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Veröffentlicht am 27.04.2018

Die Bullenbrüder Holger und Charlie ermitteln in ihrem zweiten Fall- Launiger, kurzweiliger Cosy-Krimi, der Spaß macht.

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
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Obwohl schon einige Zeit ins Land gegangen ist, seit ihrem ersten Fall, wohnt der Privatdetektiv Charlie, immer noch bei seinem Bruder Holger im Gartenhäuschen. Holger würde ihn zu gerne loswerden, doch ...

Obwohl schon einige Zeit ins Land gegangen ist, seit ihrem ersten Fall, wohnt der Privatdetektiv Charlie, immer noch bei seinem Bruder Holger im Gartenhäuschen. Holger würde ihn zu gerne loswerden, doch andererseits ist vielleicht mittlerweile auch eine Art Gewöhnung eingetreten. Charlie wird also stillschweigend geduldet. Allerdings ahnt Holger zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sich ihre unkonventionelle Mutter Anita, nebst Verlobtem Rodrigo, ein kolumbianischer Cowboy, der gerne auf Familie macht, ebenfalls bald einquartieren will, im Hause Brinks. Was Holgers Frau gar nicht erfreuen wird. Doch zunächst erfordert ein Vermisstenfall sämtliche Aufmerksamkeit von Holger. Ausgerechnet seine Quotenchefin persönlich, bittet ihn, sozusagen in aller Heimlichkeit das Verschwinden einer prominenten Person zu untersuchen. Es handelt sich dabei um Victoria Sommer, eine der sogenannten „Smoothie-Schwestern“, die einen ganz besonderen Smoothie erfunden hat. Einen Smoothie, der schlank machen soll! Klar, dass es viele Interessenten gibt, die die Firma der Schwestern kaufen wollen. Obwohl diese an sich schon millionenschwer sind, angeblich.

Während Holger nun inkognito ermittelt, wird Charlie derweil von einer alten Freundin darum gebeten, ihren Ehemann zu observieren. Sie glaubt nämlich, dass dieser fremd geht und hofft, dass Charlie Beweise für seine Untreue sammeln kann. Denn immerhin hätte sie bei einer Scheidung dann bessere Karten in finanzieller Hinsicht.
Charlie, der alte Schwerenöter, braucht nicht lange überredet werden, denn neben guter Bezahlung braucht seine alte Freundin, viel körperliche Liebe und Bestätigung, nach ihrer enttäuschenden Ehe. Dass Holgers und Charlies Fälle zusammenhängen, ahnen die beiden Brüder zu diesem Zeitpunkt noch nicht…

Nach dem Lesen des ersten Teils der neuen Rath & Rai Buchreihe „Tote haben keine Freunde“, war meine Begeisterung noch etwas verhalten, denn obwohl, hier und da, der gewohnt trockene Humor hervorblitzte, fehlte es den beiden Hauptakteuren meiner meinung nach an den nötigen Ecken und Kanten. Dazu empfand ich den ersten Teil streckenweise als sehr zäh zu lesen.
Diesmal bekommt die familiäre Seite der Hauptakteure einige Seitenzahlen mehr zugebilligt, was mir sehr gut gefallen hat. Eine besondere Bereicherung war in diesem Band Anita, die schrullige Mutter der beiden Brüder, die das beschauliche Leben von Holgers Familie mal so richtig auf den Kopf gestellt hat.
Ich habe Tränen lachen müssen, beim Lesen bestimmter Romanpassagen… hier ein paar Stichworte, um nicht zuviel zu verraten… Nackt, Küche, Cowboystiefel, traumatisierter Enkel.

Die Dialoge zwischen Holger und Charlie sind wieder mal sehr amüsant zu lesen und überhaupt hat mir „Tote haben kalte Füße“ viel mehr Lesespaß bereitet, als der Vorgängerband, selbst wenn der Kriminalfall nicht unbedingt spannend geraten ist. Immerhin tappt man als Leser, ob der Tätersuche, lange Zeit im Dunkeln und gegen Ende des Romans wird es dann doch nochmals richtig spannend.
Für die volle Punktzahl bei meiner Bewertung reicht es noch nicht; dafür müssten Holger und Charlie noch ein wenig mehr Konturen bekommen, dennoch vergebe ich gerne 4 von 5 Punkten für „Tote haben kalte Füße“.
Eine Frage bezüglich des Romantitels hat mich aber dann doch noch beschäftigt. Heißt es richtig „Füße“ oder Füsse“?

Kurz gefasst: Die Bullenbrüder Holger und Charlie ermitteln in ihrem zweiten Fall- Launiger, kurzweiliger Cosy-Krimi, der Spaß macht.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Eine anrührender Roman über Freundschaft, Vertrauen und Liebe!

