Cover-Bild Rettet die Wirtschaft … vor sich selbst!
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Büchner-Verlag
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 266
  • Ersterscheinung: 23.02.2018
  • ISBN: 9783963171017
Christian Mayer

Rettet die Wirtschaft … vor sich selbst!

Faszinierende Reise ans Ende des neoklassischen Universums
»Rettet die Wirtschaft … vor sich selbst!« rechnet ab mit der Mainstream-Ökonomie, mit ihren mathematischen Modellen und kühnen Kalkulationen einer Zukunft, die sich dann doch immer ganz anders gestaltet. Wie kann es sein, dass eine Profession, die häufig mit grotesken Fehleinschätzungen auffällt, in der Öffentlichkeit dennoch als unverzichtbarer Hort der Weisheit wahrgenommen wird? Christian Mayer hilft uns, ein ganz neues Verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen zu entwickeln. Eines, das ökonomisches Geschehen in der Welt nicht auf eine Sammlung fehlerhafter Formeln reduziert. Das den Menschen als vielschichtiges, komplexes Wesen anerkennt, der mit dem Modell des Homo oeconomicus nur wenig gemein hat. Dabei führt uns der Autor zugleich auf ein Feld, auf dem der Kampf um die Ökonomie der Zukunft bereits begonnen hat. Denn der Widerstand gegen die neoklassische Sichtweise der Wirtschaft ist längst erwacht. So zeigt Mayer nicht nur die Schwächen des alten Ansatzes auf, sondern auch den Reichtum neuerer Ideen und Modelle.

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Veröffentlicht am 16.08.2018

Wirtschaft für jedermann - ein aufklärendes und aufrüttelndes Buch

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Gestaltung:
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Bereits das Titelbild provoziert auf angenehme Weise, lädt zum Nachdenken ein: Die (Wirtschafts-)Welt als eine Scheibe, das schnelle Auto, dass über den Abgrund fährt, ...

Gestaltung:
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Bereits das Titelbild provoziert auf angenehme Weise, lädt zum Nachdenken ein: Die (Wirtschafts-)Welt als eine Scheibe, das schnelle Auto, dass über den Abgrund fährt, nachdem es eindimensional eine Gerade entlang gebraust ist. Anspielung hinter Anspielung, einfach, aber genial in einem Bild umgesetzt. Das Bild hätte gerne etwas größer sein können, um besser ins Auge zu stechen, aber auch so weckt das Cover das Interesse im Buchladen.
Das Buch macht als Klappenbrochur im Regal einen guten Eindruck.

Inhalt:
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Der Autor Christian Mayer ist Wirtschaftspädagoge und Germanist und unterrichtet selbst Wirtschaft an einer dualen Hochschule. Dabei merkt er immer mehr, dass die gelehrte neoklassische Wirtschaftswelt die reale Welt nicht erklären kann, viel schlimmer noch: das das Verhaften in dieser Denkweise sogar dazu führt, dass vieles im Wirtschaftsleben nicht funktioniert und letztendlich den Zusammenbruch der aktuellen Wirtschaft bedeuten könnte. Daher machte er sich auf die Suche nach Alternativen Denkweisen und zeigt in diesem Buch solche auf, erläutert sie, stellt sie den neoklassischen Ansätzen gegenüber und ermuntert den Leser zu kritischem Hinschauen.

Mein Eindruck:
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"Kehren wir also zurück zu ganz grundsätzlichen Annahmen über die Wirtschaft. Nehmen wir Altbekanntes einmal auseinander und schauen nach, was zutage tritt. Machen wir keinen Halt vor Tabus und legen wir sogar unsere Sprache auf den Seziertisch." (S. 14)

Ich habe selbst BWL studiert und dabei erfahren, dass dort oft das neoklassische Wirtschaftsdenken ausschließlich und wenig in Frage stellend gelehrt wird. Zudem gibt es immer wieder den Versuch, durch Verwissenschaftlichung der Thematik die "normalen Leute von der Straße" auszugrenzen und so den Eindruck zu vermitteln, Wirtschaft sei nur etwas für einen begrenzten Personenkreis und an den gelehrten Grundsätzen sei nicht zu rütteln. Spätestens seit der Finanzkrise sollte allen interessierten Bürgern klar geworden sein, dass ein Umdenken erforderlich ist.

Christian Mayer hat sich dieser Thematik angenommen. Er schildert zunächst, warum Wirtschaft JEDEN betrifft und beleuchtet schrittweise einzelne Bereiche in einer Sprache, die auch für BWL-Laien verständlich sind. Dabei zeigt er anschaulich auf, wie durch neoklassisch geprägte Begriffe wie Wirtschaftswachstum oder der klassische Arbeitnehmerbegriff ein Bild im Kopf geschaffen wird, das unser Denken über die Wirtschaft geformt und mit der Zeit beschränkt hat. Er analysiert diese Begriffe und zeigt auf, warum diese dauerhaft die Wirtschaft an den Abgrund führen und erläutert an vielen Beispielen, die teilweise bereits in der Historie zu finden sind, teilweise in modernen Lehren und Projekten Eingang finden, wie wir uns dieser Thematik kritisch gegenüberstellen können und so die Bewegung in neue Bahnen lenken können, um die Welt ein Stück besser und nachhaltiger zu gestalten. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Stichwort, dass in der neoklassischen Theorie leider viel zu oft vernachlässigt wird, für unsere Existenz auf der Erde jedoch unumgänglich ist. Das macht Mayer auch immer wieder deutlich.

