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Veröffentlicht am 22.03.2018

Einfühlsames Portrait einer Vierzehnjährigen

Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
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une ist 14 Jahre alt, als ihr Onkel Finn an AIDS stirbt. Finn war ihr großes Vorbild und ihre Welt. Doch nach seiner Beerdigung stellt sie fest, dass sie nicht die einzige war, die wichtig für Finn war ...

une ist 14 Jahre alt, als ihr Onkel Finn an AIDS stirbt. Finn war ihr großes Vorbild und ihre Welt. Doch nach seiner Beerdigung stellt sie fest, dass sie nicht die einzige war, die wichtig für Finn war und nicht die einzige, die mit dem Verlust zu kämpfen hat.
Sie stellt fest, dass ihre Familie ihr Finns Freund Toby verschwiegen hat. Nach und nach lernt sie Toby kennen und schätzen. Durch ihn lernt sie Finn noch einmal neu kennen.
Das Buch spielt 1987. Das zeigt sich deutlich darin, dass die Eltern Kassetten im Auto hören, Trivial Pursuit gespielt wird und das Telefon noch mit Kabel und fest installiert ist.
Ich war damals genauso alt wie June, so war das Buch auch eine kleine Zeitreise für mich. Ich konnte mich super in June und ihre Gefühlswelt einfühlen.
Man merkt ihr sehr deutlich an, wie unsicher sie noch ist, nicht einschätzen kann, was andere Menschen an ihr sehen und vielleicht auch schätzen. Sie selbst hält sich für sonderbar und kann es kaum glauben, dass irgendwer Interesse an ihr als Mensch haben könnte.
Und dann kommt Toby, der selbst unter dem Tod von Finn leidet und es ist unklar, wer hier wenn stützt. Toby lässt June nach und nach Teile aus Finns Nachlass zukommen und zeigt ihr Seiten in Finns Leben, die bis dahin außerhalb ihrer Wahrnehmung lagen.
Manch einen mag es stören, dass die 14-jährige June mit einem wesentlich älteren Mann gemeinsam unterwegs ist und dabei auch Alkohol trinkt und Zigaretten raucht. In heutigen Zeiten hat das schon etwas anrüchiges. Allerdings hatten sowohl Zigaretten als auch Alkohol in den 80gern einen ganz anderen Stellenwert als heute.
Parallel dazu macht auch Junes Schwester Greta ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol und mit dem Gefühl, Anerkennung nur dann zu bekommen, wenn sie die Erwartungen anderer Menschen erfüllt. Das Verhältnis der Schwestern ist sehr angespannt, beide haben das Gefühl, dass die andere in ihrem Leben das bessere Los gezogen hat.

Mich hat das Buch sehr beeindruckt, spiegelt es doch die Gefühlswelt einer vierzehnjährigen sehr genau wieder. Ich habe mich tatsächlich auch ein bisschen in meine Jugend zurück versetzt gefühlt.
Ich denke das Buch wird mich in Gedanken noch lange begleiten und ist sicher eines meiner Jahreshighlights.
Daher von mir eine volle Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.03.2018

Hundeliebe

Verliebt bis über beide Herzen
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Molly schreibt als Aggie einen Beziehungsratgeber-Blog, sie selbst hatte aber bisher nur wenig Glück in der Liebe. Ihre große Liebe heißt Valentine und ist ein Dalmatiner.
Daniel sieht Molly täglich beim ...

Molly schreibt als Aggie einen Beziehungsratgeber-Blog, sie selbst hatte aber bisher nur wenig Glück in der Liebe. Ihre große Liebe heißt Valentine und ist ein Dalmatiner.
Daniel sieht Molly täglich beim Joggen im Park und möchte sie kennenlernen. Zu diesem Zweck leiht er sich von seinen Schwestern, die als Hundesitter arbeiten, Brutus, einen Schäferhund.

Der Trick zieht und Daniel lässt sich auch von Mollys abwehrendem Verhalten nicht irritieren. Nach und nach finden die beiden die Geheimnisse des jeweils anderen heraus, was immer wieder zu Streit und Irritationen führt. Und auch die Hunde freunden sich an, was zumindest von Daniel so nicht geplant war.

