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Veröffentlicht am 24.02.2018

Sehr authentisch, wenn auch äußerst brutal

Schwarzweiß
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Der Roman handelt von der Regina Bogner, welche als Stationsärztin im Maßregelvollzug in Hamburg arbeitet. Einer ihrer neuen Patienten ist der Insasse Niklas Rösch, welcher aufgrund seines perfiden Mordes ...

Der Roman handelt von der Regina Bogner, welche als Stationsärztin im Maßregelvollzug in Hamburg arbeitet. Einer ihrer neuen Patienten ist der Insasse Niklas Rösch, welcher aufgrund seines perfiden Mordes an einer jungen Schwarzen mit der Diagnose Schizophrenie eingewiesen worden ist. Regina, die ihn als zuständige Ärztin betreut, erkennt jedoch bald, dass es sich dabei um eine Fehldiagnose handelt, wird von ihrem Vorgesetzten Löhner in ihre Schranken gewiesen, da sie nicht die Position innehat, eine Diagnose eines renommierten Arztes in Frage zu stellen. Die Medikation Rösch wird daher aufgrund der Diagnose Schizophrenie verabreicht, von deren Wirkung Regina bei Rösch nicht im Geringsten überzeugt ist. Auf sie macht Rösch eher den Eindruck eines Psychopathen, der wieder morden wird, sobald sich ihm die Gelegenheit dazu bietet. Verstärkt wird ihr Verdacht noch dadurch, dass Rösch in einer ihrer gemeinsamen Sitzungen erwähnt, dass dies nicht sein erster Mord gewesen wäre und er seine „Blutunschuld“ schon Jahre zuvor im Süd-Sudan verloren hat. Außerdem deutet er an, dass er alles über sie und ihre Vergangenheit in Nyala weiß. Regina hat nämlich in den Jahren zuvor gemeinsam mit ihrem Ehemann, einem gebürtiger Sudanesen, im Süd-Sudan eine Klinik in Nyala geleitet, diese Klinik war jedoch von Rebellen gestürmt worden, im Zuge dessen war ihr Mann grausam ermordet worden, sie jedoch war mit der gemeinsamen Tochter Anabel die Flucht gelungen. Alle weiteren Details versuchte Regina jedoch weitestgehend zu verdrängen, zu schmerzlich und erschütternd waren für sie damals die Einzelheiten gewesen. Da sie bisher niemandem davon erzählt hatte, sind diese Andeutungen Röschs für sie umso schlimmer zu ertragen. Da Rösch die verordneten Medikamente bereitwillig einnimmt, werden seine Auflagen von Seiten der Klinikleitung bald gelockert, was Regina vergeblich zu verhindern versucht. Als Rösch auf diese Weise kurz darauf seine Flucht gelingt, fürchtet Löhner um seinen Posten, und versucht alles Erdenkliche, um den Vorfall möglichst zu bagatellisieren. Als kurze Zeit später erneut ein bestialischer Mord geschieht, der eindeutig die Handschrift Röschs trägt, bekommt Regina, die bereitwillig den ermittelnden Beamten ihre Hilfe anbietet, unerwartet Schützenhilfe von ihrem bis dato dem Klinikvorstand treu ergebenen Kollegen Mark. Als nun auch ein Mord in Reginas näherem Umfeld passiert, muss Regina erkennen, dass auch sie und ihre Tochter Anabel in höchster Gefahr schweben.
Ein wirklich gut geschriebener, von der ersten Seite an fesselnder und spannender Roman! Aus der Art und Weise, wie etwa auch der Klinikalltag beschrieben ist und über den Psychopathen Rösch berichtet wird, sieht man, dass die Autorin Antonia Fennek selbst vom Fach ist und daher weiß, wovon sie schreibt. Das macht den Roman noch interessanter und authentischer! Die Figur Rösch in ihrer Undurchschaubarkeit ist sehr gut herausgearbeitet, die bestialischen Mordszenen sind zwar äußerst blutrünstig dargestellt und sicherlich nichts für zarte Gemüter, trotzdem komplettieren sie nur das Bild des brutalen Psychopathen. Regina Bogner, die behandelnde Ärztin wirkt souverän und gefasst, ihre innere Stärke mag sie durch die Gewalt mit der sie in Nyala konfrontiert war, erworben haben. Alles in allem ist das gesamte Werk gut durchdacht, und für den Leser in jeder Phase nachvollziehbar. Der Stil ist sehr flüssig und gut zu lesen, in keiner Phase wirkt der Roman auch nur irgendwie belehrend, auch wenn er logischerweise nicht ohne Fachvokabular auskommt. Das Coverbild in seiner Schlichtheit ist sehr gut gewählt und rundet meinen überaus positiven Eindruck von diesem Werk ab!