"Nur mittels einer anderen Sichtweise kann endlich damit begonnen werden, eine Lösung für die Umweltkrise zu finden. Solange es hier aber keine Einsicht gibt, solange werden Vokabeln wie Rationalität, Natur, Konsum, Nutzen, Ressourcen, Zeit und Erwartungen durch die Mangel gedreht, solange wird abstrahiert und neu definiert. Es wird an den Wörtern gefeilt, bis sie ins herrschend Gebilde passen." (S. 65)

Mir gefällt hierbei seht gut, dass zwar die bis dato bekannten Lehren sachlich kritisiert, aber nicht pauschal verteufelt werden. Der Ton ist sachlich, konstruktiv, der Leser wird zwar zur Kritik hingeführt, aber ist durch die Darlegung mündig, sich seine eigenen Gedanken zu bilden. Einige, zentrale Aussagen sind fett gedruckt sind. So findet man wichtige Stellen wieder und merkt sich bestimmte Aussagen besser. Die Kapitel bauen aufeinander auf und so ist der rote Faden stets erkennbar. Am Ende gibt es viele gute Erläuterungen und Literaturhinweise zu den Fußnoten und ein übersichtliches Stichwortregister, das für mich das Gesamtwerk perfekt abrundet.

"Wenn wir ehrlich sind, ist unser Denken von Annahmen über die Gesellschaft und die Wirtschaft bestimmt, die die heutigen Probleme erst geschaffen haben. Um diesen aber Herr zu werden, braucht es freie und unangepasste Denkerinnen und Denker. Das mag platt klingen, ist aber eine ungemein komplexe Aufgabe, denn unangepasstes Denken ist nicht gleich Kreativität, auch wenn sie eine wichtige Voraussetzung dafür ist. Unangepasstes Denken ist die Fähigkeit, auf eine Frage möglichst viele Antworten zu finden und diese Frage auf möglichst viele Arten auszulegen. Und zwar nicht linear oder eindimensional. Wir müssen selbst aktiv werden und uns für eine Meinungsvielfalt öffnen. "
(S. 218f.)

Die bisher gültigen und viel verbreiteten Wirtschaftstheorien haben ausgedient, sind sogar der Grund, warum sich diese Welt nicht weiterentwickeln kann und möglicherweise bald stillsteht. Dieses Buch zeigt gute Alternativen auf, regt zum Umdenken und kritischen Betrachten ein und muntert zum Handeln auf.

Fazit:
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Gute Ideen für Alternativen zum heutigen Wirtschaftssystem und dem Aufruf zum aktiven Andershandeln - Verständlich und aufrüttelnd geschrieben.

Veröffentlicht am 31.03.2018

Zum Umdenken!

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Christian Mayer ist Wirtschaftspädagoge und Germanist. Arbeitet als Lehrer für Wirtschaft und publiziert zu wirtschaftskritischen Themen.

In "Rettet die Wirtschaft...vor sich selbst! Faszinierende Reise ...

Christian Mayer ist Wirtschaftspädagoge und Germanist. Arbeitet als Lehrer für Wirtschaft und publiziert zu wirtschaftskritischen Themen.

In "Rettet die Wirtschaft...vor sich selbst! Faszinierende Reise ans Ende des neoklassischen Universums" zeigt Christian Mayer, wohin uns das neoklassische System geführt hat.

Er beginnt bei der heroischen Darstellung der Ökonomen, die zu jeglicher Thematik ihre Meinung beitragen müssen, auch wenn sie eher eine Fehlbesetzung bezüglich der zu diskutierenden Thematik, sei es in Fernsehen oder Zeitung, darstellen. Hier wird bereits deutlich, wohin den interessierten Leser das Buch führen wird.

Er zeigt ganz eindeutig, wie sich die Wirtschaft darstellt, welche Probleme sie hat, wie wir sie durch neoklassische Modelle, die wenig hinterfragt werden, leiten und wieso ein Umdenken mehr als nötig ist, um die Wirtschaft zu retten.
Denn, wohin führt das horten von Kapital?
Können mathematische Formeln das ganze komplexe handeln eines Indivuums wirklich darstellen, beschreiben und erklären?
Wohin führen Ressourcenknappheit und -missbrauch der Unternehmen, die immer noch ungestraft billig produzieren dürfen? Wohin führt die Zinspolitik?
Wohin kommen wir, wenn wir dahin erzogen werden, dass wir im Wirtschaftsstudium nicht hinterfragen dürfen? Wir nicht zu denkenden, sondern zu funktionierenden Wesen ausgebildet werden?
Dies klingt jetzt vielleicht alles ein wenig hart, aber manchmal braucht es präzise Darstellungen, in denen nicht um den heißen Brei geredet wird, sondern endlich mal auf den Punkt gebracht wird, wo wir uns befinden.

Christian Mayer hat in seiner 220 Seiten starken Lektüre eine sehr anschauliche Situationsanalyse zu Papier gebracht, die nicht unbedingt nur etwas für den Wirtschaftsstudenten ist. Sondern viel mehr auch für den Laien verständlich und nachvollziehbar die wirtschaftlichen Problematiken darstellt.
Er regt zum Denken an und zeigt, von welchen Modellen wir lernen können und welche Risiken, aber auch Möglichkeiten wir haben und zwar jetzt!
Dieses Buch ist eine Bereicherung für jeden interessierten Leser!