Cover-Bild Die erstaunliche Familie Telemachus
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 23.02.2018
  • ISBN: 9783847906384
Daryl Gregory

Die erstaunliche Familie Telemachus

Tobias Schnettler (Übersetzer)

Auf den ersten Blick ist Matty Telemachus ein typischer vierzehnjähriger Junge mit den typischen Problemen eines vierzehnjährigen Jungen. Aber Matty ist alles andere als normal und seine Familie ist es schon gar nicht. Als Matty entdeckt, dass er über ungewöhnliche Fähigkeiten verfügt, macht er sich auf die Suche nach dem lange gehegten Familiengeheimnis: Sind seine Verwandten wirklich Medien, beherrschen sie Telepathie, Telekinese und vielleicht noch andere Kräfte?

Ein umwerfender Roman über eine ganz besondere Familie und die unsichtbaren Kräfte, die uns alle zusammenhalten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2018

Ein Buch, das in keine Schublade passt und dabei wunderbar unterhält

3

„Matty brauchte einen Tag, um ein Krimineller zu werden, drei Wochen, um ein Psi-Superspion zu werden, und einen kurzen Spaziergang zur Tankstelle, um das Astralreisen für immer aufzugeben.“ (S. 264)

„Neue ...

„Matty brauchte einen Tag, um ein Krimineller zu werden, drei Wochen, um ein Psi-Superspion zu werden, und einen kurzen Spaziergang zur Tankstelle, um das Astralreisen für immer aufzugeben.“ (S. 264)

„Neue Liebe kommt und haut dir auf den Hintern, fordert deine Aufmerksamkeit ein, bringt deinen Puls zum Rasen. Alte Liebe liegt auf der Lauer. Sie ist am Abend da, wenn du die Augen zumachst. Sie schlüpft neben dir ins Bett, streicht mit Geisterfingern über dein Haar, flüstert deinen geheimen Namen. Alte Liebe ist immer da." (S. 524)

Meine Meinung:

Von Zeit zu Zeit gibt es Bücher, die sich in kein gängiges Genre einsortieren lassen. Die sind ein bisschen Krimi, ein bisschen Familien-Saga, ein bisschen Drama, ein bisschen Humor oder auch ein bisschen Fiction. Genau so ein Buch ist „Die erstaunliche Familie Telemachus“ – es hat ein bisschen von allem! Wer Hochspannung sucht, sucht hier vergeblich. Auch wer ein hochtrabendes Familiendrama mit überbordenden Gefühlen erwartet oder einen klassischen „Humor“-Roman mit Gag-Feuerwerk wird vielleicht enttäuscht sein. Wer aber „einfach“ gute Unterhaltung und einen Haufen extrem schräger, aber doch sehr liebenswerter Charaktere sucht, der ist mit diesem Buch sicherlich gut beraten.

Einem Episodenfilm gleich lernen wir als Leser die einzelnen Mitglieder der erstaunlichen Familie Telemachus kennen, angefangen vom etwas übergewichtigen Filius Matty, der aus pubertären Nöten heraus plötzlich seine Fähigkeit zu körperlosen Astralreisen entdeckt, über seine Mutter Irene, die sich mit einem unterbezahlten Supermarktjob über Wasser und mit ihrem unermüdlichen Einsatz die Familie zusammen hält, den verschuldeten und verhinderten Tausendsassa Onkel Frankie, den verschrobenen und verschwiegenen Onkel Buddy („das mächtigste Medium der Welt“) oder last but not least Familienoberhaupt Teddy, einen leidenschaftlichen Trickser und Lebemann, der über den frühen Tod seiner Frau Maureen nie wirklich ganz hinweg gekommen ist. Hier ist jede(r) Einzelne wirklich etwas ganz besonderes mit speziellen Fähigkeiten und Talenten und mit ganz eigenen Problemen und Sorgen. In stetem Wechsel erzählt Daryl Gregory seine Geschichte über diese außergewöhnliche Familie aus den unterschiedlichen Perspektiven der Familienmitglieder. Ähnlich wie Matty schwebt man auch als Leser über dieser Familie und beobachtet die einzelnen Mitglieder in ihrem Bemühen, ihr Leben irgendwie auf die Reihe zu bekommen und in gerade Bahnen zu lenken.

