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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2018

Die Story enttäuscht

Romeo oder Julia
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Ein Autor auf Reisen wird Opfer einer wilden Stalkerin, die ihm aus dem Hotelzimmer sein Schlüsselbund klaut und nichts zurücklässt außer ihren langen schwarzen Haaren in der Badewanne- als hätte sie genüsslich ...

Ein Autor auf Reisen wird Opfer einer wilden Stalkerin, die ihm aus dem Hotelzimmer sein Schlüsselbund klaut und nichts zurücklässt außer ihren langen schwarzen Haaren in der Badewanne- als hätte sie genüsslich ein Bad genommen und auf den Beraubten gewartet. Auf weiteren Reisen nach Moskau und Madrid geschehen weiter seltsame Dinge und es drängt sich die Frage in den Vordergrund, wer den Autor hier verfolgt. Und vor allem, warum.
Gerhard Falkner war bereits mit „Apollokalypse“ für den Deutschen Buchpreis 2016 nominiert und mit „Romeo oder Julia“ hat er es auch 2017 wieder auf die Shortlist geschafft. Dennoch war ich von dem Roman enttäuscht, ich empfand die ganze Geschichte als sehr gewollt und schlecht konstruiert. Bis kurz vor Ende war der ganze Ablauf für mich kaum nachvollziehbar und auch nach Beendigung des Buches sind viele Elemente für mich völlig unklar. Die Story hätte diese Nebenspuren meiner Meinung nach in keiner Weise gebraucht, im Gegenteil, sie zerfaserten für mich viel zu sehr und waren schwer zu verfolgen.
Als sehr positiv empfand ich hingegen Falkners Sprache. Da ich bisher noch kein Buch von ihm gelesen hatte, war es für mich eine neue Erfahrung. Mir sind viele Formulieren und Ausdrücke in Erinnerung geblieben, weil ich sie so treffen und ausgesprochen gut und bildhaft formuliert fand. Dies steht für mich leider in starkem Widerspruch zu der schwachen Story, doch ich werde einem anderen Roman von Gerhard Falkner sicher noch eine Chance geben.
Mir hat „Romeo oder Julia“ nur eingeschränkt gefallen, während ich die Story abwegig und nicht klar genug strukturiert fand, um nachvollziehbar zu sein, haben mir Ausdruck und sprachliche Umsetzung sehr gut gefallen, es ist einfach Geschmackssache, ob man an „Romeo oder Julia“ Gefallen findet oder nicht.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Leider völlig spannungslos

Mathilde und der Duft der Bücher
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Mathilde macht sich in kleinem Ort in Frankreich als Buchbinderin selbstständig, nachdem ihr Großvater gestorben ist und ihr sein Werkzeug hinterlassen hat. Statt Diplomatin in Paris wird sie nun Buchbinderin ...

Mathilde macht sich in kleinem Ort in Frankreich als Buchbinderin selbstständig, nachdem ihr Großvater gestorben ist und ihr sein Werkzeug hinterlassen hat. Statt Diplomatin in Paris wird sie nun Buchbinderin in einem kleinen Dorf und muss sich mit den Dorfleuten arrangieren. Als ein Fremder ihr ein altes Buch zum Restaurieren bringt und kurz danach zu Tode kommt, wird sie in die Geschichte des Unbekannten reingezogen. Zunächst weiß keiner, wer er war und woher er kam. Was hat es mit dem Fremden und seinem wunderschönen alten Buch auf sich? Und wer soll das schön erneuerte Buch jetzt überhaupt bekommen, wo der Besitzer tot ist?
Das Buch klang für mich als Leseratte und Buchliebhaberin auf den ersten Blick einfach perfekt, denn auch Mathilde liebt Bücher über alles. Die Geschichte und ihre Idee ist an sich auch sehr schön und nett geschrieben, leider wird das große Geheimnis, was hinter allem steht bereits auf dem Klappentext gelöst, so dass bin schon bis zur letzten Seite weiß, warum Mathilde die Probleme hat, die sich ihr in den Weg stellen. Was ich als Einstieg zur Geschichte erwartet hatte, auf dem alles weitere aufbaut, entpuppt sich nach 200 Seiten als die Lösung des ganzen Konstrukts. Spannung war daher überhaupt nicht vorhanden, eher etwas Ärger über den Verlag, der die Geschichte schon auf dem Buchrücken aufgelöst hat.
Auch sonst hatte die Geschichte viel Potenzial, doch viele Fäden wurden nicht konsequent weitergesponnen und gute Ideen für Nebengeschichten verliefen einfach im Sand und wurden nicht wieder aufgenommen. Das Ende war dann auch eher zu erwarten und bot keine Überraschung. Ganz nett, aber spannungslos und fast langweilig.

