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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2018

Verständliche Einführung und Hilfestellung

Das Geheimnis der Dualseelen, Seelengefährten und Seelengeschwister
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Sandra Ruzischka schafft es in ihrem, doch sehr dünnen Büchlein, eine übersichtliche Einführung in das Phänomen der Dualseelen zu geben. Diese ist geteilt in Grundlagen und verschiedene Beziehungsmöglichkeiten. ...

Sandra Ruzischka schafft es in ihrem, doch sehr dünnen Büchlein, eine übersichtliche Einführung in das Phänomen der Dualseelen zu geben. Diese ist geteilt in Grundlagen und verschiedene Beziehungsmöglichkeiten. Ebenso bietet sie im dritten Teil des Buches Hilfestellung und Möglichkeiten bei Problemen mit der Dualseele an. Ganz praktische Übungen leiten auch nicht so versierte Leser an.

Durch die begrenzte Seitenanzahl schreckt das Buch auch „Wenigleser“ nicht ab.

Die Autorin geht aber nicht nur auf die Dualseelen ein, sondern beschreibt auch andere seelische Beziehungsformen um dem Leser einen groben Überblick geben zu können in welcher Beziehung er vielleicht gerade mit seinem Gegenüber steckt.

Auch wird angesprochen, dass die Beziehung zur Dualseele nicht immer nur harmonisch ablaufen wird. So kann der eine oder andere Leser hierin sehr wohl Beruhigung und Erklärung finden.

Auch der nach seiner Dualseele suchende Leser findet Interessantes und Hilfreiches. Vor allem gibt die Autorin Mut, seinen Weg weiterzugehen – wenn dies auch nicht unbedingt bedeutet, dass man die Dualseele in diesem Leben treffen wird.

Mir gefiel die Einteilung in die drei Kapitel „Grundlagen“, „Seelische Beziehungen“ und „Methoden zur Klärung und Selbsthilfe bei Problemen“. Die mit einfachen Worten beschriebenen Beziehungsmöglichkeiten, Erklärungen usw. sind für jedermann verständlich. So kann ich dieses Buch ruhigen Gewissens auch Neulingen auf dem Gebiet Dualseelen empfehlen.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Spannung, Romantik, tolle Kulisse, Info über Land und Leute ergibt einen gelungen Kriminalroman

Das korsische Begräbnis
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„Das korsische Begräbnis“ bringt uns natürlich auf die Insel Korsika. Der Schriftsteller Eric versucht hier die notwendige Ruhe zu bekommen, um seinen Roman endlich fertig schreiben zu können. Ganz nebenbei ...

„Das korsische Begräbnis“ bringt uns natürlich auf die Insel Korsika. Der Schriftsteller Eric versucht hier die notwendige Ruhe zu bekommen, um seinen Roman endlich fertig schreiben zu können. Ganz nebenbei würde er auch gerne etwas über die Herkunft seiner Familie erfahren. Diese sollte angeblich ihre Wurzeln auch auf Korsika haben.

Doch gerade wenn man Ruhe sucht, findet man alles andere. So stolpert Eric direkt in seine Vergangenheit. Er lernt die Macht der Familienclans auf Korsika kennen, aber nicht verstehen. Diese alten, tief verwurzelten Bräuche, Riten und Gepflogenheiten sind ihm fremd und undurchschaubar.

Da passt es sehr gut, dass er auf Laurine trifft. Sie weckt sein Interesse beinahe mehr als die Suche nach seinen Wurzeln. Da Laurine auf der Insel aufgewachsen ist, kann sie Eric die Zusammenhänge erklären. Doch wird sie dies auch tun? Ist dieses Wissen für die Gesundheit von Eric überhaupt gut, oder sollte er nur schnell die Insel wieder verlassen?

Laurine ist eine moderne, selbständige Frau, die es wagte, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Für das traditionsreiche Korsika etwas ungewöhnliches und befremdliches. Dennoch ist Laurine mit ihrer Heimat tief verwurzelt. Man gewinnt den Eindruck sie befinde sich in zwei Welten. Wird sie sich für eine entscheiden können? Muss sie das überhaupt? Kann sie Eric helfen, Licht in seine Vergangenheit zu bringen, ohne ihm zu schaden?

Vitu Falconi gelingt es dem Leser neben der Landschaft auch die Bräuche der Korsen nahezubringen. Dies ist umso spannender, da manches wie aus längst vergangenen Zeiten anmutet. Sein Schreibstil ist wunderbar flüssig zu lesen. Auch die Beschreibungen sind bunt und bildhaft, sodass jeder, auch der, der Korsika nicht schon bereist hat, eine innere Vorstellung aufbauen kann.

Ich hatte das Buch viel zu schnell ausgelesen; ich wäre gerne noch länger mit Eric und Laurine auf Korsika geblieben. Für mich hat der Kriminalroman alles war eine gute Geschichte braucht – Spannung, Romantik, eine tolle Kulisse und Hintergrundinformation über Land und Leute. Ich kann „Das korsische Begräbnis“ nur weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Nicht nur die bemerkenswerte Entwicklung der Protagonisten ist hier hervorragend gelungen.