Stellenweise hat man beim Lesen mitunter das Gefühl, dass die Geschichte so vor sich hin mäandert, ohne wirklich eine bestimmte Richtung zu verfolgen oder auf ein Ziel hinzustreben. Doch dies täuscht durchaus, denn es gibt jemanden, der im Hintergrund (fast) alles Strippen zieht und die Geschichte auf ein großes Ereignis, den geheimnisumwittertes „Zap-Day“ hin navigiert. Langweilig wurde es mir beim Lesen daher nie – im Gegenteil!

Eine der besonderen Stärken dieses Buches ist für mich neben den illustren Charakteren aber auch der unglaublich unterhaltsame, lockere und manchmal schon ein bisschen kodderige Schreibstil des Autors („Der Morgenhimmel glühte pfirsichfarben, doch die Sonne versteckte sich hinter dem Hotel und wartete darauf, dass die Luft rein war.“ - S. 355). Dazu gesellt sich noch eine gehörige Portion „90´s Feeling“, von AOL-CD´s bis hin zu Spielhallen.

Am Ende der rund 550 Seiten bleibt eine wohlige Wärme im Bauch zurück und das Gefühl, selbst ein Mitglied der erstaunlichen Familie Telemachus geworden zu sein. Ein Buch zum Gernhaben!

FAZIT:
Schräg, schräger, Telemachus! Ein Buch, das allen Genres trotzt und sich langsam aber stetig in das Herz des Lesers stiehlt.

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Veröffentlicht am 19.02.2018

Eine sehr skurrile Familie

1

„Die erstaunliche Familie Telemachus“ von Daryl Gregory ist ein ungewöhnlicher Roman, der in keine Schublade passt.

Die Familie Telemachus ist keineswegs eine gewöhnliche Familie, da die einzelnen Familienmitglieder ...

„Die erstaunliche Familie Telemachus“ von Daryl Gregory ist ein ungewöhnlicher Roman, der in keine Schublade passt.

Die Familie Telemachus ist keineswegs eine gewöhnliche Familie, da die einzelnen Familienmitglieder über ungewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Während sie einst mit ihren magischen Fähigkeiten im Fernsehen auftraten, kann sie nun keiner mehr so richtig zu seinem Vorteil einsetzten.
Teddy - ein Trickbetrüger und das Oberhaupt der Familie, der sich sein ganzes Leben durchgemogelt hat - heiratete Maureen, die ihre paranormalen Fähigkeiten an die drei gemeinsamen Kinder - Irene, Frankie und Buddy - vererbte.
Das Buch beginnt im Juni 1995 aus der Sicht des 14-jährigen von Matty – Irenes Sohn. Dieser entdeckt, dass er aus seinem Körper heraustreten kann und damit wird ihm klar, dass die paranormalen Fähigkeiten seiner Familie kein Mythos sind.
Maureen ist zu diesem Zeitpunkt schon seit 31 Jahren tot und doch ist sie permanent präsent und wird vermisst, fehlt als ordnendes Element in der Familienstruktur.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und wird aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Familienmitgliedern erzählt. Dadurch lernt man nach und nach die einzelnen Charaktere gut kennen. Sie wirken glaubhaft und die einzelnen Figuren sind jede für sich interessant und irgendwie liebenswert.

Zum Ende hin, wird es immer spannender. Durch die Kapitel, die immer kürzer werden und den immer schnelleren Perspektivwechsel, nimmt die Handlung ordentlich an Fahrt auf, bis sich schließlich alle Puzzleteilchen zusammenfügen. Dabei ist das Ende ebenso verrückt und abgedreht wie die gesamte Familie Telemachus. Daryl Gregory versteht es den Leser bis zum Ende zu fesseln und dann zu überraschen.

