Cover-Bild Man müsste versuchen, glücklich zu sein
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 16.07.2025
  • ISBN: 9783328601791
Julia Holbe

Man müsste versuchen, glücklich zu sein

Roman
Eine chaotische Kindheit, ein leeres Elternhaus und das Wiedersehen zweier Schwestern

Zwei ungleiche Schwestern treffen sich nach Jahren in ihrem Elternhaus wieder. Sie müssen sich entscheiden: verkaufen oder abfackeln? Ihre Zeitreise führt sie in die Kindheit voller verwunschener Hippie-Träume und mit dem alten, orangefarbenen R4 ihrer Mutter in die Bretagne. Bei Crêpes und Cidre unterm Sternenhimmel und einer Fahrt mit dem Boot des Vaters, die anderes endet, als geplant, werden sie von den Gesetzen ihrer chaotischen Familie eingeholt. - Ein Boot und ein Tisch, ein Fest und seine Gäste - und selbstbemalte Playmobilpferde: Manchmal ist das alles, was man braucht. Wären da nicht die großen Fragen des Lebens: Kann man sich alles sagen? Und sollte man das überhaupt? Warum könnte man nicht einfach nur versuchen, glücklich zu sein?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2025

Erinnern, loslassen, weitergehen

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Flora und ihre „jüngere, blöde Schwester“ sollen das Elternhaus ausräumen, nachdem es fast ein Jahr leer stand. Die Schwestern haben sich seit Jahren weder gesehen noch gehört. Gemeinsam tauchen sie nun ...

Flora und ihre „jüngere, blöde Schwester“ sollen das Elternhaus ausräumen, nachdem es fast ein Jahr leer stand. Die Schwestern haben sich seit Jahren weder gesehen noch gehört. Gemeinsam tauchen sie nun in ihre Vergangenheit ein.

Es geht um Erinnerungen – Erinnerungen, die verdrängt wurden, und solche, die ganz unterschiedlich im Gedächtnis geblieben sind. Die Schwestern stellen sich die Frage, was sie überhaupt von all den Sachen behalten möchten. Dabei suchen sie noch einmal die Verbindung zu ihren Eltern: sei es an bestimmten Orten oder durch Begegnungen mit vertrauten Personen.

Ich habe das Buch sehr genossen und fand es unterhaltsam geschrieben. Immer wieder musste ich mit den Schwestern lachen, oder sie brachten mich mit ihren Fragen zum Nachdenken.

„Man müsste versuchen glücklich zu sein“ ist ein ruhiges, feinfühliges Buch über Familie, Vergangenes und das, was bleibt. Julia Holbe erzählt mit viel Wärme und Humor – nie kitschig, aber immer berührend. Wer gerne in zwischenmenschliche Geschichten eintaucht und sich für die kleinen, leisen Momente interessiert, wird dieses Buch sehr schätzen.

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Veröffentlicht am 27.08.2025

Ein lesenswerter schwesterlicher Schlagabtausch

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Das Buch hat alles erfüllt, was mich anspricht: Cover, Titel und Story:
Flora hat mit dem Tod ihrer Eltern noch nicht ganz abgeschlossen. In das Elternhaus mag sie nicht zurück aus Angst, von Erinnerungen ...

Das Buch hat alles erfüllt, was mich anspricht: Cover, Titel und Story:
Flora hat mit dem Tod ihrer Eltern noch nicht ganz abgeschlossen. In das Elternhaus mag sie nicht zurück aus Angst, von Erinnerungen eingeholt zu werden. Und ihre „blöde Schwester“ Millie glänzt durch Abwesenheit. Zumindest anfangs, denn dann steht sie plötzlich in der Tür. Und gemeinsam setzen sichtbare Erinnerungen wieder zusammen Indonesien begeben sich auf eine Reise, ihre Eltern zu finden.

Ein Schlagabtausch an Dialogen, der absolut lesenswert ist. Eine erzählende Schwester mit einer Menge Wut im Bauch und eine Schwester, die ihre Probleme durch Verdrängung meistert. Die Reise der Schwestern zu lesen, fand ich klasse und doch hat mir etwas gefehlt. So toll die Dialoge waren, so treffend die Zitate, hatte ich Mitte des Buches das Gefühl, es geht nicht voran. Mir hat ein wenig die Tiefe gefehlt, das Auseinandersetzen mit der scheinbar problematischen Vergangenheit. Stattdessen hatte ich das Gefühl, einem 60 jährigen Trotzkopf zuzusehen. Dennoch beschäftigt mich das Buch im Nachgang und lässt mich mit der Frage zurück, wie man selbst als Erwachsener mit der Enttäuschung über die eigenen Eltern umgeht. Wie lange „darf“ man enttäuscht sein und motzig und wann ist es an der Zeit loszulassen und Fehler zu akzeptieren? In Summe lesenswert, mit kleinen Schwächen hinsichtlich Längen und Tiefe.

