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Veröffentlicht am 03.01.2018

Eine ruhige Geschichte über eine Familie...und sehr viel Hintergrundwissen über Äpfel

Der Ruf der Bäume
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Buchinfo
Amerika, Mitte des 19. Jahrhunderts: Die Goodenoughs träumen von fruchtbarem Ackerland im Westen, bleiben aber mit ihrem Planwagen kläglich im Sumpfland von Ohio stecken. Der verzweifelte Versuch, ...

Buchinfo
Amerika, Mitte des 19. Jahrhunderts: Die Goodenoughs träumen von fruchtbarem Ackerland im Westen, bleiben aber mit ihrem Planwagen kläglich im Sumpfland von Ohio stecken. Der verzweifelte Versuch, hier eine Apfelplantage anzulegen, endet tragisch. Fasziniert von Erzählungen über Bäume, die angeblich in den Himmel wachsen, zieht der jüngste Sohn Robert weiter westwärts, bis nach Kalifornien. Doch am Ziel seiner Träume wird er von seiner tragischen Familiengeschichte eingeholt. (Quelle: Verlag)

Anfang
Wieder stritten sie sich über Äpfel. Er wollte mehr Tafeläpfel anbauen, zum Essen; sie mehr Mostäpfel, zum Trinken. Ihr Streiten war so eingeübt, dass sie beide ihre Rollen inzwischen perfekt beherrschten und ihre Worte glatt und monoton einander umflossen; sie hatten sie ja oft genug gehört, mussten nicht mehr genau hinhorchen.

Meine Meinung
Ich muss gestehen, dass das Cover der ausschlaggebende Punkt für mich war, weshalb das Buch mein Interesse weckte. So einfach gehalten und doch so schön gestaltet - es ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

Was macht eine Familie zu einer Familie? Ist es Liebe, Zuneigung und Geborgenheit? Das Wissen, dass deine Eltern dich immer beschützen werden und deine Geschwister für dich da sind? Dann sind die Goodenoughs keine Familie. Geht es bei Familie aber um gemeinsame Aufgaben und den Zusammenhalt diese zu lösen und zu erreichen...ja dann, aber auch nur dann, handelt es sich in dieser Geschichte um eine Familie.

Das Buch spielt zu einer sehr harten Zeit. Siedler überlaufen die USA, ziehen von Ort zu Ort und Acker zu Acker. Stellenweise kommen Menschen aus Europa dazu. Alle auf der Suche nach der Erfüllung ihrer Träume und Ziele. Doch was so malerisch und märchenhaft klingt, war ein sehr hartes Leben, in dem gebuckelt und auf vieles verzichtet werden musste.

So haben die Goodenoughs bei jedem Sumpffieber ein Kind verloren - haben aber trotzdem noch einen ganzen Stall voll - und in diesem Gebiet einfach kaum Glück mit ihren Apfelbäumen. Das bisschen Ernte reicht kaum zum Leben, Mutter Sadie würde sowieso lieber alles zu Apple Jack verarbeiten und literweise trinken. In ihrem Mann James steigen die Aggressionen ins Unendliche, die er dann sowohl an seiner Frau, als auch seinen Kindern auslässt. Doch eines Tages kommt es zu einer Wendung, die ihren Sohn Robert dazu veranlasst den Black Swamp zu verlassen und in die große weite Welt zu reisen.

Diese Zeit ist ganz wunderbar in Briefen festgehalten, die er seinen Geschwistern schreibt. So ist es der Autorin möglich große Zeitsprünge zu machen, ohne diese in endlosen Seiten niederschreiben zu müssen. Trotzdem bekommt man aber nicht das Gefühl, dass man als Leser zu wenige Informationen erhält. Die Zeit danach ist dann wieder ganz "normal" im Stile eines Romans geschrieben. Es handelt sich also nicht um ein Briefroman.

Man muss sich schon auf diese Geschichte einlassen, denn sie ist doch anders, als andere Bücher aus diesem Genre. Und man erfährt wirklich viel - also echt sehr, sehr viel! - über Apfelbäume. Mich persönlich hat das überhaupt nicht gestört, aber man sollte sich vor dem Lesen überlegen, ob man so viel darüber wissen möchte

Fazit
Eine sehr ruhige, aber schöne Geschichte über das harte Leben in den Sümpfen, die Frage, was Familie ist und ob nicht jeder ein kleines Stückchen Glück verdient hat.
Es ist eine ganz andere Art historischer Roman und bietet viel Wissen über den Anbau von Apfelbäumen. Wer da nicht so sehr dran interessiert ist, sollte die Finger von dem Buch lassen, um nicht enttäuscht zu werden.