Das Buch lässt sich in kein Genre einordnen. Es ist total abgedreht, skurril, spannend und einfach anders. Mit viel Fantasie wurde hier eine Familie mit liebenswerten Charakteren erschaffen, die den Halt in ihrem Leben verloren haben und die zeigen, wie wichtig der familiäre Zusammenhalt ist.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der einmal etwas Ungewöhnliches und Anderes lesen möchte.

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Veröffentlicht am 19.02.2018

Eine erstaunlich chaotische Familie

1

Einst traten sie auf als Die erstaunliche Familie Telemachus, bis sie ein Gegenspieler vor laufender Kamera als Betrüger entlarvte. Dieses dunkle Kapitel der Familie prägte deren Mitglieder ganz unterschiedlich. ...

Einst traten sie auf als Die erstaunliche Familie Telemachus, bis sie ein Gegenspieler vor laufender Kamera als Betrüger entlarvte. Dieses dunkle Kapitel der Familie prägte deren Mitglieder ganz unterschiedlich. Jeder trägt sein Los und seine Fähigkeiten auf andere Art und Weise. Und Fähigkeiten haben die meisten von ihnen.
Da gab es Maureen, die Mutter der Familie, die in die Ferne sehen konnte und sehr begabt war. Sie ist schon seit gut 20 Jahren verstorben. Übrig blieben:
Teddy Telemachus, der Vater, dessen Fähigkeiten sich eher auf Kartenspielertricks und unglaublich flinke Finger beschränken. Irene, die Tochter, die quasi ein menschlicher Lügendetektor ist und für die ihre Fähigkeit eher ein Hindernis denn ein Segen ist. Frank, der älteste Sohn, der über telekinetische Fähigkeiten verfügt, die er leider nur selten zu kontrollieren lernt. Buddy, der jüngste Sohn, der in die Zukunft blicken kann. Auch für ihn ist die Gabe eher ein Fluch. Er lebt unter der ständigen Angst, mit seinem Handeln die Zukunft zu gefährden und spricht aus diesem Grunde eher spärlich bis gar nicht.
Hinzu kommen noch Irenes Sohn Matty, der zum Zeitpunkt der Geschichte (um 1995) 14 Jahre alt ist und der zu Beginn des Buches feststellt, dass er seinen Körper verlassen kann. Er weiß von den angeblichen Fähigkeiten seiner Familie nur aus Erzählungen, die zudem nicht einmal sehr ins Detail gingen. Frank hat mit seiner Frau noch eine Tochter aus deren erster Ehe und mit ihr zusammen recht junge Zwillinge, die ebenfalls mit einer Fähigkeit gesegnet wurden.
Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen. Buddy ist ein verschrobener Außenseiter, den im Grunde jeder gewähren lässt, ohne ihn für voll zu nehmen.
Frank läuft ständig dem Erfolg hinterher. Wie gerne hätte er eine richtig einflussreiche oder zumindest reichmachende Stellung, um besser für seine Familie sorgen zu können und endlich die Anerkennung zu bekommen, die er sich erhofft. Leider bringt ihn dieses Ringen um Erfolg auf die schiefe Bahn sowie seine Familie und vor allem ihn selbst in große Gefahr.
Irene leidet darunter, dass sie keine normale Beziehung führen kann, da ihr eingebauter Lügendetektor sofort verrät, wenn jemand aus Nettigkeit lügt. Sie kann niemandem mehr vertrauen. Teddy leidet sehr unter dem Verlust seiner Frau und hadert mit seinem eigenen körperlichen Zustand (wovon ich aber nichts verraten möchte). Und Matty, der dieses Buch einleitet, ist größtenteils mit seiner Pubertät beschäftigt und der Erforschung seiner neu gefundenen Fähigkeit, die sich zum ersten Mal einstellt, als er eine ordentliche Erektion hat.

