Leserunde zu "Die letzte Reise der Meerjungfrau"

Dieser Roman ist eine echte Perle: ein kostbarer Schatz, glänzend geschrieben
Cover-Bild Die letzte Reise der Meerjungfrau
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Imogen Hermes Gowar (Autor)

Die letzte Reise der Meerjungfrau

oder wie Jonah Hancock über Nacht zum reichen Mann wurde. Roman

Angela Koonen (Übersetzer)

"Wenn die feine Gesellschaft davon bezaubert ist und London davon bezaubert ist, wird es auch die ganze Welt sein. Es steht bereits fest: Die Meerjungfrau ist eine Sensation."

Ein Wunder, raunen die einen. Betrug, rufen die anderen. Für den Kaufmann Jonah Hancock zählt nur eines: Die Meerjungfrau, die sein Kapitän aus Übersee mitgebracht hat, versetzt ganz London in Staunen. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Kunde in den Kaffeehäusern, Salons und Bordellen der Stadt. Jonah steigt in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft seine Meerjungfrau schließlich für eine schwindelerregende Summe. Nur die Gunst der Edelkurtisane Angelica Neal bleibt unerschwinglich für ihn, denn als Beweis seiner Liebe fordert Angelica eine eigene Meerjungfrau. Jonah setzt alles daran, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Doch Wunder haben einen hohen Preis.

Ein preisgekröntes Romandebüt über Menschen, Meerjungfrauen und das ewige Streben nach mehr. Imogen Hermes Gowar erweckt das London des 18. Jahrhunderts zum Leben - schillernd, faszinierend und facettenreich.

"Ein großartiger Roman über Leidenschaft und Besessenheit, Träume und Realität. Die Geschichte ist zugleich spannend, rührend, lustig, traurig und herzerwärmend. Sie wird Sie zum Lachen und zum Weinen bringen. Vor allem jedoch wird Sie das Ensemble an unglaublich bezaubernden Charakteren durch die Seiten hasten lassen, bis Sie ans absolut überzeugende Ende gelangen. 'Die letzte Reise der Meerjungfrau' ist überragend." The Times

"Treten Sie näher, treten Sie näher! Es gibt ein wahres Wunder zu bestaunen: eine Meerjungfrau, die aus Worten gezaubert wurde. Die Autorin dieses Debüts hat mich eingewickelt mit der Würze ihrer Worte und ihren schriftstellerischen Kunstgriffen und mich für einen Moment vergessen lassen, dass Meerjungfrauen gar nicht existieren." The Guardian

"Dieses umwerfende Romandebüt zieht einen von der ersten Seite an mitten hinein in ein Abenteuer voller prächtiger Details, das im umtriebigen und opulenten London des 18. Jahrhunderts spielt. Ein wunderbar anschaulicher Roman, dessen brillant gezeichnete Charaktere von ungestümen und gefährlichen Wünschen angetrieben werden." Sunday Express

"Imogen Hermes Gowar ist auf dem besten Weg zur Starautorin." Sunday Times

"Dies ist ohne Zweifel der Beginn einer großen Karriere für diese junge Autorin." Vogue


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 05.02.2018 - 25.02.2018
  2. Lesen 12.03.2018 - 08.04.2018
  3. Rezensieren 09.04.2018 - 22.04.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 10.04.2018

Viktorianisches England in opulenter Sprache

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Der Roman „Die letzte Reise der Meerjungfrau“ von Imogen Hermes Gowar ist im Verlag Bastei Lübbe erschienen.
England 1785. Einer seiner Kapitäne bringt dem Kaufmann Jonah Hancock von einer Fahrt eine tote ...

Der Roman „Die letzte Reise der Meerjungfrau“ von Imogen Hermes Gowar ist im Verlag Bastei Lübbe erschienen.
England 1785. Einer seiner Kapitäne bringt dem Kaufmann Jonah Hancock von einer Fahrt eine tote Meerjungfrau mit. Mr. Hancock gefällt die Idee, diese Kuriosität, die ganz London den Atem verschlägt, für Geld auszustellen. Schnell steigt Mr. Hancock in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft seine Meerjungfrau schließlich für eine horrende Summe und zieht auch zwielichtige Gestalten an. Doch das Geld macht ihn nicht glücklich und das immer währende Streben nach „mehr“ fordert seinen Tribut.
Lange wusste ich nicht, wohin uns die Autorin mit ihrem Debutroman entführen will. Immer wenn ich die Geschichte einigermaßen zugeordnet habe, gab es eine neue Wendung und neue Fragen in meinem Kopf. Schnell war ich aber vom Schreibstil der Autorin fasziniert, der sehr bildhaft ist und mich beim Lesen wirklich ins historische England entführt hat. Die Sprache ist sehr malerisch, fast schon opulent, wie ein Gemälde mit verarbeitetem Gold.
„Die letzte Reise der Meerjungfrau“ ist mit Sicherheit kein Roman, den man einfach so und schnell lesen kann. Imogen Hermes Gowars Schreibstil muss man beim Lesen erst auf sich wirken lassen, bevor man völlig darin eintauchen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon ganz gespannt, was von der Autorin noch auf uns zukommt.

