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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2018

Spannender Psychothriller mit einem überaus überraschendem und fulminantem Ende!

Was ihr nicht seht
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Kate hat es in ihren jungen Jahren schon früh aus ihrem zerrüttenden Elternhaus in die weite Welt gezogen um als Kriegsreporterin die Menschen über das Elend und Leid der dortigen Bevölkerung zu informieren. ...

Kate hat es in ihren jungen Jahren schon früh aus ihrem zerrüttenden Elternhaus in die weite Welt gezogen um als Kriegsreporterin die Menschen über das Elend und Leid der dortigen Bevölkerung zu informieren. Doch der Tod ihrer Mutter und die Abwicklung der Erbschaft führt sie wieder zurück in ihre englische Heimat nach Herne Bay. Hier erwartet sie der Hass ihrer Schwester, unerklärliche und grausame Alpträume und die Vision von einem kleinen Jungen, der nach seiner Mutter ruft und um Hilfe bittet. Innerlich getrieben sucht sie nach ihm und beginnt an sich selber zu zweifeln, als sie keine Spur findet und ihre Selbstkontrolle verliert. Wo ist nur die mutige, taffe und unerschrockene Reporterin geblieben? Eine nicht zu unterschätzende Gefahr tut sich für sie und ihre Schwester auf.

Nuala Ellwood hat mit „Was ihr nicht seht“ einen fesselnden Triller erschaffen der psychologisch sehr gut aufgebaut wurde und nach einem ruhigen Start immer mehr an Fahrt aufgenommen hat. Die Atmosphäre im Buch ist die ganze Zeit düster und bedrückend und bringt somit perfekt den Verlauf und die Emotionen des Geschehens rüber. Kates Geschichte erzeugt Mitleid, Entsetzen, lässt einen rätseln und macht einen nachdenklich. Viele Fragen werden aufgeworfen auf deren Antworten man neugierig und gespannt ist. Der ständige Wechsel der Schauplätze, die Rückblicke in die Vergangenheit, die Alpträume von Kate und die Frage ob ihre Vision real oder das Ergebnis ihrer traumatischen Erlebnisse ist, lassen einen nur so durch das Buch suchten. Angst und Sorge bauen sich bei einem auf, die durch die unterschwellige Ahnung beim Lesen von einem selber weiter geschürt wird.

Mit Kate, ihrer Schwester Sally und deren Ehemann Paul hat die Autorin interessante und polarisierende Charaktere erschaffen. Am ausdruckstärksten fand ich Kate. Durch sie erfährt man welchen traumatischen Erlebnissen und seelischen Nöten, der Berufsstand der Kriegsreporter ausgesetzt ist und wie weit diese Auswirkungen auch ihr Privatleben bestimmen. Die kurzen Ausschnitte des Geschehens in Syrien wurden gefühlt sehr real rübergebracht und man assoziiert sie direkt mit den Bildern und Filmen aus den Medien. Doch irgendetwas anderes geschieht noch mit Kate und man macht sich im Laufe des Buches immer mehr Gedanken um sie.

Sallys Charakter ist sehr reizbar. Sie kommt unberechenbar, labil, eifersüchtig und selbstzerstörerisch rüber. Bei ihr ist man ständig am Kopf schütteln und fragt sich die ganze Zeit was passiert sein muss, dass sie so ein Mensch geworden ist. Das zerrüttete Verhältnis von ihr und Kate macht einen richtig traurig und man ist entsetzt darüber was erst geschehen muss, damit die beiden sich wieder näher kommen.

Als Leser wird man hier mit einem überaus spannenden und schockierenden Schluss der Geschichte überrascht.

Mein Fazit:

Nuala Ellwood konnte mich mit ihrem Debütroman überzeugen. Ein sehr gelungener Psychothriller, der mich durch die Dramatik, das Unvorhersehbare und die menschlichen Abgründe voll getriggert hat. Einmal in der Geschichte drin konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und bin von dem Ausgang richtig überrascht und geschockt worden.

Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Ein wunderschöner Roman, der das Herz und die Seele berührt!

