Cover-Bild Kleine große Schritte
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 13.08.2018
  • ISBN: 9783328102601
Jodi Picoult

Kleine große Schritte

Roman
Elfriede Peschel (Übersetzer)

Ruth Jefferson ist eine der besten Säuglingsschwestern des Mercy-West Haven Hospitals in Connecticut. Dennoch wird ihr die Versorgung eines Neugeborenen von der Klinikleitung untersagt – die Eltern wollen nicht, dass eine dunkelhäutige Frau ihr Baby berührt. Doch eines Tages arbeitet Ruth allein auf der Station und bemerkt, dass das Kind keine Luft mehr bekommt. Sie entscheidet schließlich, sich der Anweisung zu widersetzen und dem Jungen zu helfen. Doch ihre Hilfe kommt zu spät, und Ruth wird von den Eltern des Jungen angeklagt, schuld an dessen Tod zu sein. Ein nervenaufreibendes Verfahren beginnt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2018

Kleine große Schritte

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Meine ausführliche Rezension findest du hier:


https://farbspielbloggerin.blogspot.com/2018/01/rezension-kleine-groe-schritte-von-jodi.html


Fazit:


Dieses Buch ist ein besonderes Buch. Die Thematik ...

Meine ausführliche Rezension findest du hier:


https://farbspielbloggerin.blogspot.com/2018/01/rezension-kleine-groe-schritte-von-jodi.html


Fazit:


Dieses Buch ist ein besonderes Buch. Die Thematik ist immer aktuell, denn ich glaube Rassismus wird nicht so schnell verschwinden wie ich es gern hätte... Auch wenn wir schon einen Schritt in die richtige Richtung machen, fehlt doch noch eine ganze Menge.
Es ist mitreißend und emotional. Ich bin froh mich auf das Buch und Thema eingelassen zu haben, denn ich habe viel dazugelernt und dafür danke ich Picoult!
Ich kann es euch nur ans Herz legen es zu lesen. Ich habe nur einen Kritikpunkt, wie oben bereits erwähnt fand ich die Kapitel einfach zu lang. Ansonsten ein rundum gelungenes Buch!!

Veröffentlicht am 09.12.2017

Rassismus in kleinen und großen Dosen

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Jodie Picoult gehört bereits seit Jahrzehnten zu meinen Lieblingsautorinnen. Ihre letzten Romane konnten mich allerdings nicht mehr ganz so überzeugen, wie etwa meine Lieblingsromane "19 Minuten" und "Beim ...

Jodie Picoult gehört bereits seit Jahrzehnten zu meinen Lieblingsautorinnen. Ihre letzten Romane konnten mich allerdings nicht mehr ganz so überzeugen, wie etwa meine Lieblingsromane "19 Minuten" und "Beim Leben meiner Schwester".
Mit "Kleine große Schritte" hat fast zu ihrer alten Form zurückgefunden, auch wenn ich dafür keine 5, sondern 4 Sterne vergeben kann. Dafür hat mir doch noch einiges gefehlt...
Bei ihrem neuen Roman hat Picoult teilweise wieder zu altbewährtem gegriffen: Ein kontroverses Thema, das selten von anderen Autoren aufgegriffen wird. Teilweise deshalb, weil es hier um Rassismus in kleinen und großen Dosen geht und dieser doch immer wieder in Büchern verwendet wird. So haben wir diesmal also keine Thematik wie Organspende, Glasknochenkrankheit oder Amoklauf, sondern ein seit Ewigkeiten andauerndes Problem: Rassismus. Zu diesem Thema hatte ich dieses Jahr schon das Jugendbuch "The Hate U Give" gelesen, das aber nicht vergleichbar ist, weil es ein anderes Zielpublikum anspricht und auch die Sprache dementsprechend angepasst ist. Wer Jodie Picoult kennt, der weiß, dass sie sich gerne schwierigen Themen annimmt und diese aus verschiedenen Blickwinkel beschreibt. Auch diesmal legt die Autorin sehr viel Wert auf ihre Charakterbeschreibungen und lässt uns in die Köpfe ihrer sehr unterschiedlichen Figuren blicken.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Ruth, Kennedy und Turk in der Ich-Form erzählt. Zuerst begegnen wir Ruth Jefferson. Sie ist Mitte Vierzig, Witwe, Mutter eines 16-jährigen Sohnes und arbeitet als Hebamme und Säuglingsschwester. Sie liebt ihren Beruf, in dem sie auch sehr gut ist. Nicht umsonst ist sie die einzige farbige Schwester im Mercy West Haven Hospital. Bis zu ihrem Aufeinandertreffen mit dem Ehepaar Bauer hatte sie keine offensichtlichen Probleme wegen ihrer Hautfarbe. Doch die Bauers untersagen ihr deswegen jeglichen Kontakt zu ihrem Baby. Als der kleine Davis nach einem harmlosen Eingriff plötzlich Atemnot bekommt, ist Ruth die Einzige auf der Station, da ihre Kolleginnen zu einer Not-OP gerufen wurden. Soll sie sich der Anweisung beugen und sich wirklich von Davis fernhalten oder soll sie eingreifen? Ruth gerät in einen Gewissenskonflikt. Als das Baby stirbt, schiebt das Krankenhaus die alleinige Verantwortung auf Ruth, die des Mordes angeklagt wird.

