Elise und Valérie kämpfen weiter für ihr Glück
Ende des 19. Jahrhunderts in Paris: Tänzerin Elise Lambert und Valérie Dumas, Malerin und Tochter eines Kunstexperten, haben mit Ausnahme ihres Geburtstags nicht viel gemeinsam. Doch beide haben einen ...
Ende des 19. Jahrhunderts in Paris: Tänzerin Elise Lambert und Valérie Dumas, Malerin und Tochter eines Kunstexperten, haben mit Ausnahme ihres Geburtstags nicht viel gemeinsam. Doch beide haben einen Traum. Elise hat es geschafft, im Moulin Rouge als Star-Tänzerin aufzutreten. Aber sie muss dafür Opfer bringen. Valérie würde gerne als Malerin Anerkennung finden, wird jedoch in die Ehe mit dem Künstler Baptiste Germain gedrängt. Auch sie muss für ihre Freiheit kämpfen.
„Montmartre - Traum und Schicksal“ ist der zweite und finale Band der Montmartre-Dilogie von Marie Lacrosse.
Die Handlung von Band 2 schließt an den ersten Teil an und umfasst die Jahre 1889 bis 1895. Sie spielt an wechselnden Örtlichkeiten. Dennoch fällt die Orientierung dank übersichtlich eingefügten Orts- und Zeitangaben leicht. Erzählt wird die Geschichte in 51 Kapiteln, die sich über vier Teile erstrecken und von einem Pro- und einem Epilog eingerahmt werden.
Wieder einmal liefert das Paperback umfangreiches Zusatzmaterial: einen Stadtplan von Montmartre vom Ende des 19. Jahrhunderts, eine vollständige Personenübersicht, ein Quellenverzeichnis, eine Liste der erwähnten Kunstwerke und Erläuterungen zu Stilrichtungen der Malerei. Dieser bemerkenswerte Service trägt dazu bei, dass sich der Roman auch ohne Vorkenntnisse wunderbar verstehen lässt.
Wie schon im ersten Band nehmen zwischenmenschliche Themen und Konflikte viel Raum ein, was die Geschichte immer wieder berührend macht. Darüber hinaus spielen erneut die Künste eine wichtige Rolle, insbesondere der Tanz und die Malerei. Dabei schafft der Roman eine mühelos erscheinende Kombination von Unterhaltung und historischer Wissensvermittlung, denn es sind immer wieder interessante Details aus der französischen Historie in den Text eingewebt.
Die beiden Protagonistinnen, Elise Lambert und Valérie Dumas, stehen auch diesmal im Mittelpunkt. Zwei sympathische und interessante Charaktere, deren Schicksale ich gerne weiterverfolgt habe. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Figuren, darunter historische Persönlichkeiten und Charaktere, die an solche angelehnt sind.
Auf den rund 580 Seiten bleibt die Handlung kurzweilig und zugleich glaubwürdig. Schon nach den ersten Kapiteln entsteht ein Lesesog, dem ich mir nur schwer entziehen konnte.
Auch bei diesem Roman wird die Autorin ihrem Ruf gerecht, eine vorbildliche Recherche zu betreiben. In ihrem sehr lesenswerten und informativen Nachwort „Dichtung und Wahrheit“ gibt sie erneut preis, welche Details fiktiv und welche historisch belegt sind. Zudem bietet es einordnende Erläuterungen.
In sprachlicher Hinsicht ist der Roman ebenfalls gelungen. Die Dialoge wirken lebensnah, die Beschreibungen sind sehr anschaulich und eindrücklich. Gut gefallen hat mir auch, dass das Vokabular zwar ein wenig an die Zeit vor mehr als 100 Jahren angepasst ist, aber der Text dennoch unangestrengt wirkt und sehr gut lesbar ist.
Das Covermotiv und der Titel fügen sich prima zum ersten Band. Beides passt zudem zum Genre.
Mein Fazit:
Mit dem Abschluss ihrer Montmartre-Saga beweist Marie Lacrosse ein weiteres Mal, dass sie ein Garant für lesenswerte historische Unterhaltungsliteratur ist. Mit „Montmartre - Traum und Schicksal“ hat sie einen würdigen Abschluss ihrer neuesten Saga geschrieben. Leseempfehlung!