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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2018

Gut, aber nicht außergewöhnlich

Der stille Sammler
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Inhalt:
Zunächst beginnt das Buch mit einem sehr rasanten und Spannung verheißenden Prolog in dem sich die Protagonistin in direkter Konfrontation mit einem Täter sieht. Das eigentliche Buch beginnt dann ...

Inhalt:
Zunächst beginnt das Buch mit einem sehr rasanten und Spannung verheißenden Prolog in dem sich die Protagonistin in direkter Konfrontation mit einem Täter sieht. Das eigentliche Buch beginnt dann jedoch 10 Tage zuvor und so arbeitet man sich langsam zu der Szene aus dem Prolog vor. Natürlich ist von Anfang an klar, dass die Geschehnisse in Zusammenhang stehen müssen, nur wie bleibt lange Zeit offen.
Da es sich um einen Reihenauftakt handelt, lernen wir die Protagonistin sehr ausführlich kennen. Dabei ist das Buch in Ich-Form aus ihrer Perspektive geschrieben. Somit stellt sie sich quasi selbst vor und spricht vor allem zu Beginn sogar direkt zum Leser. Das ist etwas ungewöhnlich und mag seltsam klingen, war in diesem Fall aber überhaupt nicht störend.
Die darauffolgenden Geschehnisse entsprechen dann dem, was der Klappentext bereits verrät, wobei dies für meinen Geschmack fast schon zu viel ist. Etwas weniger Infos hätten die ein oder andere Überraschung und Vermutung bewahren können.
Am Ende läuft dann natürlich alles auf die Auflösung hinaus, die wir in einem actionreichen Finale geliefert bekommen, wobei letztendlich keine Fragen offen bleiben.

Fazit:
Das Buch war gut, mehr aber auch nicht. Insgesamt gab es dann doch zu viel das mich gestört hat, sodass ich es als durchschnittlich betrachte.
Da wäre zum einen der Klappentext, der einfach zu viel verrät. Den Namen Floyd Lynch sollte man meiner Meinung nach noch nicht kennen, denn der Name des Täters aus dem Prolog wird auch sofort genannt und naja… es ist nicht derselbe. Somit weiß man sofort, dass es noch andere Akteure gibt und mir war damit auch gleich klar ob Floyd Lynch der 66-Killer ist oder nicht.
Als Zweites wäre da das spurlose Verschwinden von Laura Coleman. Dieses wird erst im Laufe des Buches bekannt und entwickelt sich von einem ersten Verdacht zu einer ausgewachsenen Sorge. Leider kann man diese Emotionen als Leser nicht nachempfinden, denn man weiß ja bereits, dass sie verschwunden ist.
Der dritte und wohl größte Kritikpunkt meinerseits ist die Protagonistin: ich wurde einfach nicht warm mit Brigid Quinn. Ihre „Ich habe so viel Schlimmes gesehen und niemand kann mich verstehen“-Einstellung ging mir von Anfang an nur auf die Nerven. Ich kann sich selbst bemitleidende Protagonisten nicht leiden und durch die Ich-Perspektive bekommt man das leider hautnah und sehr ausgeprägt mit. Außerdem ist ihr Verhalten für mich teilweise absolut nicht nachvollziehbar. In vielen und vor allem gefährlichen Situationen erinnert sie mich eher an einen naiven Durchschnittsbürger und nicht an die spezial-ausgebildete Ex-FBI-Agentin, die sie ist.
Positiv hervorheben, möchte ich die Handlung als solche. Becky Masterman hat einen spannenden Fall kreiert, bei dem die verschiedenen Handlungsstränge in einem schlüssigen Ende zusammenfinden und alle Fragen beantwortet werden. Dabei blieb für mich bis zur Auflösung offen wer der wahre Täter ist und ich hatte nicht einmal einen ansatzweisen Verdacht – der Schluss war somit ein einziges Überraschungsmoment.
Ingesamt kann ich jedoch keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen, eher ein „kann man mal lesen, muss man aber nicht“.
Es handelt sich um den Auftakt einer Reihe. Da mir allerdings die Protagonistin so unsympathisch ist und das Buch mich nicht durchweg begeistern konnte, werde ich den zweiten Teil nicht lesen.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Potenzial ist da

Körpersammler
3

Cover:
Ein schlichter, gräulicher Hintergrund mit dunklem Rahmen. Darauf in blutroter Schrift der Buchtitel und darunter ein rötlicher Handabdruck. An sich schreit dieses Cover in Kombination mit dem Titel ...