Veröffentlicht am 02.02.2018

Leider eine Enttäuschung

Die Liebe trägt Weiß
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Charlotte Silver ist Tennis-Profi und nebenbei ist sie auch noch nett, freundlich und will von allen gemocht werden. Doch nach einer schweren Verletzung will sie endlich richtig angreifen und die großen ...

Charlotte Silver ist Tennis-Profi und nebenbei ist sie auch noch nett, freundlich und will von allen gemocht werden. Doch nach einer schweren Verletzung will sie endlich richtig angreifen und die großen Turniere gewinnen. Ein neuer Trainer und ein neues Image sollen helfen, sie an die Spitze der Weltrangliste zu führen. Doch über all dem verliert Charlie ihr wahres Ziel aus den Augen und muss feststellen, dass sie nicht bereit ist, alles zu opfern um erfolgreich zu sein.
Lauren Weisbergers neuer Roman „Die Liebe trägt Weiß“ fand ich ziemlich enttäuschend. Mit „Der Teufel trägt Prada“ und anderen Romanen hatte sie gezeigt, dass durchaus intelligente und unterhaltsame Literatur für Frauen schreiben kann, doch diese Geschichte fand ich einfach platt und belanglos. Charlie ist zwar eine recht sympathische Hauptfigur, doch was mit der Geschichte wirklich erzählt werden sollte, hat mich bis zum Schluss nicht erreicht. Die Figuren blieben einfach viel zu flach, ohne Ecken und Kanten und es wurden viel zu viele Klischees bedient, vom schwulen Vorzeigebruder über den aggressiven Trainer bis zur hinterhältigen russischen Konkurrentin. Mir war das alles einfach zu wenig, um mich beim Lesen wirklich mitzunehmen und mich für die Hauptfigur einzunehmen.
„Die Liebe trägt Weiß“ ist für mich das bisher schwächste Buch von Lauren Weisberger, die Story gibt nicht viel her und auch die Charaktere sind nicht gut genug konstruiert, um die Geschichte voranzutreiben. Da gibt es in dem Genre sehr viel Unterhaltsameres zu Lesen.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Das war enttäuschend!

Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition Script) (Harry Potter)
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Sie sind zurück: Harry, Hermine und Ron gehen zwar nicht mehr in Hogwarts zur Schule, doch der Zaubererwelt sind sie erhalten geblieben. Neunzehn Jahre später sind sie älter geworden, habe geheiratet und ...