Veröffentlicht am 24.02.2018

Ein echter Pageturner!

SOG
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Inhalt:
In Reykjavik wird eine Zeitkapsel gehoben, in die zehn Jahre zuvor Schüler im Rahmen eines Projektes Briefe gelegt hatten, in denen sie ihre Zukunftsvisionen für dieses Jahr beschrieben. Doch ein ...

Inhalt:
In Reykjavik wird eine Zeitkapsel gehoben, in die zehn Jahre zuvor Schüler im Rahmen eines Projektes Briefe gelegt hatten, in denen sie ihre Zukunftsvisionen für dieses Jahr beschrieben. Doch ein ungewöhnlicher Zettel sticht dabei hervor: Auf diesem werden noch für das laufende Jahr die Morde an einigen, nur mit ihren Initialen versehenen Personen angekündigt. Anfangs wird dieser Zettel noch belächelt und als Kinderei abgetan. Dies ändert sich jedoch, als zuerst die abgetrennten Hände eines Unbekannten aufgefunden werden und in weiterer Folge noch andere verstümmelte Mordopfer aufgefunden werden. Ist der Mörder in den Reihen jener ehemaligen Schüler zu suchen, der Rache üben wollte, oder steckt ein irrer Serienmörder dahinter? Kommissar Huldar, der aufgrund seines Fehlverhaltens in seinen vorherigen Fall degradiert wurde, steht unter Zugzwang, um sich zu rehabilitieren. Bei seiner Recherche stößt er auf einen zwölf Jahre zurückliegenden Fall eines Sexualmordes an einem kleinen Mädchen. Steht der Mörder von damals mit den aktuellen Mordfällen in Verbindung?

Handlung;
Die Geschichte wird in unterschiedlichen zeitlichen Ebenen und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dadurch gewinnt man zusätzliche Einblicke in das Seelenleben der einzelnen Charaktere und die daraus resultierenden Geschehnisse. Die einzelnen Handlungsstränge scheinen anfangs nichts miteinander zu tun zu haben, sie verknüpfen sich erst nach und nach. Das macht den Reiz des Ganzen aus, denn dadurch bleibt die Spannung über die gesamten 448 Seiten aufrecht.

Schreibstil:
Yrsa Sigurdardóttir schreibt flüssig und unglaublich spannend, dabei beschreibt sie die Geschehnisse schonungslos mit einer solchen Brutalität und konfrontiert den Leser bis an den Rand des Erträglichen detailliert mit Gewalt, wobei auch sie bei ihren Beschreibungen auch nicht davor zurückschreckt, kleine Kinder zum Zielobjekt des Täters werden zu lassen.

Charaktere:
Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freya konnte man bereits im Vorgängerband „DNA“ als Ermittlerduo kennenlernen, beide haben alle Hände voll damit zu tun, ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen. Ein schlechter Start zu Beginn ihres Kennenlernens trägt sein Übriges dazu bei, dass die beiden auch an der Beziehung zueinander zu knabbern haben, wobei sie dabei recht unreif, bisweilen fast schon kindisch auftreten, was ihren Sympathiewerten beim Leser nicht unbedingt zu Gute kommt. Alle anderen Figuren sind jedoch sehr authentisch gezeichnet, was das Ganze sehr glaubwürdig macht!

Cover:
Das Cover mit seinem roten Schriftzug „Sog“ hinter einer durchbrochenen Mauer wirkt auffallend und zieht die Blicke förmlich auf sich, sodass man schon allein wegen des Covers zu diesem Buch greift.

Autorin:
Yrsa Sigurdardóttir wurde 1963 in Island geboren und schloss im Jahre 1988 ihr Bauingenieur-Studium als „Master of Science“ in Montreal ab und arbeitet seither als Ingenieurin am Kárahnjúka-Staudamm im Osten Islands.Sie wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Seltjarnarnes bei Reykjavík.

