Schneestürme, Lügen & knisternde Spannung, eine Fake-Romance, die bleibt
31 Kisses till usIch oute mich direkt: Ich bin Team Grinch und halte von weihnachtlicher Zuckerglasur normalerweise mindestens eine Armlänge Abstand. Doch Nella Bays 31 Kisses till us hat mich trotz (oder gerade wegen) ...
Ich oute mich direkt: Ich bin Team Grinch und halte von weihnachtlicher Zuckerglasur normalerweise mindestens eine Armlänge Abstand. Doch Nella Bays 31 Kisses till us hat mich trotz (oder gerade wegen) dieser Einstellung völlig erwischt. Die Geschichte ist weniger süß und deutlich schärfer, verletzlicher und emotionaler, als das Cover vermuten lässt.
Im Zentrum stehen Isabelle, die eigentlich nur vor ihrem hoffnungslosen Alltag fliehen will, und Lucien, dessen eisige High-Society-Fassade kaum kaschiert, wie kompliziert sein Leben wirklich ist. Ein Deal, ein Chalet in den Schweizer Alpen, ein Kamera-Team, mehr muss es nicht haben, um das Chaos perfekt zu machen. Eigentlich sollte alles reine Fassade bleiben: ein Fake-Engagement für die Öffentlichkeit, ein paar kalkulierte Küsse, höfliche Distanz. Doch als Isabelle erfährt, dass Luciens künftige Stiefmutter ihre eigene Mutter ist, rutscht die Geschichte schlagartig in eine ganz andere Richtung.
Was mich besonders abgeholt hat, ist nicht das Glamour-Setting, sondern die emotionale Wucht hinter den Konflikten. Die Figuren stolpern zwischen ungeklärter Vergangenheit, schmerzhaften Wahrheiten und einer Anziehung, die viel zu echt wird. Eine Wendung hat mich so unerwartet getroffen, dass ich das Buch tatsächlich kurz zur Seite legen musste, bevor ich weiterlesen konnte. Und das passiert mir selten.
Am Ende habe ich das Buch in Rekordzeit durchgezogen, weil ich wissen musste, wie diese beiden Menschen aus ihrem Gefühlslabyrinth wieder herausfinden.
Fazit:
31 Kisses till us ist keine harmlose Winter-Romance, sondern eine Geschichte über alte Wunden, neue Nähe und den Versuch, im größten Chaos ehrlich zu bleiben. Für alle, die bei „Fake Dating“ und „Stepbrother-Vibes“ nicht an Kitsch denken, sondern an emotional aufgeladene Dynamik.
Für mich definitiv eines der Highlights dieses Jahres.