Mir persönlich hat dieses Buch wirklich gut gefallen!

Veröffentlicht am 25.11.2017

Gute Erotik...Mir allerdings manchmal zu viel Gefühl ;-)

Gierig und unersättlich | Erotische Geschichten
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Buchinfo
Lass dich verführen und folge fünf Frauen an den Ort, wo ihre heißesten und hemmungslosesten Fantasien wahr werden ...

... ins Wohnzimmer zum wilden Dreier mit den »besten Freunden«,
in den Hinterhof ...

Buchinfo
Lass dich verführen und folge fünf Frauen an den Ort, wo ihre heißesten und hemmungslosesten Fantasien wahr werden ...

... ins Wohnzimmer zum wilden Dreier mit den »besten Freunden«,
in den Hinterhof als Forschungsobjekt eines Lustforschers,
in die Kaffeeküche zu einem Quickie
mit dem sexy Bauarbeiter,
in den Ferienclub als Lust-Opfer des Frauen-Jägers,
an den Badesee zum Sex mit dem Ex — oder seinem besten Freund?

Diese Nächte wirst du nicht vergessen! (Quelle: Verlag)

Anfang
"Oh ja, das ist gut. Mach genau so weiter...Aah!"
"Klingt, als hätten sie uns inzwischen völlig vergessen", meint Jack. Ich werfe ihm einen kurzen Seitenblick zu. Kopfschüttelnd schaut er mich an und grinst in sich hinein. An ihm scheinen die lustvollen Laute aus dem Nebenzimmer abzuprallen, meine Wangen hingegen glühen vor Erregung und vor Scham darüber, dass ich überhaupt erregt bin.

Meine Meinung
Wer meine Rezensionen etwas verfolgt weiß, dass ich gerne erotische Geschichten/Romane lese und auch, dass dieser Verlag mit einigen Büchern in meinem Regal vetreten ist. So musste auch dieses Buch bei mir einziehen - und ich habe es nicht bereut!

Amy Walker entführt den Leser (oder bei solchen Geschichten wohl eher die Leserin ) in Welten und Fantasien, die fast jedem schon auf die ein oder andere Weise durch den Kopf gespukt sind.

Mal realtiv realistisch als schneller Quicky zwischen zwei Fremden, dann wieder etwas mehr Wunschdenken - als flotter Dreier mit den zwei besten Freunden, der die Freundschaft nicht zerstört - findet jeder die Geschichte, die ihm (oder ihr ^^) am besten gefällt. In meinem Fall war es die Nummer mit dem Quicky in der Büroküche. Ich mag es lieber, wenn man in solchen Geschichten schnell zur Sache kommt und sich viel drum rum spart. Das soll nun nicht so verstanden werden, als wenn mich eine generelle Handlung stört - dem ist nicht so - aber ich will keine Liebesgeschichte und Gefühlsduselein, wenn es einfach nur um Sex gehen sollte Das ist auch der Grund, warum mir die längste und die letzte Geschichte nicht ganz so gut gefallen haben und was meine Stimmung beim Dreier etwas "runtergezogen" hat. Da war es mir insgesamt einfach zu lang beziehungsweise zu viel Gefühl und "Gequatsche".

Doch das ist Meckern auf hohem Niveau und einfach eine persönliche Sache. Insgesamt waren nämlich alle fünf Geschichten äußerst prickelnd und hatten die richtige Mischung aus Direktheit und Anzüglichkeit, ohne billig oder vulgär zu wirken.

Was ich absolut positiv erwähnen muss (weil ich das zum ersten Mal so "extrem" in solchen Geschichten gelesen habe) ist, dass sich in allen Geschichten um die Verhütung gekümmert wird. Diese wird so dezent und selbstverständlich eingebunden, dass es weder störend ist noch die Erotik schmälert!

Fazit
Ein Buch mit fünf Geschichten, die zum Hineinfühlen und Träumen einladen. Für meinen Geschmack manchmal etwas zu viel Gefühl und zu viel Handlung, wer aber Kurzgeschichten mit Gefühl, Romantik und Sex sucht, wird hier absolut fündig!
Die Autorin beschreibt sowohl die Handlungen, als auch die sexuellen Aktivitäten sehr gut und lässt Bilder im Kopf entstehen, die gerne einen Moment verweilen dürfen. Auch wenn es recht schlüpfrig und anzüglich wird, wird es nie vulgär oder billig.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Ein guter Anfang aber definitiv noch Luft nach oben!