Meinung:
Yrsa Sigurdardóttir hat während der Erzählung den Leser völlig in der Hand. Durch die Beschreibung kleiner Banalitäten haucht sie den einzelnen Figuren Leben ein, und macht sie zum Teil so liebenswürdig, dass der Gedanken daran, dass ihnen womöglich etwas Böses widerfahren könnte, schier unerträglich wird. Die brutal beschriebenen Szenen sind nicht ohne, es werden Tabuthemen wie Vergewaltigung von Kindern aufgegriffen, was wirklich kaum erträglich zu lesen ist. Für mich insofern erschreckend, als dass das Buch auf einem realen Fall beruht, dieses Wissen macht das Ganze noch schlimmer. Die geschilderte Ungerechtigkeit, die den Jugendlichen Sigrún und Þröstur in diesem Buch widerfährt, und die beklemmende, ausweglose Lage, in der sich die beiden befinden, lassen den Leser vor Wut am liebsten laut aufschreien. Auch die seelischen Grausamkeiten, die ihnen von Seiten der Behörden und jener, die eigentlich ihrem Schutze dienen sollten, entgegengebracht werden, empfand ich als extrem belastend.

Persönliche Kritikpunkte:
Das Hick-Hack zwischen Huldar und Freya war mir persönlich schon zu viel, auch die zickigen und überzogenen Reaktionen Freyas waren ein wenig befremdlich, wenn man bedenkt, dass sie ausgebildete Psychologin ist, sollte man meinen, dass sie mehr Einfühlungsvermögen an den Tag legt.

Fazit
Ein unglaublich packender und schonungsloser Thriller, der aber sicher nichts für Zartbesaitete oder junge Mütter ist. Geschickt platzierte Wendungen halten die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Ein wunderschöner, berührender Roman

Kurz bevor das Glück beginnt
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Die 20jährige Julie, alleinerziehende Mutter des dreijährigen Lulu, hatte es bisher nicht leicht in ihrem Leben: als sie von ihrer Schwangerschaft erfahren hatten, brachen ihre Eltern mit ihr. Somit musste ...

Die 20jährige Julie, alleinerziehende Mutter des dreijährigen Lulu, hatte es bisher nicht leicht in ihrem Leben: als sie von ihrer Schwangerschaft erfahren hatten, brachen ihre Eltern mit ihr. Somit musste Julie ihren Traum von einem Studium der Molekularbiologie begraben und stattdessen einen Job als schlechtbezahlte Kassiererin in einem Supermarkt annehmen, um sich und ihr Kind finanziell über Wasser halten zu können. Hier muss sie sich mit diebischen Kolleginnen und einem unguten Chef, der ihr gegenüber laufend anzügliche Bemerkungen fallen lässt, herumschlagen.

Eines Tages steht plötzlich der 51-jährige Paul, der kurz zuvor von seiner Frau verlassen worden ist, als Kunde an ihrer Kassa, und scheint mit seinem Einkauf völlig überfordert zu sein. Julis liebenswürdige und hilfsbereite Art, berührt Paul so sehr, dass er ihr tags drauf ein Mittagessen spendiert. Als er dadurch mehr über Julies Lebensumstände erfährt, und er zugleich feststellt, wie gut ihm die erfrischende Gesellschaft von Julie tut, lädt er sie zusammen mit Lulu spontan dazu ein, ihn für einen Urlaub in seinem Strandhaus in der Bretagne zu begleiten. Nach anfänglicher Skepsis sagt Julie zu, zumal sie auch Pauls Sohn Jerome auf dieser Reise begleiten soll, der seit einem Jahr sehr unter dem Selbstmord seiner Frau zu leiden hat. Jedem einzelnen der vier Protagonisten tut dieser Urlaub sehr gut: Paul, sieht in Julie so etwas wie eine neugewonnene Tochter, Julie genießt den Strandurlaub zusammen mit ihrem Sohn ihn vollen Zügen, Lulu findet Gefallen an Paul, den er als Großvater-Ersatz betrachtet, und auch der anfänglich Julie gegenüber sehr negativ eingestellte Jerome blüht zusehend auf. So verbringen die vier miteinander einen wunderschönen Urlaub am Meer, die Idylle findet jedoch ein jähes Ende, als es auf der Rückfahrt aus der Bretagne zu einem tragischen Unfall kommt.

Ein wunderschöner, berührender Roman, der in einfachen Worten das Geschehen beschreibt. Der kleine Lulu, in seiner kindlich naiven Art wächst dem Lesenden ebenso ans Herz, wie die junge Julie, die in ihrem jungen Leben schon soviel mitgemacht hat. Auch der etwas ältlich gezeichnete Paul wirkt sehr sympathisch, es scheinen sich vier Menschen gesucht und schließlich gefunden zu haben. Diese Idylle wird durch den Unfall, mit seinen schrecklichen Folgen für alle Beteiligten jäh unterbrochen. Als Leser sitzt man fassungslos vor dem Buch und kann die Tragik der Geschehnisse kaum begreifen. Das Ganze ist so berührend und so authentisch geschildert, dass einem beim Lesen die eine oder andere Träne über die Wangen kullert. Man spürt förmlich, dass sich die Autorin Agnes Ledig durch Tod ihres fünfjährigen Sohnes, einige Jahre zuvor an Leukämie verstorben war, selbst sehr stark mit dem Thema Tod auseinandersetzen musste. Immer wieder lässt sie wirklich tolle Lebensweisheiten in den Text einfließen, ohne auch nur ansatzweise besserwisserisch oder belehrend zu wirken. Ein sehr schöner, sehr berührender Roman, dessen wunderschönes Cover die Geschichte optimal unterstreicht.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Chloé - Eine Klobrille schließt sich…

