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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2018

Ein weiteres Meisterwerk Foenkinos, das ich verschlungen habe.

Lennon
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Zum Inhalt: David Foenkinos schreibt aus der Sicht von John Lennon über Sitzungen bei einem Psychologen. Der Zeitraum erstreckt sich zwischen dem 27.09.1975 und dem 07.12.1980 (dem Vortag des Attentats). ...

Zum Inhalt: David Foenkinos schreibt aus der Sicht von John Lennon über Sitzungen bei einem Psychologen. Der Zeitraum erstreckt sich zwischen dem 27.09.1975 und dem 07.12.1980 (dem Vortag des Attentats). Lennon erzählt uns alle wichtigen Ereignisse aus seinem Leben, von der frühen Kindheit beginnend bis kurz vor seinem Tod. Zwar beruht alles auf wahren Begebenheiten, aber der Autor selbst gibt zu, dass er seine eigene Interpretation hat einfließen lassen.

Besonderes: Das interessante an der Schreibweise dieser Romanbiografie ist, dass der Leser den Psychologen symbolisiert. Wir werden also während des Lesens ab und an direkt angesprochen, was ich als angenehm und als mal etwas anderes wahrgenommen habe. Antworten tun wir, also der Psychologe, allerdings niemals. Ein überaus interessantes Konzept, wie ich finde.

Schon von der ersten Seite an konnte mich auch der neue Roman von David Foenkinos wieder voll in seinen Bann ziehen, besonders da mir John Lennon absolut fremd war. Lediglich seinen Namen kannte ich und mehr nicht. Jetzt, nach diesem Buch, habe ich das Gefühl ich hätte seinen Charakter kennen- und zum Teil verstehen gelernt.

Der Charakter von John Lennon hat sich als äußerst komplex und hochinteressant entpuppt. Die Geschehnisse, sein Humor sowie die Gedankenwelt von ihm konnten mich vollkommen für sich begeistern. Wir lernen seine schwierige Gefühlswelt kennen. Berühmt und stets einsam und allein. Für mich als Leser eine einzigartige Erfahrung diesen Widerspruch näher erläutert zu lesen.

Außerdem fand ich es schön, dass der Leser förmlich spüren kann, wie viel Mühe sich der Autor gemacht hat, den Roman wirklichkeitsgetreu wie möglich zu halten. Seien es jetzt die weltbekannten Fakten über John Lennon selbst, seine Ausdrucksweise oder sein bestimmter Humor, Foenkinos hat durch verschiedenste Recherchen versucht alles so realistisch wie möglich zu halten und das ist ihm meiner Meinung nach sehr gut gelungen.

Kurzum: Ein weiteres Meisterwerk Foenkinos, das ich verschlungen habe.

Veröffentlicht am 24.03.2018

Rundum begeistert.

Mein Leben als Hoffnungsträger
1

Kurze Inhaltsangabe: Unser Protagonist Philipp hat gerade seine Ausbildung abgebrochen und ist aus seiner Wohngemeinschaft rausgeflogen als Uwe, der Leiter des städtischen Recyclinghofes, ihn anspricht ...

Kurze Inhaltsangabe: Unser Protagonist Philipp hat gerade seine Ausbildung abgebrochen und ist aus seiner Wohngemeinschaft rausgeflogen als Uwe, der Leiter des städtischen Recyclinghofes, ihn anspricht und somit zu einer Arbeit auf seinem Hof überredet. Von da an ist Uwe von ihm begeistert und erklärt Philipp zu seinem „Hoffnungsträger“.

Eine schöne „Nebensächlichkeit“ war, dass dem Leser nicht nur das gegenwärtige Leben von Philipp erzählt wird. In einigen wenigen Seiten zwischendurch wird auch die Vergangenheit unseres Protagonisten erläutert, was ich zum Einen wichtig für die Geschichte und zum Anderen schön für den Leser finde. Mir gefiel es auch, dass diese Seiten nicht zu lang gehalten waren und auch nicht zu sehr ins Detail gingen. Somit bleibt viel Interpretationsfreiraum.

Was mir besonders gefiel, waren Philipps sehr besondere, fast schon eigenartige, Gedankengänge, manchmal nahezu wirr und stets lyrisch. Kurzum: Mir gefällt seine Art zu denken. Er sieht in den kleinsten Dingen die Schönheit heraus und schafft es immerzu positiv zu bleiben und sich dabei die richtigen Fragen zu stellen. Dadurch bietet der Roman dem Leser viel Spielraum für eigene Überlegungen und so mancher wird in seinen Gedanken verloren.