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Veröffentlicht am 09.04.2018

sprachlich ein Genuss

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„Die letzte Reise der Meerjungfrau“ hatte mich mit Titel und Klappentext eigentlich schon am Haken. Und die Leseprobe offenbarte, dass hier ein ungewöhnliches und ungewöhnlich schön geschriebenes Buch ...

„Die letzte Reise der Meerjungfrau“ hatte mich mit Titel und Klappentext eigentlich schon am Haken. Und die Leseprobe offenbarte, dass hier ein ungewöhnliches und ungewöhnlich schön geschriebenes Buch auf mich wartet. Meine Erwartungen wurden gleich in mehrfacher Hinsicht voll und ganz erfüllt.

Mr. Hancock, ein angesehener Londoner Händler lebt in seiner Komfortzone und auch ein bisschen in der Vergangenheit, bevor die Frau ihm gestorben ist. Seine Nichte Sukie führt ihm mit Herzblut und Übermut den Haushalt. Alles geht seinen gewohnten Gang, bis einer seiner Kapitäne von einer Reise ein ungewöhnliches Exemplar einer angeblichen Meerjungfrau mitbringt. Der Händler versucht, mit der Neugierde seiner Mitmenschen Geld zu machen und stellt das Exponat aus. Schon bald ruft das eine geschäftstüchtige Puffmutter auf den Plan, die den Run auf die Meerjungfrau für ihre eigenen Geschäftszwecke nutzen will. Dort lernt Hancock die Kurtisane Angelica kennen und entbrennt in ungeahnter Leidenschaft. Die junge Dame weiß, was sie will und verlangt als Beweis seiner Liebe eine lebende Meerjungfrau.

Das Buch besticht nicht nur durch die Sprache, die tatsächlich ein Genuss ist, sondern auch durch viele facettenreiche Charaktere und eine Handlung, die vor allem von den Entwicklungen der Personen lebt und ein ums andere Mal mit interessanten und ungewöhnlichen Geschehnissen und Beschreibungen zu überraschen weiß.

Die gesellschaftlichen Verhältnisse der Londoner Gesellschaft werden klug und auf eine feine Art geschildert. Die Meerjungfrau setzt durch ihr bloßes Erscheinen eine Spirale in Gang, der sich alle, die näher in Kontakt mit ihr kommen, nicht entziehen können. Dabei geht es nicht nur um das große Geld. Hancocks scheinbar eingeschlafenes Seelenleben kommt gehörig durcheinander und die unterschiedlichen Wünsche und Träume der Huren harmonieren nicht unbedingt immer mit seinen Plänen.

Imogen Hermes Gowar gelingt ein ungewöhnliches, bildreiches Buch, welches auf langsame und fast bedächtige Art von großer Aufregung und gewaltigen Umbrüchen erzählt. Der Wunsch danach, die Meerjungfrau wäre echt und es gäbe auch eine lebende zu finden, zieht sich auch beim Lesen durch die Geschichte und die Autorin gibt den Akteuren und dem Leser scheinbar gerne, was er sich wünscht und manchmal zeigt sie ihm auch erst im Laufe der Geschehnisse, was er eigentlich braucht und wünscht.

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Veröffentlicht am 22.04.2018

Ein opulenter und bild-gewaltiger Roman

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Zitat:
"Sie denken an uns, selbst wenn wir weit weg sind. Sie bilden sich ein, uns zu sehen. Sie erzählen sich Geschichten über uns. Die Geschichten handeln von Männern, die den Strand entlanglaufen und ...

