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Veröffentlicht am 17.07.2018

Wirkliche schöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt!

Dreizehn ist mein Glücksbringer
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Das Buch ist so aufgebaut, dass man die Charaktere ein halbes Jahr lang auf ihrem Weg begleitet. Die Geschichte beginnt im Januar und "endet" im Juni und mir persönlich hat dieser Aufbau sehr gut gefallen. ...

Das Buch ist so aufgebaut, dass man die Charaktere ein halbes Jahr lang auf ihrem Weg begleitet. Die Geschichte beginnt im Januar und "endet" im Juni und mir persönlich hat dieser Aufbau sehr gut gefallen. So konnten einige unwichtigere Dinge ausgelassen werden, ohne dass man als Leser / Leserin das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist locker, leicht und gut verständlich, sodass dem flüssigen Lesen nichts im Wege steht.

Ich muss sagen, dass ich anfänglich schon meine Zweifel hatte, was diese Geschichte betrifft, weil das Thema "Lottogewinn" und die Höhe des Betrages natürlich nichts Alltägliches sind und auf den ersten Blick weit hergeholt scheinen. Aber ich wurde positiv überrascht, denn dieses Buch regt zum Nachdenken an und behandelt viele wichtige Themen.

Alice, die Protagonistin, war mir von Anfang an total sympathisch. Obwohl oder vielleicht gerade weil es das Leben bisher mit ihr alles andere als gut gemeint hat und sie zwei schlimme Schicksalsschläge hintereinander erleiden musste, ist sie ein unglaublich starkes Mädchen. Sie betätigt sich ehrenamtlich, ist hilfsbereit und ehrlich und verliert nie ihren Mut. Außer es geht darum, Teddy zu gestehen, dass sie in ihn verliebt ist.
Bei Teddy ging es mir ganz anders als bei Alice. Ich konnte ihn auf Anhieb nicht wirklich leiden, weil ich mit seiner arroganten und egoistischen Art nicht klargekommen bin. Und es hat auch lange Zeit gedauert, bis ich nachvollziehen konnte, was Alice an ihm findet.
Wen ich allerdings total in mein Herz geschlossen habe, ist Leo - Alice' Cousin. Er ist ein sehr liebevoller Mensch und ein fantastischer bester Freund. Mehr als einmal rückt er Alice den Kopf zurecht und hilft ihr dabei, wieder einen klaren Gedanken zu fassen.

»Mir gefällt es, wenn du mein persönlicher Glücksbringer bleibst.«

Durch den Lottogewinn, der Teddy zum Multimillionär macht, ändert sich für ihn alles. Hierauf will ich aber gar nicht so genau eingehen, weil es für mich um viel mehr ging als um dieses Geld. Teddy macht in diesen sechs Monaten eine ordentliche Entwicklung durch, die sich zunächst in eine negative Richtung zu bewegen scheint, am Ende jedoch offenbart, dass in Teddy so viel mehr steckt als nur der arrogante und selbstgerechte Typ. Auch die Freundschaft von ihm, Alice und Leo wird auf eine harte Probe gestellt. Aber währenddessen trifft jeder von ihnen wichtige Entscheidungen für sein eigenes Leben, findet heraus was genau er sich für seine Zukunft vorstellt und hat mit Veränderungen zu kämpfen - womit die einen mehr und die anderen weniger Schwierigkeiten haben.

»Es gibt viele verschiedene Wörter, mit denen man uns beschreiben kann. Aber wir entscheiden selbst, welche wichtig sind.«

Generell standen für mich weder das Geld noch die Liebesgeschichte im Mittelpunkt. Dieses Buch war eine Mischung aus allem - Liebe, Freundschaft, Verlust, Hoffnung, Angst etc. - und hat sowohl während des Lesens, als auch danach noch zum Nachdenken angeregt. Leider hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Geschichte etwas ins Stocken gerät und nur langsam vorankommt. Hierbei hätte ich mir ein anderes Tempo und mehr Spannung gewünscht. Auch ein kleines bisschen gestört hat mich, dass der Nebencharakter Sawyer irgendwann einfach nicht mehr genannt wird. Ihn mochte ich echt gerne und ich hätte mir gewünscht, mehr über ihn zu erfahren.

Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen. Es ist eine leichte Geschichte, die es aber trotzdem schafft, an einigen Stellen sehr tiefgründig zu sein. Es ist eine Geschichte über das Leben und darüber, dass jede noch so winzige Handlung eine unendlich lange Kette von Folgen mit sich zieht - ob positiv oder negativ, zeigt sich im Laufe der Zeit.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Eine Geschichte mit einer ganz wichtigen Message!

After Work
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Der Einstieg in die Geschichte ist mir leider nicht so leicht gefallen, da sich am Anfang alles ziemlich gezogen hat und ich auf den ersten 100 Seiten nur schwer vorangekommen bin. Der Schreibstil war ...

Der Einstieg in die Geschichte ist mir leider nicht so leicht gefallen, da sich am Anfang alles ziemlich gezogen hat und ich auf den ersten 100 Seiten nur schwer vorangekommen bin. Der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig, aber nach ein paar Kapiteln bin ich dann doch gut damit klargekommen.

Die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Sicht von Lexia und Adam erzählt, was mir wirklich sehr gut gefallen hat, da man so Einblick in die Gedanken und Gefühle beider bekommen hat und sich in die jeweiligen Situationen besser hineinversetzen und sie besser verstehen konnte. Dadurch, dass es keinen Ich-Erzähler gibt, hatte ich allerdings Schwierigkeiten damit, eine wirkliche Beziehung zu den Charakteren aufzubauen, was ich schade fand. Manchmal ist dies trotz personalem Erzähler möglich, aber bei diesem Buch ist mir das leider nicht gelungen.

Generell sind meine Gefühle etwas gespalten, was dieses Buch betrifft. Für mich ist der Funke bei der Liebesgeschichte einfach nicht übergesprungen. Ich habe das Bauchkribbeln und Mitfiebern während den besonderen Momenten zwischen Lexia und Adam vermisst und mir hat einfach das gewisse Etwas gefehlt.
Einige Dinge, die zwischen ihnen passiert oder die gesagt worden sind, haben auf mich so gezwungen gewirkt, als ob sie irgendwie in die Geschichte eingebaut werden sollten, ohne in dem Moment wirklich dort hinzupassen.
ABER wenn ich meinen Fokus nicht auf die Liebesgeschichte lege, sondern auf die tiefgründigere Message, die hinter dem Ganzen steckt, dann bin ich wirklich begeistert. Denn das Thema, das hier angesprochen wird, ist meiner Meinung nach gerade in der heutigen Zeit extrem wichtig und wird viel zu selten so deutlich wahrgenommen, wie hier in diesem Buch.

Erstmal finde ich es super, dass die Protagonistin mal nicht so perfekt ist wie die meisten, mit einem ganz flachen Bauch und dünnen langen Beinen, sondern einige Kurven und Rundungen besitzt. Denn ich finde, dass nicht nur in den Medien wie Fernsehen und Internet meist vermittelt wird, dass man nur dann wunderschön ist, wenn man Idealmaße hat, sondern das dies auch oft in Büchern der Fall ist. Gerade deswegen ist Lexia für mich eine ganz besondere Protagonistin und ich bin froh, dass ich sie hier auf ihrem Weg begleiten durfte. Man kann im Laufe der Geschichte eine deutliche Veränderung bei ihr wahrnehmen - nämlich wie sie sich von einer auf ihren Körper bezogenen Selbstzweiflerin zu jemandem entwickelt, der lernt, sich selbst mit völlig anderen Augen zu sehen und sich so zu akzeptieren UND zu lieben, wie er eben ist.