Es könnte gesagt werden, dass dieser Roman lediglich um den Alltag eines Wertstoffhofmitarbeiters handelt und sonst nichts weiter passiert, aber ich finde, es ist reine Ansichtssache. Solange der Leser sich seine eigenen Gedanken macht und das Buch lediglich als eine Art Anreiz zum Denken benutzt, kann dieses Werk zu einem reinen Meisterwerk an lyrischen Vorlagen werden. Man muss nur selber nachdenken wollen.

Außerdem gefällt mir die Eigenheit dieses Romanes, denn ich muss zugeben, dass ich noch nie ein Buch über den Alltag eines normalen Arbeiters gelesen habe und das ohne, dass es mir langweilig wurde oder ich mir das Ende herbeigesehnt habe.

Kommen wir zum Schluss, denn der war alles andere als 0815 oder vorhersehbar. Natürlich will ich jetzt nicht zu viel verraten, aber ich war schon etwas über das offene Ende erstaunt. Dabei bin ich sehr froh, dass ich positiv überrascht wurde.

Mein Fazit: Kaum zu glauben, dass der Alltag so spannend und voller Lyrik sein kann, ich bin rundum begeistert.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Großartig erzählt, informativ und mit viel persönlichem Erfahrungswert des Autors, ich bin begeistert!

Mentaltraining für Läufer
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Normalerweise gehöre ich genau zu den Menschen, die mit Sachbüchern nichts anfangen können, weil sie sich schnell langweilen, aber ich muss zugeben, dass ich sehr beeindruckt bin, von diesem sehr menschenorientiertem ...

Normalerweise gehöre ich genau zu den Menschen, die mit Sachbüchern nichts anfangen können, weil sie sich schnell langweilen, aber ich muss zugeben, dass ich sehr beeindruckt bin, von diesem sehr menschenorientiertem Buch.

Aber was ist Mentaltraining überhaupt? Das Ziel von solchen Übungen ist es, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen etwas zu machen, das man sich vorgenommen hat. Wobei der Autor sich nicht immer nur auf Läufer bezieht und der Leser so leicht vielen für seinen Alltag (auch ohne das Laufen) übernehmen kann.

Abgerundet wird die Fachlektüre mit vielen wissenschaftlichen, nicht immer nur auf die Gesundheit bezogenen, Fakten, Studien oder der Gleichen. Wobei darauf geachtet wurde, dass vieles in einfachen Worten wiedergegeben wird. Somit werden selbst Fachbegriffe in Alltagssprache umgewandelt und es entstehen keine Verständnisprobleme beim Lesen. Als kleines i-Tüpfelchen beinhaltet der Text immer wieder motivierende Zitate und Sprichwörter.

Das Besondere ist, dass Michele Ufer viel von seinen Erfahrungen als Läufer erzählt und auch den Leser während des Lesens anspricht. Dadurch hatte ich das Gefühl selbst vor Ort zu sein und mit dem Autor zu reden. So wurde eine angenehme Atmosphäre erzeugt.

Geeignet ist dieses Sachbuch für jeden. Vom Anfänger bis zum erfahrenen Marathonläufer, aber ebenso sogar für Nichtläufer, denn die Praxistipps und Übungen kann man auch auf den Alltag übertragen und nutzen.

Mein Fazit: Großartig erzählt, informativ und mit viel persönlichem Erfahrungswert des Autors, ich bin begeistert!

Veröffentlicht am 09.12.2017

Das war sicherlich nicht mein letztes Buch von David Foenkinos!

Biete Krise, suche Glück
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Meine Vorgeschichte, wie ich zu dem Buch kam: Vor ein paar Monaten hatte ich "Das geheime Leben des Monsieur Pick" vom gleichen Autor, David Foenkinos, gelesen. Ich mochte die außergewöhnliche Geschichte ...

Meine Vorgeschichte, wie ich zu dem Buch kam: Vor ein paar Monaten hatte ich "Das geheime Leben des Monsieur Pick" vom gleichen Autor, David Foenkinos, gelesen. Ich mochte die außergewöhnliche Geschichte des Romans und den sehr angenehmen Schreibstil des Autors sehr, sodass ich mehrere Werke von ihm lesen wollte.

Worum dieser Roman handelt: Unsere Hauptperson ist ein gewöhnlicher 50-jähriger Mann, der sich ein ruhiges Leben erhofft und dem Ende entgegen lebt, bis eines Tage eine Katastrophe nach der anderen droht. Erst fliegt die Tochter für ein Praktikum in ein anderes Land, dann verlässt ihn seine Frau und als Krönung der Misere verliert Bernard auch noch seinen geliebten Job.

Erzählweise: Das Besondere ist nicht nur, dass der ganze Roman aus der Sicht eines Mannes geschrieben wurde (lese ich selten), sondern war ich eher überrascht darüber, dass ich mich so gut in die Gedankenwelt des Protagonisten hineinversetzen konnte. Es fiel mir leicht, mich mit seinen Überlegungen zu identifizieren und dadurch wurde meine Freude am Lesen nur verstärkt. Außerdem kommen viele lyrische Textphasen vor, über die der Leser stundenlang philosophieren könnte.