Cover:
Ein schlichter, gräulicher Hintergrund mit dunklem Rahmen. Darauf in blutroter Schrift der Buchtitel und darunter ein rötlicher Handabdruck. An sich schreit dieses Cover in Kombination mit dem Titel schon nach Thriller und lenkt den Blick auf sich. Kennt man dann den Inhalt, so liegt eine Vermutung, wessen Handabdruck das sein soll, nahe.
Ich mag besonders Cover wie dieses, die zunächst nur Genre-entsprechend gestaltet zu sein scheinen, um dann während dem Lesen langsam ihre tiefere Bedeutung zu enthüllen.

Inhalt:
Vorweg möchte ich anmerken, dass sich der Übersetzer hier einige Fehler erlaubt hat und Klappentext und Buch sich in einem entscheidenden Punkt widersprechen: dem Namen des Protagonisten. Laut Klappentext geht es um „Marcus Steps Craig“, der im Buch dann aber „Magnus Schritter Craig“ genannt wurde. Warum sein Spitzname in diese furchtbare deutsche Version umbenannt wurde, ist mir absolut nicht klar, vor allem weil andere englische Eigennamen beibehalten wurden. Ich werde im Folgenden trotzdem die Namen aus dem Buch verwenden, da ich mich an diese beim Lesen gezwungenermaßen gewöhnt habe.
Wie im Klappentext schon geschildert, hat Schritter eine besondere Gabe. Diese besteht darin, dass er den „Schein“ von Menschen sieht. Dabei ist der Schein so individuell wie ein Fingerabdruck und zeigt sich Schritter in Form von verschieden farbigem Leuchten, überall da wo ein Mensch stand, gegangen ist oder etwas angefasst und berührt hat.
Durch diese Gabe kommen Schritter und sein Kollege Jimmy einem scheinbar hochintelligenten Serienmörder auf die Spur, der außer seinem Schein keinerlei Spuren hinterlässt. So begibt sich das Team der STU auf die Jagd und wird dabei schon bald selbst zum Gejagten.

Fazit:
Der Inhalt klingt nach einem spannenden und innovativen Thriller, genau deshalb wollte ich dieses Buch auch lesen. In der Umsetzung sieht es leider etwas anders aus. Es gibt viele positive Aspekte, denen aber immer auch etwas Negatives gegenübersteht:
Wenn Kope eines kann, dann ist es perfekt ausgearbeitete Charaktere zu schaffen. Selbst die Nebencharaktere sind so liebevoll gezeichnet, dass man sofort Sympathien und Antipathien entwickelt. Da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, sind die Charaktere natürlich besonders detailliert beschrieben, immerhin soll der Leser eine Verbindung zu ihnen aufbauen und ihnen im besten Fall in weiteren Teilen folgen. Leider wird es hierbei manchmal zu detailliert und es gibt seitenweise Ausschweifungen auf die man bestens hätte verzichten können. Darunter leiden dann auch die Spannung und die eigentliche Ermittlung. So liebevoll wie die Charaktere gezeichnet sind, so „0815“ sind die Spannungselemente. Der Showdown mit dem Täter: vorhersehbar, ein in die Irre führender Schockmoment: durchschaubar, das Ende: lässt nur einen Schluss zu.
In der Ausarbeitung seines Falls hat Kope meiner Meinung nach zu sehr auf typische Stilmittel zurückgegriffen und so die ohnehin wenigen Spannungsmomente ungewollt entschärft. Besonders Schade finde ich das, weil ihm mit der Grundidee um die Gabe von Schritter etwas Neues eingefallen ist, was ich so noch nicht kannte und definitiv neugierig macht. Ob ich so eine Reihe über mehrere Bände hinweg verfolgen könnte, weiß ich nicht, da es doch wenig Spielraum lässt. Bei klassischen Ermittlern kann man als Autor besser variieren wie die verschiedenen Hinweise ans Licht kommen und man den Täter letztendlich überführt. Bei Schritter ist es doch immer so, dass er den Schein sieht und so den Täter identifizieren kann. Zumindest ist dies aktuell mein Eindruck, vielleicht werden wir hier im zweiten Teil auch überrascht.
Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch zwar nicht gelungen finde, aber auch nicht bedauere es gelesen zu haben. Kope verwendet sehr viel Zeit auf seine Charaktere, was den Fall und die Spannung vernachlässigt, gleichzeitig sind die Charaktere aber so tiefgründig dargestellt, dass sich das in gewisser Weise ausgleicht. Betrachtet man das Buch alleine, würde ich es definitiv nicht empfehlen. Hält man sich jedoch vor Augen, dass es sich um einen Reihenauftakt handelt, sieht das schon wieder anders aus. Durch Schritters Gabe ist die Story auf jeden Fall mal etwas Anderes in dem Meer von Thrillern und hat sehr viel Potenzial.
Ich hoffe, dass im zweiten Teil der Fall mehr im Mittelpunkt steht und Kope seinen Ideenreichtum auch für den Ausbau der Spannung nutzt, dann wäre ich durchaus geneigt ihm noch eine Chance zu geben.
„Körpersammler“ kann ich somit denjenigen die mal etwas Neues im Bereich Thriller lesen wollen empfehlen, vor allem hinsichtlich des moderaten Preises und der Kürze des Buches macht man damit nichts falsch. Nur allzu viel Spannung sollte man nicht erwarten und sich auf ausführliche Charakterbeschreibungen und –einführungen einstelllen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Tempo
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 19.02.2018

