Cover-Bild Die Farben der Erinnerung
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inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 18.12.2017
  • ISBN: 9783442483945
Nicole C. Vosseler

Die Farben der Erinnerung

Roman
Als Kind verlor Gemma ihre Eltern bei einem Brand – ein tragisches Unglück, das sie auch als Erwachsene noch verfolgt. Ihr zurückgezogenes Leben in New York gerät jäh aus dem Gleichgewicht, als sie anonyme Post erhält: einen Umschlag mit Zeilen eines viktorianischen Gedichts und einem antiken Schmuckstück. Mit Hilfe des charismatischen Oxford-Professors Sisley Ryland-Bancroft begibt sich Gemma auf eine Spurensuche nach dem Absender, die sie über zwei Kontinente führt und großer Gefahr aussetzt. Denn ohne es zu ahnen, ist sie dabei, ein Geheimnis aufzudecken, das seit Jahrhunderten gehütet wird und der Schlüssel zu ihrer eigenen Vergangenheit sein könnte …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2018

Das Geheimnis um "Die Dame in Grün"

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Ich kannte die Autorin bis jetzt noch gar nicht. Umso gespannter war ich, was mich hinter dem vielversprechenden Cover und dem interessanten Klappentext erwartet.


Die Geschichte dreht sich um Gemma, ...

Ich kannte die Autorin bis jetzt noch gar nicht. Umso gespannter war ich, was mich hinter dem vielversprechenden Cover und dem interessanten Klappentext erwartet.


Die Geschichte dreht sich um Gemma, die als Kind ihre Eltern bei einem Brand verloren hat. Seither leidet sie unter Zwangsstörungen, womit sie aber in New York gut mit leben kann. Bis zu dem Tag, als sie ein Schmuckstück und rätselhafte E-Mails bekommt. Schnell sieht sie Verbindungen zu kunsthistorischen Forschungsergebnissen ihres Vaters, doch was hat das alles zu bedeuten? Sie muss es herausfinden. Als sie sich dem Professor Sisley anvertraut, ist dieser ebenfalls drauf und dran, das Rätsel um das Gemälde zu lösen. Mit ihm bereist sie 2 Kontinente, von Stadt zu Stadt. Sind sie dabei, ein großes Geheimnis zu lüften? Und, was hat „Die Dame in Grün“ für Auswirkungen auf Gemma?

Man liest in 3 Zeitebenen, die nach und nach zusammenführen. Im Vordergrund steht natürlich Gemma, die mit Sisley auf der Suche nach der Wahrheit ist. Gefallen hat mir, dass die 2 Hauptcharaktere von Grund auf ähnlich sind. Somit konnte man ihre gemeinsame Entwicklung gut miterleben und nachvollziehen. Aber auch so fand ich die Charaktere sehr sympathisch.

Die 2 Nebenebenen haben mir gut gefallen, da es dem Grundgeschehen mehr Tiefe gegeben hat. So hatte man immer Hintergrundinformationen, die sich später wunderbar in das Puzzle eingefügt haben.
Der Schreibstil gefiel mir ebenfalls super, er hat sich sehr flüssig und problemlos lesen lassen. Vor allem, da die Autorin an manchen Stellen unnötige Details wegließ. Zum Beispiel der Wechsel zwischen den verschiedenen Städten auf der Reise. Neues Kapitel – neue Stadt. Ohne viel drum herum – und es war genau richtig so.

Die Handlung hat sich langsam aufgebaut, bis sie dann in der Mitte an Spannung erlang und man unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Vom Ende bin ich überrascht worden, so hätte ich es anfangs nicht gedacht. Aber es war spannend und total passend.

Fazit
Für mich absolut ein Buch zum Weiterempfehlen. Ein Buch bei dem das Kunsthistorische gut verarbeitet wird – und die Familie, Gegenwart und Vergangenheit vereint werden. Das war definitiv nicht das letzte Buch der Autorin. :)

Veröffentlicht am 18.01.2018

Herzogin der Farben

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Nicole C. Vosseler - Die Farben der Erinnerung

New York/ Florenz
Als Gemma 4 Jahre alt war, verliert sie in einer einzigen Nacht ihr Zuhause und ihre Eltern. Die Brandursache blieb wegen fehlenden Verdachts ...

