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Carolinchen

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Veröffentlicht am 12.10.2018

nicht das, was man erwartet

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Inhalt
Einst war er DER dicke, deutsche Schauspieler, doch eines Tages hat es bei ihm klick gemacht und er hat seinen Pfunden den Kampf angesagt. Wie ihm das gelungen ist und welche Tipps er für Leidensgenossen ...

Inhalt
Einst war er DER dicke, deutsche Schauspieler, doch eines Tages hat es bei ihm klick gemacht und er hat seinen Pfunden den Kampf angesagt. Wie ihm das gelungen ist und welche Tipps er für Leidensgenossen hat, die ebenfalls etwas an ihrem Leben ändern wollen, beschreibt er in seinem Buch.

Eigene Meinung
Eigentlich lese ich Bücher wie das von Tetje Mierendorf nicht gerne. Irgendjemand denkt, er hätte etwas erreicht und fühlt sich genötigt darüber ein Buch zu schreiben. Allerdings hat mich doch interessiert, wie Tetje Mierendorf es hinbekommen hat, sich zu halbieren und wie es ihm dabei ergangen ist. Ich hatte die Hoffnung einen unterhaltsamen und zugleich gnadenlos ehrlichen Erfolgsbericht zu lesen.

Der Anfang war noch vielversprechend. Er berichtet über sein Leben als dicker Mensch und wie es ihm damit emotional ging, bis hin zu dem Punkt, an dem er sich schließlich zu einer radikalen Änderung entschieden hat. In der Mitte des Buches sind sogar Fotos aus seiner Kindheit, so wie aus seinem Leben vor und nach der Lebensumstellung.

Leider ging es danach rapide bergab. Mich hat nicht nur gestört, dass man als Leser geduzt wird und das auch noch so oft, dass man teilweise nur noch großgedruckte "D's" gesehen hat. Nein, schlimmer fand ich, dass das Buch in einem unglaublich belehrendem Ton geschrieben ist. Nach dem guten Anfang ging es praktisch nur noch darum, den Leser bzw. den dicken Leser davon zu überzeugen, dass sein Leben, so wie er es jetzt führt, schlecht ist und er etwas ändern muss.
Über Tetje Mierendorf selber und seine Rückschläge so wie Fortschritte wurde stattdessen nicht mehr nennenswert berichtet.

Außerdem kam es mir etwas zu missionierend daher. Zucker ist ab jetzt der Teufel und Schokolade das braune Gift. Mag ja sein, dass Zucker nicht gesund ist, aber dass man sich nun komplett in Verzicht üben muss fand ich etwas übertrieben. Zwar sagt er gleichzeitig auch, dass niedrige Dosen davon OK sind, doch das geht in der Masse an Gegenfeuer einfach unter.
Hin und wieder Schokolade (oder anderes) ist ja nicht schlimm, man muss einen Mittelweg für sich finden - das war leider nur mangelhaft dargestellt. Selbst ich, als (meiner Meinung nach) gesund lebender Mensch, fühle mich durch seine Aussagen richtig schlecht.

Zudem hatte ich das Gefühl, dass Tetje Mierendorf nach seiner Lebensumstellung zu einem Übermenschen mutiert ist. Ich selber bin nicht dick, doch was er da beschreibt grenzt für mich doch eher an eine Verlagerung der Sucht (oder er hat schlicht weg einfach massiv übertrieben). Jeden Weg geht er jetzt zu Fuß, selbst (und da musste ich den Kopf schütteln, weil es so absurd war) im Kaufhaus fährt er nicht mehr Rolltreppe wie der gemeine Mensch - NEIN! - er sucht jedesmal die Treppe und hat so auch schon mehr als einmal den Alarm für den Notausgang ausgelöst. Eh... hallo? Das kommt einfach nicht authentisch rüber, im Gegenteil, mir wurde er regelrecht unsympathisch! Ich gehe auch die Treppe, wenn eine neben der Rolltreppe ist, aber wer sucht sich denn bitte in der hinterstens Kaufhausecke das Nottreppenhaus???