»Du bist hübsch, weil du dabei du selbst bist.«

Dieses Buch vermittelt eindeutig zum einen, dass die wirklich wichtige Schönheit, auf die es bei einem Menschen ankommt, von INNEN und nicht von außen kommt. Und zum anderen vermittelt es, dass Schönheit etwas ist, das im Auge des Betrachters liegt und für dass es keinen Maßstab gibt. Jeder Mensch ist auf seine eigene Art und Weise schön und etwas Besonderes - egal ob groß oder klein, dick oder dünn. Egal welche Haut- oder Haarfarbe und egal welche Besonderheiten ( weil das Wort "Makel" nicht zutrifft ) ein Mensch besitzt. Schönheit misst sich nicht an der Konfektionsgröße und ich finde es ganz toll, wie das in diesem Buch verdeutlicht worden ist.
Wenn die Liebesgeschichte besser reingepasst und mich mehr hätte überzeugen können, dann würde das Buch von mir jetzt 5 Sterne bekommen. Da sich ein Großteil des Buches aber um die Geschichte zwischen Lexia und Adam gedreht hat und mir diese leider nicht so gefallen hat, gibt es "nur" 3,5 Sterne.
Trotzdem muss ich nochmal sagen, dass die Message hier wirklich unglaublich schön ist und mir die Idee und Umsetzung diesbezüglich sehr gut gefallen hat!

Veröffentlicht am 28.03.2018

Schöne Geschichte mit viel Tiefgang!

Caroline & West - Überall bist du
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Anfänglich hatte ich ein paar Probleme damit, in die Geschichte hineinzukommen, was vermutlich viel an den langen Kapiteln gelegen hat. Dadurch, dass ich nicht einfach mittendrin aufhören wollte, habe ...

Anfänglich hatte ich ein paar Probleme damit, in die Geschichte hineinzukommen, was vermutlich viel an den langen Kapiteln gelegen hat. Dadurch, dass ich nicht einfach mittendrin aufhören wollte, habe ich immer die Kapitel zu Ende gelesen, die aber teilweise 60-70 Seiten lang waren. Das hat mir das Lesen manchmal etwas erschwert. Trotzdem bin ich nach einer Weile besser damit klargekommen und auch in der Geschichte konnte ich mich nach und nach besser zurecht finden.
Der Schreibstil an sich hat mir aber wirklich gut gefallen. Er war super flüssig und hat sich sehr leicht lesen lassen.

Die beiden Protagonisten, Caroline und West, lernt man sehr genau kennen. Ihre Gedanken und Gefühle erfährt man als Leser manchmal haargenau und bis ins kleinste Detail. An manchen Stellen war es oftmals zu viel Information, sodass sich das Ganze ziemlich in die Länge gezogen hat. Ich bin sonst total dafür, dass man die Charaktere sehr gut kennenlernt, um die Chance zu bekommen, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, doch hier war es ein wenig zu viel.
Generell hatte ich mit den beiden ein paar Schwierigkeiten. Dass Caroline eine etwas schwierigerere Protagonistin sein würde, habe ich mir, nachdem ich den Klappentext gelesen habe, schon gedacht. Durch die Bilder, die von ihr im Internet die Runde machen, verliert sie ihren Freundeskreis und zieht sich vollkommen zurück. Bei ihr finde ich, dass ihre Situation, ihre Gefühle und Gedanken, sowieso ihre Handlungen absolut verständlich und nachvollziehbar dargestellt und beschrieben worden sind. Trotzdem habe ich es einfach nicht geschafft, eine wirkliche Verbindung zu ihr aufzubauen, was ich sehr schade fand. Gut möglich, dass dies an dem Überfluss an Informationen gelegen hat.