Was in unseren Sternen steht
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Für Jess änderte sich auf einmal ihr ganzes Leben, als sie bei der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes von ihrer großen Liebe Adam versetzt wurde und ihre Beziehung kurze Zeit später auseinanderging. Vergessen ...

Für Jess änderte sich auf einmal ihr ganzes Leben, als sie bei der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes von ihrer großen Liebe Adam versetzt wurde und ihre Beziehung kurze Zeit später auseinanderging. Vergessen konnte sie ihn jedoch nie. All ihr Herzblut steckt sie in die Erziehung von William und sie haben ein sehr inniges Verhältnis zu einander. Doch als ihre Mutter schwer erkrankt, löst sie ein Versprechen ein und fährt mit ihm zusammen nach Frankreich, damit er seinen Vater näher kennenlernen kann. Adam hat sich in der Dordogne einen Lebenstraum erfüllt und ein heruntergekommenes Château gekauft, dass er mit viel Engagement restauriert und zu einem erfolgreichen Hotelbetrieb ausgebaut hat. Dort wollen sie ihren Urlaub verbringen und bei ihrer Ankunft trifft es Jess wie ein Schlag, als all ihre unterdrückten Gefühle wieder hoch kommen. Hartnäckig und liebevoll führt sie die beiden zusammen und wehrt sich innerlich gegen das, was das Leben noch für sie vorgesehen hat.

„Was in unseren Sternen steht“ ist ein unvergleichlich schönes Buch über eine nie vergessene Liebe, Schicksalsschlägen und wunderbaren Menschen, die eine tiefe Freundschaft verbindet. Catherine Isaac hat eine magische Erzählweise, die einen sofort in ihren Bann zieht. Ihr Schreibstil ist herzerfrischend, humorvoll und einfach nur wie aus dem Leben gegriffen. Sie erzeugt so viele Emotionen bei einem und schafft es dadurch, dass man alle Empfindungen ihrer Charaktere hautnah miterlebt. Gefühlt habe ich die halbe Zeit beim Lesen gelächelt und war andererseits beeindruckt, wie sie es schafft, ein sehr ernstes krankheitsbedingtes Thema so feinfühlig, herzerwärmend und berührend rüberzubringen. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form von Jess und ich habe es geliebt, wenn sie ihre gedanklichen Selbstgespräche geführt hat. Sie offenbart einem all ihre Gefühle, Ängste, Zweifel und Zwänge, die ihr Leben beeinflussen. Ihre Sehnsucht nach einem verlässlichen Partner, der liebevolle Umgang mit ihrem Sohn und ihren Eltern und ihre enge Freundschaft mit tollen Menschen machen sie zu einer besonderen Persönlichkeit.

Immer mal wieder erfolgen Rückblicke auf ihre Vergangenheit und vermischen sich langsam aber stetig mit den Geschehnissen in der Gegenwart. Wenn man am Anfang gedacht hat, was Adam für ein rücksichtsloser und egoistischer Lebemann ist, so ändert man im Laufe des Buches seine Meinung über ihn. Zum ersten Mal in seinem Leben scheint er sich seiner neuen Aufgabe als Vater bewusst zu werden und Verantwortung für seinen Sohn übernehmen zu wollen. Das sich dabei auch noch wieder andere Gefühle entwickeln macht die Geschichte überaus reizvoll und wird durch die wunderschöne und bildhaft geschilderte Kulisse der Dordogne noch abgerundet.

Das Leben bietet den Menschen so viele neue Möglichkeiten und die Autorin hat hierzu einen sehr schönen Abschluss für ihre Geschichte gefunden.

Mein Fazit:

„Was in unseren Sternen steht“ ist ein wunderschönes Buch, das mich berührt und sehr begeistert hat. Mit Catherine Isaac habe ich wieder eine neue Autorin für mich entdeckt, von der ich sehr gerne noch mehr Bücher lesen möchte.

Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Absolute Leseempfehlung! Zwei wunderbare Lebensgeschichten nehmen einen mit auf eine Reise nach Norwegen.