Mir tat Ruth leid, aber ich konnte nicht immer ihre Gedanken nachvollziehen und auch keine wirkliche Nähe zu ihr aufbauen. Es blieb eine Distanz, dessen Ursprung ich nicht genau benennen kann. Ähnlich erging es mir bei Kennedy, ihre Pflichtverteidigerin. Diese ist eine priviligierte weiße Frau, die sich selbst nicht als rassistisch beschreibt. Durch diesen Fall erfährt sie allerdings einen Wandel, der auch bei ihr Umdenken hervorbringt. Doch auch bei ihr spürte ich eine Distanz beim Lesen. Einzig bei Turk konnte Picoult Emotionen bei mir hervorrufen. Normaler Weise versteht es die Autorin beide Seiten so darzustellen, dass man sich schwer auf nur eine Seite schlagen kann und sich in einer Zwickmühle befindet, da man beide Ansichten mehr oder weniger verstehen kann. Hier war das für mich kaum durchführbar. Den Schmerz, den Turk durch den Tod seines Sohnes erfährt, kann man irgednwie nachvollziehen, aber nicht wie er damit umging. Von seinen radikalen Ansichten war ich geschockt. Bei Turk konnte ich die meisten Emotionen freilassen, auch wenn es fast nur negative waren. Hier konnte mich die Autorin wirklich packen und die Darstellung des jungen Rechtsradikalen ist ihr sehr gut gelungen. Es gab auch interessante Einblicke in die rechtsradikale Szene. Interessant fand ich noch, dass Turk Bauer eine farbige Staatsanwältin zugesprochen bekam, was noch etwas mehr Pfeffer in die Geschichte bringt.

Mit viel Fingerspitzengefühl wird der Gerichtsprozess erzählt, der erst im letzten Drittel zu tragen kommt. Wie gewohnt steckt hier sehr viel Enthusiasmus drinnen und man verfolgt gebannt die verschiedenen Zeugenaussagen. Dieser Teil ist mit Abstand der Beste des Romans.

Auch wenn es für die Autorin laut ihrem Nachwort ihr wichtigstes Buch war, konnte es mich nicht gänzlich überzeugen. Picoult schreibt aus ihrer eigenen Sicht, wie sie im letzten Teil des Romans erklärt. In der Figur der Verteidierin Kennedy beschreibt sie eine weiße priviligierte Frau, wie sich selbst und erklärt, dass Rassismus in verschiedenen Bereichen gelebt werden kann. Manche davon sind uns Weißen gar nicht bewusst und dieser bereits in kleinen alltäglichen Dingen beginnt. Die Welt ist noch immer für Weiße "aufgebaut". Picoult versucht den Leser mit für uns unwesentlichen Dingen auf die Diskriminerung hinzuweisen: Wie viele Bilderbücher gibt es mit farbigen Kindern? Wo sind die Werbespots mit farbigen Frauen? Hier könnte man allerdings auch gleich hinzufügen, wo eigentlich die weiblichen Wesen mit normalen Körpermaßen sind.... Das ist zwar eine andere Geschichte - jedoch genauso eine Diskriminierung, finde ich.
Man sieht, man begegnet Ausgrenzung und Rassismus eigentlich jeden Tag auf unterschiedlichste Weise. Genau darauf geht die Autorin ein und nicht nur auf die rechtsradikalen Werte eines Turk Bauer, der einer farbigen Säuglingsschwester verbietet sein Baby anzufassen.
Das Ende hat mich ebenfalls nicht ganz zufrieden gestellt. Dazu kann ich aber nicht mehr sagen, da ich sonst spoilern würde...
Das hört sich jetzt alles eigentlich viel negativer an, als ich es empfunden habe, denn Picoult gehört weiterhin zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Vielleicht bin ich deswegen umso kritischer...?
Insgesamt hat mir der Roman nämlich sehr gut gefallen und Picoult hat es wieder geschafft, dass man sich auch nach dem Beenden des Buches noch weiter mit der Geschichte auseinandersetzt und diese einem nicht so schnell loslässt...

