Cover-Bild Das Mädchen im Strom
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 350
  • Ersterscheinung: 04.03.2017
  • ISBN: 9783608962000
Sabine Bode

Das Mädchen im Strom

Roman

Sie ist das hübscheste, frechste und mutigste Mädchen an den Stränden des Rheins – und sie ist Jüdin. Die Geschichte der Gudrun Samuel ist die Geschichte einer ganzen Generation junger Frauen, die die Naziherrschaft und der Krieg zur Flucht gezwungen haben. Ein beeindruckendes und mitreißendes Zeugnis einer Epoche.

Als Mädchen ist sie im Rhein hinter den Kohleschleppern hergeschwommen. Sie hatte den jungen Männern in Mainz die Köpfe verdreht. Doch als die Nazis an die Macht kommen und die junge Jüdin Gudrun Samuel sich entscheidet, mit gefälschten Papieren Deutschland zu verlassen, wird sie gefasst und kommt in Gestapo-Haft. Ihr gelingt die Flucht, aber sie ist nun nicht mehr das Mainzer Mädchen Gudrun, sondern die Flüchtende Judy: in der transsibirischen Eisenbahn und im Judenghetto von Shanghai. Sie überlebt den Krieg, doch die Odyssee geht weiter. »Das Mädchen im Strom« ist ein ergreifender Roman über das einzigartige Schicksal einer Frau im 20. Jahrhundert.

»Bei meinem Wunsch, die Geschichte Gudrun Samuels weiter zu erforschen, trieb mich vor allem folgende Frage an: Wie bewahrte sie ihre Selbstachtung, obwohl sie so lange der Willkür anderer ausgeliefert war?«
Sabine Bode

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2017

Beeindruckende Lebenswege

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Das jüdische Mädchen Gudrun Samuel genießt ihre Kindheit in Mainz in vollen Zügen. Sie hat alles was man sich nur wünschen kann, ihre Eltern sind recht wohlhabend und sie zeichnet sich durch ihren außergewöhnlichen ...

Das jüdische Mädchen Gudrun Samuel genießt ihre Kindheit in Mainz in vollen Zügen. Sie hat alles was man sich nur wünschen kann, ihre Eltern sind recht wohlhabend und sie zeichnet sich durch ihren außergewöhnlichen Mut aus. So kann es schon mal vorkommen, dass sie den Schiffen, die auf dem Rhein unterwegs sind, hinterher schwimmt. Allerdings ist sie recht frühreif, schon mit 14 Jahren raucht sie und auch ihr erster Freund lässt nicht lange auf sich warten. Mit Martin verbindet sie eine ganz besondere Beziehung. Doch schon bald schweben dunkle Wolken über dem jungen Glück, da Martin aus einer arischen Familie stammt und somit eine Verbindung unmöglich geworden ist. Für Gudrun bleibt nur noch die Flucht mit der transsibirischen Eisenbahn. Schweren Herzens verabschiedet sie sich von ihrer Familie, die zurückbleiben muss. Eine abenteuerliche Reise beginnt und führt sie bis nach Shanghai. Doch auch hier ist sie keineswegs sicher und so beginnt der Kampf ums Überleben aufs Neue.
In Das Mädchen im Strom erfährt der Leser die andere Seite des 2. Weltkriegs. Man weiß zwar schon in etwa, dass es auch in China Übergriffe an Juden gab und sie in Ghettos interniert waren, aber das Ausmaß wird selten erwähnt. Sabine Bode erzählt in diesem Roman die beeindruckende Geschichte der Jüdin Gudrun, die trotz Gefängnisaufenthalt und ständigen Rückschlägen nie den Mut verlor und immer wieder ihren Weg ging. Mir hat das Buch gut gefallen, allerdings hatte ich etwas Probleme mit dem Schreibstil und der manchmal zu sachlichen Art die Dinge zu beschreiben. Manche Ereignisse wurden, obwohl es den Leser interessiert hätte, gar nicht mehr oder nur noch am Rande erwähnt. Deshalb kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Wenn das Wasser im Rhein gold'ner Wein wär

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Der jungen Gudrun aus Mainz reicht auch das "normale" Rheinwasser, um das Leben am großen Fluss in vollen Zügen zu genießen. Sie wächst als Tochter des reichen Händlers Wilhelm Salomon in den 1920er und ...

