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Veröffentlicht am 15.03.2018

Für mich eine der besten Dystopien die ich in letzter Zeit gelesen habe

Sakura
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Juri lebt ganz unten. Unten auf Ebene 1, dem Grund der Höhle, in der sie mit den anderen Nachfahren des Gottes Susanoo ein mieses Dasein fristet, während die Nachfahren der Sonnengöttin Amaterasu auf der ...

Juri lebt ganz unten. Unten auf Ebene 1, dem Grund der Höhle, in der sie mit den anderen Nachfahren des Gottes Susanoo ein mieses Dasein fristet, während die Nachfahren der Sonnengöttin Amaterasu auf der Oberfläche leben dürfen. Als Mitglied der untersten Schicht ist jeder Tag ein Kampf ums Überleben einer verdreckten Ebene, auf der die Menschen alles für ein wenig Nahrung tun würden. Doch eines Tages ruft die kaiserliche Familie auf zur Blüte, einer Auswahl bei der nur die Vollkommensten um einen Platz an der Sonne kämpfen dürfen. Juri ist als Mädchen nicht vollkommen genug, als Junge getarnt jedoch begibt sie sich in mörderische Prüfungen, erfährt von grausamen Intrigen und begegnet dem Prinzen, der so ganz anders ist als es zu erwarten wäre.
Was bedeutet es Vollkommen zu sein? Und was hat es mit der Höhle auf sich?

Diese Dystopie hat mir wirklich sehr sehr gut gefallen. Dabei hatte ich so eigentlich gar keine Erwartungen an das Buch.
Wir lernen zunächst Juri kennen, die in einer Welt jenseits unserer Vorstellung lebt. Dreckig, dunkel und brutal. In der jeder ums Überleben kämpfen muss, die Menschen nicht besonders alt werden und Kinder meist sehr schnell auf sich allein gestellt sind. Juri hat sich mehr oder weniger damit abgefunden niemals die Sonne zu sehen und elendig irgendwann in einer Ecke draufzugehen, das ist nun einmal das Los der Nachfahren Susanoos. Von den Ebenen über sich hat sie sowieso keine genaue Vorstellung. Nur das es denen besser gehen muss und dem Kaiser und seiner Familie sowieso am besten. Sie ist ein abgeklärter Charakter, der sich von anderen fernhält und sich an niemanden binden will und ich musste ihre Stärke in mehr als einer Situation wirklich bewundern. Natürlich gibt es auch die ein oder andere Situation bei der man doch merkt das sie ein Mädchen ist und auch in ihrer ganzen Haltung merkt man im Laufe der Zeit eine deutliche Veränderung. Ich mochte sie wirklich sehr gerne und habe ihr Schicksal mit Spannung verfolgt. Es gab auch andere Charaktere wie Dom, den Jungen aus Ebene 4 und den Prinzen die ich als Charaktere sehr spannend fand und deren Geschichte ich ebenfalls sehr mochte.

Die Storyline war für mich das Highlight am Buch. Natürlich ist es bei Dystopien mittlerweile schwer nochmal das Rad neu zu erfinden, das muss meiner Meinung nach aber auch gar nicht sein.
Für mich besticht Sakura zum einen durch sein japanisch angehauchtes Flair, ohne dabei den Anspruch zu stellen historisch oder kulturell korrekt zu sein. In Kombination mit asiatischem Thema habe ich noch keine Dystopie gelesen. Auch die Prüfungen, deren Aufbau und Durchführung haben mir gefallen, sie bringen durchaus Spannung in die Sache.
Besonders gefallen hat mir aber der schonungslose Schreibstil bzw. die Erzählweise von Juri. Es wird nichts beschönigt, sie erzählt offen wie brutal und stellenweise ziemlich widerwärtig ihre Welt und die Menschen darin sind. Gerade diese Brutalität und ehrliche Ansicht haben das Buch für mich irgendwie „echt“ gemacht. Und auch das Thema rund um die Götter und Juris Welt sowie die Auflösung und was es mit den Blüten auf sich hat konnte mich überzeugen. Für mich rundum gelungen und ruckzuck gelesen.