Fazit:
"Kleine große Schritte" ist ein weiterer Roman von Jodi Picoult, der unter die Haut geht und der sich mit unangenehmen Themen auseinandersetzt. Diesmal gelang es mir aber nicht ganz, ihren Figuren näher zu kommen. Ich hatte immer ein Gefühl von Distanz. Trotzdem bleibt der Roman auch noch Tage nach dem Beenden im Gedächtnis und regt zum Nachdenken an. Für Picoult Fans wie mich, aber auf jeden Fall ein Must-Read.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Eine rührende und interessante Geschichte.

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Inhalt:
Nach einem Routineeingriff stirbt ein Neugeborenes im Krankenhaus und es ist sehr schnell klar, war daran schuld ist. Die dunkelhäutige Säuglingsschwester namens Ruth, die das Baby nicht anfassen ...

Inhalt:
Nach einem Routineeingriff stirbt ein Neugeborenes im Krankenhaus und es ist sehr schnell klar, war daran schuld ist. Die dunkelhäutige Säuglingsschwester namens Ruth, die das Baby nicht anfassen durfte, weil Ihr dies untersagt war. Daraufhin folgt ein nervenaufreibendes Verfahren und eins wird da vor allem offenbart und zwar, dass der alltägliche Rassismus, in der westlichen Welt, noch lange nicht überwunden ist.

Cover:
Ich liebe das Cover wirklich. Die Farben harmonieren perfekt miteinander und trotz der Blumen wirkt es sehr schlicht. Das gefällt mir auch wirklich sehr gut. Der Titel hat auch eine schöne Größe und vor allem eine sehr schöne Position. Das der Autorenname so groß und in weiß gehalten wurde, finde ich überhaupt nicht schlimm, denn es passt perfekt zum Gesamtbild.

Meine Meinung:
"Kleine große Schritte" wurde von Jodi Picoult verfasst und von Elfriede Peschel übersetzt.
Das ist auch das erste Buch, dass ich von der Autorin gelesen habe, weshalb ich auch sehr gespannt war, wie mir Ihre Ideen und Ihr Schreibstil gefallen würden.
Dabei Spricht die Autorin ein sehr wichtiges Thema an, weshalb ich dieses Buch auch unbedingt lesen wollte. Ich finde nämlich, dass Rassismus immer noch ein großes Thema ist und Jodi Picoult zeigt uns, wie Ihre Protagonistin damit im Alltag konfrontiert wird.
Am Anfang konnte ich mich aber zuerst nicht zum lesen bewegen und musste mich deswegen dazu überwinden. Aber als ich erstmal angefangen habe, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste immer an die Protagonistin und Ihr Leben denken.
Dabei waren die ganzen Hintergrundgeschichten, der Buchcharaktere, zwar sehr wichtig fürs Verständnis aber oft haben sie mich auch gestört. Manchmal war nämlich auch etwas dabei, was, meiner Meinung nach, eher unwichtig war.
Aber es gab auch die eine oder andere Überraschung, die eine kleine Wendung in die Geschichte brachte und somit auch dafür sorgte, dass die Spannung erhalten blieb.
Dabei hat sich die Autorin bei den Buchcharakteren wirklich sehr viel Mühe gegeben, denn es gab viele unterschiedliche Charaktere, die nicht hätten anders sein können. Zwei Charaktere möchte ich dabei kurz erwähnen.
Einmal Ruht, die ich wirklich sehr gerne mag. Ich konnte Ihre Gefühle stets verstehen, nur Ihre Handlungen manchmal nicht.
Und Turk, der dabei nicht unbedingt mein Lieblingscharakter war und nur manchmal konnte er mich überzeugen. Einerseits schien er eine gute Seite zu haben, anderseits wiederum nicht.
Der Schreibstil war auch sehr schön und ließ die Seiten an einem vorbeifliegen. Dabei mag ich aber lieber eine größere Schrift, weshalb ich diese auch ein bisschen​ zu klein fand aber auch nicht viel.
Die Erzählperspektive wechselte zwischen Ruth, Turk, den Vater des Neugeborenen, und Kennedy, Ruths Pflichtverteidigerin. Wodurch es auch vorkommen kann, dass man Szenen zweimal liest, was ich einerseits störend, andererseits schön finde.
Störend, weil ich nicht unbedingt zweimal das gleiche lesen möchte und schön, weil es einem zeigt, wie der andere auf die Ereignisse reagiert.
Das Ende war dabei sehr überraschend​, denn so habe ich es definitiv nicht erwarten. Aber es war schön, sehr schön sogar. Ich hätte mir kein schöneres Ende vorstellen können und war deshalb positiv überrascht.
Im Allgemeinen ging es also um den Kampf, gegen den alltäglichen Rassismus, den die Protagonistin uns allen zeigen wollte.

