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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2018

✎ Petra Mikutta - Sie werden lachen. Mein Mann ist tot

Sie werden lachen. Mein Mann ist tot
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Ein (fast) jeder kennt es wohl: Ein geliebter Mensch ist aus dem Leben geschieden. Egal ob plötzlich oder nach langem Kampf - es ist immer ein Verlust, der weh tut und das meist sehr lange.

Die Autorin ...

Ein (fast) jeder kennt es wohl: Ein geliebter Mensch ist aus dem Leben geschieden. Egal ob plötzlich oder nach langem Kampf - es ist immer ein Verlust, der weh tut und das meist sehr lange.

Die Autorin hat im vorliegenden Buch ihr erstes Jahr nach ihrem schweren Verlust beschrieben und uns mit auf ihre Reise genommen. Genau das sollte man beim Lesen immer im Hinterkopf haben: Es ist ihre Reise, sie möchte nicht aufzeigen, wie ein jeder andere damit umzugehen hat.

Ich habe mich teilweise in den Gegebenheiten selbst wiedergefunden und konnte gut mit ihr mitfühlen. Auch wenn mein Verlust bereits einige Jahre her ist, vergisst man ihn doch nie ...

»Nichts wird gut.
Egal, was geschehen wird, alles bleibt verkehrt.
Der einzige Weg ist, mich mit dem Verkehrten anzufreunden.« (S. 166)

Dennoch muss ich gestehen, dass dies kein Buch ist, welches ich gerne weiterempfehlen werde.

Ihren Schreibstil fand ich teilweise etwas verwirrend. Sie springt sehr viel in der Zeit und das machte es mir nicht immer einfach, ihr flüssig zu folgen.

Außerdem habe ich zu ihr persönlich eher weniger einen Kontakt herstellen können, da mir vieles zu distanziert war. Die Verfasserin spricht einiges an, lässt das meiste jedoch einfach im Raum stehen, bei dem ich gerne mehr Informationen gehabt hätte.

Man darf hier wirklich keinen Ratgeber für die Trauerbewältigung erwarten. Petra Mikutta zeigt einfach auf, wie es ihr ergangen ist und wie sie in verschiedenen Situationen reagiert hat. Und vor allem: Was sie sich von ihren Mitmenschen gewünscht hätte. Ich denke, an dieser Stelle kann man sich das ein oder andere noch mitnehmen.

©2018

weitere Zitate:

»Ich wünschte, der Tod ließe mit sich handeln.« (S. 52)

»Kondolenz ist eine undankbare Angelegenheit. Für die richtige Menge und den idealen Abstand gibt es keine Formel.« (S. 66)

»Der Film ist für Jugendliche unter 16 nicht freigegeben, das Leben schon.« (S. 164)

»"Warum melden die sich nicht, glauben die, Sterben wäre ansteckend?", [...]« (S. 237)

Veröffentlicht am 30.03.2018

✎ Elena Ferrante - Neapolitanische Saga 2 Die Geschichte eines neuen Namens

Die Geschichte eines neuen Namens
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Obwohl mir Band 1 nicht sonderlich zusagte, habe ich dennoch zum nächsten Teil der Neapolitanischen Saga gegriffen. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Autorin weiterverfahren ist.

Nachdem ich das Ganze ...

Obwohl mir Band 1 nicht sonderlich zusagte, habe ich dennoch zum nächsten Teil der Neapolitanischen Saga gegriffen. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Autorin weiterverfahren ist.

Nachdem ich das Ganze nun auf mich habe wirken lassen, bin ich ein wenig gnädiger in meiner Ansicht als zuvor. Jedoch muss ich anmerken, dass ich (noch immer) nicht überzeugt bin.

Elena Ferrante hat einen Schreibstil und eine Art zu erzählen, die es nicht immer einfach macht, an der Geschichte dran zu bleiben. Oft erwischte ich mich bei dem Gedanken, dass ich nicht weiß, wohin mich das Ganze führen soll.

Es ist auf alle Fälle hilfreich, dass vorne ein Namensverzeichnis enthalten ist, denn es tauchen so viele davon auf, dass man sie nicht alle immer behalten kann.

Ich denke, die Schriftstellerin hat eines auf alle Fälle erreicht: Man spricht über ihre Bücher. Mich zumindest hat es neugierig gemacht und ich würde gern erfahren, was ihre Motivation war, über zwei so unterschiedliche Charaktere zu schreiben, die auch noch befreundet zu sein scheinen. (wobei ich dies nicht als Freundschaft bezeichnen würde)

Meine Ansicht hat sich im Vergleich zu 'Meine geniale Freundin' jedenfalls verändert. Vielleicht lese ich aus Neugierde den nächsten Teil ebenfalls. Vielleicht aber auch nicht. Ich denke, eine Leseempfehlung kann ich auch an dieser Stelle nicht aussprechen, da es mir schwierig erscheint, den richtigen Personenkreis dafür zu treffen.

