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Veröffentlicht am 05.02.2018

Rezension zu Blutmoor

Blutmoor (Ein-Sarah-Spielmann-Krimi 2)
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Als die Tochter des Innenministers entführt und ihr Freund brutal ermordet wird, wendet sich der Innenminister an die erfolgreiche Ermittlerin Sarah Spielmann um sich der Sache anzunehmen. Sarah und ihr ...

Als die Tochter des Innenministers entführt und ihr Freund brutal ermordet wird, wendet sich der Innenminister an die erfolgreiche Ermittlerin Sarah Spielmann um sich der Sache anzunehmen. Sarah und ihr Kollege Fred Heberstreit beginnen auch sofort mit den Ermittlungen, aber der Mörder scheint den beiden immer einen Schritt voraus zu sein. Als Sarah nach einem anstrengenden Tag in ihrem Bett eine Moorleiche findet, ist ihr und ihrem Kollegen schnell klar, dass dieser Täter ein ganz perfides Spiel mit ihnen treibt und er nicht zu unterschätzen ist…

Blutmoor ist der zweite Teil um die Ermittlerin Sarah Spielmann aus der Feder von Thomas Ehrenberger.

Der Krimi beginnt spannend und blutig und macht sofort neugierig auf den Verlauf der weiteren Geschichte, die sich dann gekonnt in drei Erzählstränge aufgliedert. Während das Hauptaugenmerk des Krimis auf der Lösung des Falles durch Sarah Spielmann liegt, bekommen der Täter und auch das Entführungsopfer eigene Passagen, die für mich das besondere an der Geschichte waren.

Der eigentliche Fall, obwohl spannend erzählt empfand ich doch oftmals etwas vorhersehbar, denn schnell hatte ich eine Ahnung wer der Täter sein könnte.

Sarah Spielmann, der Hauptcharakter dieser Reihe, konnte mich nur bedingt für sich einnehmen. Neben ihrer toughen und kämpferischen Art sich in einen Fall hineinzuknien, ist sie aber ein äußerst komplizierter und manchmal unangenehmer Charakter. Leider wirkte sie in mancher zwischenmenschlichen Situation am Arbeitsplatz nicht sehr professionell, was ich manchmal schon als sehr unpassend empfand, und sie als Charakter doch recht unsympathisch wirken ließ.

Das Erzähltempo ist durchweg ziemlich hoch und gipfelt in einem spannenden Showdown, der mir vom Aufbau gut gefallen hat und neugierig auf die weitere Entwicklung der Protagonisten zurücklässt.

Der zweite Teil kann gut ohne Vorkenntnis des ersten Teiles gelesen werden. Der Fall ist in sich abgeschlossen und spielt Jahre nach dem ersten Teil.

Mein Fazit:
Ein spannender Krimi, der mich trotz kleiner Kritikpunkte zur Vorhersehbarkeit und zur Protagonistin gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Rezension zu Eisenberg

Eisenberg
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Strafverteidigerin Dr. Rachel Eisenberg ist Mitinhaberin einer angesehenen Münchner Kanzlei, Mutter einer Teenagerin und frisch vom Ehemann getrennt. Ihr neuster Fall ist nicht lukrativ, verspricht aber ...

Strafverteidigerin Dr. Rachel Eisenberg ist Mitinhaberin einer angesehenen Münchner Kanzlei, Mutter einer Teenagerin und frisch vom Ehemann getrennt. Ihr neuster Fall ist nicht lukrativ, verspricht aber ein bisschen Medienpräsenz zu bringen. Ein Obdachloser, soll einen äußerst gewalttätigen Mord begangen haben. Als sie ihren neuen Mandanten das erste Mal sieht ist Rachel geschockt, denn sie kennt diesen Mann, oder glaubt das zumindest….

Eisenberg ist der erste Teil der Rachel-Eisenberg-Reihe von Andreas Föhr.

In diesem Krimi gibt es neben dem Haupterzählstrang um Rachel Eisenberg und ihren Fall, einen zweiten kleineren Erzählstrang, der scheinbar erstmal nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat. Als Leser fragt man sich sofort, wie die beiden Stränge zusammenpassen können und nach und nach kristallisiert sich erst heraus, wie alles zusammenhängt. Der Krimi ist spannend erzählt und weist die ein oder andere überraschende Wendung auf, die mit gut gefallen haben.