Die Krönung war dann, dass er mit pH-Streifen seinen Säuregehalt im Urin gemessen hat, um zu schauen, ob der Säure-Base-Haushalt in seinem Körper optimal im Gleichgewicht ist. Sorry, aber das ist doch nicht mehr normal, geschweige denn authentisch und in meinen Augen eine komplette Verlagerung ins andere Extrem. Vielleicht geht es Tetje Mierendorf nach der Umstellung ja wirklich so gut, wie er hier predigt, doch Fakt ist, dass es total unglaubwürdig rüber kommt.

Wäre ich dick und würde abnehmen wollen und hätte mir durch dieses Buch wertvolle Tipps, oder einfach Ansporn für mein Vorhaben erhofft, wäre ich eher abgeschreckt worden. Zwar sagt er selber, dass die Umstellung bei ihm nicht radikal von heute auf morgen gewesen ist, doch selbst mich hat das Buch einfach nur abgeschreckt. Wie soll ich mit Superman Tetje Mierendorf mithalten?

Fazit
Weniger missionieren und mehr eigene Erfahrungen hätten dem Buch richtig gut getan. So hinterließ es bei mir nur das Bild eines unsympathischen, jetzt schlankem und übermenschlichem, Tetje Mierendorf.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Wenn man wirklich gar nicht nachdenken möchte

Wo mein Herz dich findet
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Inhalt
Cara hat eine Autopanne in den Bergen und trifft dort auf Liam, der in einer einsamen Berghütte wohnt. Als sie Liam wieder verlässt will dieser, dass sie ihn vergisst und niemandem von ihm erzählt. ...

Inhalt
Cara hat eine Autopanne in den Bergen und trifft dort auf Liam, der in einer einsamen Berghütte wohnt. Als sie Liam wieder verlässt will dieser, dass sie ihn vergisst und niemandem von ihm erzählt. Wieder im Dorf angekommen stellt sie Nachforschungen an und stößt auf ein schreckliches Geheimnis

Eigene Meinung
Leider hat mir das Buch nicht so gut gefallen. Die ersten Seiten waren echt toll, daher habe ich es auch angefangen. Allerdings kirstallisierte sich dann ziemlich schnell raus, wie sich die Geschichte wohl entwickeln wird.

Wir begleiten zum einen Cara und Liam und zum anderen Patrick und Amy. Beide Geschichten werden mehr oder weniger getrennt behandelt, sind aber unweigerlich miteinander verbunden.
Hier hat mir die von Patrick und Amy etwas besser gefallen. Wobei es sich mir aber in beiden Handlungssträngen definitiv viel zu schnell von Kennenlernen/Schwärmerei zu unendlich großer Liebe entwickelt hat.
Auch gab es keine Überraschungen. Von Anfang an war klar, was Liams Geheimnis ist. War das Absicht, oder war es einfach nicht gut genug geschrieben? Ich persönlich mag es ja, miträtseln zu können, was mir hier vorweggenommen wurde.

Zudem hat sich einfach im Laufe des Buches alles viel zu perfekt gefügt. Jeder macht sich im richtigen Moment die entscheidenden Gedanken und alle vorher unlösbar großen Probleme lösen sich innerhalb weniger Augenblicke in Wohlgefallen auf.
Und selbst, wenn man die oben genannten Kritikpunkte weniger gewichten würde, war die Geschichte einfach viel zu unrealistisch.

Fazit
„Wo mein Herz dich findet“ war mir dann doch etwas zu seichte Frauenliteratur. Mich hat am meisten gestört, dass die Geschichte zu harmonisch ist und vor allem voller offensichtlicher Andeutungen. Ich hätte mir ein paar mehr Höhen und Tiefen und vor allem überraschende (!!) Wendungen gewünscht.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Für ein Erstlingswerk... ok.... aber da ist noch viel Luft nach oben

Himmelstochter
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Inhalt
Aiden ist neu an der Schule und scheint sich sofort auf Caitlyn fixiert zu haben. Doch diese ist so gar nicht begeistert von dem großen Los, das sie gezogen hat. Notgedrungen müssen die beiden ...