Gute Unterhaltung - leider sehr vorhersehbar

Tödliche Sehnsucht
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Cover:
Rein optisch hat mich das Buch zunächst gar nicht angesprochen, da das Cover auf mich sehr altmodisch wirkt. Die Zusammenstellung der Farben ist einfach nicht modern und zeitgemäß und die dargestellten ...

Cover:
Rein optisch hat mich das Buch zunächst gar nicht angesprochen, da das Cover auf mich sehr altmodisch wirkt. Die Zusammenstellung der Farben ist einfach nicht modern und zeitgemäß und die dargestellten Baumwollblüten haben für mich absolut keinen Zusammenhang zum Inhalt. Auf den ersten Blick wirkt das Buch auf mich nicht wie ein Thriller und sowohl Buchtitel wie Genre gehen auf dem Cover und neben dem großflächig platzierten, erhabenen Autorennamen unter. Der Klappentext kann dieses, für meinen Geschmack, nicht gelungene Cover zum Glück ausgleichen.

Inhalt:
Bei diesem Buch ist durch den Klappentext inhaltlich schon alles gesagt, was gesagt werden kann, ohne zu spoilern. Die Handlung nimmt nach dem Attentat im Gericht schnell an Fahrt auf. Neben der Suche nach dem Täter spielt natürlich auch Crawfords Kampf um seine Tochter weiterhin eine wichtige Rolle und auch die angedeutete Anziehungskraft zwischen ihm und Richterin Spencer wird nicht minder thematisiert.
Ein besonderes inhaltliches Merkmal, welches ich an dieser Stelle gerne noch erwähnen möchte, ist der Prolog. Dieser schildert eine Szene die später im Buch spielt und wirft gleich zu Beginn sehr viele Fragen auf, wie es dazu kam und was das alles zu bedeuten hat. Man arbeitet sich dann beim Lesen langsam auf diese Stelle zu und all die Fragen die der Prolog am Anfang aufgeworfen hat, werden nach und nach beantwortet.
Außerdem finde ich auch Crawford als Protagonisten erwähnenswert. Es wirkt in dem Buch größtenteils so als hätte sich fast jeder gegen ihn gewandt. In dieser Umgebung kämpft er um das Sorgerecht für seine Tochter und ist ständig auf der Hut auch ja das Richtige zu machen. Für mich ein Charakter, der die volle Sympathie des Lesers gewinnt!