Das Lied des Nordwinds
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Liv und Karoline sind zwei sehr unterschiedliche Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, deren Lebenswege im Jahre 1905 aufregende und spannende Wendungen nehmen, als sie unabhängig voreinander ...

Liv und Karoline sind zwei sehr unterschiedliche Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, deren Lebenswege im Jahre 1905 aufregende und spannende Wendungen nehmen, als sie unabhängig voreinander ein lang gehütetes Geheimnis aufdecken wollen. Sie begegnen Menschen, die bei ihnen die Sehnsucht nach der eigenen Freiheit und Unabhängigkeit auslösen und ihnen aufzeigen, dass das Leben für sie so manche Überraschungen bereithält.
Karolines Glück und ihre Hoffnungen sind schon kurz nach ihrer Heirat mit Graf Moritz von Blankenburg - Marwitz zerstoben. Ihr untreuer Gatte lässt sie jahrelang ein tristes und liebloses Leben auf Schloss Katzbach in Schlesien führen und sie spürt die Verachtung seiner Familie, da der langersehnte Erbe ausbleibt. Nur durch Zufall kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, dass ihre Schiegereltern unter Verschluss halten. Moritz scheint einen unehelichen Sohn in Norwegen zu haben und Karoline macht sich heimlich auf den Weg um ihn zu finden.
Zur gleichen Zeit steht Liv in Stavanger unter Druck, da sie als älteste Tochter ihre Familie ernähren muss, weil ihr Vater nach einem Unfall nicht mehr dazu in der Lage ist. Sie nimmt eine Anstellung als Dienstmädchen bei Oddvar Treske an und ist entsetzt über seinen Umgang mit seinem 9-järigen Sohn Elias. Liv versucht ihr Bestes um ihm das Leben erträglich zu machen, doch dann kommt der Zeitpunkt, der ein schnelles Handeln erfordert.

Christine Kabus hat mit „Das Lied des Nordwinds“ einen wunderbaren historischen Roman erschaffen, der für mich das reinste Lesevergnügen war. Ihr fesselnder, sehr bildhafter und detailreicher Schreibstil zieht einen sofort in beide Handlungsorte hinein und löst durch die unglaublich gut dargestellten landschaftlichen Kulissen von Norwegen und Schlesien eine Sehnsucht nach der weiten Ferne aus. Die geschichtlichen Einbindungen über die Loslösung Norwegens von der schwedischen Herrschaft und die Unabhängigkeitsbewegungen der Frauen in der damaligen Zeit sind eine tolle Untermalung in beiden Erzählsträngen gewesen und führen auch zu einer Beeinflussung der Lebenswege von Karoline und Liv.

Mit ihnen hat Christine Kabus zwei wirklich ausdrucksstarke Persönlichkeiten geschaffen, die einem sofort ans Herz gewachsen sind. Ihre Charaktere werden toll beschrieben und man erlebt mit ihnen einen Wandel ihres Selbstbewusstseins, ihrer Entschlussfreudigkeit und letztendlich auch, wie sie ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle auszuleben. Weitere spannende Menschen wurden ihnen an die Seite gestellt, von denen einige einen durch ihre Handlungen dermaßen gereizt haben und andere, die man wegen ihrer damals schon modernen Einstellung zum Leben und zu ihrer Weltanschauung bewundert hat.
Neben Karoline und Liv war meine Lieblingsfigur der kleine Junge Elias. Seine Gefühlswelt und sein Verhältnis zu seinem Vater haben sofort Sorge und Mitleid bei einem erzeugt und man wäre am liebsten mit in die Geschichte eingestiegen um für ihn sorgen zu können. Doch auch sein Weg entwickelt sich genauso wie der von Karoline und Liv auf vielen Umwegen in eine glückliche Richtung. Für alle Charaktere und für den Leser hat Christine Kabus ein schönes Ende im Buch gefunden.

Mein Fazit:

Zwei wirklich spannende Lebensgeschichten wurden hier wunderschön in geschichtliche Begebenheiten und landschaftlichen Traumkulissen eingebunden und haben mir ein unvergleichliches Lesevergnügen beschert. Christine Kabus hat mich mit „Das Lied des Nordwinds“ vollkommen überzeugen können und ich kann für dieses Buch nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Verdient vergebe ich 5 Sterne!