Auch bei West hatte ich so meine Probleme. Zunächst wirkt er wie der klassische Bad Boy, doch schon binnen kürzester Zeit merkt man, dass er alles andere als das ist. Ihn lernt man als sehr selbstzweifelnden, mürrischen und zwiegespaltenen Menschen kennen, was mich an sich nicht gestört hätte, wenn hierbei nicht manchmal echt so maßlos übertrieben worden wäre. Ich bin sonst echt ein Fan von tiefgründigen Geschichten und auch von schwierigen Charakteren, aber bei West ging mir das Ganze nach einer Weile nur noch auf die Nerven. Irgendwann gab es diesen Punkt, wo es genug gewesen wäre und seine charakterliche Entwicklung sich hätte in eine andere Richtung bewegen können - doch leider ist das nicht passiert. Bei ihm hatte ich das Gefühl, dass er wirklich in mancherlei Hinsicht feststeckt und nicht weiterkommt. Auch wenn es immer mal so ausgesehen hat, als würde sich jetzt endlich etwas tun, hat sich doch leider nichts grundlegendes geändert.

Was ist, wenn du der Liebe deines Lebens folgst und sie dich ruiniert?
Was ist, wenn du es nicht tust und dann merkst, das du schon ruiniert bist?

Die Liebesgeschichte der beide hat mir aber, trotz meiner Schwierigkeiten die ich hatte, absolut super gefallen!
Durch die Probleme, die beide haben, ist es natürlich auch zwischen ihnen sehr kompliziert. Während einer der beiden immer mehr Gefühle entwickelt, erlaubt sich der andere nicht, diese Gefühle bei sich selber zuzulassen. Sowohl Caroline als auch West sind im Grunde genommen auf der Suche nach sich selbst. Sie wissen nicht, wer genau sie sind und sein wollen, ebenso wenig wie sie wissen, wo genau eigentlich die Prioritäten in ihrem Leben liegen. Caroline ist West hierbei zwar ein paar Schritte voraus, doch auch sie hat viele Dinge, über die sie sich im Klaren werden muss.
Und dabei begleitet man die beiden das ganze Buch über, was mir sehr gut gefallen hat. Sie finden einander und auch, wenn es anfänglich nicht so läuft, wie es laufen sollte, ist es zum Ende hin doch so, dass sie sich gegenseitig wieder auf die richtige Spur bringen.

Doch als wir zusammen waren - … -, war es so gut, dass sich jeder Tag wie ein Festtag anfühlte. Jeder Tag war besonders, wäre es wert gewesen, in einem Album verewigt, in Bernstein eingeschlossen und sicher verwahrt zu werden.

Da es einen Folgeband gibt, endet dieses Buch natürlich nicht mit einem Happy End. Ich würde das Ende zwar nicht als richtigen Cliffhanger bezeichnen, aber mit einem leicht angeknacksten Herzen wird man trotzdem zurückgelassen.
Alles in allem eine schöne Geschichte mit viel Tiefgang und Stoff, der zum Nachdenken anregt - bei der aber hin und wieder der Spruch "Manchmal ist weniger, mehr." angebracht gewesen wäre.

Veröffentlicht am 16.03.2018

Süße Geschichte für zwischendurch!

I hate you, Honey
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Ich habe dieses Buch zufällig auf Amazon entdeckt und da mich der Klappentext sofort angesprochen hat, habe ich es mir auch gleich bestellt.
Der Schreibstil hat mir eigentlich echt gut gefallen. Man hat ...

Ich habe dieses Buch zufällig auf Amazon entdeckt und da mich der Klappentext sofort angesprochen hat, habe ich es mir auch gleich bestellt.
Der Schreibstil hat mir eigentlich echt gut gefallen. Man hat zwar gemerkt, dass es ein Self-Publishing-Buch ist, da manchmal dieselben Wörter hintereinander vorkamen und auch einige Ausdrucksweisen mit Sicherheit so nicht durch ein Lektorat gekommen wären. Aber großartig gestört hat es mich nicht.