Das Lied des Nordwinds
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„Das Lied des Nordwinds“ von Christine Kabus spielt seine ersten Takte im Jahr 1905 an zwei weit entfernten Orten mit zwei Frauen aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten.

Ein Erzählstrang startet ...

„Das Lied des Nordwinds“ von Christine Kabus spielt seine ersten Takte im Jahr 1905 an zwei weit entfernten Orten mit zwei Frauen aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten.

Ein Erzählstrang startet in Stavanger in Norwegen mit Liv Svale. Sie ist ein junges Mädchen aus der ärmsten Gesellschaftsschicht. Sie wird als Dienstmädchen in die Lehrerfamilie der Treskes gegeben. Mit ihrem Einkommen muss sie ihre Familie zuhause unterstützen.

Der zweite Stang beginnt in Schlesien mit Karoline von Blankenburg-Marwitz. Als blutjunges Mädchen war sie so stolz die Frau des Grafen Moritz von Blankenburg-Marwitz zu werden, doch schon bald fühlte sie sich in seinem Stammschloss mehr als Gefangene ihrer Schwiegermutter, denn als Ehefrau.

Während Liv im Haushalt der Treskes langsam das Vertrauen des ungeliebten Sohnes Elias gewinnen kann, merkt Karoline, dass ihr Gatte sie nur wegen des Geldes ihres Vaters geheiratet hat. Moritz lebt über seine Verhältnisse und verprasst Karolines gesamte Mitgift.

Im Haus der Treskes verkehrt bei einem Heimaturlaub der Missionar Halvor Eik. Schnell fällt ihm die ruhige Liv auf und er beschließt sie als seine Frau mit nach Madagaskar zu nehmen. Liv, als Dienstmädchen ohne wirkliche Rechte, müsste sich glücklich schätzen, dass ein so angesehener Mann sie erwählt. Doch Halvor macht ihr Angst. Unbewusst spürt sie, dass er in ihr nur ein nützliches Arbeitstier sieht. Zeitgleich findet Liv den Beweis, warum Oddvar Treske seinen Sohn so lieblos behandelt, auch droht er seinen Sohn Elias eine Unterbringung im strengsten Erziehungsheim der Gegend für den nächsten Montag an. Liv entscheidet sich mit Elias zu fliehen, auch wenn dies bedingt, dass sie wahrscheinlich Bjarne Morell, einen Mitarbeiter des Museums, nicht mehr wiedersehen wird. Bjarne hat sich in Livs Herz gestohlen und sie fühlt, dass auch sie ihm etwas bedeutet. Doch hat sie keine Möglichkeit ihm vor ihrem Verschwinden eine Nachricht zukommen zu lassen.

Karolines Welt bricht zusammen, als Moritz schwerkrank nach Hause kommt. Ihr Geld ist verjubelt, die Schwiegereltern pleite. Sollte Moritz sterben, geht das Schloss an einen verhassten weitschichtigen Verwandten, da die Ehe von Moritz und Karoline kinderlos blieb. Wie trostlos würde ihr weiteres Leben als nur geduldete Witwe – wenn überhaupt – sein? Diese Tatsache lässt Karoline aus ihrer Starre ins Leben zurückkehren. Sie findet einen Hinweis, dass Moritz angeblich ein uneheliches Kind hat. Der fixen Idee, dass dieses Kind ein Junge sein müsse, sie ihn finden und auf das Schloss als rechtmäßigen Erben ihres Mannes bringen will, nimmt in ihrem Kopf immer mehr Gestalt an. Schließlich wagt sie die Reise ins Ungewisse.

Wird Liv es schaffen mit Elias unterzutauchen? Wohin wird sie mit ihm gehen? Wie wollen sie überleben? Und Karoline? Hat sie eine Chance dieses Kind überhaupt zu finden? Was, wenn es sich dabei um ein Mädchen handelt? Wird ihr Plan im Keim erstickt?
Die Protagonistinnen Liv und Karoline machen im Roman eine erstaunliche Entwicklung durch. Doch bei beiden wirkt diese natürlich und nachvollziehbar. So ganz nebenbei erfährt der Leser wissenswertes über Norwegens Geschichte und erhält wunderbare Landschaftsbeschreibungen. Was das Cover verspricht, wird im Buch vollkommen gehalten.

Die Erzählstränge von Liv und Karoline lösen sich kapitelweise ab. Die bringt zusätzliche Bewegung ins Buch und reizt zum „immer weiter lesen wollen“ an. Von mir gibt es die maximale Punktezahl. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, dabei etwas gelernt und wunderbar den Alltag vergessen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 15.04.2018

Beschwingte, natürliche, ungekünstelte Liebesgeschichte

Pferdefrauen ticken anders
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Einen kurzen, aber wichtigen Abschnitt im Leben von Lisa dürfen wir sie begleiten. Lisa ist Single und eigentlich mit Heinrich, ihrem dicken Kaltblutpferd, und Tom, dem Besitzer des Pferdehofes und der ...