Fazit:
Es war wirklich eine rührende und sehr interessante Geschichte, die mir meine Augen noch etwas weiter geöffnet hat. Dieses Buch werde ich so schnell nicht vergessen, denn ich habe selten so über ein Buch nachgedacht, wie bei diesem.

'Vielen Dank ans Bloggerportal der Verlagsgruppe Randomhouse für dieses Rezensionsexemplar.'

Veröffentlicht am 10.12.2017

Picoult Fans werden nicht enttäuscht sein

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Ruth Jefferson ist Hebamme und Säuglingsschwester mit Leib und Seele. Sie liebt ihren Beruf und ist stolz auf alles was sie sich hart erarbeitet hat. Verständlicherweise ist sie bestürzt und wütend, als ...

Ruth Jefferson ist Hebamme und Säuglingsschwester mit Leib und Seele. Sie liebt ihren Beruf und ist stolz auf alles was sie sich hart erarbeitet hat. Verständlicherweise ist sie bestürzt und wütend, als der frisch gebackene Vater Turk Bauer ihr verbietet sich um sein Baby zu kümmern, denn Ruth ist schwarz. Als kurz darauf das Baby nach einem Routineeingriff stirbt, macht er sie dafür verantwortlich. Es kommt zu einem nervenaufreibenden Prozess.

Dieses Buch hat mich sofort an „die Jury“ von John Grisham erinnert, was den Prozess und den Rassenkonflikt angeht.
In vielen Hinsichten haben wir hier aber auch wieder einen typischen Picoult-Roman vor uns. Ein schwieriges Thema, dass genauso vielschichtig wie zwiespältig ist. Erzählt wird die Geschichte sowohl aus der Sicht von Ruth, als auch von Turk Bauer und der Anwältin Kennedy. Die Geschichte aus diesen extrem unterschiedlichen Blickwinkeln zu lesen macht sie sehr komplex und umso interessanter.

In Turks Abschnitten erfahren wir auch viel über seine Vergangenheit, wie er zu seinen extremen Ansichten kam. Auf der eine Seite ist er der brutale und intolerante Nazi, auf der anderen Seite jedoch auch der verzweifelte Ehemann und Vater.

Ruth musste sich alles was sie bis jetzt erreicht hat hart erarbeiten, was zu großen Teilen ihrer Hautfarbe geschuldet ist. Trotzdem versucht sie gutmütig und verständnisvoll gegenüber allen Mitmenschen zu sein. Nach und nach bricht jedoch immer mehr ihre unterdrückte Wut über all die Ungerechtigkeit zu Tage, die sie schon lange in sich trägt.

Kennedy trägt die Rolle, mit der sich der Leser, denke ich, identifizieren soll. Weiß, privelligiert, intelligent und der Meinung kein Rassist zu sein, da sie Turks Ansichten zutiefst ablehnt. Von Ruth wird ihr allerdings immer wieder vor Augen geführt das Rassismus auch unterschwellig existiert und dass die meisten Weißen auf diese Weise schon rassistisch gehandelt haben oder diesen zumindest toleriert zu haben.

Es handelt sich auf jeden Fall wieder um eine spannende Geschichte in der die Details und Persönlichkeiten hervorragend herausgearbeitet werden. Das Ende war mir allerdings etwas zu einfach gestaltet. Ein so komplexes und schwieriges Thema hätte ein originelleres und realistischeres Ende verdient.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Kleine große Schritte

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"Kleine große Schritte" ist ein Roman der Autorin Jodi Picoult. Auf dieses Buch habe ich mich schon, seit ich es in den letzten Verlagsvorschauen entdeckt habe, riesig gefreut. Ich mag die Bücher von ...