Für mich eine der besten Dystopien die ich in letzter Zeit gelesen habe. Eine starke und doch verletzliche Protagonistin zeigt schonungslos und offen, wie die Welt von Menschen aussieht, die ganz unten angekommen sind und welche Auswirkungen dies auf die hochgelobte Menschlichkeit hat. Dabei verkommt die Prüfung die sie zu bestehen hat keineswegs zu einem Thema aller „Selection“, sondern wird brutal und verlustreich. Dabei beinhaltet das Buch einige interessante und diverse Themen und Personen und auch das Geheimnis hinter dem Kaiser und der Höhle ist super spannend gelöst worden. Von mir eine echte Empfehlung und eines meiner neuen Lieblingsbücher.

PS: Pluspunkt – Das Buch ist ein Einzelband (auch wenn das Ende ein wenig kurz war).

Zuerst erschienen auf: http://cat-buecher-welt.blogspot.de/2018/03/rezi-sakura-die-vollkommenen-von-kim.html

Veröffentlicht am 11.03.2018

Noch spannender und noch grausamer als der erste Band!

Angelfall - Tage der Dunkelheit
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Penryn hat die Katastrophe im Engelshorst überlebt und ist mit den Rebellen, ihrer Schwester und ihrer Mutter geflohen. Doch sie können sich nicht wirklich eingliedern und vor allem Paige sorgt mit ihrem ...

Penryn hat die Katastrophe im Engelshorst überlebt und ist mit den Rebellen, ihrer Schwester und ihrer Mutter geflohen. Doch sie können sich nicht wirklich eingliedern und vor allem Paige sorgt mit ihrem Aussehen und ihrer neuen „Art“ für Aufregung und Panik unter den Menschen. Ihre Mutter trägt nicht wirklich zum Besseren bei. Es kommt wie es kommen muss, Penryn verliert Paige erneut und muss alles daran setzen sie wiederzufinden – und dabei zu entscheiden wie sie ihrer Schwester in Zukunft begegnen will. Dabei entdeckt sie in einem neuen Hauptsitz der Engel ein schreckliches Geheimnis, kommt so langsam hinter die gefährlichen politischen Spielchen der Engel und muss versuchen Raffe um Hilfe zu bitten. Wird er ihr helfen oder all seine Kraft für die Suche nach seinen Flügeln verwenden?

Nach dem nervenaufreibenden Ende des ersten Bandes musste ich einfach direkt weiterlesen – immerhin bin ich an diesem Cliffhanger bereits 2013 schon hängen geblieben. Nichts konnte mich also davon abhalten direkt zum nächsten Band zu greifen und ich habe es nicht bereut.
Zum Inhalt möchte ich euch dieses Mal nur wenig verraten, um die Spannung nicht zu nehmen.
Das Ende im ersten Teil war ja einfach herzzerreißend und ich konnte es kaum erwarten dass Penryn und Raffe im zweiten Band wieder aufeinander treffen. Doch zunächst verfolgen wir das Leben des Trios im Camp der Rebellen und erfahren mehr über Paige und was sie in der Gewalt der Engel durchgemacht hat. Ihre Veränderung ist schon sehr gewöhnungsbedürftig und ich mochte einfach wie echt Penryns Reaktion auf sie war. Wie sie zweifelte und sich selbst dafür gehasst hat. Aber auch die Reaktionen der Menschen waren verständlich.
Was die Grausamkeiten angeht legt meiner Meinung nach dieser Band noch eine Schippe drauf und das wird vor allem bei einem Geheimnis deutlich welches Penryn aufdeckt. Es ist schon erstaunlich zu was Menschen - und in diesem Falle auch Engel - fähig sind.
Aber auch was die Hintergründe der Ankunft der Engel angeht erfahren wir ein wenig mehr, wenn auch für den letzten Band noch einige Fragen offen bleiben. Ihr könnt euch auf einige schräge Sachen gefasst machen.
Ansonsten treffen natürlich auch Raffe und Penryn wieder aufeinander und müssen sich selbst dabei endlich klarmachen, wofür die beiden jeweils kämpfen. Was ihre Ziele sind und ob diese Ziele miteinander vereinbar sind. Was den „romantischen“ Part angeht: auch in diesem Band tut sich in diese Richtung meiner Meinung nach nicht zu viel und das gefällt mir richtig gut – Kitsch wäre einfach furchtbar für die Stimmung der Geschichte. Das Ende ist dieses Mal nicht ganz so fies, sorgt aber auch dafür dass ich die Trilogie nun endlich beenden muss!