Einen kurzen, aber wichtigen Abschnitt im Leben von Lisa dürfen wir sie begleiten. Lisa ist Single und eigentlich mit Heinrich, ihrem dicken Kaltblutpferd, und Tom, dem Besitzer des Pferdehofes und der zugleich ihr bester Freund ist, glücklich. Wäre da nicht ihre Freundin Anke, die der festen Meinung ist, Lisas Singledasein wärt nun lange genug.

Just in diesem Moment taucht Johannes in Lisas Leben auf. Ein alter Schuldfreund und Lisas ehemalige Jugendliebe. Sind die neu entfachten Gefühle von Dauer, oder nur eine kurze Stichflamme?

Tina Wolff gibt uns mit „Pferdefrauen ticken anders“ eine wunderbare Urlaubslektüre in die Hand. Der Roman ist leicht und flüssig zu lesen, von humorvollen und zuweilen chaotischen Szenen durchwirkt. „Nichtpferdefrauen“, wie ich, dürfen sich auf einen kleinen Einblick ins Leben auf einem Pferdehof freuen.

Plastisch, bildlich und witzig wird nicht nur Lisas Liebesleben dargestellt, sondern auch die etwas tollpatschige Art von Heinrich. Immer wieder gibt es Szenen, die ihn einfach nur als liebenswert darstellen.

Natürlich stehen Lisa und Joe, wie sich Johannes jetzt nennt, im Vordergrund. Doch ist es erfrischend sich nicht nur um das Liebeglück der beiden zu bewegen, sondern auch die eine und andere Nebenhandlung lesen zu können. So ist zB. Lisas Vater der Schuldirektor und kennt auch Johannes aus seiner etwas wilderen Jugendzeit. Genauso dürfen wir uns nach Cran Canaria und nach Schottland entführen lassen.

Zum Cover sei noch kurz erwähnt, dass es mir zwar sehr gefällt, aber doch irgendwie zur Geschichte etwas zu jugendlich wirkt

Sämtliche wichtigen Charaktere finde ich sympathisch und gelungen. Das Leben von Lisa wirkt weder gekünstelt noch übertrieben, es könnte durchaus eine reale Handlung darstellen. Die Zeit mit Lias war für mich witzig und kurzweilig, auch wenn sich die Protagonisten für einen anderen Weg entschieden, als ich ihn mir für sie vorstellte. In die Sprache fließt manchmal der norddeutsche Dialekt ein, doch auch für mich als Österreicherin kein Problem zu lesen und zu verstehen.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Heimliche Leidenschaft, erregend und heiß

An meinen Liebhaber | Erotischer Roman
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Lily Hunt beschreibt in „An meinen Liebhaber“ die Affäre einer – eigentlich – glücklich verheirateten Mutter zweier Kinder und eines ebenfalls verheirateten Mannes, der seine eheliche Treue schon länger, ...

Lily Hunt beschreibt in „An meinen Liebhaber“ die Affäre einer – eigentlich – glücklich verheirateten Mutter zweier Kinder und eines ebenfalls verheirateten Mannes, der seine eheliche Treue schon länger, und immer wieder mit verschiedenen Frauen, nicht so genau nimmt.

Anfangs von ihren Schuldgefühlen gehemmt, merkt man im Laufe des Romans wie diese bei der Protagonistin in den Hintergrund treten. Durch zwei Erzählstränge, einmal Gegenwart, einmal fünf Jahr zuvor, können wir gut die Entwicklung der Protagonistin miterleben. Sehr deutlich zeigt dies der Wandel ihrer Sprache. Allerdings ist diese zu keinem Zeitpunkt obszön. Genauswenig lesen sich die Beschreibungen der Sexszenen ordinär oder pornografisch. In sehr klaren und überaus bildhaften Darstellungen werden dem Leser variationsreich und lustvoll die verschiedenen Treffen der beiden dargebracht.

In den Gegenwartsabschnitten spricht die Protagonistin ihren Liebhaber direkt an. Dies lässt den Leser noch näher in das Geschehen eintreten und vielleicht genau dadurch kann sich auch das Kopfkino beinahe automatisch einschalten.

Natürlich stehen bei einem erotischen Roman die Sexszenen im Vordergrund, dennoch finden wir hier auch eine nette kleine Handlung vor, sodass sich nicht einfach Sex und erotische Treffen abwechseln und aneinander reihen.

Das Büchlein, mit seinen nicht ganz 200 Seiten, lässt sich fliesend lesen und liegt durch sein Format leicht in den Händen. Auf die Frage, ob eine Affäre nicht für den Ehepartner demütigend und ihm gegenüber unfair ist, will ich hier nicht eingehen, da dies nichts mit dem Roman zu tun hat und eine Grundsatzfrage für jeden Menschen selbst darstellt.

So kann ich zusammenfassend nur positives berichten und eine aufrichtige Leseempfehlung an alle Liebhaber der erotischen Lektüre aussprechen.