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Veröffentlicht am 24.08.2025

Familie

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„Man kann auch tausend Therapien machen, dann weiß man alles, und kann den Albtraum trotzdem nicht beenden, höchstens erklären. Aber was bringt es einem.“

Flora und Millie sind zwei recht ungleiche Schwestern. ...

„Man kann auch tausend Therapien machen, dann weiß man alles, und kann den Albtraum trotzdem nicht beenden, höchstens erklären. Aber was bringt es einem.“

Flora und Millie sind zwei recht ungleiche Schwestern. In ihrer Kindheit wurden sie oft getrennt. Vielleicht kommt es davon. Als sie sich in ihrem Elternhaus zufällig wieder treffen kommen alte alte Geschichten hoch und alte Wunden beginnen wieder zu schmerzen. Die Erinnerungen der Beiden sind oft unterschiedlich. Doch hätten sich beide mehr Liebe und Aufmerksamkeit durch die Eltern gewünscht. Kurzerhand begeben sie sich auf eine Reise in die Bretagne und in ihre eigene Kindheit.

Ich bin sehr zwiegespalten bei diesem Roman. Das Thema ist komplett mein Ding. Die Sprache hier ist oft recht bildhaft. Das Boot in der Bretagne, die Fahrt dahin, die Playmobil Pferde. Das alles war ganz wunderbar. Die Protagonisten blieben für mich leider doch recht farblos und oft plätscherte die Geschichte so vor sich hin. Es gab viele Dialoge, viele Erinnerungen und ein paar Familiendramen. Die Kindheit verbrachten die Schwestern eher unkonventionell, die Eltern waren schon sehr mit sich beschäftigt. Erzählt wird nur aus der Perspektive von Flora. Da hätte ich mir auch noch gewünscht die Geschichten und Gedanken aus der Sicht von Millie zu lesen.

Insgesamt schon ein lesenswerter Roman mit ein paar Schwächen für mich.

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Veröffentlicht am 25.08.2025

Eine Reise in die Vergangenheit

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Floras Eltern sind vor einem Jahr gestorben, doch sie weigert sich strikt, ihre Vergangenheit in ihrem Elternhaus aufzuarbeiten. Als ihre Tochter Lucie sie schließlich doch überreden kann, in ihre alte ...

Floras Eltern sind vor einem Jahr gestorben, doch sie weigert sich strikt, ihre Vergangenheit in ihrem Elternhaus aufzuarbeiten. Als ihre Tochter Lucie sie schließlich doch überreden kann, in ihre alte Heimat Luxemburg zurückzukehren, trifft sie dort auf ihre Schwester Millie, zu der sie schon seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hat.
Und so beginnt für beide eine Reise in die Vergangenheit, um am Ende vielleicht die Frage beantworten zu können, was mit dem Haus passieren soll. Die ungleichen Schwestern begeben sich buchstäblich auf eine Reise in die Vergangenheit, auf der nicht nur angenehme Erinnerungen warten.
🍀
„Ich hatte Angst vor diesem Haus. In jedem Zimmer lauerten alte Geschichten, neue Versionen, neue Wahrheiten. Wir erzählten auch als Familie keine gemeinsame Geschichte. Sondern viele verschiedene. Familie war der Hort des Schmerzes und der Unzufriedenheit, der unnützen Verpflichtungen und der Lüge, des Zwanges, der Abnutzung, der Ausnutzung. Ja, aber es war auch der Ort der Geborgenheit und der Liebe.“ (S. 73)

Ich tue mich ein wenig schwer damit, meine Gefühle, die ich beim Lesen hatte, in Worte zu fassen. Daher bediene ich mich der obigen Textpassage, die für mich ein wenig den Grundton der Geschichte wiedergibt, die ich so gern mehr gemocht hätte. Das Setting – Familiendrama mit Aufarbeitungspotential und tiefgreifenden Gesprächen – ist eigentlich genau meins und die Erzählung hätte definitiv das Potential gehabt, ist aber leider hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben.
Mein Leseerlebnis wurde dadurch geschmälert, das mir ein wenig die zweite Perspektive gefehlt hat. Es wird ausschließlich aus der Sicht von Flora erzählt. Millie kommt in den vielen Dialogen zwar oft zu Wort, hat dann aber meistens irgendwelche Erinnerungslücken, die dann auch immer wieder auftauchen und mich irgendwann genervt haben.
Generell ist die Geschichte auch einfach irgendwie vor sich hingeplätschert und mir haben ein wenig die Höhen und Tiefen gefehlt und die beiden Schwestern sind mir irgendwie nicht nah gekommen.