"Kleine große Schritte" ist ein Roman der Autorin Jodi Picoult. Auf dieses Buch habe ich mich schon, seit ich es in den letzten Verlagsvorschauen entdeckt habe, riesig gefreut. Ich mag die Bücher von Jodi Picoult oft richtig gerne und war auf dieses, besonders wegen der spannenden und wichtigen Thematik gespannt.

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Ruth Jefferson. Ruth arbeitet seit vielen Jahren in ihrem Job als Säuglingsschwester und bisher waren alle stets mit ihr und ihrer Arbeit zufrieden. Doch eines Tages findet sie in der Akte eines Neugeborenen eine Notiz, dass kein Afroamerikaner das Kind berühren darf. Ursache sind die rechtsradikalen Eltern des Säuglings, denen Ruth's Hautfarbe ein Dorn im Auge ist.

Was niemand ahnen kann ist, dass eines Tages alles so läuft, dass Ruth die einzig verfügbare Krankenschwester ist und genau dieses Kind eine schwere Krise erleidet. Und plötzlich steht Ruth vor der Frage, ob sie sich der Anweisung der Stationsleitung widersetzen darf. Als sie schließlich einschreitet und das Kind, trotz jeglicher Notfallmaßnahmen, verstirbt wird Ruth angeklagt und sieht sich plötzlich nicht nur den alltäglichen rassistischen Anfeindungen ausgesetzt, sondern einem Prozess, der ihr ganzes Leben zerstören könnte ...
Der Einstieg in diesen Roman ist mir dank des tollen und einfühlsamen Schreibstils von Jodi Picoult sehr gut gelungen. Leider kam es im Verlauf der Geschichte aber immer wieder zu häufigen, inhaltlichen Wiederholungen, was ich nicht gut fand und was auch dazu führte, dass mir die Geschichte, bei der Autorin eher ungewohnt, langatmig vorkam.

Die Thematik des alltäglichen und speziell auf Ruth's Geschichte gemünzten Rassismus wurde oftmals gut umgesetzt und es gab für mich ein paar Momente, die schon nachdenklich stimmten und dazu führten, dass ich mich selbst ebenfalls hinterfragte. Schade fand ich halt, dass durch die Wiederholungen manches eher anstrengend auf mich wirkte, wobei die Inhalte schon beim ersten Erwähnen ihre Spuren hinterlassen haben.

Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir leider nur teilweise gut gefallen. Komischerweise blieben mir die Protagonisten allesamt eher fern, auch wenn manche ihrer Erlebnisse sehr gut dargestellt waren. Die Beschreibungen waren ebenfalls gelungen, aber in Sachen Emotionen konnte mich die Autorin leider nicht so berühren wie ich es aus anderen Werken von ihr gewohnt bin. Das fand ich schon schade. Die Handlung ist ansich nicht schlecht aufgebaut, aber der Mittelteil liess sich für mich schon ziemlich zäh lesen. Das hätte ich mir anders gewünscht, vorallem, da es auch zu Beginn drei und später zwei verschiedene Erzählstränge gab. Die Entwicklungen im Prozess fand ich nur bedingt glaubwürdig und die Entwicklung eines Charakters habe ich der Autorin leider überhaupt nicht abnehmen können. So wirkte es eher gewollt auf mich und nahm der Geschichte das realitätsnahe, das ich als großen Pluspunkt empfunden hatte. Ich gebe diesem Buch somit, schweren Herzens, nur 2,5 Rosen und runde auf 3 auf.

Positiv:
wichtige Thematik mit einigen Aha und Nachdenk - Momenten
guter Handlungsaufbau

Negativ:
sehr zäher Mittelteil
ich hätte mir mehr Tiefgang bei den Charakteren gewünscht
* das Ende habe ich leider teilweise als unglaubwürdig empfunden

"Kleine große Schritte" ist ein Roman mit einer tollen Idee und einer interessanten Handlung. Leider hat die Geschichte in der Umsetzung auch einige Schwächen, was mich etwas zwiegespalten zurückgelassen hat. Schade, dass das Potenzial nicht ganz genutzt wurde, vorallem weil die Thematik wichtig ist und nachdenklich stimmt.