrucksweise und lässt andere historische Liebesromane, damit weit hinter sich. Ich habe lange überlegt, mit welcher Autorin ich diesen Schreibstil vergleichen kann; doch außer Diana Gabaldon, ist mir leider keine vergleichbare Schriftstellerin dieses Genres eingefallen.
Weitere Bücher der Autorin werde ich nach diesem Lesegenuss aber auf jeden Fall in Augenschein nehmen.
Einziger Wermutstropfen für mich war jedoch die Covergestaltung. Ich finde dieses wunderschöne Buch hätte statt des typischen Nackenbeissercovers, ein etwas geschmackvolleres Layout verdient. Zumal dieser Roman meiner Meinung nach eigentlich kein typischer historischer Liebesroman ist.