Fazit:
Tödliche Sehnsucht war für mich ein gelungener Thriller, von dem ich jedoch nicht behaupten kann, dass man ihn unbedingt gelesen haben muss. Er war gut, mehr aber nicht. Der Klappentext fasst die wesentlichen Inhalte zusammen, sodass man sehr genau weiß mit welcher Art von Geschichte man es zu tun hat. Dadurch wird der ganze Handlungsverlauf aber auch sehr vorhersehbar. Zwar gibt es hier und da eine Überraschung oder geschickte Wendung, alles in allem bleibt es aber doch durchschaubar. Auch der Täter ist relativ früh bekannt und obwohl versucht wird Zweifel zu säen, will dies nicht so recht gelingen, was auch daran liegen mag, dass die Ansätze hierfür teilweise sehr an den Haaren herbeigeführt werden und man als Leser noch andere Sichtweisen kennt.
Dennoch war dieses Buch durchaus spannend, wobei diese Spannung sich eher auf die Auflösung als solche bezieht und beim Leser ein ständiges mitfiebern und Gefühl von „hoffentlich schafft er es“ erzeugt. In diesem Rahmen sind die scheinbar zusammenhanglosen Erzählstränge von Falllösung, Sorgerechtsstreit und Liebschaft mit der Anwältin geschickt miteinander verwoben, sodass am Ende alles stimmig ist und einen gemeinsamen Schluss findet.
Positiv möchte ich auch hervorheben, dass die im Klappentext angedeutete Beziehung zwar durchaus Thema ist und die ein oder andere körperliche Begegnung auch detailliert beschrieben wird, dies jedoch nicht überhandnimmt oder übertrieben gewollt wirkt. Wer den Klappentext aufmerksam liest, wird mit solchen Passagen rechnen (wo wir wieder beim Thema vorhersehbar wären…), wenn aber Thriller draufsteht, soll auch hauptsächlich Thriller drin sein und das war hier der Fall!
Eine eindeutige Leseempfehlung würde ich hier nicht aussprechen, da ich das Buch nicht als Must-Read sehe. Wer jedoch Thriller mag und auf der Suche nach ein paar unterhaltsamen und spannenden Lesestunden ist, ist damit bestens bedient.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Gut, aber nicht überzeugend

Das verlorene Symbol
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Cover:
Ich habe die Erstausgabe mit dem alten Design, welche stilistisch ähnlich wie Band eins und zwei gestaltet ist. Der Schutzumschlag ist komplett schwarz mit weißem Autorennamen und rotem Buchtitel, ...

Cover:
Ich habe die Erstausgabe mit dem alten Design, welche stilistisch ähnlich wie Band eins und zwei gestaltet ist. Der Schutzumschlag ist komplett schwarz mit weißem Autorennamen und rotem Buchtitel, wobei der Fokus auf dem Wort „Symbol“ liegt, welches deutlich größer als der Rest geschrieben ist. Unter dem Buchtitel befindet sich ein Wachssiegel. Inhaltlich stellt das Cover einen schönen Zusammenhang zur Geschichte her, in der es um die Enthüllung eines Geheimnisses geht, bei der ein mit einem Wachssiegel verschlossenes Päckchen eine ausschlaggebende Rolle spielt. Gleichzeitig geht es immer wieder um die richtige Deutung von Symbolen, dementsprechend ist es logisch, dass das Wort „Symbol“ so deutlich auf dem Cover hervorgehoben wird.
Was ich bei diesem Band etwas schade fand, war, dass das eigentliche Buchcover ohne Schutzumschlag einfach nur schwarz ist und lediglich der Buchrücken bedruckt ist. Bei den beiden Vorgängern wurde die Gestaltung des Schutzumschlages in Form eines Stencils auf dem Buch selbst noch einmal aufgegriffen, was mir besonders gut gefallen hatte.