Noch spannender und noch grausamer als der erste Band! Penryn muss mehr als eine schreckliche Entdeckung machen, überlegen wie sie mit dem neuen Ich ihrer Schwester klarkommt und sich darüber klar werden, ob ihre und Raffes Ziele gemeinsame Berührungspunkte haben.
Eine gelungenen Mischung aus Urban Fantasy und einer Prise Horror, bei der die politischen Machenschaften der grausamen Engel langsam gruselige Ausmaße annehmen. Ich warte auf einen echten Showdown im letzten Teil!

Zuerst erschienen auf: http://cat-buecher-welt.blogspot.de/2018/03/rezi-tage-der-dunkelheit-angelfall-bd-2.html

Veröffentlicht am 08.03.2018

Der Auftakt zu einer Reihe, die für mich zu einer der Besten im Bereich Urban Fantasy zählt.

Angelfall - Nacht ohne Morgen
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Fliehet ihr Narren! Denn Gott schickte seine Legionen, auf das sie das Gewürm Mensch vom Angesicht der Welt tilgen mögen!
Chaos, Zerstörung, Anarchie – als die himmlischen Legionen der Engel auf die Erde ...

Fliehet ihr Narren! Denn Gott schickte seine Legionen, auf das sie das Gewürm Mensch vom Angesicht der Welt tilgen mögen!
Chaos, Zerstörung, Anarchie – als die himmlischen Legionen der Engel auf die Erde kamen, hatte wohl niemand damit gerechnet das diese Geschöpfe gar nicht so ehrenvoll und sanftmütig sein würden als dies schon immer gepredigt wurde.
Penryn gehört mit ihrer kleinen Schwester und ihrer Mutter zu den Überlebenden der ersten Massaker und schlägt sich seitdem mehr oder weniger erfolgreich durchs Leben. Das ihre Schwester eine Gehbehinderung hat und ihre Mutter psychische Probleme, erleichtert ihr das Überleben nicht unbedingt. Eines Tages geschieht das Unfassbare: Penryn und ihre Familie werden in einen Kampf zwischen Engeln verwickelt in dessen Verlauf ihre kleine Schwester Paige zum Entführungsopfer wird. Nun hat Penryn nur noch ein Ziel: ihre Schwester aus dem Engelshorst zu befreien – selbst wenn sie sich dazu mit dem Feind in Gestalt von Raffe, dem Engel ohne Flügel, einlassen muss…

Diese Reihe gehört zu meinen absoluten Lieblingen!
Zum ersten Mal ist mir der 1. Band 2013 auf der Frankfurter Buchmesse ins Auge gestochen, damals noch als Hardcover bei Heyne fliegt erschienen. Ich war von Anfang an völlig fasziniert von der Geschichte, den Charakteren und der Atmosphäre. Lange habe ich dann gewartet und auf eine Fortsetzung gehofft und endlich erschien Jahre später eine Neuauflage die endlich vollständig

übersetzt wurde. Ihr könnt euch meine Freude kaum vorstellen. Den Verlagswechsel kann ich mir übrigens gut erklären, dazu später mehr.
Mich begeistert bei dieser Reihe zum einen die apokalyptische Atmosphäre, ausgerechnet ausgelöst von den Engeln. Wesen, die eigentlich in der Religion immer als besonders friedliebend dargestellt werden – der starke Kontrast dadurch bringt meiner Meinung nach sehr viel Würze in die Geschichte.
Dabei wird im Buch auf keinerlei religiöse Aspekte eingegangen, anfangs hatte ich befürchtet dass die Geschichte zu sehr in diese Richtung gehen könnte – weit gefehlt.