Neben der Krimihandlung nehmen der Alltag eines Anwalts und der Ablauf während eines Gerichtsprozesses einigen Raum ein, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Es gab einen Einblick in die Gerichtswelt und war dabei noch interessant erzählt.

Rachel Eisenberg, der Hauptcharakter dieses Krimis, ist eine taffe und erfolgreiche Strafverteidigerin mit einer Spur Arroganz, die sie im Verlauf der Geschichte nicht immer sympathisch wirken ließ. Aber Rachel Eisenberg hat das Herz am richtigen Fleck, auch wenn sie sich damit nicht immer ganz leicht tut. Für ihre Mandanten scheut sie kein Risiko und wandert auch schon mal am Rande der Legalität entlang oder geht darüber hinaus. Auch ihr Privatleben als Teenagermutter und frisch getrennt vom Ehemann wird natürlich thematisiert, drängte sich für mein Empfinden aber nie in den Vordergrund, was meinem Lesegeschmack doch sehr entgegen kam.

Mein Fazit:

Ein spannender Krimi, der mich gut unterhalten hat und den ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Rezension zu Formula

Formula
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Bei Bauarbeiten in New York wird ein unheimliches Beinhaus entdeckt. Ende des 19 Jahrhunderts wütete anscheinend ein Serienkiller in New York, der seinen Opfern bei lebendigem Leib Rückenmark entnommen ...

Bei Bauarbeiten in New York wird ein unheimliches Beinhaus entdeckt. Ende des 19 Jahrhunderts wütete anscheinend ein Serienkiller in New York, der seinen Opfern bei lebendigem Leib Rückenmark entnommen hat, um eine Formel für die Verlängerung seines Lebens zu finden. Nach einem Zeitungsbericht über diesen grausigen Fund, werden ähnliche Mordtaten begangen und schnell greift in New York die Panik um sich. Handelt es sich bei dem Mörder um einen Nachahmungstäter oder lebt der Serienkiller von damals dank seiner Formel noch immer?

Formula – Tunnel des Grauens ist der dritte Teil der Pendergast-Reihe von Douglas Preston und Lincoln Child

Mit diesem Teil konnten mich die Autoren wieder für sich einnehmen, nachdem mir der Vorgängerteil „Attic“ leider nicht wirklich gefallen hat. Das Buch beginnt spannend und mit der interessanten Geschichte um das Beinhaus konnte ich das Buch erstmal eine ganze Weile nicht mehr aus der Hand legen. Hier hatte das Autorenduo genau meinen Geschmack getroffen. Im weiteren Verlauf schleichen sich für mich doch ein paar kleine Längen ein, die aber mit einem doch recht spannenden Finale wieder gut gemacht wurden.

Pendergast spielt für mein Empfinden diesmal auch eine etwas größere Rolle, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Auch erfährt man diesmal endlich was über Pendergast persönlichen und familiären Hintergrund, was meine Neugierde danach doch erstmal vorerst ein wenig befriedigte.

Mit Smithback ist auch wieder ein alter Bekannter, der diesmal die Geschichte zwischendurch immer ein wenig würze verlieh durch seine doch manchmal unüberlegten Äußerungen, Berichte und Handlungen.

Der Showdown hat mir vom Spannungsaufbau gut gefallen, auch wenn ich mit der Auflösung des Täters und seiner Beweggründe ein klein wenig hadere, da sie auf mich doch ein wenig zu konstruiert wirkten.

Mein Fazit:

Trotz kleinerer Längen konnte mich der dritte Teil der Pendergast-Reihe überzeugen, und so freue ich mich nun auf den nächsten Teil der Reihe

Veröffentlicht am 21.01.2018

Rezension zu Das Buch der Spiegel

Das Buch der Spiegel
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Literaturagent Peter Katz erhält von dem Autor Richard Flynn ein Manuskript über die Ermordung des Professors Joseph Wieder in Princeton. Der Fall wurde nie aufgeklärt und Katz ist von dem Manuskript sofort ...