Die Rebellion der Maddie Freeman
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Buchinfo
Eine Stadt in den USA, nur wenige Jahre in der Zukunft: Plastikbäume, Online-Dates und Schule im Netz - Maddie, 17, lebt wie die meisten ein digitales Leben. Und merkt kaum, wie seelenlos sich ...

Buchinfo
Eine Stadt in den USA, nur wenige Jahre in der Zukunft: Plastikbäume, Online-Dates und Schule im Netz - Maddie, 17, lebt wie die meisten ein digitales Leben. Und merkt kaum, wie seelenlos sich das anfühlt. Bis sie sich Hals über Kopf in den etwas älteren Justin verliebt. Für ihn findet das wahre Leben offline statt. Er nimmt Maddie mit in Coffeeshops und Clubs und sie fühlt sich immer mehr von diesem echten Leben angezogen.
Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Künstlichkeit der Welt und die Anonymität der sozialen Netzwerke. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben - und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zur Schlüsselfigur. Doch für welche Seite wird sie sich entscheiden? (Verlag)

Erster Satz
An meinem siebzehnten Geburtstag schenkte mir meine Mutter ein altes, in Leder gebundenes Tagebuch.

Meine Meinung
Du glaubst, dass die Technik dich nicht beherrscht? Dass du nicht Abhängig vom Internet oder irgendwelchen Maschinen bist? Technologie ist nicht ständig in deinem Leben vertreten?
Dann denk das nächste Mal genau darüber nach, wenn du dir schnell mal was in der Mikrowelle warm machst. Oder du dein Smartphone zückst, wenn du auf die Bahn wartest um die App zu starten, anstatt auf den Abfahrtsplan aus Papier zu schauen. Oder du nicht deine Eltern fragst, wenn du was nicht weißt, sondern Google aufrufst.
Wir alle sind mittlerweile abhängiger von Elektronik, als uns lieb ist und wir zugeben würden. Sei es einfach aus Bequemlichkeit oder weil es nicht anders geht - ohne Strom sähen wir wirklich alt aus. Doch was wäre, wenn die Regierung genau das will? Wenn Politiker so vermeiden, dass Menschen sich in Gruppen zusammenfinden und Dinge hinterfragen?

Setzen wir sie einfach vor einen Bildschirm und kauen ihnen alles vor anstatt sie selbst denken zu lassen...

Maddie Freeman lebt in so einer Welt. Alles läuft nur noch online und digital, für jedes Problem gibt es einen elektronischen Helfer. Doch Maddie ist nicht wirklich Teil von dieser Gesellschaft. Bereits vor zwei Jahren hatte sie sich einer Rebellengruppe angeschlossen und ihren Vater damit in ernste Schwierigkeiten gebracht. Außgerechnet ihn - Entwickler der Digital School, welche von der Regierung als Pflichtprogramm eingesetzt wurde. Und eigentlich steht sie unter Beobachtung, sollte sich also keinen Schnitzer mehr erlauben und die perfekte Tochter sein. Eigentlich. Denn plötzlich ist da Justin. Ein Freigeist und Selbstdenker, der mehr off- als online ist und Maddie zu einem Leben außerhalb ihres Zimmers verführt...

Ich selbst komme noch aus der letzten Generation, die ohne großen Technik-Schnick-Schnack ausgekommen ist. Wir haben beim Telefonieren auf die Uhr gucken müssen, da noch nie jemand etwas von Flatrates gehört hatte. Es hat einen Unterschied gemacht, ob es sich um ein Orts- oder Ferngespräch handelte. Wir mussten noch zu unseren Freunden hin, klingeln und der Satz "Darf der/die XY zum Spielen raus?" gehörte zum Stammwortschatz. Zwischendurch zu Hause melden, weil es eben kein Handy gab mit dem man mal schnell bescheid geben konnte, dass alles in Ordnung ist. Beim Spielen in den Bach gefallen? Kein Problem! Das Einzige was nass werden konnte waren die Kleider und vielleicht mal ein Bonbon in der Hosentasche. Keine zu kurzen Nächte, weil man noch am Smartphone daddelt, obwohl das Licht längst aus ist. Da hat ein "Ich schwöre" noch ausgereicht und niemand wollte das Beweisbild einer Unterhaltung sehen um etwas zu glauben. Niemand wurde mit irgendwelchen Banalitäten berühmt, da es YouTube noch nicht gab. Man musste sich wegen einem Lied eine ganze CD kaufen und konnte es eben nicht irgendwo einzeln downloaden oder streamen.
Ob diese Zeit besser war? Nein. Sie war eben einfach anders. Aber manchmal würde ich mir trotzdem wünschen, dass sich Teenies heimlich Zettelchen zuschieben anstatt sich über Whatsapp zu schreiben. Der kleine Herzinfarkt, wenn der Lehrer diesen Zettel zu fassen bekommt und fragt, ob es für den Rest der Klasse nicht auch interessant zu wissen wäre, ist einfach unbezahlbar