Inhalt:
Robert Langdon fliegt nach Washington D. C. um seinem alten Freund und Mentor Peter Solomon einen Gefallen zu tun und einen Vortrag zu halten. Dort angekommen, wird schnell klar, dass es sich nur um einen Vorwand handelte, um ihn in die Stadt zu locken. Ein geheimnisvoller Mann, der sich selbst Mal’akh nennt, zwingt Robert auf grausame Weise dazu ein jahrelang gehütetes und gut verstecktes Geheimnis zu lüften. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem Robert sich nicht nur durch sein mysteriöses Gegenüber gefährdet sieht, sondern auch von der CIA verfolgt wird. Bei seinem Versuch die Symbole richtig zu deuten und so die bevorstehende Tragödie abzuwenden, bekommt er von
mehreren Personen, die bewusst oder unbewusst in die Geschehnisse um das Geheimnis verwickelt sind, Hilfe. Typisch für Dan Brown gipfelt die Story dann in einem sehr rasanten und actionreichen Ende, wo Robert Langdon und einige andere Charaktere sich in Lebensgefahr befinden und nicht sicher ist, ob sie es schaffen Mal’akh rechtzeitig zu stoppen.

Fazit:
Leider hat mich dieser Band nicht so sehr überzeugen können wie die Vorgänger. Das Besondere der Reihe ist für mich eindeutig, dass Dan Brown auf geschickte Weise die Vermittlung von Wissen mit einer spannenden Handlung verknüpft – genau das hat mir hier gefehlt. Die Infos zu historischen Bruderschaften, der Bedeutung von Symbolen und deren Entwicklung über Jahrhunderte gibt es zwar auch hier, nur leider sind sie dieses Mal nicht so leicht aufzunehmen. Ich musste immer wieder Sätze ein zweites Mal lesen um den Sinn wirklich zu begreifen, wodurch mein Lesefluss enorm gelitten hat. Häufig erhält man diese Informationen über zu gewollt wirkende Rückblenden, die manchmal nicht deutlich genug hervorgehoben sind und kurzzeitig für Verwirrung sorgen. Mehr als einmal war mir nicht klar ob ich mich noch in der Rückblende befinde oder schon wieder in der gegenwärtigen Handlung. Positiv ist auf jeden Fall die Handlung selbst. Von Anfang bis Ende ist das Spannungslevel hoch und es passiert sehr viel, was aber alles in Zusammenhang steht und in sich schlüssig ist. Die Handlung wird aus der Perspektive verschiedener Personen beleuchtet, sodass der Leser mehrere Blickwinkel hat. Dadurch weiß man teilweise etwas, was die gerade handelnde Person noch nicht weiß, wodurch die Spannung zusätzlich hochgetrieben wird. Das Ende ist zwar sehr rasant und somit ebenfalls spannend, leider war die große Wendung für mich sehr vorhersehbar, sodass es für mich kein Überraschungsmoment mehr gab. Auch hier haben mir die Vorgänger besser gefallen, weil es dort mehrere Wendungen gab, die kaum vorhersehbar waren. Dieses geschickte An-der-Nase-herumführen des Lesers habe ich hier vermisst. Zudem beinhalteten die Enden von Dan Brown immer die actionreiche Auflösung des Rätsels, die Spannung und Antworten zugleich lieferten. In diesem Band gab es jedoch nach dem spannenden Part noch einige Seiten zu lesen, die dann die theoretischen Antworten geliefert haben. Dieses letzte Stück war für mich sehr zäh und anstrengend, da es mir zu theoretisch war und meines Erachtens auch nicht nötig. Zu guter Letzt hat mir in diesem Band der Realitätsbezug gefehlt. Zwar wird auch hier wieder im Voraus darauf hingewiesen, dass alles auf realistischen Forschungen, Kunstwerken und Gebäuden beruht, dennoch kam dies in der Handlung nicht gut rüber und mehr als einmal war mir das Geschriebene etwas zu abwegig und spirituell. Abschließend kann ich sagen, dass mich dieses Buch zwar nicht vollständig überzeugt hat, aber dennoch lesenswert ist, alleine schon deshalb um die Reihe vollständig zu kennen. Außerdem haben mich Illuminati und Sakrileg so sehr begeistert, dass ich sehr hohe Erwartungen an die Fortsetzung hatte.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Kein richtiger Thriller

Seelenkinder
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Cover:
Das Cover wirkt sehr düster und bedrückend durch die dunkel gehaltene Szene. Zu sehen ist eine Straße mit Häusern rechts und links, die vermutlich die Verbindung zu der Neubausiedlung herstellen ...