Zum anderen fand ich die Charaktere einfach super. Penryn ist eine echte Kämpferin die sich durchzusetzen vermag. Sie hat einen starken Charakter, geprägt durch Verlust und Entbehrungen. Dabei ist sie weder unfehlbar noch zu tough, sie war einfach „echt“. Sie war immer verantwortlich dafür sich um ihre Familie zu kümmern und diese Erfahrung macht ihr ganzes Wesen aus und ist für viele ihrer Entscheidungen und Handlungen im Buch verantwortlich. Dennoch hat sie eine sanfte Seite und diese sorgt dafür, dass sie auch einen verwundeten Engel nicht einfach in der Gosse sterben lassen kann. Raffe ist für mich der undurchsichtigste Charakter. Seine Motive sind sehr lange nicht ganz klar, abgesehen davon dass er seine Flügel zurück möchte. Über seine Vergangenheit erfahren wir nicht viel und er und Penryn sind lange Zeit Partner in der Not. Die „Beziehung“ der beiden dominiert dabei nicht die Storyline. Auch interessant war übrigens Penryns Mutter, bei der auch noch so einige Dinge im Dunkeln liegen.
Die Faszination der Geschichte geht für mich aber hauptsächlich von der durchaus vorhandenen Brutalität und Grausamkeit des Buches aus. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, die Gewaltdarstellungen sind recht plastisch und wer hier zart besaitet ist, könnte ein wenig Probleme bekommen. Hierin sehe ich auch den Grund des Wechsels vom Jugendlabel Heyne fliegt zum „normalen“ Heyne. Für mich stimmt bei diesem Buch einfach die Mischung durch und durch und das Buch hält den Leser die ganze Zeit in Atem. Der miese Cliffhanger tut sein Übriges.

Der Auftakt zu einer Reihe, die für mich zu einer der besten im Bereich Urban Fantasy zählt. Auch Jahre nach dem ersten Lesen konnte mich die Geschichte uneingeschränkt fesseln und die Charaktere sind für mich immer noch total gelungen. Der Spannungsbogen ist die ganze Zeit straff gespannt und die Erzählungen sind brutal und nicht geschönt. Wer allzu empfindlich ist was blutige und durchaus grausame Szenen angeht, sollte eventuell ein wenig vorsichtig sein.
Für mich die perfekte Mischung die alles hat was mich begeistern kann (und ich mags auch nicht so blutig).

Zuerst erschienen auf: http://cat-buecher-welt.blogspot.de/2018/03/rezi-nacht-ohne-morgen-angelfall-bd-1.html

Veröffentlicht am 07.03.2018

Eine emotionale Achterbahnfahrt voller Ängste und Selbstzweifel

Berühre mich. Nicht.
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Collegebeginn… Für die meisten ein spannender Beginn eines neuen Lebensabschnitts.
Für die junge Sage hoffentlich der Beginn eines ganz neuen Lebens hier in Nevada.
Um ihre Vergangenheit hinter sich zu ...

Collegebeginn… Für die meisten ein spannender Beginn eines neuen Lebensabschnitts.
Für die junge Sage hoffentlich der Beginn eines ganz neuen Lebens hier in Nevada.
Um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, hat sie ihrer Heimat Maine den Rücken gekehrt und lebt nun in ihrem Van mitten auf dem Collegeparkplatz. Ein Job muss her um den Lebensunterhalt zu sichern. Dummerweise hat Sage mit jeder Menge Ängste zu kämpfen, die ihr das Zusammenleben mit anderen und die Jobsuche nicht unbedingt einfacher machen. Als sie endlich einen Job antreten will, trifft sie dort auf den tätowierten Luca mit den stechend grauen Augen, der alles darstellt wovor sie ursprünglich weggelaufen ist. Doch ist Luca tatsächlich so schlimm wie es ihr ihre Ängste vorspielen? Oder verbirgt sich hinter seiner Fassade eigentlich ein netter Kerl?