Chloé und die rosarote Brille (Band 3)
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Inhalt:
In letzten Band der Trilogie um Chloé, dem Mädchen mit dem schrägen Toiletten-Faible geht es wieder rund im Notburga-von-Sorgenfrey-Gymnasium. Diesmal scheinen die Schüler von einem geheimnisvollen ...

Inhalt:
In letzten Band der Trilogie um Chloé, dem Mädchen mit dem schrägen Toiletten-Faible geht es wieder rund im Notburga-von-Sorgenfrey-Gymnasium. Diesmal scheinen die Schüler von einem geheimnisvollen Liebesvirus befallen zu sein, das von einer rosaroten Klobrille ausgeht, die Direktor Oberhäusel in der Jungentoilette anbringen ließ. So kann sich auch Chloé plötzlich kaum mehr vor Verehrern retten. Da sich unter den liebestollen Herren auch Chloés Augenstern Waldemar befindet, ist nun guter Rat teuer herauszufinden, welcher der jungen Männer tatsächlich von diesem ominösen Liebeszauber betroffen ist, und wie man Ordnung in das allgemeine Chaos bringen soll.

Handlung:
Wie auch in den vorangegangenen Bänden drehen sich alle Probleme der Schüler um ein Thema: die Toiletten der Notburga-von-Sorgenfrey-Schule. Chloé, die aufgrund ihres seltsamen Toiletten-Ticks allgemein als recht schrullig angesehen wird, kann sich plötzlich vor Verehrern kaum noch retten, selbst ihr bester Kumpel Ernst ist plötzlich wie ausgewechselt. Das kann doch alles nicht mit rechten Dingen zugehen? Großer Herz-Schmerz ist angesagt, denn der Liebeszauber trifft oft leider die Falschen und dies führt zwangsläufig zu turbulenten Szenen und großem Chaos. Wird es Chloé mit ihren Freunden gelingen das Geheimnis um die rosarote Klobrille zu lüften? Man darf gespannt sein! Soviel darf verraten sein: die Trilogie findet ein sehr würdiges Ende!

Schreibstil:
Wieder ein unglaublich lustiges und sehr originelles Buch in altbewährter Sonja-Kaiblinger-Manier. Es ist wirklich erstaunlich, welche wirklich witzigen Details ihr während aller drei Bände zum Thema „Stilles Örtchen“ einfallen, nicht zuletzt bringen die Klo-Weisheiten, die sich wie ein roter Faden durch alle Bände ziehen, recht Kurioses aber auch Informatives zutage. Einige Szenen sind so lebensecht und lustig beschrieben, dass man beim Lesen zwischendurch herzhaft lachen muss.

Charaktere:
Chloé mit ihrem doch recht sonderbaren Faible und ihrer liebenswerten und schlagfertigen Art muss man einfach ins Herz schließen! Sie geht mit ihrer Clique durch dick und dünn, selbst als sich der Schwarm ihrer besten Freundin Pauline ausgerechnet in Chloé verliebt, zerbricht diese Freundschaft nicht daran, weil sich Chloé sehr um ihre Freundin bemüht.

Cover:
Das Cover ähnelt mit dem bekannten geschwungenen Schriftzug in der Darstellungsweise den anderen beiden Bänden, sodass man auf Anhieb erkennt, dass es sich hierbei um einen Chloé-Band handeln muss. Die witzigen Details im Bild geben bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf, was einen beim Lesen des Buches erwartet.

Autorin:
Sonja Kaiblinger wurde in Krems in Österreich geboren. Nach ihrem Wirtschaftsstudium und diversen Jobs begann sie mit dem Schreiben von Geschichten für Kinder und Jugendliche. Heute lebt sie mit ihrem Freund in Wien und Traismauer.