Gesamtbewertung: Mit gefällt, oder eher missfällt, der Gedanken, dass Bernards Lebenssituation reinem Alltagsgeschehen entspricht. Nahezu jedem von uns könnte ein ähnliches Schicksal wie ihm ereilen (was ich natürlich keinem wünsche). Auch im Laufe des Buches wird das Leben von Bernard getreu der Wirklichkeit erzählt, nichts wird gefälscht oder "verschönert", sodass ich oft sogar den Eindruck hatte, es handele sich hierbei um eine Biografie. Zuletzt möchte ich noch sagen, dass der Schluss alles andere als vorhersehbar ist und mich sehr zum Schmunzeln bringen konnte. Wieder kann ich nur die Realitätstreue ansprechen und loben.

Mein Fazit: Das war sicherlich nicht mein letztes Buch von David Foenkinos!

Veröffentlicht am 09.12.2017

Ein gefühlvoller Roman, der mich absolut von sich überzeugen konnte!

Morgen ist es Liebe
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Handlung (Klappentext, finde ich dieses Mal sehr gelungen): Eine eisige Nacht kurz vor Weihnachten: Die junge Ärztin Alexandra verunglückt auf dem Heimweg von einer Feier mit dem Auto. Sie wird bewusstlos ...

Handlung (Klappentext, finde ich dieses Mal sehr gelungen): Eine eisige Nacht kurz vor Weihnachten: Die junge Ärztin Alexandra verunglückt auf dem Heimweg von einer Feier mit dem Auto. Sie wird bewusstlos und wäre dem Tode geweiht, würde ein Unbekannter sie nicht aus dem Wagen ziehen. Doch als Polizei und Sanitäter am Unglücksort eintreffen, ist der Retter nicht mehr da. Martin Hallberg ist an jenem Abend in den winterlichen Weinberg gekommen, um sein Leben zu beenden. Diese bitterkalte Nacht kurz vor Weihnachten sollte seine letzte sein – doch da ereignete sich genau vor seinen Augen der Unfall. Die Erinnerung an die zarte, verletzte junge Frau, die er aus dem Autowrack gezogen hat, lässt ihn nun einfach nicht mehr los – und die Sorge um den Abschiedsbrief in seiner Manteltasche, der niemals in fremde Hände gelangen darf. Aber der Mantel ist zusammen mit der jungen Frau im Rettungswagen verschwunden …

Besonderes am Schreibstil: Die Kapitel des Romans sind in Tage aufgeteilt und beschreiben aus verschiedenen Perspektiven, was bei der erzählenden Person an diesem Tag passiert ist. Die Geschichte spielt rund um die Weihnachts- und Silvesterzeit und zieht sich daher nur um die zwei Wochen, aber keine Sorge, innerhalb eines Tages gibt es immer wieder Abschnitte, sodass das Lesen auch leicht pausiert werden kann. Besonders gefallen haben mir die verschiedenen Perspektiven. Dadurch lernt man nicht nur eine Seite der Geschehnisse kennen, sondern gleich viele verschiedene mehr.

Meine Meinung zu den Charakteren: Für die Hauptcharaktere kann ich nur schwärmen, sie sind mir so unglaublich sympathisch. Martin kann mich mit seinem aufrichtigen Herzen für sich begeistern und somit einige Male mein Herz erwärmen. Bei Alexandra kann ich gar nicht genau benennen, warum ich sie so sehr mag. Es liegt einfach an ihrem eigensinnigen Charakter, der sie einzigartig und liebenswert macht. Und dann gab es auch noch Matha, die Mutter von Alexandra, die mir mit ihrer fröhlichen Art immer ein Grinsen ins Gesicht zaubern konnte. Jedenfalls sind mir diese Drei sehr ans Herz gewachsen und es tat weh, sie am Ende des Buches loszulassen.

Meine Gesamtbewertung: Von der ersten Seite an hat mich dieser Roman beeindruckt und ich wurde in seinen Bann gezogen, das passiert mir nicht oft. Jedes Mal, wenn ich den Roman aufgeschlagen hatte, konnte ich förmlich nicht mehr aufhören zu lesen und ich wollte es auch nicht, denn die Geschichte blieb spannend und unterhaltsam bis zum Ende. Selten habe ich so liebenswerte Charaktere kennenlernen dürfen, daher möchte ich eine klare Leseempfehlung aussprechen und zähle diesen Roman zu meinen Jahreshighlights.

Mein Fazit ganz kurz: Ein gefühlvoller Roman, der mich absolut von sich überzeugen konnte!