Frühlingsträume
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Mackensie, Laurel, Parker und Emmaline sind von Kindesbeinen an die dicksten Freundinnen. Eines ihrer Lieblingsspiele- Hochzeit feiern, machen sie Jahre später zum Beruf. Die Vier betreiben nun eine eigene ...

Mackensie, Laurel, Parker und Emmaline sind von Kindesbeinen an die dicksten Freundinnen. Eines ihrer Lieblingsspiele- Hochzeit feiern, machen sie Jahre später zum Beruf. Die Vier betreiben nun eine eigene Firma, sie sind Hochzeitsplaner. Mit viel Freude und Feingefühl an der Arbeit gehen sie ans Werk; jeder hat eine bestimmte Aufgabe, die erfüllt werden muss. So fällt es Mackensie, einer talentierten Fotografin nicht schwer, beeindruckende Hochzeitsphotos festzuhalten. Aber auch wenn sie viel Spaß bei ihrer Arbeit hat, im Grunde ihres Herzens ist sie einsam. Zwar gehen ihre drei Freundinnen mit ihr durch dick und dünn, doch sie hat große Probleme mit ihrer egozentrischen Mutter und sehnt sich insgeheim danach geliebt zu werden.

Eines Tages trifft Mackensie bei der Arbeit Carter Maguire wieder. Seine Schwester hat Mackenzies Agentur beauftragt ihre Hochzeit auszurichten. Carter und Mackensie kennen sich schon seit der Schule flüchtig. Doch während Mackensies Erinnerungen an damals eher flüchtig sind, war sie für Carter einst der absolute Schwarm. Doch aus Carter ist mittlerweile ein attraktiver und interessanter Mann geworden, der nun als Lehrer an ihrer damaligen Schule unterrichtet und Mackezsies Herz zum Klopfen bringt...

"Frühlingsträume" ist der erste Teil einer neuen Serie der Autorin um vier Freundinnen und Hochzeitsplanerinnen.

Nora Roberts versäumt es nicht, alle vier Frauen schon einmal durch viele gemeinsame Dialoge einzuführen, die nebenbei auch verdeutlichen, wie sehr alle Frauen in Freundschaft zueinander stehen, was eine wunderbare Atmosphäre schafft.

Besonders gut hat mir diesmal die Charakterisierung der beiden Hauptfiguren dieses Romans, Mackensie und Carter, gefallen. Mackensie ist eine junge Frau, die nach außen hin sehr selbstbewusst wirkt und schlagfertig austeilen kann- im Inneren jedoch eine gewisse Verletzlichkeit besitzt, da sie von Kindesbeinen an lernen musste ohne viel Mutterliebe auszukommen. Mackensies Mutter ist eine wandelnde Katastrophe auf zwei Beinen, die eine Egozentrik an den Tag legt, die ihres gleichen sucht.

Aber auch Carter ist ein Mann, der mit diesem Typ Frau einst geschlagen war- und zwar als er einst mit Corrine zusammenlebte, die ihn aber später kaltherzig für einen anderen verließ, der ihr mehr zu bieten hatte. Diese Gemeinsamkeit der beiden führt aber auch zu gewissen Schwierigkeiten, alsMackensie beginnt zu fühlen, dass ihr Carter mehr bedeutet, als sie dachte.

Noras Roberts ist es gelungen diese Liebesgeschichte zwar ruhig aber tiefsinnig und romantisch zu erzählen. Sie geht ans Herz und unterhält, allerdings geschieht rund um die beiden Hauptakteure nicht viel, außer Hochzeitsplanungen, was manchmal ein wenig eintönig wirkt und zu kleinen Längen führt.

Nach meinen Geschmack ist das Thema "Hochzeitsplanung"" nicht interessant genug um gleich daraus eine Serie zu machen, auch wenn alle zukünftigen weiblichen Romanfiguren neugierig machen, auf deren Geschichten.

Kurz gefasst: Eine anrührender Roman über Freundschaft, Vertrauen und Liebe!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Spannender erster Teil der „Guardians“ Reihe

Sternenregen
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Sasha Riggs fühlte sich immer schon als Außenseiterin. Die empfindsame Künstlerin wird nämlich, von zum Teil erschreckenden Visionen, heimgesucht. Ihre Gabe ist äußerst stark und so sieht sie auch weitere ...