Illustrationen:
Sowohl das Cover als auch die Bilder im Buch stammen allesamt von Vera Schmidt, die als Illustratorin im Raum Stuttgart lebt. In ihren liebevoll gezeichneten Bildern erwachen die einzelnen Charaktere zum Leben und unterstreichen in lustiger, aber doch anschaulicher Weise wunderbar den Text, sodass man die einzelnen Charaktere auf Anhieb den Darstellungen zuordnen kann.

Meinung:
Ein sehr gelungenes Buch, das sich auf lustige und originelle Weise mit dem Thema „Erste Liebe“ befasst. Die Kapitellänge ist auch für nicht so versierte Leser überschaubar und auch für diese sehr gut in einem Stück zu schaffen. Die Spannung wird dabei so geschickt aufgebaut, dass es nicht nur kleinen sondern auch größeren Lesern schwerfällt, mit dem Lesen nach einem Kapitel zu stoppen, da man unbedingt wissen will, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.

Persönliche Kritikpunkte:
Einziger Kritikpunkt, der in Wirklichkeit auch kein solcher ist, liegt darin, dass es keinen vierten Band von Chloé geben wird, da einem diese Figur wirklich ans Herz wächst!

Fazit:
Ein wirklich witziges Mädchenbuch, das sicherlich auch einigen Jungs gefallen könnte!

Veröffentlicht am 18.10.2023

Manchmal muss man auch unorthodoxe Wege beschreiten

Alles muss man selber machen
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Inhalt & Handlung:
Die Kosmetikerin Nele hat keine gute Phase im Leben: erst springen gleich mehrere ihrer Stammkunden ab, sodass sie, die es als Alleinerzieherin zweier minderjähriger Kinder finanziell ...

Inhalt & Handlung:
Die Kosmetikerin Nele hat keine gute Phase im Leben: erst springen gleich mehrere ihrer Stammkunden ab, sodass sie, die es als Alleinerzieherin zweier minderjähriger Kinder finanziell ohnehin keine allzu großen Sprünge machen kann, vor dem finanziellen Ruin steht, dann gibt auch noch ihr altersschwacher, schlecht gewarteter Wagen seinen Geist auf, und zu allem Überfluss erleidet ihre Achtjährige in der Schule einen Asthma-Anfall, sodass Nele sofort zu ihrem kranken Kind eilen muss! In dieser Tonart geht es weiter, Nele stolpert von einer Misere in die nächste. Ihre normalerweise begüterte, beste Freundin Fiona um finanzielle Unterstützung zu bitten, ist leider nicht möglich, stellt sich doch heraus, dass deren Mann vor kurzem arbeitslos geworden ist. Auch die dritte im Bunde, die ältere Hermine, ist derzeit finanziell alles andere als gut aufgestellt. So versuchen die drei Frauen ihre Familien gerade so über Wasser zu halten. Um zu Geld zu kommen, bedienen sie sich recht unorthodoxer Methoden, die zum Teil am Rande der Legalität sind. Der Zufall will es, dass Nele auf diese Weise ihren Traummann kennenlernt – ausgerechnet einen Polizisten! Für Turbulenzen ist also gesorgt!
Persönliche Meinung:
Ein typisches Werk von Ellen Berg! Mit viel Wortwitz nimmt sich Ellen Berg dem eigentlich sehr ernsten Thema finanzielle Krisen insbesondere unter Alleinerzieherinnen an und findet doch Wege und Mittel, dem Leser ihn ihrer gewohnt leichten und lockeren Art das eine oder andere Schmunzeln zu entlocken. Die Protagonisten sind grundverschieden: Nele die etwas chaotische, die im Leben eher zurückhaltend agiert, Fiona, die „Lady“, die aber zu 100% da ist, wenn eine ihrer Freundinnen in Not ist und wie eine Löwin für sie kämpft und für sie einsteht, und die sehr praktisch orientierte Hermine mit besonderen EDV-Kenntnissen. Die drei ergänzen sich wunderbar und wachsen einem zunehmend ans Herz. Auch wenn das Ende bittersüß ist und auf mich ein wenig konstruiert wirkt, habe ich mich dennoch sehr gut unterhalten gefühlt.
Am Cover mit seiner liebevoll gestalteten Karikatur lässt sich auf den ersten Blick erkennen, dass man es hier mit einem Ellen-Berg-Roman zu tun hat, man freut sich wie jedesmal über die originellen Details!
Fazit:
Ein sehr amüsanter und kurzweiliger Roman, der Werte wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Loyalität hochleben lässt und der Menschen, dies sich in finanziellen Nöten befinden, Mut machen will, nicht aufzugeben und manchmal auch nach kreativen Lösungen zu suchen und dabei vielleicht auch manchmal recht unorthodoxe Wege zu beschreiten!