Die Idee dieser Buchreihe hat mich interessiert, seit ich davon gehört hatte. Da es nun Thematisch zur Panem-Challenge gepasst hat, wurde es endlich Zeit, dass ich zumindest den ersten Teil lese.

Der Einstieg wurde Jugendbuch-Typisch einfach gestaltet und war überhaupt kein Problem. Sehr gut gefallen hat mir auch der flüssige Schreibstil, durch den man sehr gut vorankommt und die beschreibende Art der Autorin. Auch wir haben heutzutage einiges von der benannten Technologie, aber das ein oder andere eben (noch) nicht und da ist es wichtig, es sich gut vorstellen zu können. Das konnte ich das gesamte Buch über.

Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass es in einigen Dingen eines von diesen ganz typischen Jugendbüchern ist. Da ist Maddie, die sich ihrem Alter absolut angemessen verhält, aber dadurch eben doch nervt. Es gibt einige Stellen, bei denen ich vor lauter Fremdscham am liebsten im Boden versunken wäre. Und dann hätten wir noch Justin. Ein klein wenig älter als sie und der absolute Mädchenschwarm. Da er so unglaublich gutaussehend, einfühlsam, intelligent und philosophisch ist, fliegen ihm alle weiblichen Herzen zu. Aber was macht Justin? Anstatt diese Situation zumindest das ein oder andere Mal zu nutzen (wie es in diesem Alter absolut normal wäre) will er natürlich von keinem Mädel etwas wissen. Lieber vergräbt er sich in sich selbst und wird nicht müde zu beteueren, dass er nicht gut für irgendwen ist, dass er nicht in dem Maß lieben kann wie er müsste und lieber als einsamer Wolf durch die Welt zieht anstatt jemanden zu verletzen - was natürlich passieren würde. Doch Moment...da ist ja Maddie...bei ihr ist er immer so anders. Auch seine Freunde haben es schon gemerkt. Maddie muss einfach etwas ganz Besonderes sein. Meine Meinung dazu: Das ist so ausgelutscht wie es nur geht. Egal ob Good Boy oder Bad Boy...keiner kann lieben, aber dann kommt SIE. Logo. Absolut realistisch und jedem von uns schon bestimmt drölf Mal passiert.
Was mich in dem Zusammenhang allerdings überrascht hat, war die Tatsache, dass sie nicht innerhalb von zwei Minuten die Big Love gefühlt haben und sich sicher waren, dass es 4 ever and ever ist...den Göttern sei Dank ^^

Trotzdem fand ich die Idee an sich sehr gut umgesetzt, auch wenn noch Luft nach oben ist. Da hoffe ich auf die zwei Bände die noch folgen.

Textstelle
"Dieser Planet wird uns alle überleben. Wir Menschen haben nur das Glück, eine kurze Weile als Besucher auf ihm zu verbringen. Aber wir sind so mit uns selbst beschäftigt, dass wir das nicht kapieren. Stattdessen bilden wir uns ein, dass wir ihn beherrschen können...oder ihn zerstören."
(Seite 290)

"[...] Wir haben nur ein kurzes Gestspiel auf diesem Planeten, mehr nicht."
(Seite 290)

Fazit
Die Idee von der absolut durchdigitalisierten Welt hat mir sehr gut gefallen. Ebenso der Schreibstil und auch das Talent Dinge zu beschreiben und damit Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen.
Leider wurde (wie bei vielen Jugendbüchern üblich) alles noch mit einem "Er liebt mich, er liebt mich nicht...jetzt mach doch, dass er mich liebt"-Kitsch überzogen, der aber nicht ausufernd ist. Auch wenn die eigentliche Geschichte dann manchmal angehalten wird, geht sie danach flüssig weiter.