Der jungen Gudrun aus Mainz reicht auch das "normale" Rheinwasser, um das Leben am großen Fluss in vollen Zügen zu genießen. Sie wächst als Tochter des reichen Händlers Wilhelm Salomon in den 1920er und 30er Jahren auf und ihr fehlt es an nichts, auch wenn sie in der Schule nicht gerade gut ist und es mit der Ehe der Eltern immer wieder nicht zum Besten steht.

Aber sie ist wild und lebenslustig und hat eine Freundin, die stille Margot, mit der sie durch dick und dünn geht und früh - schon im Alter von 13 Jahren - auch einen Liebsten, Martin, mit dem sie die Freuden des Lebens genießt.

Doch leider nur bis 1933, denn Gudrun und auch Margot sind Jüdinnen und ihre Familien bekommen auch bald diverse Repressalien zu spüren. Martin, der aus einer rein deutschen Familie kommt, hält zwar weiter zu Gudrun, doch trotzdem trennen sich ihre Wege alsbald.

Etwa für immer? Man wird sehen, denn Gudrun steht eine Odyssee bevor, die sie - schon während des Zweiten Weltkriegs - mit der Transsibirischen Eisenbahn durch entlegene Gebiete führt. Die Zeit bis Kriegsende übersteht sie mehr schlecht als recht in Shanghai.

Und dann? Nun, die Erlebnisse von Gudrun während und auch nach dem Krieg sind bunt und vielfältig, der Autorin Sabine Bode fehlt es nicht an Ideen. Teilweise geht es für meinen Geschmack sogar um einiges zu wild zu, die ein oder andere Episode hat was von einer Räuberpistole und ich kam mir vor wie in einer Welt von Karl May, Hanni Münzer oder auch Heinz G. Konsalik, in der eine Sensation die andere jagt.

Die Figuren sind interessant und vielschichtig, wenn auch nur in Ansätzen, denn die meisten Akteure tauchen nur kurz auf, um dann wieder - ob für immer oder für eine Weile - von der Bildfläche zu verschwinden. Leider dehnt die Autorin ihre Beschreibung vielschichtiger Charaktere auch nicht auf alle vorkommenden Personen aus, wobei das aber auch den Rahmen sprengen würde. Es wimmelt nämlich nur so von Personal in diesem mit knapp 350 Seiten durchschnittlich langen Roman - kein Wunder, dass man da nicht allen gerecht werden kann.

Gute Ansätze, die sich aber in einem viel zu groß aufgezogenen Rahmen verlieren, ein Buch, das mir wohl nicht lange in Erinnerung bleiben wird, wenn es auch vor guten Ideen darin nur so wimmelte - aber eben leider nur in Ansätzen. Ein Buch, das Versprechungen macht, die es leider nicht halten kann - so sehe ich es!

Veröffentlicht am 30.12.2017

da habe ich deutlich mehr erwartet

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Titel und Cover finde ich in Ordnung.
Der Schreibstil ist okay - das Buch ist weder fließend zu lesen noch ist der Text stockend.
Das Buch hat mich gar nicht überzeugt.
Gudrun begegnete mir zu beginn distanziert. ...

Titel und Cover finde ich in Ordnung.
Der Schreibstil ist okay - das Buch ist weder fließend zu lesen noch ist der Text stockend.
Das Buch hat mich gar nicht überzeugt.
Gudrun begegnete mir zu beginn distanziert. Im Laufe der Geschichte wird sie mir leider nicht nur unsympathisch, sondern auch egoistisch. Zur ihr als Protagonistin konnte ich keine Bindung aufbauen - es entwickelte sich fast schon Antipathie! Irgendwann war mir ihr Schicksal dann fast egal.Es war weder emotional noch spannend, viel mehr hat mich ihr Handeln mehrmals zum kopfschütteln gebracht.

Sehr ungünstig fand ich, dass einschneidende Ereignisse mehrerer Jahre kurz in wenigen Sätzen abgehandelt werden, während Belanglosigkeiten viel mehr Platz füllen.


Schade, das Buch hat deutlich mehr versprochen