Cover:
Das Cover wirkt sehr düster und bedrückend durch die dunkel gehaltene Szene. Zu sehen ist eine Straße mit Häusern rechts und links, die vermutlich die Verbindung zu der Neubausiedlung herstellen soll, in der die Kinderleichen gefunden werden. Der Himmel ist dunkel und bewölkt, nur kurz überm Horizont scheint die Sonne gerade unterzugehen und wirft ein rosa-lilanes Licht durch die Wolken.
Der Titel steht in weiß groß und mittig auf dem Cover und fällt somit sofort ins Auge. Der Name der Autorin ist farblich ähnlich gestaltet wie das Licht, was ein schönes Gesamtbild ergibt.
Insgesamt also ein gut gestaltetes Cover, das zu Genre und Inhalt passt.

Inhalt:
Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der „Marnie-Rome-Reihe“ – hätte ich das vorher nicht gewusst, wäre es mir nicht aufgefallen, aber dazu im Fazit mehr.
Sprachlich ist das Buch einfach gehalten und somit schnell zu lesen. Man kommt nicht ins Stocken oder muss über das gelesene großartig nachdenken, sodass das Buch trotz seiner Länge nicht allzu viel Zeit beansprucht.
Wie der Klappentext schon verrät, findet der Familienvater Terry Doyle zwei Kinderleichen in einem alten Bunker in seinem Garten. Marnie Rome und ihr Team nehmen sich dem Fall an und schnell wird klar: Es gibt mehr Fragen als Antworten. Es gibt Verbindungen zu einem Fall in der Vergangenheit und als dann Terrys eigene Kinder und sein Pflegesohn verschwinden, überschlagen sich die Ereignisse. Dabei sind die Hinweise an den Leser so geschickt gestreut, dass man in seiner eigenen Meinung immer wieder umschwingt und sich nie so ganz sicher ist. Toll sind in diesem Zusammenhang auch die Kapitel, die aus Sicht der potenziellen Täter geschrieben sind. Diese sind meines Erachtens der Hauptspannungsfaktor, da sie beim Leser viele Fragen aufwerfen und zum mitfiebern anregen.
Das eigentliche Ende mit dem Höhepunkt wird ungefähr innerhalb der letzten 100 Seiten abgehandelt und führt den Leser noch einmal auf verschiedene Fährten. Aber auch während dem Verlauf des Buches gibt es schon die ein oder andere überraschende Wendung, die die Handlung interessanter werden lässt.

Fazit:
Leider konnte mich „Seelenkinder“ insgesamt nicht so ganz überzeugen, da es meinen Geschmack eines guten Thrillers nicht getroffen hat. Zwar war durchaus Spannung gegeben, mir war die Handlung aber zu sehr in die Länge gezogen. Weniger Seiten und ein rasanterer Erzählstil hätten dem Buch meines Erachtens gut getan.
Auch bin ich der Meinung, dass es sich hier weniger um einen Thriller, als vielmehr um ein Drama handelt. Allerhöchstens würde ich das Buch noch als Psychothriller bezeichnen. Für einen Thriller passiert mir zu wenig hinsichtlich der eigentlichen Ermittlungen. Viel mehr stehen die psychischen Probleme der verschiedenen Charaktere sowie deren Zusammenhang zu dem Fall im Mittelpunkt. Wie schon gesagt, erinnerte mich das beim Lesen mehr an ein (Familien-)Drama.
Objektiv betrachtet war das Buch durchaus gut und unterhaltsam. Leider haben der Klappentext und die Einordnung als Thriller bei mir aber Erwartungen geweckt, die der Plot nicht halten konnte.
Was mich ebenfalls gestört hat, ist die Tatsache, dass das Buch nicht als Teil einer Reihe erkennbar ist. Es könnte genauso gut eine eigenständige Geschichte sein, das Verständnis für die Handlung wäre dasselbe. Es gibt wenige Andeutungen an den früheren Fall und diese sind so unscheinbar, dass sie keinerlei Fragen aufwerfen.
Unter diesen Aspekten hat mich das Buch leider nicht überzeugt und als Thriller kann ich es nicht weiterempfehlen. Als dramatischen Psychothriller gesehen, ist es aber durchaus eine kurzweilige Geschichte, ohne aber etwas Besonderes zu sein.