Inhalt
Aiden ist neu an der Schule und scheint sich sofort auf Caitlyn fixiert zu haben. Doch diese ist so gar nicht begeistert von dem großen Los, das sie gezogen hat. Notgedrungen müssen die beiden nun miteinander auskommen, denn Aiden ist ihr Beschützer und sie soll die Welt retten. Als Caitlyn ihm nach anfänglichen Schwierigkeiten Glauben schenkt, machen sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln und entdecken unglaubliches.

Eigene Meinung
Anfangs hat mir das Buch recht gut gefallen, sieht man mal von Wortwiederholungen in einem Satz ab. Doch irgendwann in der Mitte kam ein Wendepunkt und ich hatte das Gefühl, dass es ab da anders geschrieben war. Irgendwie schlechter und schmonzettenhafter.

Davon abgesehen sind Aiden und Caitlyn eigentlich tolle Charaktere. Allerdings verändert sich Caitlyn in Irland plötzlich zum Schlechteren. Sie scheint nicht mehr sie selbst und lässt mehr als einmal das verwöhnte Mädchen raushängen, was sie eigentlich nicht ist.

Auch habe ich ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen können.
Aiden kommt in Irland leider nicht mehr so häufig vor, wie vorher und scheint eher eine Statistenrolle angenommen zu haben.

Außerdem war es mir in der zweiten Hälfte wieder zu perfekt und zu schnell. Caitlyn bekommt Training, ist in fast allem gut und findet sich in ihrem neuen Leben viel zu gut zurecht. In Irland findet sie die Leute sofort nett und toll und freundet sich mit ihnen an. Sie will stark sein, sagt es sich auch immer wieder, aber wenn es dann drauf ankommt ist sie ein Schwächling sondergleichen.
Zudem springt die Beziehung zwischen Aiden und Caitlyn innerhalb weniger Seiten von einem Extremen ins andere. Anstrengend!

Es ist einfach zu konstruiert, als hätte sich die Autorin an Stichpunkten entlanggehangelt. Des Weiteren hat mich der häufige Gebrauch von Kraftausdrücken ziemlich gestört. Ich habe da ja nichts gegen und fluche selber mal, aber hier war es einfach zu viel und zu gewollt.
Und zu guter Letzt: Es war einfach zu vorhersehbar.

Fazit
Berücksichtigt man, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt, ist es sicher ganz in Ordnung. Allerdings war ich irgendwann nur noch genervt und werde mir den zweiten Band sicher nicht antun.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Zurück bleibt Zorn

Licht und Zorn
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Inhalt
Lotto sieht Mathilde zum ersten Mal und ist Hals über Kopf verliebt. Kurz darauf heiraten sie und gehen zusammen durch die Hochs und Tiefs, die Lottos Schauspielerdasein mit sich bringen.
Doch ...

Inhalt
Lotto sieht Mathilde zum ersten Mal und ist Hals über Kopf verliebt. Kurz darauf heiraten sie und gehen zusammen durch die Hochs und Tiefs, die Lottos Schauspielerdasein mit sich bringen.
Doch wen hat Lotto wirklich geheiratet? Wer ist Mathilde hinter der sanftmütigen und großzügigen Fassade?

Eigene Meinung
Den Schreibstil von „Licht und Zorn“ habe ich als sehr anstrengend empfunden. Ständig muss man beim Lesen aufpassen, nicht einen wichtigen Satz zu überlesen und so das nachfolgende Geschehen nicht mehr zu verstehen.

Ich bin hin und her gerissen bei der Geschichte. Einerseits ist sie, mit viel Abstand betrachtet, recht interessant. Wir begleiten die Ehe von Lotto und Mathilde bis zum Schluss und lernen schließlich die Wahrheit kennen. Eine Wahrheit die Lotto nicht kannte.
Andererseits war es zwischendurch echt langatmig und abstrus, wobei mit teilweise echt haarsträubenden Wendungen versucht wurde, Spannung hineinzubringen.