Es ist definitiv noch Luft nach oben. In dem Fall hoffe ich auf die zwei noch folgenden Teile.

Veröffentlicht am 13.07.2023

Den Hype verstehe ich nicht ganz. Solider Thriller, aber leider auch nicht mehr

Thirteen
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Buchinfo
Es ist Amerikas spektakulärster Mordfall. Doch der Killer steht nicht vor Gericht. Er sitzt in der Jury.

Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen ...

Buchinfo
Es ist Amerikas spektakulärster Mordfall. Doch der Killer steht nicht vor Gericht. Er sitzt in der Jury.


Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen vor Gericht vertreten: Robert »Bobby« Solomon – jung, attraktiv und der Liebling von ganz Hollywood. Eddies Klienten zählen normalerweise nicht zu den Reichen und Schönen. Aber wenn er von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt ist, tut Eddie alles, um ihn freizubekommen. Und er glaubt Bobby, dass dieser nichts mit dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber zu tun zu hat, obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen. Der Fall scheint aussichtslos, bis Eddie erkennt: Der wahre Killer sitzt in der Jury ...(Quelle: Amazon)

Anfang
Es war zehn nach fünf an einem eisigen Dezembernachmittag. Joshua Kane lag auf seiner Pappe draußen vor dem Strafgerichtsgebäude in Manhattan und dachte daran, jemanden zu ermorden. Nicht irgendjemanden. Er hatte einen ganz bestimmten Menschen im Sinn.

Meine Meinung
Ein Postbote verletzt aus Versehen einen Obdachlosen und lässt sich von ihm überreden, ihn dort hin zu bringen, wo Obdachlose medizinisch versorgt werden. Eigentlich darf er niemanden mitnehmen, also lässt er ihn hinten in seinen Transporter rein, wo die Postsäcke stehen. Da kann ihn niemand sehen und an der Post hat er ja eh kein Interesse. Klingt nach einem guten Plan! Doch warum wurden dann Fotos von Briefumschlägen gemacht und wieso hat der Postbote am Ende eine Kugel im Kopf?

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch. Schon vorm Erscheinen gab es einen riesen Hype darum und kurz drauf hat man einfach überall Bilder des Covers gesehen. Doch wer meine Rezensionen schon länger verfolgt, weiß, dass ich mit Hypes nie so wirklich gut fahre. Meist bin ich danach nämlich ziemlich enttäuscht. So auch hier.

Doch was war geschehen? Immerhin entfallen 65% der Rezensionen zu diesem Buch bei einem großen Onlinehändler auf fünf Sterne Bewertungen...Was kann mir denn dann mal wieder nicht gefallen?

Wie eben erwähnt, war ich wahnsinnig gespannt auf dieses Buch. Die Grundidee klang einfach unglaublich gut und bei guten Thrillern bin ich ja sowieso immer Feuer und Flamme! Also setzte ich mich hin, nahm das Buch in die Hände und begann zu lesen.

Den Anfang fand ich mega. Die Nummer mit dem Obdachlosen, dem Postboten und was sich dahinter verbirgt war so gut durchdacht und wahnsinnig gut geschrieben, dass ich direkt gefangen genommen wurde. Doch leider flachte diese Euphorie recht zügig wieder ab und wollte sich auch nicht mehr neu entzünden lassen.

Versteht mich nicht falsch, es ist ein solider Thriller, aber ich war so aufgepeitscht vom Anfang, dass ich einfach was erwartet habe, was mir nicht gegeben wurde.

Wer sich für das US amerikanische Rechtssystem interessiert, kommt hier absolut auf seine Kosten. Nach etwa drölfhundert US Polizeiserien für mich aber eigentlich nichts Neues mehr.

Fazit
Ein solider Thriller, aber leider auch nicht mehr. Nach dem Hype, der bereits vor dem Erscheinen um das Buch gemacht wurde und nachdem ich vom Anfang des Buches so angefixt wurde, war ich von der Gesamtleistung leider enttäuscht.

Schade!

Veröffentlicht am 08.05.2023

Dieses Buch hat mich beim Lesen sehr gespalten

Girl A
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Buchinfo
Eltern sollten ihre Kinder lieben und beschützen. Was, wenn sie das Gegenteil tun?

»Mein Name ist Alexandra Gracie, ich bin 15 Jahre alt. Bitte rufen Sie die Polizei.« Unzählige Male hat sich ...