Ich mochte sowohl Molly als auch Daniel gerne. Die Beiden gehen das Thema Liebe aufgrund ihrer Erfahrungen vollkommen anders an, aber irgendwie ergänzen sie sich auch. Interessant waren da besonders die Gespräche, die die beiden zum Thema Beziehungen führen.
Natürlich geht es nicht ohne Irrnisse und Wirrnisse, aber im Großen und Ganzen hat alles gut zusammen gepasst.

Wir treffen auch auf alte Bekannte aus der Vorgängertrilogie, Eva und Lucas haben einen etwas längeren Auftritt im Buch.
Ich freu mich schon auf die nächsten Bände, die sich wohl um die Schwestern von Daniel drehen wird. Eine Einleitung dazu gibt es schon in diesem Band, Fliss Vorgeschichte ist hier schon ein Thema.

Von mir eine klare Lesempfehlung für alle Fans von guten Liebesromanen!

Veröffentlicht am 08.03.2018

Die Geschichte dr Benen

Die Geschichte der Bienen
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England 1852: William, Samenhändler und Biologe ist in tiefen Depressionen gefangen. Die Entwicklung eines neuartigen Bienenstocks holt ihn aus seinen Depressionen und gibt ihm wieder Hoffnung für die ...

England 1852: William, Samenhändler und Biologe ist in tiefen Depressionen gefangen. Die Entwicklung eines neuartigen Bienenstocks holt ihn aus seinen Depressionen und gibt ihm wieder Hoffnung für die Zukunft.

Ohio 2007: George ist Imker aus Leidenschaft und möchte seinen Betrieb an seinen Sohn Tom übergeben. Dieser zeigt allerdings keinerlei Interesse an dem Hof des Vaters und möchte lieber Journalist werden. Dazu kommt eines Tages das Verschwinden der Bienen, was George an den Rande des Ruins treibt.

China 2098: Tao bestäubt Obstbäume mit der Hand, da es mittlerweile keine Bienen mehr gibt. Für ihren Sohn Wei-Wen wünscht sie sich eine bessere Zukunft, doch eines Tages hat er einen Unfall und verschwindet in den Mühlen der staatlichen Betreuung. Tao macht sich daraufhin auf die Suche nach ihm.

Die drei Erzählstränge spiegeln jeweils das Familienleben der unterschiedlichen Zeiten wieder. William wünscht sich nichts mehr, als dass sich sein Sohn Edward für seine Arbeit interessiert und auch George versucht seinen Sohn durch die gemeinsame Arbeit an sich zu binden. Tao hingegen wünscht sich einfach eine Wahlmöglichkeit für ihren Sohn, was in der Gesellschaft in der sie leben aber nicht so einfach umzusetzen ist.
Alle drei verbindet ihr Verhältnis zu den Bienen. William versucht sie zu verstehen, George nutzt sie für seinen Lebensunterhalt und Tao ersetzt die verlorengegangenen Bienen. Wie die drei Familien genau zusammenhängen erklärt sich erst ganz am Ende.

Mir hat das Buch gut gefallen, es ließ sich gut lesen. Die Protagonisten waren typische Menschen ihrer Zeit, ihr Verhalten geprägt durch gesellschaftliche Zwänge.
Interessant fand ich die Entwicklung und die Sicht auf die Bienen. Die Aussicht auf eine Zukunft ohne Bienen ist wirklich erschreckend. Ich denke vielen Menschen ist es heute nicht klar, was das Bienensterben wirklich für die Menschheit bedeutet.
Gespannt bin ich jetzt auch auf den Nachfolger "Die Geschichte des Wassers"

Veröffentlicht am 08.03.2018

Spannender Fall

Das Mädchen am Strand
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Lena Lorenzen hat Urlaub auf Amrum. Eigentlich wollte sie ihren Freund Erck besuchen und da auch ein wenig über die eventuelle gemeinsame Zukunft nachdenken.
Doch da meldet sich ihr Chef bei ihr und bittet ...