Nicole C. Vosseler - Die Farben der Erinnerung

New York/ Florenz
Als Gemma 4 Jahre alt war, verliert sie in einer einzigen Nacht ihr Zuhause und ihre Eltern. Die Brandursache blieb wegen fehlenden Verdachts ungeklärt, die italienischen Behörden legten den Fall ad acta.
30 Jahre später:
New York City, der Pool der "Stadtneurotiker" lässt Gemmas Trauma nicht verhungern und ein Psychiater füttert ihre Neurosen. Wie perfekt für einen Woody Allen, doch das Drama reicht weit über die Stadtgrenzen hinaus und ist so tief und unergründlich wie der East-River.
Gemmas Leben muß in geregelten Bahnen verlaufen und sprüht nicht gerade soziale Funken, ihre Beziehungschronik nicht erwähnenswert. So pendelt sie zwischen zwei sicheren Rückzugsorten, ihrer Wohnung und ihrem Arbeitsplatz, einer großen Bibliothek, der Publik Library. Ein Schild aus Stille und Frieden. Doch gibt es das?

Eines Tages bekommt Gemma seltsame E-Mails, es sind Gedichte.

"Ihr Herz war - wie soll ich´s sagen - zu leicht zu erfreuen,
zu leicht beeindruckt;
sie liebte, worauf ihr Auge fiel
und ihr Blick schweifte weit umher."

Der Name des Absenders ist ihr wohlbekannt, sie selbst hat ihn vor 30 Jahren abgelegt. Da muss sich jemand einen sehr schlechten Scherz erlauben, ist es doch der Name ihre toten Vaters.
Nachdem Gemma die Replik eines uralten Perlenohrrings in ihrer Post findet, kontaktiert sie einen Literatur-Professor in Oxford.
Es muss ewas mit ihrer Vergangenheit zu tun haben. Ihre Neugier und nie gestillte Sehnsucht nach Familie, wiegt noch mehr, als die Panik, die eine gute Bekannte ist. Sie nimmt all ihren Mut zusammen, und nimmt den nächsten Flug nach London. In Professor Ryland-Bancroft spiegeln sich verwandte Ängste, die beiden verstehen einander nach wenigen Worten.
Die Dichter-Zeilen entstammen der "Last Duchess" von Robert Browning, welcher ein bekannter Poet der viktorianischen Epoche war. Ein Gemälde der "Dame in Grün", der ungeküssten Braut aus dem 16.Jahrhundert inspirierte ihn dazu.
Von besagter Dame geht eine surreale Faszination aus, sie ist der rote Faden, ist Seele und Gewissen des Romans.
Lucrezia ist für mich der Ausgangs- und Angelpunkt, die Brücke zwischen den Welten, ihr Geist befeuert das Buch und es lenkt seine Leser. Es ist, als hätte sie immer gewusst, dass ihr eines Tages Gerechtigkeit widerfährt. (Als das Buch zu Ende war, die Hand die letzte Seite umschlug, da war es gleich einem letzten Atemzug.)

Zwei Fremde gehen auf eine atemberaubende Spurensuche, die bis zu den Medici und ins viktorianische Zeitalter führt. Sie bereisen Europa und Amerika, nicht ahnend das sie verfolgt werden.

Gemmas Psyche ist wie ein verlassener Bahnhof, die Abteile verstaubt, die Geleise ins Nichts führend. Doch die geheimnisvolle Post ändert alles und Gemma wächst über sich hinaus.Auch Sisley hat zu kämpfen, denn der Professor fühlt sich außerhalb der altehrwürdigen College-Mauern höchst unwohl. Die Begegnung der beiden Phobiker ist schicksalsträchtig und liefert humorvolle Szenen. (Siehe, die zwei gebuchten Einzelzimmer, die sich als ein Doppelzimmer herausstellen..)

Ein kleiner Stein wird zum großen Fels. Es ist zum Mitfiebern und man wünscht den Gefährten viel Erfolg und ein gutes "Schuhwerk": Die beiden sind wie Ritter, denen der Panzer, der sie schützen soll, im Weg ist. Es ist ein wunderbares Leseerlebnis, wie die "Rüstung" von Tag zu Tag leichter wird.