Das Buch ist in Kapitel gegliedert, die jeweils aus Sicht unterschiedlicher Familienmitglieder geschrieben ist. Daryl Gregory schafft es tatsächlich, diese doch nicht unerhebliche Anzahl unterschiedlicher Personen miteinander zu verweben, wobei der Handlungsstrang stets eingehalten wird. Man wechselt nur jeweils die Sichtweise.
Ich fand das ausgesprochen erfrischend und konnte dem ganzen Ablauf problemlos folgen, auch wenn immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit erfolgten. Es entwickelt sich ein gekonnt gesponnenes Gesamtpaket, das mich völlig für sich eingenommen hat.
Dabei - und das ist das für mich größte Manko des Buches - vermittelt der Klappentext eine völlig andere Vorstellung von diesem Buch. Dafür gibt es von mir nur deswegen keinen Punkteabzug, weil es bei mir ein Glück war. Denn hätte ich vorher gewusst, dass sich eine Mafia-Story entwickelt, hätte ich dem Buch erst gar keine Chance gegeben. Ich hasse Mafia-Bücher und Filme schlichtweg und niemals hätte ich dieses Buch gelesen. So jedoch erwartete ich irgendeine vornehmlich witzige Geschichte um Matty und seine kuriose Familie - in Richtung Coming of Age. Was ich lesen durfte war eine absolut skurrile, aber durchaus spannende Geschichte mit reichlich verschrobenen Charakteren und verrückter Handlung. Es hat mir dermaßen Spaß gemacht, mich durch die immer größeren Verwicklungen zu lesen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Und dabei war mir keiner dieser Charaktere wirklich durchweg sympathisch. Erst das Zusammenspiel aller machte dieses Buch für mich zum Volltreffer!
Die Mafia-Geschichte störte mich dabei überhaupt nicht. Im Gegenteil hatte sie für mich einen eher satirischen Ansatz, der mich irgendwie an Lilyhammer erinnerte. Dazu kommt noch eine Portion Geheimdienst und Agenten, die sich quer durch die Geschichte webt.

Die Schreibweise ist sehr gut zu lesen. Nicht kompliziert, nicht verschachtelt, immer am jeweiligen Kapitelcharakter orientiert. Gegen Ende dreht das Buch noch einmal richtig auf und man bekommt einen richtig guten Showdown, der unbedingt verfilmt gehört!
Kurzum: Ich bin begeistert von diesem Buch! Es ist so vielschichtig und abwechslungsreich, auch wenn es durchaus in einigen Kapiteln klitzekleine Längen zeigte, dass es einfach nur eine wahre Freude ist, sich ihm hinzugeben. Man muss sich darauf einlassen, dann kann man ihm auch die ein oder andere logische Unpässlichkeit durchgehen lassen und sich richtig amüsieren.

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Veröffentlicht am 19.02.2018

Ein einzigartiger Zaubertrick

1

„Die erstaunliche Familie Telemachus“, von Daryl Gregory, ist ein Roman der anderen Art! -Faszinierend, spannend und ein einziger Zaubertrick!


Wie können sich kleine Kinder, die immer im Schatten ihrer ...

„Die erstaunliche Familie Telemachus“, von Daryl Gregory, ist ein Roman der anderen Art! -Faszinierend, spannend und ein einziger Zaubertrick!


Wie können sich kleine Kinder, die immer im Schatten ihrer unglaublichen Mutter stehen und schon früh als erstaunliche Familie im Fernsehen auftreten mussten, zu gesunden und vernünftigen Erwachsenen entwickeln? Die Antwort ist: Gar nicht!
Die drei Telemachus Kinder, die bereits selbst fast alle eigene Kinder haben, versuchen alle auf ihre Art und Weise ihre Vergangenheit zu verstecken und sich ihren Platz in der Welt als Individuen zu erkämpfen und ihre Fähigkeiten zu vergessen. So arbeitet die toughe Irene bei Aldi und pokert so wissentlich unter ihren Möglichkeiten, Frankie versucht endlich ein Karriere-Mann zu werden, um seiner Familie das Leben zu bieten, dass sie verdienen...leider driftet er dabei in die Kriminalität ab und Buddy, der Jüngste ist seit dem Fernsehauftritt vor vielen, vielen Jahren, nicht mehr derselbe. Er schweigt und baut eigenbrötlerisch das ganze Haus seines Vaters um, ohne jemandem erklären zu können wieso er das tut.