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 14.04.2018

Spannende Fortsetzung, die den ersten Teil noch toppen konnte!

Der Serbe
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Kommissar Sven Spelzer ist nach dem verheerenden letzten Fall, der ihn persönlich stark mitgenommen hat, wieder zusammen mit der Rechtsmedizinerin Karin Hollmann im Einsatz. Ein Schiffsbagger hat im Hafenbecken ...

Kommissar Sven Spelzer ist nach dem verheerenden letzten Fall, der ihn persönlich stark mitgenommen hat, wieder zusammen mit der Rechtsmedizinerin Karin Hollmann im Einsatz. Ein Schiffsbagger hat im Hafenbecken den Oberkörper einer Leiche zu Tage gefördert und alles deutet darauf hin, dass die Mafia ihre Finger mit im Spiel hat. Steckt hier vielleicht der Drogen- und Menschenhändler Kladicz hinter, gegen den Sven gerade mit einer Sondereinheit ermittelt? Zeugen verschwinden spurlos und Einsätze fliegen auf. Wer steckt dahinter? Hat die Polizei möglicherweise einen Maulwurf in ihren eigenen Reihen? Doch dann scheint der Fall sich zu drehen. Svens Soko erhält durch einen mysteriösen Helfer Unterstützung, der seine ganz spezielle Vorgehensweise hat.

H.C. Scherf ist eine geniale Fortsetzung des ersten Teils um das Ermittlerteam Sven Spelzer und Karin Hollmann gelungen. Sein fesselnder und sehr bildhafter Schreibstil erzeugt zusammen mit den kurzen Kapiteln und dem schnellen Wechsel der Schauplätze einen enormen Spannungsbogen. Das Kopfkino lief wieder auf Hochtouren und der Puls beschleunigte sich durch die grausamen und schockierenden Handlungen des Öfteren. Man suchtet durch die zwei verschiedenen Handlungsstränge und ist abgeschreckt und entsetzt von den Machenschaften des Serben Kladicz und dem auf der Flucht befindlichen Serienmörders Pehling. Eine furchtbare Entwicklung für Sven und Karin, da sie gerade doch erst aus seinen Händen gerettet werden konnten und Sven immer noch mental mit diesen Ereignissen kämpft. Beide Verbrecher übertreffen sich mit ihren Grausamkeiten, ihrer Kaltblütig- und Unberechenbarkeit. Der Autor schafft eine überaus spannende Atmosphäre, die eine unterschwellige Ahnung über das weitere Geschehen erzeugt.

Die Charaktere von Sven und Karin wurden raffiniert weiter ausgebaut, gerieten aber in diesem Teil der Reihe etwas in den Hintergrund, da H.C. Scherf den Serienmörder Pehling ausdrucksstärker und präsenter in den Vordergrund gestellt hat. Seine Gefühle, Gedanken und Handlungen ziehen einen in seinen Bann und man fiebert bei einer besonderen Szene dermaßen mit, dass seine möglichen nächsten Opfer lebend aus seinen Händen entkommen können. Doch dann wird man hier auf eine besondere Weise überrascht.

Mit Kladicz und seinen verbrecherischen Mitarbeitern hat der Autor auch sehr gut die Szene des organisierten Verbrechens dargestellt und man ist angewidert von ihrer Geldgier, ihrer Machtbesessenheit und der Willkür, die sie ausüben.

Am Ende des Thrillers wurde man dann noch mit einer nicht vermuteten Szene geschockt, die einen schon wieder süchtig auf den nächsten Teil der Reihe macht.

Mein Fazit:

H.C. Scherf hat mich mit seiner Fortsetzung der Thrillerreihe voll begeistern können. Hoher Spannungsfaktor und unerwartete Überraschungen machten dieses Buch wieder zu einem sehr gelungenen Lesevergnügen. Von mir kommt hierzu eine unbedingte Leseempfehlung und eine 5 Sterne Bewertung.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Ein sehr besonderes und aufwühlendes Leseerlebnis über eine Liebe, die tiefe Wunden heilen kann!