Hach, was für ein tolles und emotionales Buch!
Ich konnte die Situation und die Zwickmühle in der Sage steckt so so gut nachvollziehen.
Sage lebt mit Ängsten aufgrund eines Traumas und hat dadurch regelmäßig Panikattacken die ihr das tägliche Leben schwer machen. Ihre Gefühle, Ängste und ihre innere Anspannung waren so gut und realistisch gezeichnet. Auch ihre Schwierigkeit sich Jemandem anzuvertrauen und über ihre Probleme zu sprechen konnte ich nachvollziehen. Ich selbst kenne das Gefühl von Panikattacken, weiß also wie sie einen völlig fertig machen können und stellenweise dein ganzes Leben beeinflussen. Für einige andere Leser war es absolut nicht nachvollziehbar, dass Sage die Leute und vor allem Luca immer wieder wegstößt und unbedingt selbst klarkommen möchte. Ich selbst habe kein Problem darüber zu sprechen – bin aber auch der Typ der gerne selbst alles wieder ins Lot bringt. Da bei Sage aber eben noch ihr Trauma dazukommt, ist ihr Handeln für mich auf jeden Fall nachvollziehbar, auch wenn ich es nicht unbedingt gutheiße.
Als Charakter war sie wirklich interessant und absolut sympathisch, eine Protagonistin die man gerne als Freundin hätte. Und Luca, tja Luca hat absolutes Boyfriend-Potential. Außen gefühlt der Badboy, verhält er sich absolut nicht so wie es sein Aussehen erwarten lässt. Und das ohne das Klischee: Mädel ändert Badboy aus Liebe – Luca ist einfach richtig nett. Er hat definitiv das Zeug dazu Sage bei ihren Ängsten zu unterstützen – wenn sie ihn lässt.
Aber auch die anderen Charaktere im Buch waren einfach super angenehm - allen voran Lucas Schwester die ich ebenfalls sehr lieb gewonnen habe.

Das Buch bietet einige emotionale Stolperstellen, bei denen ich stellenweise Gänsehaut hatte und ein Tränchen vergießen musste. Ich habe das Buch gefressen wie Nichts und es ist für mich im Bereich NewAdult auch wegen der schwierigen Thematik ein echtes Highlight. Ich hoffe, dass wir im nächsten Band noch sehr viel mehr über ihre Vergangenheit erfahren. Der Cliffhanger ist übrigens wieder ziemlich gemein.

Eine emotionale Achterbahnfahrt voller Ängste und Selbstzweifel und dem Versuch diese zu überwinden.
Eine Protagonistin mit einer schlimmen Vergangenheit die lernen muss sich anderen anzuvertrauen und das man im Leben eben nicht immer alles selbst regeln muss. Und ein Protagonist der einfach mal alles richtig macht ohne dabei zu klischeebehaftet zu sein. Für mich ein Highlight bei dem ich absolut mit der Protagonistin mitfühlen konnte und bei dem ich mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören wollte. Ihr müsst euch nur leider auf ein sehr gemeines vorläufiges Ende einstellen. Der nächste Band ist auf jeden Fall bald fällig.

Zuerst erschienen auf: http://cat-buecher-welt.blogspot.de/2018/03/rezi-beruhre-mich-nicht-beruhre-mich.html

Veröffentlicht am 18.02.2018

Die Prinzessin der Amazonen unterwegs in der Welt der Menschen

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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Die Insel Themyscira ist eine Zuflucht. Geschaffen von den zahlreichen weiblichen Gottheiten der verschiedenen Pantheons, bietet sie eine Heimat für treue, im Kampf gefallene und wiedererweckte Kriegerinnen ...

Die Insel Themyscira ist eine Zuflucht. Geschaffen von den zahlreichen weiblichen Gottheiten der verschiedenen Pantheons, bietet sie eine Heimat für treue, im Kampf gefallene und wiedererweckte Kriegerinnen – den Amazonen. Diana, Tochter der Königin Hippolyta, ist eine von ihnen und doch auch wieder nicht. Es gibt einen Punkt in ihrem Leben, welcher dafür sorgt, dass sie nicht so akzeptiert wird wie sie es sich wünschen würde. Sie wird belächelt und darf nicht an gefährlichen Missionen teilnehmen um sich den Status als kampferprobte Amazone zu sichern. Als sie eines Tages dann verbotenerweise ein sterbliches Mädchen aus dem Meer fischt, beginnt für sie eine Mission, die das Schicksal der ganzen Welt verändern könnte. Denn Alia ist dazu bestimmt die Welt in Unglück und Krieg zu stürzen. Ihr Blut treibt sie dazu und um die Katastrophe zu verhindern, muss sich Diana mit ihr nach NewYork begeben und damit eine ihr fremde Welt betreten…