Diese einzigartige Geschichte, die Daryl Gregory hier auf über 500 Seiten zum Leben erweckt, ist unglaublich verrückt. Er erzählt in den verschiedenen Perspektiven, der Familienmitglieder, welche sich wiederum bis zum Ende hin immer kürzer darstellen und wie Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammensetzen und dem Leser ein großes „AH“ ausstoßen lassen! Ein so verrücktes Ende, erwartet der Leser nicht und der Autor schafft es, dass man immer weiter auf falsche Wege geführt wird, bis das große Ganze über den Leser hinweg bricht!

Ein sehr gut gelungener Roman, der zwischen den Zeilen so viel mehr, als nur Magie versteckt. Daryl Gregory jongliert sehr mit menschlichen Eigenarten und stellt diese weit über die eigentlichen magischen Fähigkeiten, der Figuren, die der Leser beim Lesen des Klappentextes eher erwarten würde.
Ein absolut lesenswertes magisches Erlebnis, mit Höhen und Tiefen, die dem Leser ein außergewöhnliches Leseerlebnis bietet!

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Veröffentlicht am 21.02.2018

Anders als erwartet, aber trotzdem erstaunlich gut.

1

Wer bei diesem Buch eine lustige Familienstory aus der Sicht eines Teenagers erwartet – so wie es der Klappentext vermuten lässt – der ist falsch beraten. Es ist die Geschichte einer Familie, die aus den ...

Wer bei diesem Buch eine lustige Familienstory aus der Sicht eines Teenagers erwartet – so wie es der Klappentext vermuten lässt – der ist falsch beraten. Es ist die Geschichte einer Familie, die aus den Perspektiven der verschiedenen Familienmitglieder und unter anderem mit Rückblicken erzählt wird.

Auf Schenkelklopfer-Humor mit lauten Lachern wartet man leider auch vergeblich, obwohl ich auch das nach Lesen des Klappentextes und der Lobesmümnen vermutet hätte.

Dennoch bin ich keineswegs enttäuscht. Dem Autor gelingt es durch die Perspektiv- und Zeitwechsel sehr gut, nach und nach ein Gesamtbild zusammen zu setzen. Man lernt die Protagonisten wirklich gut kennen. Und sie sind nicht ganz einfach. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen, so richtig glücklich scheint niemand zu sein. Aber die Familie ist tatsächlich erstaunlich, fast jeder von ihnen hat eine übersinnliche Fähigkeit, und sie sind herrlich chaotisch. Und dazu kommt noch eine Verstrickung mit der Mafia.

Die Puzzleteile, die der Autor uns durch die ständigen Perspektivwechsel hinwirft, ergeben am Ende ein tolles Gesamtbild, das sich in einem fulminanten Finale entlädt. Es werden immer wieder Fragen aufgeworfen, Fragen beantwortet, langsam setzt sich ein Gesamtbild zusammen und trotzdem war ich immer wieder überrascht von der nächsten Wendung.

Das Buch lässt sich super flüssig lesen. Es ist ein hintergründiger, nicht so extrem offenkundiger lol-Humor, der mich oft hat schmunzeln lassen. Außerdem hat es etwas herrlich nostalgisches, da die Haupthandlung in den 1990er Jahren angesiedelt ist. Wer sich noch an AOL-CDs und Spielhallen mit Flipperautomaten erinnert, wird hier auf seine (nostalgischen) Kosten kommen.

Alles in allem: Ein tolles Buch, unterhaltsam und spannend, über eine außergewöhnliche, chaotische und absolut liebenswerte Familie, das sich in keine Schublade stecken lässt, weil es ein bisschen von allem hat – Fantasy, Krimi, Familiensaga… Wer ein ungewöhnliches Buch lesen möchte, darf dieses hier nicht verpassen.

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