Sie sind zurück: Harry, Hermine und Ron gehen zwar nicht mehr in Hogwarts zur Schule, doch der Zaubererwelt sind sie erhalten geblieben. Neunzehn Jahre später sind sie älter geworden, habe geheiratet und Kinder bekommen und Jobs im Zaubereiministerium oder wie Ron einen Laden für Süßigkeiten und Scherzartikel. Doch als Harry Narbe wieder zu schmerzen beginnt und sein Sohn Albus aus der Schule abhaut (auch noch zusammen mit Darco Malfoys Sohn Scorpius), wird klar, dass sich etwas Dunkles anbahnt. Und die beiden Jungs haben sich in große Schwierigkeiten gebracht – ähnlich wie früher Ron, Hermine und Harry.
Wer sich auf eine Fortsetzung der Romane mit „Harry Potter und das verwunschene Kind“ gefreut hat, sollte seine Erwartungen erst einmal sehr zurückfahren. Mit den Roman hat Joan K. Rowlings neues Werk wenig zu tun, es ist das Script für ein Theaterstück mit mehr oder weniger ausführlichen Regieanweisungen, die dabei helfen, sich die Szenerie vorzustellen. Als fleißiger Harry-Potter-Leser kennt man sich ja auch aus im Hogwarts-Kosmos und kann sich alles gut vorstellen. Doch auch wenn man sich auf das Lesen eines Theaterstücks eingestellt hat, bleibt immer noch die Story, die mich überhaupt nicht überzeugen konnte. „Harry Potter und das verwunschene Kind“ ist nicht mehr als ein Abklatsch bekannter Motive, nur dass jetzt eine jüngere Generation gegen die dunkle Seite kämpfen muss, nämlich Albus und Scorpius. Der Weg dahin war für mich ziemlich abstrus und es wurde einfach nicht gut genug klar gemacht, warum Albus sich jetzt so zurückgesetzt fühlt, dass er vollständig gegen seinen berühmten Vater rebelliert. Seine Geschwister kamen quasi gar nicht vor, was ich auch etwas zu einseitig fand.

Im Großen und Ganzen muss man leider sagen, dass man sich die Lektüre von „Harry Potter und das verwunschene Kind“ schlicht und einfach sparen könnte. Natürlich will man als Leser dann doch wissen, wie es mit Harry Potter weiterging und das war auch meine Motivation, das Buch zu lesen. Eine spannende Story, die etwas anderes als bekannte Schemata und Rollenbilder bringt, sollte man jedoch nicht erwarten.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Klischeebeladen und langweilig

Happy ohne Ende
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Carly ist verheiratet und hat zwei Söhne, Mac und Benny, die sie über alles liebt. Doch eines Tages merkt sie, wie öde sie doch in ihrem Alltagstrott aus Mutter, Ehefrau und Autorin festhängt. Das Angebot ...

Carly ist verheiratet und hat zwei Söhne, Mac und Benny, die sie über alles liebt. Doch eines Tages merkt sie, wie öde sie doch in ihrem Alltagstrott aus Mutter, Ehefrau und Autorin festhängt. Das Angebot ihres Freundes Sam nach Los Angeles zu kommen, um dort ihren ersten Roman als Drehbuch zu vermarkten, kommt ihr da gerade recht und ohne Nachzudenken bucht sie für die ganze Familie einen Flug. Doch ihr Ehemann Mark ist alles andere als begeistert von der Kurzschlusshandlung seiner geliebten Frau und bleibt in England. So muss Carly allein mit ihren Kindern ins große Abenteuer aufbrechen...
Die Geschichte von Carly ist die Fortsetzung von Shari Lows Roman "Torschlusspanik" und beschreibt, wie ihr Leben weitergeht. Der Roman ist wunderbar komisch, unterhaltsam und hält sich nicht mit dem üblichen Kitsch der meisten Frauenromane auf. Carly ist eine durch und durch sympathische Figur, die zwar ziemlich naiv an ihr Leben geht, aber dem Leser damit nicht auf die Nerven fällt. Die ganze Geschichte ist locker zu lesen und macht Spaß. Natürlich dürfen auch hier einige Klischees nicht fehlen, wie der übertrieben freundliche bis aufdringliche Studioboss in Los Angeles und der Freund, der natürlich ein reicher berühmter Schauspieler ist. Doch Carlys Konflikt zwischen dem Wunsch, die perfekte Ehefrau und Mutter zu sein und sich trotzdem selbst verwirklichen zu können ist glaubhaft erzählt und unterscheidet den Roman von vielen anderen der Kategorie "rosaroter Frauenroman".