Die Geschichte von Diana von Themyscira, Prinzessin der Amazonen, die viele aus diversen Comics und Filmen als Wonder Woman kennen, wird im neuen Buch von Leigh Bardugo auf ganz eigene Weise erzählt. Viele werden den noch recht aktuellen letzten Film kennen, das Buch hat damit jedoch eigentlich nicht viel zu tun – außer dass Diana mal wieder jemanden trotz Verbot aus dem Meer zieht. Wir beginnen das Buch mit Dianas Leben auf der Insel und lernen sie näher kennen. Dabei hat es Diana als Prinzessin nicht leicht. Auf ihr lastet enormer Erwartungsdruck den sie nur bedingt erfüllen kann bzw. erfüllen darf. Schon zu diesem Zeitpunkt mochte ich sie total gerne. Das liegt auch an Leigh Bardugos Schreibstil, welcher die Charaktere sehr lebendig und sympathisch wirken lässt. Diana hätte man gerne als beste Freundin. Dabei wirkt sie trotz ihres jugendlichen Alters zu keinem Zeitpunkt zu jung oder unerfahren. Sie ist eine starke Persönlichkeit die sich sehr für andere einsetzt und immer mal wieder einen kessen Spruch auf den Lippen hat.
Die Geschichte nimmt mit dem Zeitpunkt der Rettung Fahrt auf und eine gefährliche Mission steht Diana bevor bei der es nicht nur um das Schicksal der Menschen, sondern auch um das der Amazonen gehen wird. Dianas Zeit in der Moderne und ihre Reaktion auf die verschiedenen Situationen hat mir besonders gut gefallen.

Überrascht hat mich der Perspektivwechsel. Ich hätte nicht erwartet dass auch Alia in der Geschichte zu Wort kommen würde. Alia war ebenfalls eine tolle und starke Protagonistin, wenn sie auch ganz anderen Problemen gegenüber steht als Diana. Sie kommt aus einer ganz anderen Welt und das merkt man ihrem Charakter und ihren Denkmustern auf jeden Fall an. Beide zusammen waren ein tolles Team. Aber es gibt im Buch noch viele andere tolle Nebencharaktere die mir ans Herz gewachsen sind und auf die ihr euch freuen könnt.
Der Spannungsbogen nimmt das ganze Buch über stetig zu, unterbrochen von einigen kleineren Spitzen, entlädt er sich dann in einem tollen Höhepunkt, bei dem ein Plottwist mich doch ziemlich von den Socken gehauen hat.
Für mich war Wonder Woman ein absolut spannendes Jugendbuch, das Diana als Jugendliche von einer ganz anderen Seite zeigt und ihre Zeit als Wonder Woman erahnen lässt.
Wer jedoch viele Hintergrundinformationen zu ihr, ihrem Leben oder den Amazonen generell erwartet, wird vielleicht enttäuscht werden. Der Fokus des Buches liegt eindeutig auf Alia, ihrer Geschichte und ihrem Stellenwert in einer gefährlichen Prophezeiung. Nicht das Diana im Hintergrund stehen würde, aber wir verbringen nur anteilig Zeit bei den Amazonen und mit ihrer Geschichte. Mich hat das jedoch in keiner Weise gestört – ganz im Gegenteil. Für mich war das Buch auf jeden Fall ein Highlight zu Beginn des Jahres und ich freue mich schon auf die weiteren Bücher in der Reihe der DC Icons.

Die Prinzessin der Amazonen unterwegs in der Welt der Menschen mit der Mission die Menschen vor einer grausamen Prophezeiung zu bewahren. Ein fast ganz normales Mädchen auf der Flucht vor ihren Häschern. Zusammen ein unschlagbares Team und eine super spannende Geschichte mit einem herrlichen Schreibstil und "echten" Charakteren. Eine absolute Empfehlung als Jugendbuch, Liebhaber von Superhelden-Geschichten sollten allerdings nicht zu viel erwarten. Denn Diana ist noch jung und nicht die Wonder Woman die manche vielleicht voraussetzen.

*Reziexemplar

Zuerst erschienen auf: http://cat-buecher-welt.blogspot.de/2018/02/rezi-wonder-woman-kriegerin-der.html