Buchinfo
Eltern sollten ihre Kinder lieben und beschützen. Was, wenn sie das Gegenteil tun?


»Mein Name ist Alexandra Gracie, ich bin 15 Jahre alt. Bitte rufen Sie die Polizei.« Unzählige Male hat sich Lex Gracie vor ihrer Flucht aus dem Elternhaus diesen Satz vorgesprochen, angekettet an ihr Bett, vor Dreck starrend, bis auf die Knochen abgemagert. Mit ihrer Kindheit im Horrorhaus, wie die Presse das Elternhaus der sieben Geschwister bald nach Lex‘ Flucht taufen sollte, muss sich die mittlerweile erwachsene Anwältin konfrontieren, als ihre Mutter im Gefängnis stirbt und ihr das Elternhaus vermacht. Alles, was sie jahrelang verdrängt hat, bricht sich nun Bahn: der Hunger, die Angst – und ihre Identität als Girl A, das Mädchen, das entkam. (Quelle: Amazon)

Anfang
Sie kennen mich nicht, aber bestimmt haben Sie mein Gesicht schon mal gesehen. Auf den ersten Bildern hatten sie uns verpixelt, bis hinunter zur Taille; wir hätten zu leicht an den Haaren erkannt werden können. Aber die Story wurde langweilig, ihre Beschützer wurden müde, und nach einer Weile war es einfach, uns in den dunkleren Winkeln des Internets aufzuspüren.

Meine Meinung
Bevor ich mit meiner Rezension beginne, muss ich eine Triggerwarnung aussprechen. In diesem Buch geht es ganz massiv um physische und psychische Gewalt an Kindern und was das in ihnen auslöst. Ich muss das direkt zu Beginn machen, da es wirklich explizite Szenen gibt und die nicht ohne sind. Solltest du mit diesem Thema nicht zurecht kommen, dann lies nicht weiter und verbanne dieses Buch aus deinen Gedanken!

Lex ist Girl A. Das Mädchen, das entkam. Dank ihr konnten sie, ihre Brüder (Boy A - D) und ihre Schwestern (Girl B und C) aus dem jahrelangen Leid und der Qual des Elternhauses befreit werden. Die Geschwister hatten über die Jahre wenig bis gar keinen Kontakt untereinander, alle haben versucht irgendwie mit dem Leben klarzukommen und auch Lex ist das gelungen. So lange bis ihre Mutter im Gefängnis an Krebs stirbt und ihr das Horror-Haus ihrer Kindheit vererbt. Nun muss sie sich mit ihrer Vergangenheit und ihren Geschwistern auseinandersetzten - ob sie will oder nicht.

Der Klappentext hat mich wirklich sehr gelockt und ich habe mich gefreut, dass mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Die Vorfreude war groß (wegen des Themas jetzt bitte nicht falsch verstehen), weil es für mich nach einem sehr spannenden Roman mit eventuellen Thrillerelementen klang. Leider habe ich schnell feststellen müssen, dass ich mir mehr erhofft hatte, als ich bekam.

Man erlebt die Geschichte um Lex und ihre Vergangenheit aus ihrer Perspektive. So etwas finde ich immer sehr gut, da man die volle Breitseite an Gefühlen und Gedanken zugeworfen bekommt. Dies ist hier leider nicht der Fall. Für mich las es sich so nüchtern und emotionslos wie ein Schulaufsatz mit dem Thema: "Mein Leben bis zum heutigen Tag". Klar, es kann natürlich so geschrieben worden sein, um zu unterstreichen, dass sie diese Zeit von sich und ihrem Leben abkapseln will. Dass sie nicht so emotional werden möchte, um nicht daran zu zerbrechen...aber ich hätte mir da trotzdem etwas mehr gewünscht.

Ich stehe dem Buch ziemlich ambivalent gegenüber. Einerseits konnte es mich nicht so richtig packen und ich bin nicht vor Spannung vergangen, aber auf der anderen Seite hätte ich es auch niemals weglegen und abbrechen können.

Meine Spannungsmomente in diesem Buch betrafen Lex' Schwester Eve und ihren Bruder Daniel. Damit hätte ich dann wirklich nicht gerechnet!

Fazit
Ein thematisch sehr hartes Buch, was mich nicht wirklich losgelassen hat, aber auch nicht richtig überzeugen konnte. Auch nach knapp drei Monaten lässt mich das Buch noch immer etwas zwiegespalten zurück.