Spannend wie ein Krimi, gefühlvoll wie ein Liebesroman und poetisch wie ein klassisches Drama. Dieser Roman wurde mit viel Liebe zum Detail geschrieben,
gut recherchiert und fiktioniert.
Mit Herzblut geschrieben - weitergereicht an Leser - die noch träumen und schwelgen können.
Nicole Vosseler steht für genussvolles Lesen.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Grün ist die Hoffnung

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Gemma arbeitet in der New York Library. Bei einem Aufenthalt in Italien, wo ihr Vater als Professor für italienische Renaissance forschte, hat sie als kleines Kind ihre Eltern verloren und wurde von ihrer ...

Gemma arbeitet in der New York Library. Bei einem Aufenthalt in Italien, wo ihr Vater als Professor für italienische Renaissance forschte, hat sie als kleines Kind ihre Eltern verloren und wurde von ihrer Großmutter aufgezogen. Seit dem schlimmen Schicksalsschlag leidet Gemma noch heute unter Alpträumen und lebt aufgrund ihrer Ticks sehr zurückgezogen. Eines Tages erhält sie einen anonymen Brief, der einen handgemachten Ohrring und einige Gedichtzeilen enthält, die von Robert Browing stammen. Aufgrund dieser Zeilen setzt sich Gemma mit dem englischen Spezialisten für Browning in Verbindung, Professor Sisley Bancroft. Gemma reist nach England, um sich mit ihm zu treffen. Sisley bietet Gemma an, gemeinsam Nachforschungen anzustellen. Die Reise führt die beiden von Frankfurt über Florenz über Waco in den USA nach Hawaii – überall erhalten sie neue Hinweise auf ein Geheimnis, das es zu ergründen gilt und das mit der „Frau in Grün“ zusammenhängt, einem Gemälde im Frankfurter Museum. Doch jemand ist ihnen bereits auf den Fersen, der die gleichen Spuren verfolgt. Werden Gemma und Sisley das Geheimnis ergründen?
Nicole C. Vosseler hat mit ihrem Buch „Die Farben der Erinnerung“ einen sehr fesselnden teils historischen Roman vorgelegt, in dem es nicht nur um gut gehütete Geheimnisse, sondern auch um eine familiäre Tragödie geht. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, bildgewaltig und packend. Schnell taucht der Leser ein in die spannende Welt der Literatur und Kunst, die hier von der Autorin auf meisterliche Weise miteinander verbunden werden. Die Geschichte wird anhand von drei Zeitebenen erzählt, die jeweils eine andere Perspektive bieten. Der Hauptteil der Handlung berichtet von Gemma und der gegenwärtigen Suche, eine Zeitebene gibt dem Leser Einblick in das Leben des Schriftstellerehepaars Robert und Elizabeth Barrett Brownings, eine andere erzählt vom kurzen Leben und Schicksal der jungen Lucrezia di Cosimo de‘ Medici. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven erhält der Leser einen Rundumblick der Geschichte, dabei lässt die Autorin ihm genügend Raum für eigene Spekulationen und Schlussfolgerungen, um auf die Spur des Geheimnisses zu kommen. Durch geschickte Wendungen wird der Leser immer wieder überrascht und zum Umdenken animiert. Gleichzeitig malt die Autorin während der Handlung mit ihren Worten wunderbare Bilder, die gleich einem Kinofilm vor dem inneren Auge des Lesers ablaufen und es wirken lassen, als wäre er mit den Protagonisten gemeinsam auf der Jagd nach dem Unbekannten.
Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Sie ergänzen sich durch ihre individuellen Eigenheiten auf wunderbare Weise und geben einem das Gefühl, sie persönlich kennenlernen zu wollen. Gemma ist eine Frau, die schon als kleines Kind einen sehr harten Schicksalsschlag verkraften musste. Seitdem lebt sie sehr zurückgezogen, denn sie hat über die Jahre Eigenheiten und Ängste entwickelt, die es ihr schwer machen, anderen Menschen näher zu kommen. Sie hat ihrem Leben eine gewisse Struktur gegeben, um im Alltag zu bestehen, was für Außenstehende eher als seltsam eingestuft wird. Gemma ist überaus misstrauisch, aber auch eine mutige und sympathische Protagonistin, der man gerne folgt und die man im Verlauf der Geschichte immer besser versteht. Sisley ist ein ebenso ein besonderer Mensch. Er hat den Ruf eines Genies und ist bei seinen Studenten sehr beliebt. Gleichzeitig hat auch er Schwierigkeiten, die Menschen näher an sich heranzulassen. Er wirkt eher schüchtern, doch wenn es um sein Fachgebiet geht, kommt er aus sich heraus. Sisley ist hilfsbereit und besitzt ein sehr ausgeprägtes Einfühlungsvermögen, gleichzeitig hat er das Herz am rechten Fleck. Auch die anderen Protagonisten lassen das Leserherz mit ihren „Auftritten“ höher schlagen, steigern sie doch die Spannung in der Suche um das Geheimnis zusätzlich.
„Die Farben der Erinnerung“ ist eine geheimnisvolle Jagd, bei dem der Leser nicht nur dazu aufgefordert wird, an der Entschlüsselung eines Geheimnisses mitzuwirken, sondern auch die Entwicklung der Charaktere hautnah miterleben darf. Durch die regelrechte Schnitzeljagd über mehrere Kontinente bekommt der Leser nicht nur eine Einführung der Gemäldeinterpretation, sondern erfährt viele kleine Details über das Leben der Brownings. Dieser Roman ist ein absolutes Highlight und wird viele begeistern, die Geheimnisse und Spannung lieben und auch die Verbindung zur Vergangenheit schätzen. Nicole C. Vosseler hat hier ein Meisterwerk abgeliefert, wie es besser nicht geht – Chapeau! Absolute Leseempfehlung für ein Highlight, das man, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen kann!