Das Buch ist so aufgebaut, dass die Kapitel abwechselnd aus Amber's und Blake's Sicht erzählt werden, was ich wirklich super fand, da man so die Sichtweisen sowie Gedanken und Gefühle beider erfahren hat und sich dadurch besser in sie hineinversetzen konnte.
Amber hab ich recht schnell in mein Herz geschlossen, da sie ein sehr liebevoller und hilfsbereiter Mensch mit einem großen Herzen ist. Trotzdem ist sie keineswegs auf den Mund gefallen und bietet somit, anders als alle anderen Mädels, Blake die Stirn.
Mit Blake hatte ich ein paar Probleme, weil mir vieles bei ihm manchmal einfach nicht logisch erschienen ist. Seine Gedanken haben oft nicht zu seinem Handeln gepasst, was mich wirklich verwirrt hat. Absolut klasse hingegen fand ich die Entwicklung, die er im Laufe des Buches durchmacht. Amber ist der Grund dafür, dass er anfängt, vieles in seinem Leben zu hinterfragen und sie gibt ihm die Bestätigung bei Dingen, die ihm vorher schon bewusst, aber nie so hundertprozentig klar waren.

Die Liebesgeschichte der beiden hat mich nicht gefesselt und leider auch nicht so berührt wie erhofft, aber sie gehört definitiv zu den amüsantesten, von denen ich bis jetzt gelesen haben. Dadurch, dass die Beziehung der beiden drei Jahre lang zunächst aus purem Hass und ständigen Beleidigungen besteht, sich dies dann langsam in eine neutrale Richtung bewegt und daraus dann schließlich mehr wird, war das Ganze mal etwas Neues für mich. Es war anders, es war unterhaltsam und es hat einfach Spaß gemacht, zu lesen. Wer also auf eine lockere und leichte Liebesgesichte steht, der trifft mit diesem Buch genau die richtige Wahl.
Für alle, die auf der Suche nach viel Tiefgang und intensiven Gefühlen sind, die sollten sich vielleicht noch einmal überlegen, ob die Geschichte von Amber und Blake etwas für sie ist.

Auch super gefallen hat mir die kleine Nebengeschichte mit Amber's Mom und ihrer Schwester. Zwar hätte man dies noch etwas mehr ausbauen können, aber die Idee fand ich klasse. Hier wurde nochmal deutlich, was für ein selbstloser Mensch Amber ist und dass sie alles für die Menschen tut, die sie liebt.

Das Ende hat mich leider enttäuscht, da ich hier das Gefühl hatte, dass die Autorin noch einmal alles rausholen wollte, was geht und die Ereignisse deswegen ganz schnell hintereinander gereiht hat, wodurch es aber gezwungen und unrealistisch rüberkam.
Alles in allem ein Buch, das mir gut gefallen hat, aber bei dem es definitiv noch Luft nach oben gibt.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Rezension: Close to you

Close to you
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Da mir die Leseprobe und der Klappentext wirklich gut gefallen haben, war ich echt froh als ich erfahren habe, dass ich dieses Buch schon vor dem eigentlichen Erscheinungstermin lesen darf.

Ich dachte ...

Da mir die Leseprobe und der Klappentext wirklich gut gefallen haben, war ich echt froh als ich erfahren habe, dass ich dieses Buch schon vor dem eigentlichen Erscheinungstermin lesen darf.

Ich dachte anfangs, dass ich ein paar Probleme mit Violet, der Protagonistin, bekommen würde, weil sie sehr schüchtern und zurückhaltend gewirkt hat, doch dem war nicht so. Ganz im Gegenteil - in den richtigen Momenten ist sie wirklich aus sich herausgekommen und konnte zu ihrer Meinung stehen. Das hat mir sehr gut gefallen. Leider konnte ich zu ihr keine richtige Verbindung aufbauen. Ich kann nicht genau sagen, woran es gelegen hat, aber irgendetwas hat mir einfach bei ihr gefehlt. Gut möglich, dass es mit ihren Panikattacken zu tun hat, die zu Beginn von sehr großer Bedeutung zu sein scheinen, dann aber im Verlauf der Geschichte immer mehr an Wichtigkeit verlieren und nur noch vereinzelt vorkommen. Das hat Violet's Charakter als etwas unrealistisch dastehen lassen, was ich sehr schade fand. Denn gerade im Bezug auf dieses Thema hätte ich mir gewünscht, dass es besser und vor allem intensiver behandelt worden wäre.