Hortensiensommer
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Philipp zieht es aus dem lebhaften Berlin in den fränkischen Ort Sommerhausen und er kann sein Glück kaum fassen, als er bei Johanna in eine schöne Einliegerwohnung mit einem großen Garten ziehen kann. ...

Philipp zieht es aus dem lebhaften Berlin in den fränkischen Ort Sommerhausen und er kann sein Glück kaum fassen, als er bei Johanna in eine schöne Einliegerwohnung mit einem großen Garten ziehen kann. Von Anfang an ist er fasziniert von ihrem zarten Wesen und ihrer Verletzlichkeit. Doch das Zusammenleben entwickelt sich schwieriger als gedacht. Johanna ist in sich gekehrt und verschlossen. Ihr Glück findet sie anscheinend im Moment nur in der Liebe zu den Pflanzen und Blumen, mit denen sie traumhafte Gärten gestaltet. Erst das beginnende Frühjahr, die wärmende Sonne, kleine Gefälligkeiten und gemeinsame Lesestunden lassen erste Gefühle aufkeimen und eine Vertrautheit entstehen. Doch alles wird zunichte gemacht, als Johanna eines Tages in ihrem Garten Philipps kleine Tochter Karla entdeckt und ihm seinen Mietvertrag kündigt. Sehr feinfühlig versucht er ihrer Kurzschlusshandlung auf den Grund zu gehen, Johanna aus ihrem Schneckenhaus zu locken und ihre Liebe zu gewinnen.

„Hortensiensommer“ ist ein unglaublich farbenprächtiges, feinfühliges, bewegendes und wunderschönes Buch über eine Liebe, die tiefe Wunden heilen muss. Hinter der Leichtigkeit, die das Cover ausstrahlt, steckt eine unvermutete tragische aber auch zauberhafte Geschichte, die einen in ein sehr intensives Leseerlebnis reinzieht. Eingebettet in eine sehr bildhafte und detailreiche Schilderung der bunten und wunderschönen Vielfalt der Natur, erzählt Ulrike Sosnitza Philipps und Johannas von Glück und Leid begleitete Geschichte. Sehr behutsam baut die Autorin das Geschehen auf und lässt einen tief in ihre Gedanken und Empfindungen eintauchen. Johanna umgibt ein unheilvolles Geheimnis, dass Philipp entschlüsseln möchte um ihr zu helfen. Doch Ungesagtes, Verschwiegenes und Seelenqualen stehen immer wieder zwischen ihnen. Rückblicke auf die Vergangenheit zerreißen einem fast das Herz und das Geschehen in der Gegenwart fordert einen durch die Angst, die Zerrissenheit, den Schuldgefühlen und dem verzweifelten Wunsch einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Wie ein kleiner Sonnenschein schleicht sich dann aber Philipps Tochter Karla in die Geschichte ein. Ihr unbedarfter und zauberhafter Charakter bringt Leichtigkeit und Hoffnung in das Geschehen rein. Ulrike Sosnitza hat mit ihr, Johanna und Philipp wirklich tolle Persönlichkeiten für ihr Buch erschaffen. Man ist hingerissen von Philipp, der so feinfühlig und rücksichtsvoll rüberkommt. Sein Charme, seine Schlagfertigkeit und sein Blick für die Schönheit der Natur machen ihn zu einem sehr besonderen Menschen. Genauso einen braucht Johanna. Ein zartes Wesen, das sich hinter einem Schutzpanzer versteckt und von dem Richtigen wieder zurück ins Leben geführt wird.

Mein Fazit:

Für mich war „Hortensiensommer“ ein ganz anderes Buch als ich es erwartet habe. Ich wurde überrascht von einer sehr intensiven und bewegenden Geschichte, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ein Roman, bei dem man zwischen den Zeilen liest und jede kleinste Kleinigkeit aufnimmt und sich seine Gedanken darüber macht. Er zeigt auf, dass das Leben einem immer wieder überraschende neue Möglichkeiten bietet. Für dieses besondere Buch kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.
Verdient vergebe ich 5 Sterne.