Liest man den Klappentext, erwartet man eine locker zu lesende Geschichte und kein trockenes „Stück“. Apropo Stück: Auf vielen Seiten wurden plötzlich Theaterstücke niedergeschrieben. Zwar haben diese auch Bezug zum Leben von Lotto und Mathilde, doch es hat mich als Leser nicht erreicht.

Fazit
Die Idee von „Licht und Zorn“ ist nicht schlecht, nur leider nicht gut ausgearbeitet. Zu langatmig und gefühlslos. Ich habe mich als Leser nicht abgeholt gefühlt und habe praktisch als Außenseiter zugesehen. Mir hat das Buch absolut nicht gefallen.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Ein Tag und noch absurder geht es kaum

Ein Tag und alles anders
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Inhalt
Lena und Fabio könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie geht in ihrem Studium auf und hat soziale Kontakte auf ein Minimum beschränkt und er lebt in den Tag hinein und versucht nebenbei eine lukrative ...

Inhalt
Lena und Fabio könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie geht in ihrem Studium auf und hat soziale Kontakte auf ein Minimum beschränkt und er lebt in den Tag hinein und versucht nebenbei eine lukrative Anstellung als Journalist zu bekommen. Fabios Pech ist nur, dass Lina das erste weibliche Wesen ist, dem er nach einer dummen Wette mit seinem Freund begegnet. Laut dieser hat er nun 24 Stunden Zeit, Linas Herz zu gewinnen, doch das scheint ganz auf Abwehr gestellt.

Eigene Meinung
Die Romanze, oder was auch immer da zwischen den beiden sein soll, startet schon von Anfang an mit einer Lüge. Für mich als Leser war es natürlich sofort klar: Die beiden verlieben sich und dann plötzlich kommt raus, dass Fabio Lina angelogen hat und PENG alles für die Katz‘. Startet also schon mal 0815-mäßig.

Es geht leider auch genau so platt weiter. Bis zur Hälfte des Buches wird der eine Tag beschrieben, den die beiden zusammen verbringen und nach dem sich Lina in Fabio verlieben soll.
Der ganze Tag ist einfach absolut unglaubwürdig!
1. Lina verteidigt am nächsten Tag ihren Doktortitel und „verplempert“ den Tag davor mit jemand Fremden.
2. Die Gefühle der beiden ändern sich schlagartig innerhalb von ein paar Stunden. Erst können sie sich nicht ausstehen und plötzlich denken beide übers Küssen nach und wie toll doch eine Umarmung des jeweils anderen wäre.
3. JEDER einfach JEDER schließt Lina sofort ins Herz und zwar ganz, ganz fest! Alles klar…
4. Wer bitteschön denkt beim ersten Treffen schon darüber nach, wie die Zukunft mit Kindern usw. aussehen würde, selbst wenn man sich von Anfang an mögen würde? Ja genau, Lina und Fabio tun das und die mochten sich nicht einmal auf Anhieb.
5. Lina reimt plötzlich ohne jegliche Vorbereitung vor einem riesigen Publikum, ohne Fehler und liefert eine 1a Vorstellung…
Wem die Beispiele bis hierhin noch nicht genug sind, sollte sich vielleicht wirklich dran machen, das Buch zu lesen. Alle anderen: Finger weg!

Nach diesem Tag gibt es eine relativ große Zeitspanne und NATÜRLICH denken beide immer noch über den jeweils anderen nach und KÖNNEN ihn einfach nicht vergessen. Nach einem Tag, der schlecht gestartet und geendet ist? Kaum vorstellbar…

Die Nebencharaktere waren bis auf einen ganz drollig, aber das Ende wiederum, in welchem JEDER von ihnen eine Rolle spielt, einfach nur zum Kopfschütteln.

Fazit
Die Geschichte ist einfach nur platt und voller Klischees. Es ist auch einfach ZU perfekt, ZU toll und wurde so einfach viel zu kitschig und zog die Szenen zwischen den beiden ins Lächerliche.