Von Aiden und der Ausarbeitung seines Charakters hingegen war ich vom Anfang bis zum Ende absolut begeistert. So wie er als Bad Boy im Klappentext beschrieben wird, ist er auch wirklich. Und das nicht nur anfänglich, sondern konstant. Er ist die meiste Zeit über unfreundlich und unnahbar und sieht dabei unverschämt gut aus - typisches Klischee eines Bad Boys halt. Aber anders als in den meisten Büchern ist es hier nicht so, dass er nach kurzer Zeit vom einen auf den anderen Moment "auftaut" und super liebevoll und charmant ist. Er ist geprägt von Dingen, die in der Vergangenheit passiert sind und sich bis in die Gegenwart ziehen und die Auslöser für sein jetziges Verhalten sind. Und genau das fand ich absolut klasse - er hat mit den Dämonen aus der Vergangenheit zu kämpfen und mit diesen wird man nun mal nicht einfach eben so fertig. Das ganze Buch über kann man seinen Kampf mit ihnen beobachten und eine langsame Entwicklung mitansehen. Und das dank Violet, die nicht locker lässt. Trotzdem spürt man dabei weiterhin deutlich wie schwer es im fällt, sich zu öffnen, ebenso deutlich wie man sehen kann, dass er nicht viel von sich selber hält.
Aber seine Entwicklung und die Message die dahintersteckt, sind definitiv ein Highlight in diesem Buch für mich.

Was die Liebesgeschichte der beiden betrifft sind meine Gefühle etwas gemischt. Auf der einen Seite hat es mir total gut gefallen, dass man die Veränderung zwischen ihnen und im Umgang miteinander deutlich sehen konnte. Dadurch, dass Aiden die meiste Zeit über unglaublich verschlossen und unfreundlich Violet gegenüber ist, sind die Momente, in denen er eine andere Seite von sich durchblicken lässt und sich ihr ein wenig öffnet, umso bedeutsamer.
Andererseits hat mir das wirkliche Kennenlernen zwischen den beiden irgendwie gefehlt. Die meiste Zeit gab es nur Probleme und Streitigkeiten zwischen ihnen und trotzdem war plötzlich die Rede von Liebe. Das kam mir dann doch ziemlich unrealistisch vor und hat mich ein wenig enttäuscht.

Ein weiteres Highlight dagegen waren für mich die Nebencharaktere Chloe, Violet's beste Freundin, und Dorian.
Chloe's aufgedrehte und positive Art ist meiner Meinung nach sogar beim Lesen total ansteckend, sodass ich bei Szenen mit ihr automatisch gute Laune bekommen habe. Bei ihr ist es gar nicht möglich, sie nicht zu mögen. Das Gleiche gilt für Dorian, nur dass er sich mit seiner liebevollen, ruhigen und herzlichen Art in mein Herz geschlichen hat. Ich glaube tatsächlich, dass ich diese beiden sogar sympathischer fand als die Protagonistin Violet.

Zum Ende hin gab es nochmal einen, für mich, absoluten Überraschungseffekt, den ich echt super fand, doch dieser war leider gleich wieder vorüber, da das Thema sehr schnell abgehakt und fallengelassen worden ist. Und auch was die Sache zwischen Violet und Aiden betrifft, hätte ich mir am Ende ein bisschen mehr Intensität und einen nicht so abrupten Abschluss gewünscht. Hier hatte ich nämlich das Gefühl, von der einen Situation direkt in die nächste geworfen zu werden und plötzlich war die Geschichte vorbei, obwohl meine Gedanken noch bei den vorherigen Ereignissen waren.

Alles in allem würde ich sagen, dass "Close to you" eine Geschichte mit einer wirklich schönen Idee ( wenn auch mit ein paar Makeln ), fantastischen Nebencharakteren und zwei Hauptcharakteren, von denen einer mich dort überzeugt hat, wo der andere es nicht konnte, ist. Ein Buch, das keineswegs schlecht war, mich aber nicht ganz fesseln konnte und von dem ich mir ein wenig mehr erhofft hätte.

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