Zitat:
"Sie denken an uns, selbst wenn wir weit weg sind. Sie bilden sich ein, uns zu sehen. Sie erzählen sich Geschichten über uns. Die Geschichten handeln von Männern, die den Strand entlanglaufen und von Weitem liebliche Stimmen hören, die einen glatten weißen Rücken sehen und ungeachtet dunkler Wolken und tosender Winde die ausgestreckten Händchen ihrer Kinder und ihre eifrig strickenden Frauen vergessen, nur wegen eines Gesichts, das sie halb hinter sturmgepeitschten grünlichen Haaren erblicken. Manche werfen sich mit geblähtem Hemd ins Wasser oder waten ungeschickt durch Untiefen, stolpern mit frierenden Waden auf Steinen voll glitschigem Tang. Und manche werden nie mehr gesehen." (Seite 89)

Wir schreiben das Jahr 1785. Der Kaufmann Jonah Hancock erhält von seinem Kapitän eine höchst sonderbare Fracht; eine Meerjungfrau. Nach anfänglichen zögern entschließt sich Jonah die Kreatur auszustellen und so wird die tote Meerjungfrau in London schnell zur Sensation. Innerhalb kürzester Zeit steigt der Witwer Jonah Hancock in der Gesellschaft auf, sodass auch die Bordellbesitzerin Mrs. Chappell auf ihn aufmerksam wird und die Meerjungfrau für ihr Etablissement mietet. Dort trifft der zurückhaltende Hancock auf die Kurtisane Angelica und verliebt sich sofort in sie, diese fordert jedoch als Liebesbeweis eine eigene Meerjungfrau.

Großartig. Ein bezaubernder Roman, bunt, mitreißend und wortgewandt. Imogen Hermes Gowar strickt gekonnt eine fesselnde und schillernde Geschichte mit einem glänzenden Ensemble seltsamer und gut gezeichneter Charaktere und dem mythischen Zauber der Meerjungfrauen, dabei entführt sie den Leser in das London des 18. Jahrhunderts.

Lebendig und bildreich lassen einen die Worte durch die Seiten schreiten, die Umgebung, der Geruch die Emotionen sind greifbar. Schwanken von überbordender Fröhlichkeit, bis hin zu melancholischer Traurigkeit.

Der Schreibstil ist imposant, ergreifend und macht das Buch zu einem wahren Lesegenuss.
Zunächst wird dem geneigten Leser jedoch nicht ganz klar, wohin diese opulente und geradezu großzügig ausgeschmückte Geschichte führen soll.
Die letzte Reise der Meerjungfrau wird eine verwirrende Kreuzfahrt, mit kurzen Abstechern in Nebenschauplätze. Schnell wird einem jedoch klar, die Meerjungfrau spielt nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ist sie ein Symbol für die ungesättigte Gier und dem lebenslangen Streben des Menschen, nach immer mehr und mehr.

Die Meerjungfrau. Betrug? Oder doch ein Wunder?... und zu welchem Preis?

Die Geschichte entfaltet sich allmählich und schwankt zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, zudem entpuppt sie sich als regelrechte Achterbahnfahrt der Gefühle und findet schließlich ein fulminantes Ende, nicht ohne vorher den Leser nochmal so richtig zu schocken.

Bei mir hallt das Buch immer noch nach. Es ist keine leichte Lektüre. Ein Buch voller Leidenschaft, tiefsitzender Ängste und gefährlicher Besessenheit. Die Nachwirkungen sind immer noch spürbar, die Geschichte macht traurig und nachdenklich und lässt einen gleichzeitig auf Wunder hoffen.

Ein Manko waren für mich, die nicht so ganz gelungenen Übergänge. Soll heißen; zunächst plätschert die Story vor sich hin, scheinbar ein wenig richtungslos und dann geraten die Charaktere in schwierige Situationen, aus welchen sie sich raus manövrieren müssen. Die Reihenfolge wie auf einer Checkliste abgehakt und damit für mich ein wenig zu offensichtlich konstruiert, was mich während des Lesens ein wenig gestört hat. Deshalb von mir nur vier Sterne.

Randnotiz: Die kursiven Kapitel aus Sicht der Meerjungfrau fand ich sehr gelungen, zudem fangen sie den mystischen Zauber spürbar ein und verleihen der Geschichte somit eine noch tiefere Ebene.
****

Veröffentlicht am 22.04.2018

Tolle Geschichte

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Als Kaufmann Jonah Hancock eine Meerjungfrau von seinem Kapitän von der Handelsreise überreicht bekommt, traut er seinen Augen nicht. Alles was er besaß steckt nun in der Meerjungfrau. Also beschließt ...