Grandios fand ich allerdings das Kapitel, in dem die Frauen einen Ausflug in die Bretagne zum alten Boot ihres Vaters machen. Das war sehr unterhaltsam, davon hätte ich mir mehr gewünscht. Die Dialoge der Schwestern haben mir auch größtenteils wirklich Spaß gemacht (obwohl ich manchmal den Überblick darüber verloren haben, wer was gesagt oder gedacht hat…) und ich habe mir viele tolle Textstellen markiert.
🍀
Für Fans von Familienromanen kann ich trotzdem eine Empfehlung aussprechen, denn Meinungen sind ja subjektiv 😉

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Veröffentlicht am 29.07.2025

Unzugängliche Charaktere in einer belanglosen, langweiligen Geschichte ohne roten Faden oder Erkenntnisgewinn

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Nachdem beide Elternteile kurz hintereinander verstorben sind, kehrt Flora ein Jahr später in ihr Elternhaus zurück, um es auszuräumen und zu verkaufen. Zeitgleich kommt ihre jüngere Schwester Millie dort ...

Nachdem beide Elternteile kurz hintereinander verstorben sind, kehrt Flora ein Jahr später in ihr Elternhaus zurück, um es auszuräumen und zu verkaufen. Zeitgleich kommt ihre jüngere Schwester Millie dort an, die sie seit Jahren nicht gesehen hat und die sich auch nicht um die alternden Eltern gekümmert hatte.
Zuhause kommen Erinnerungen an die Eltern, die Großeltern und eine Kindheit auf, die wenig kindgerecht war.

Der Roman wird ausschließlich aus der Perspektive von Flora geschildert, die zeitgleich mit ihrer "blöden Schwester" Millie in ihrem Elternhaus in Luxemburg ankommt und dort entrümpeln möchte.
Die Erinnerungen Floras an ihre Kindheit sind sprunghaft und lassen keinen Zusammenhang erkennen. Willkürlich werden kindliche Erinnerungen episodenhaft aneinandergereiht, während sich in der gegenwärtigen Situation wenig ereignet. Es wird lamentiert, ohne sich auszutauschen, wobei es in den Betrachtungen auch zu Wiederholungen und Widersprüchen kommt.
Auf eine Aussprache der beiden Schwestern und eine Erklärung, was zu der Entzweiung geführt hat, wartet man vergeblich. Die Dialoge sind von Nebensächlichkeiten und kindischen Geschwisterzwistigkeiten geprägt und teilweise muss man sich zusammenreimen, wer von beiden gerade spricht.

Millie gibt häufig vor, sich nicht erinnern zu können, während Flora die Verantwortungslosigkeit der Eltern als belastend empfunden hat. Als Kinder hatten sie viele Freiheiten, aber dafür keinen Halt und Verlässlichkeit. Zudem war das Verhältnis der Eltern untereinander von Lügen und Geheimnissen geprägt.

Die Charaktere bleiben trotz der übersichtlichen Anzahl blass und kaum vorstellbar. Die Schwestern sind Mitte 50, wirken aber in ihrem Verhalten deutlich jünger, Sympathien wecken beide nicht. Noch schlimmer ist Floras Tochter Lucie mit ihren altklugen Ratschlägen und Plattitüden.

Von der "Reise zurück in eine verrückte Kindheit" hatte ich mir mehr versprochen. Witz und Melancholie habe ich in der Geschichte nicht gefunden. Durch die sprunghafte und lückenhafte Erzählweise ist die Geschichte über die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in einer Familie mit unkonventionellen, gleichgültigen Eltern wenig einnehmend und berührend. Es fehlt nicht nur der versprochene Witz, sondern auch jegliche Dramatik, Spannung und Sentimentalität. Die Charaktere bleiben unzugänglich, die Geschichte belanglos, langweilig und ohne roten Faden.

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