Lena Lorenzen hat Urlaub auf Amrum. Eigentlich wollte sie ihren Freund Erck besuchen und da auch ein wenig über die eventuelle gemeinsame Zukunft nachdenken.
Doch da meldet sich ihr Chef bei ihr und bittet sie auf der Nachbarinsel Föhr die Kollegen bei der Suche nach einer verschwundenen 14-jährigen zu unterstützen.
Als das Mädchen gefunden wird deutet im ersten Moment alles auf Selbstmord hin, Doch Lena ist misstrauisch und bald stellt sich heraus dass ihr Bauchgefühl nicht trügt. Da das Mädchen aus einer tief religiösen Familie stammt, die einer Freikirche angehört, gilt es schnell zu ermitteln, damit sich die Gerüchte nicht verselbständigen. Allerdings sind sowohl die Eltern als auch die anderen Mitglieder der Freikirche nicht sehr kooperativ.

Bei den Ermittlungen wird Lena wieder von Johann Grasmann unterstützt und auch ihr One-Night-Stand Ben ist diesmal mit von der Partie.
Beide haben persönliche Probleme und so dreht sich diesmal auch vieles um das Privatleben der Ermittler.

Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen, vielleicht sogar besser als der erste Fall. Auch wenn ich Lena manchmal hätte treten mögen, da sie grundsätzlich versucht gerade ihre privaten Probleme im Alleingang zu lösen und nicht mit Erck oder ihrer Tante spricht.
Aber gut, es muss ja noch Luft nach oben für die nächsten Bücher bleiben. Auf einen nächsten Band freue ich mich sehr, da mich die Fortsetzung kein bisschen enttäuscht hat.

Veröffentlicht am 08.03.2018

Spannend bis zum Schluß

Mordsschnee
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In Mordsschnee begleiten wir Andrea Brunner und Marc Gassmann durch ihren zweiten gemeinsamen Winter. Marc jagt wie immer der großen Kristallkugel hinterher und Andrea fühlt sich dabei etwas nutzlos, vor ...

In Mordsschnee begleiten wir Andrea Brunner und Marc Gassmann durch ihren zweiten gemeinsamen Winter. Marc jagt wie immer der großen Kristallkugel hinterher und Andrea fühlt sich dabei etwas nutzlos, vor allem, da sie immer noch keinen richtigen Job hat.
Als dann noch eine Ex-Freundin von Marc auftaucht knallt es gewaltig zwischen den beiden. Als Marc dann eben jene Ex-Freundin tot in ihrem Hotelzimmer auffindet, wird er ganz schnell zum Hauptverdächtigen, hatte er doch in aller Öffentlichkeit kurz vorher eine Auseinandersetzung mit ihr.
Andrea glaubt an die Unschuld Marcs und unterstützt seinen Anwalt bei den Ermittlungen um dessen Unschuld zu beweisen.
Dabei stößt sie auf allerlei Ungereimtheiten und stößt auf einen Skandal, den in St. Moritz niemand haben will.
Diesmal steht der Rennbetrieb nicht ganz so im Vordergrund, auch wenn wir Marc über die ein oder andere Strecke begleiten dürfen. Es geht vielmehr um den Klimawandel und ws er für die Skiregionen in den Alpen bedeuten wird. Wird Wintersport ohne technische Hilfe in Zukunft überhaupt möglich sein und welchen Preis müssen wir dann bezahlen.
Der Fall war wieder ziemlich spannend und auch hier werden wieder zwei Perspektiven beleuchtet, denn zusätzlich zu Andreas Blickwinkel begleiten wir noch Jonas, einen jungen Umweltschützer aus St. Moritz.
Die Auflösung dessen was geschehen ist, ist überraschend und das Ende ziemlich furios. Auf den Täter bin ich tatsächlich nicht gekommen, auch wenn es am Schluss ganz logisch war, dass es genau derjenige gewesen sein musste.
Ich freue mich schon auf ein drittes Buch von Michaela Grünig und Marc Giradelli, ich will doch unbedingt wissen, wie es mit Marc und Andrea weitergeht.