©2018

Veröffentlicht am 21.03.2018

✎ Charlotte Link - Die letzte Spur

Die letzte Spur
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Durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen, denn es durfte dank einer Kollegin vorübergehend bei mir einziehen. Als ich dann noch sah, dass es die Onleihe als Hörbuch hat, habe ich sofort zugeschlagen ...

Durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen, denn es durfte dank einer Kollegin vorübergehend bei mir einziehen. Als ich dann noch sah, dass es die Onleihe als Hörbuch hat, habe ich sofort zugeschlagen und mir die Geschichte gegönnt, auch wenn ich etwas skeptisch war, da ich schon eine Enttäuschung mit der Autorin erlebte, aber auch bereits ein tolles Werk von ihr kennenlernen durfte.

So ganz weiß ich (noch) nicht, was ich von dieser Lektüre halten soll ...

Auf der einen Seite war es ziemlich spannend, da die Autorin immer wieder Fährten legte, denen man folgt und die dann doch nicht korrekt sind. Auf der anderen Seite gab es deutlich Längen, die mir das Lesen wahrscheinlich schwer gemacht hätten, die beim Hörbuch jedoch einfach dahinfließen.

Die Personen waren auch nicht sonderlich tiefgründig dargestellt, dafür wurden Sachen beschrieben, die für die Handlung keine Bedeutung hatten. Es kam mir so vor, als ob damit Seiten gefüllt werden wollten. Eine Straffung hätte sicher die ein oder andere Länge herausgenommen.

Leider muss ich gestehen, dass nun, einige Zeit nach dem Hören, die Geschichte fast nicht mehr präsent ist. Es ist also lediglich etwas für Zwischendurch - ohne Nachklang. Ich denke, ich werde kein Fan mehr von Charlotte Link ...

©2018

Veröffentlicht am 19.03.2018

✎ Sue Monk Kidd - Die Erfindung der Flügel

Die Erfindung der Flügel
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Schon lange hatte ich mich auf diese Lektüre gefreut, denn der Klappentext hört sich sehr gut an und ich erwartete eine emotionale Geschichte.

Anfangs war ich durch den tollen Schreibstil Kidds sehr angetan ...

Schon lange hatte ich mich auf diese Lektüre gefreut, denn der Klappentext hört sich sehr gut an und ich erwartete eine emotionale Geschichte.

Anfangs war ich durch den tollen Schreibstil Kidds sehr angetan und ich flog durch die ersten Seiten. Sehr schnell machte sich jedoch Ernüchterung breit, denn dieses Ausführliche war mir irgendwann zu viel. Stellenweise empfand ich es sogar als langweilig, obwohl der Aufbau - es wird abwechselnd aus der Sicht von Sarah und Handful erzählt - gut gewählt ist.

Gestört hat mich außerdem, dass zwar ein brisantes Gebiet Beachtung und Worte findet, aber nur an der Oberfläche. Als ich dachte, nun wird es richtig interessant, endet die Handlung.

Sehr gut dagegen fand ich den Schreibstil der Autorin. Durch ihn bin ich am Buch drangeblieben und werde schauen, was sie sonst noch so geschrieben hat - vielleicht packt mich das ja eher.

Ein wirklich interessantes und vor allem wichtiges Thema, welches für mich jedoch nicht gut genug umgesetzt wurde. Von mir gibt es daher nur eine bedingte Leseempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 19.02.2018

✎ Joy Fielding - Sag Mami Goodbye

Sag Mami Good bye
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Joy Fielding ist (wahrscheinlich) die meistgelesene Autorin in meinem Bücherregal. Bereits vor etlichen Jahren habe ich begonnen, ihre Psychothriller zu verschlingen. Mal gefallen sie mir recht gut, mal ...

Joy Fielding ist (wahrscheinlich) die meistgelesene Autorin in meinem Bücherregal. Bereits vor etlichen Jahren habe ich begonnen, ihre Psychothriller zu verschlingen. Mal gefallen sie mir recht gut, mal sind sie nicht mein Fall. Beim vorliegenden Buch bin ich zwiegespalten ...

Der Anfang war noch gut. Man wird in die Situation hineingeworfen und kann alles miterleben. Man beginnt bereits, sich seine eigenen Gedanken zu machen, da man bereits aus dem Klappentext erfährt, wo das Ganze hinführen wird.

Dann aber wird es richtig langweilig. Immer wieder das Gleiche. Immer wieder im gleichen Stil. Ich war genervt. Und kurz davor, das Buch abzubrechen. Aber ich habe der Geschichte dann doch noch eine Chance gegeben, weil sie sich schlagartig änderte.

Die Autorin beschreibt die Situationen sehr gut und man kann sich super hineinversetzen. Ihr Augenmerk liegt klar darauf zu beschreiben, was solch ein Verhalten anrichten kann, welche Gefühle entstehen, wie das Verhalten sich verändert, ... Diese Phase fand ich dann auch spannend zu lesen.

Leider ist das Ende auch wieder vorhersehbar und klischeebehaftet, sodass ich in der Gesamtheit eher keine Leseempfehlung ausspreche.

©2018