Veröffentlicht am 08.04.2018

Eine Reise in die Vergangenheit

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Der neue Roman von Nicole C. Vosseler hat mich überrascht und dies im äußerst positiven Sinne. Denn er hat nicht viel gemeinsam mehr mit ihren Romanen, die sie noch bei Bastei-Lübbe geschrieben hat. Dieser ...

Der neue Roman von Nicole C. Vosseler hat mich überrascht und dies im äußerst positiven Sinne. Denn er hat nicht viel gemeinsam mehr mit ihren Romanen, die sie noch bei Bastei-Lübbe geschrieben hat. Dieser Roman nimmt einen gefangen und entführt in eine ganz eigene Welt. Das Cover ist sehr stimmungsvoll, die Farben sind gut gewählt, insgesamt kommt das Cover eher schlicht daher.
Der Klappentext macht neugierig und verspricht schon Spannung pur auf der Reise in die Vergangenheit. In diesem Roman geht es nicht nur um die Vergangenheit im Allgemeinen, sondern vor allen Dingen um ihre Bewältigung und das Annehmen des eigenen Schicksals.
Gemma und Sisley sind zwei Figuren, die ich direkt ins Herz geschlossen hatte, sie sind so wunderbar authentisch, in dem wie sie sich verhalten, mit ihren Ticks und Zwängen. Zwei Menschen denen man glaubt wirklich zu begegnen. Ich denke jeder Mensch hat irgendeinen Tick und wird sich genau deshalb mit Gemma oder Sisley identifizieren können. Einfach wunderbar zwei Menschen begleiten zu können, die so überzeugend dargestellt werden.
Das Geheimnis der Vergangenheit lastet schwer auf Gemma, sie will endlich wissen, was damals bei dem Hausbrand wirklich passiert ist. Denn dieses Ereignis hat sie schwer geprägt, da sie das Ganze als Kleinkind miterleben musste und ihre Eltern bei dem Feuer ums Leben kamen.
Der Roman wir insgesamt auf drei Zeitebenen erzählt, dies verlangt vom Leser schon eine gewisse Aufmerksamkeit, doch genau dies macht meiner Meinung nach den Reiz des Romans aus. Ich möchte nicht erzählen warum und weshalb drei Zeitebenen, denn dies würde viel Spannung nehmen, nur so viel sei verraten, es wir literarisch.
Die Autorin schafft es sehr gut ihre Leser mit auf diese Reise zu nehmen, ohne sie durch Zeit und Raum zu verlieren. Denn wir bereisen sowohl den amerikanischen Kontinent, als auch Europa zu unterschiedlichen Zeiten. Von mir gibt es für diesen kunstvoll gewebten, literarisch und künstlerischen Roman, ja auch die Malerei spielt eine Rolle, eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung.
Ich bedanke mich sehr bei der Verlagsgruppe Random House und dem Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Liebe auf den zweiten Blick!