Literaturagent Peter Katz erhält von dem Autor Richard Flynn ein Manuskript über die Ermordung des Professors Joseph Wieder in Princeton. Der Fall wurde nie aufgeklärt und Katz ist von dem Manuskript sofort fasziniert. Bald vermutet Katz, dass der unheilbar kranke Autor den Mord gestehen oder den Täter enthüllen will, aber der Text endet abrupt. Als Katz den Autor kontaktieren möchte, ist dieser bereits verstorben und das Ende der Geschichte unauffindbar. Katz setzt alles daran herauszufinden was geschehen ist…..



Das Buch der Spiegel von E. O. Chirovici



Dieses Buch war für mich durch die Erzählweise ein recht ungewöhnlicher Krimi. Die Geschichte gliedert sich in drei Teile, die jeweils eine andere Betrachtungsweise auf die Geschehnisse der Ermordung des Professors Wieder aufzeigen. Die verschiedenen Protagonisten haben jeder für sich ihre eigene Geschichte zu den Ereignissen der damaligen Tat, die doch sehr unterschiedlich ausfallen, dadurch kann ein Leser immer wieder neue Theorien entwerfen, wer denn nun der Täter ist.



Der Aufbau der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, die verschiedenen Erzählungen der verschiedenen Protagonisten damals in Princeton, konnten mich für sich einnehmen und ließen bis zur Auflösung am Ende genügend Spielraum für Spekulationen. Die Spannung stand für mich in diesem Buch nicht im Vordergrund und war auch für mein persönliches Empfinden nur zwischendurch da, sondern die verschiedenen „Wahrheiten“ und die verschiedenen Persönlichkeiten die sie erzählten, machten für mich den besonderen Reiz der Geschichte aus.



Einzig das sich der Stil bei den verschiedenen Teilen, die aus der Sicht doch recht unterschiedlicher Protagonisten geschildert werden, sich untereinander nicht unterscheiden, empfand ich ein wenig schade.



Mein Fazit:

Eine interessanter Krimi, der mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Rezension zu Das Floß der Medusa

Das Floß der Medusa
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18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein Floß auf dem sich 15 ausgemergelte und nackte Personen befinden. Sie sind die letzten Überlebenden von ursprünglich 147 Menschen, ...

18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein Floß auf dem sich 15 ausgemergelte und nackte Personen befinden. Sie sind die letzten Überlebenden von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa auf diesem Floß ausgesetzt wurden, da es zu wenige Plätze in den Rettungsbooten gab. Zwei Wochen kämpften sie auf offener See um ihr Überleben.

Das Floß der Medusa von Franzobel

Der Untergang der Medusa 1816 dient dieser Geschichte als historischer Hintergrund auf dem der Autor seine Geschichte ausbreitet. Dabei bemüht er eine doch recht flapsige, moderne und politisch nicht immer korrekte Sprache und bedient sich gerne auch bei bekannten Schauspielern um dem Leser ein äußerliches Bild von bestimmten Charakteren zu zeichnen. Diese Art des Stils muss man mögen, sonst wird man glaube ich keinen Zugang zu der Geschichte finden.

Die Charaktere fand ich oftmals ein wenig überzeichnet, aber es passte für mich zum Erzählstil. Den politischen und klassenspezifischen Umgang der Charaktere untereinander waren für mein Empfinden gut ausgearbeitet. Die unmenschlichen Ansichten zu Untergebenen und Menschen „niederer“ Schichten und deren Behandlung und Bestrafung war nicht immer leicht zu lesen, beschreibt aber von Anfang sehr klar, wie es zu der Aussetzung dieser Menschen auf dem Floß kommen konnte.

Die Geschehnisse auf dem Floß sind teilweise sehr grausam und nicht immer leicht zu ertragen, aber in einer Zeit in der ein Menschleben nichts zählt und man um das eigene Überleben kämpft, verwandelt sich der Mensch leider in eine Bestie, die nur schwer oder gar nicht zu zähmen ist.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es konnte mich trotz grausiger Thematik und kleinen Passagen die für mich Längen aufwiesen, mit seinem eigenwilligen, manchmal auch humorvollen Erzählstil unterhalten.

Mein Fazit:
Eine grausame Geschichte, die mich durch den eigenwilligen Erzählstil für sich einnehmen konnte