Als Kaufmann Jonah Hancock eine Meerjungfrau von seinem Kapitän von der Handelsreise überreicht bekommt, traut er seinen Augen nicht. Alles was er besaß steckt nun in der Meerjungfrau. Also beschließt Hancock die Meerjungfrau auszustellen. In ganz London wird die Meerjungfrau in Kaffeehäusern, Salons und Bordellen bewundert. Hancock steigt in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft die Meerjungfrau für eine horrende Summe. Allerdings kann er trotz des vielen Geldes, nicht das Herz der Edelkurtisane Angelica gewinnen. Denn die fordert als Beweis seiner Liebe eine eigene Meerjungfrau. Hancock setzt alles daran Angelicas Wunsch zu erfüllen, aber Wunder haben einen hohen Preis.
Die Geschichte rund um Hancock und seiner Meerjungfrau, hat mich sehr gut unterhalten. Die Einblicke in das Leben der Edelkurtisanen und die Denkweise der Menschen der damaligen Zeit, haben mich oft zum schmunzeln oder staunen gebracht. Auch die unterschiedlichen Erzählstränge sind gut strukturiert und man verzettelt sich nicht beim Lesen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte unvorhersehbar war. Mit einigen Sachverhalten hätte ich so gar nicht gerechnet. Wer jetzt allerdings denkt, dass es eher ein Märchen ist und sich sehr viel um die Meerjungfrau dreht, irrt sich. Die kommt in dieser Geschichte eher nebenher daher. Das sollte man schon wissen, finde ich. Das kommt mir im Klappentext alledings zu kurz und deswegen gibt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.04.2018

Was ist die Liebe wert ?

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Inhalt :
Jonah Hancock ist Geschäftsmann , er verschifft Waren über das Meer , als eines Tages sein Kapitän, ohne Schiff und dafür mit der Meerjungfrau zurück kehrt , ist er zurieft erbost . Doch damit ...

Inhalt :
Jonah Hancock ist Geschäftsmann , er verschifft Waren über das Meer , als eines Tages sein Kapitän, ohne Schiff und dafür mit der Meerjungfrau zurück kehrt , ist er zurieft erbost . Doch damit fängt sein Reichtum erst an . Bei der Vermarktung der Kuriosität lernt Jonah Angelica kennen, eine gefragte Kurtisane und er ist ihr vollkommen verfallen . Sie wünscht sich nichts sehnlicher als eine eigene Meerjungfrau......

Meinung :

Die Geschichte um die Meerjungfrau von Jonah , hat mich sehr unterhalten . Von der ersten Seite an , war ich vom Schreibstil gefangen , die gewählte Aussprache und die verschiedenen Handlungssträngen , die nicht alle mit der Meerjungfrau zu tun haben , lassen den Leser nicht mehr los . Jonah ist eher im schon im gesetzten Alter und kein Mann mit Durchsetzungsvermögen, er zieht es vor Konflikten aus dem Weg zu gehen und ist sehr harmonieliebend . Auch um seine Nichte Sukie, die bei ihm lebt, kümmert er sich sehr liebevoll . Dennoch ist er bereit für Angelica alles auf Spiel zu setzten , die dies sehr amüsiert .

Angelica ist anfangs eher ein gewöhnungsbedürftiger Charakter , sie ist eher gierig und möchte in jeglichen Luxus schwelgen den ihr ein Mann bieten kann . Doch mit der Zeit erlebt man wie sie sich weiterentwickelt, sie lernt , dass es im Leben nicht um Luxus geht . Das macht sie am Ende der Geschichte sehr sympathisch.

Spannend fand ich auch in das Geschäft von Kupplerin zu tauchen , die skrupellos die Mädchen anbieten . Zwar fehlt es den Mädchen an nichts , dennoch wird ihnen eingebläut das sie ihre Schuld kaum abarbeiten können .

Ich finde es erstaunlich wie viele Emotionen die Geschichte bereit hält , man kann eigentlich sagen das die ganze Palette vorhanden ist ,von Liebe bis Mutlosigkeit. Ich hoffe das das Buch viele Leser findet , denn es hat es verdient gelesen zu werden.

Das Cove finde faszinierend, man könnte keine Angelica hätte gestaltet .

Fazit :
Ich bin sehr froh das Buch gelesen zu habe und kann es nur jeden empfehlen.

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