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Gemma war noch ein kleines Mädchen, als sie ihre Eltern bei einem verheerenden Brand verlor. Die traumatischen Erlebnisse von damals verfolgen sie auch drei Jahrzehnte später noch bis in ihre Träume. Ihr ...

Gemma war noch ein kleines Mädchen, als sie ihre Eltern bei einem verheerenden Brand verlor. Die traumatischen Erlebnisse von damals verfolgen sie auch drei Jahrzehnte später noch bis in ihre Träume. Ihr Vater, Professor für italienische Renaissance, hatte damals wohl etwas sehr Wichtiges entdeckt, das ihm und seiner Familie zum Verhängnis wurde.
Plötzlich erhält Gemma mehrere rätselhafte Mails, mit Bruchstücken von Gedichten aus Robert Brownings Feder. Auch ein Schmuckstück erreicht sie von einem anonymen Absender, und so beschließt sie, den versteckten und in gewisser Weise beunruhigenden Hinweisen nachzugehen.
Bei ihrer Suche nach dem Sinn der anonymen Botschaften wendet sie sich an den Oxford-Professor Sisley Ryland-Bancroft. Nach kurzem Zögern beschließt dieser, ihr zu helfen, denn irgend etwas an der verletzlichen jungen Frau und ihrer Geschichte berührt ihn zutiefst.
Gemeinsam machen sie sich auf eine lange Reise, die ungeahnte Gefahren und so manche Überraschung mit sich bringt.
Der Roman spielt auf drei Zeitebenen. Die Rahmenhandlung bildet dabei Gemmas Geschichte, die passenderweise im Präsens erzählt wird. Dazwischen findet man Abschnitte, die ins 19. Jahrhundert, zu dem Dichterehepaar Elizabeth Barrett und Robert Browning, entführen. Weitere Passagen erzählen die anrührende Geschichte von Lucrezia di Cosimo de’ Medici. Diese sind aus der Ich-Perspektive der jungen Lucrezia geschrieben. Bei den beiden historischen Handlungssträngen hat man anfangs den Eindruck, sie hätten recht wenig mit dem aktuellen Geschehen um Gemma zu tun. Es lohnt sich jedoch, hier ein wenig Geduld aufzubringen und sich darauf einzulassen, denn erst nach und nach fügt sich eines zum anderen, bis sich zuletzt alle Puzzleteile passgenau zusammensetzen und ein fertiges Gesamtbild ergeben. Es sind so viele Details in der Geschichte versteckt, die sich erst auf den zweiten oder gar dritten Blick erschließen!

Mit Gemma und Sisley hat der Roman zwei außergewöhnliche, interessante Charaktere, die einerseits so verschieden wirken und doch die selbe Sprache sprechen. Es sind zwei richtige „Anti-Helden“, die im Lauf ihrer Reise in Situationen geraten, die sie an ihre Grenzen bringen, die sie aber gerade miteinander bestehen können, weil sie gegenseitig ein tiefes Verständnis aufbringen.

Bildhaft und wunderschön ist die Sprache der Autorin, und die Protagonisten sind so farbig und lebendig dargestellt, dass es ein Leichtes ist, sie und ihre Beweggründe zu verstehen und mit ihnen zu fühlen. Überhaupt spielen Bilder und Farben in der Handlung eine tiefgreifende Rolle, und es hat mir viel Freude gemacht, ein Gemälde bis in seine Details zu erschließen.
Dies ist ein Buch, das sich lohnt, mehrfach zu lesen, denn erst nach und nach wird man alle Facetten und Zusammenhänge erkennen und so manche Metapher entdecken.
Darüber hinaus zeichnet sich der Roman durch plastische, farbenprächtige Schilderungen der besuchten Schauplätze aus, was das Lesen zum Genuss macht.