Sasha Riggs fühlte sich immer schon als Außenseiterin. Die empfindsame Künstlerin wird nämlich, von zum Teil erschreckenden Visionen, heimgesucht. Ihre Gabe ist äußerst stark und so sieht sie auch weitere Mitstreiter in ihren Träumen, die ihr mit deren besonderen Gaben zur Seite stehen, um das Böse zu bekämpfen. Nachdem sie ihre Mitstreiter zu Papier gebracht hat, denn Sasha ist eine hervorragende Malerin, beschließt sie zur Insel Korfu zu fliegen, weil sie glaubt, dass dort die Lösung all ihrer Probleme liegen könnte. Und auch die fünf anderen Personen, befinden sich, schenkt sie ihren Visionen Glauben, dort.

Und tatsächlich kaum ist Sasha am Ziel angelangt, lernt sie die Archäologin Riley kennen, die auf der Suche ist nach drei sagenumwobenen Sternen/Steinen, die einst einer Königin von drei Göttinnen geschenkt wurden. Doch es gab auch eine vierte Göttin, Nerezza, die im Gegensatz zu den anderen Dreien, der dunklen Seite zugetan war. Diese wollte das besondere Geschenk unbedingt an sich bringen, denn dann wäre sie in der Lage gewesen, sämtliche Welten und Not und Unglück zu stürzen und die Unglücklichen zu beherrschen.

Dies wussten die drei Göttinnen zu verhindern, doch nun, viele Jahrhunderte später, steht der Endkampf Gut gegen Böse bevor und es ist an Sasha und ihren Mitstreitern, die drei Sterne zu finden und sie vor der dunklen Göttin in Sicherheit zu bringen.

Auf der Insel freunden sich nicht nur Riley und Sasha schnell an; auch der sympathische, attraktive Ire Bran stößt zu ihnen, der sich den Frauen als Zauberer vorstellt. Zwischen ihm und Riley knistert es von Beginn an, was Sasha nicht wirklich überrascht. Ist Bran doch der Mann aus ihren Träumen. Im Gegensatz zu anderen Männern, nimmt er ihre seherischen Fähigkeiten ernst und auch Riley glaubt, wie auch die übrigen Mitstreiter, die bald darauf zu den Dreien stoßen, fest daran. Neben der quirligen, immer fröhlichen Annika, die ein natürliches Talent für das Kämpfen und Schwimmen besitzt, sich über ihre besondere Gabe jedoch ausschweigt, stoßen noch Sawyer und Doyle zu ihnen, die sich ob ihrer besonderen Gabe ebenfalls lange bedeckt halten. Jedoch ist es allen sofort klar, dass Doyle ein erbitterter Krieger ist.

Nachdem die sechs Leute, ein vorübergehendes Zuhause in einer wunderschönen, malerisch gelegenen Villa gefunden haben, werden sie von Sasha dringend darum gebeten, sich zunächst einander zu öffnen und eine Einheit zu bilden, um das Böse bekämpfen zu können, doch nicht alle wollen ihre Geheimnisse offenbaren und so geraten sie plötzlich in Lebensgefahr…

Bislang kannte ich nur Nora Roberts zeitgenössische Romances und ihre Romantic Suspense Romane, da ich nicht unbedingt ein großes Faible für Para-Romances besitze. Doch „Sternenregen“, der erste Teil der neuen „Guardians“ Reihe, machte mich neugierig, denn ich erwartete eine Art „Avengers“ Roman mit eine guten Portion Liebe und Romantik gewürzt. Diesbezüglich hat mich die Autorin auch nicht enttäuscht.

In der Tat besitzen alle sechs Personen, die von den Göttinnen ins Rennen geschickt werden, um die Menschheit und die Welten zu retten, besondere Fähigkeiten. Fähigkeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Darauf kann ich leider aber auch an dieser Stelle nicht weiter eingehen, weil ich sonst zuviel spoilern würde. Die Autorin verrät die Fähigkeiten ihrer Protagonisten nämlich auch nicht sofort, sondern im Laufe des Geschehens. In Bezug auf Annika war ich mir da eigentlich früh sicher, aber Sawyers Geheimnis fand ich dann doch sehr überraschend.

Trotz seiner 460 Seiten, lässt sich „Sternenregen“ gut lesen, denn Nora Roberts Schreibstil ist wie immer lebendig, routiniert und zudem ist die Story angefüllt von vielen Dialogen der Akteure, die einen lockeren Umgangston miteinander pflegen, so dass es niemals langweilig wird beim Lesen. Und auch die Hintergrundstory ist unterhaltsam gestrickt.

Warum dann also nur 4 von 5 Punkten?

Mir fehlte bei all der Lebendigkeit der Akteure, ein wenig mehr Tiefgang. Tiefgang der zu Gunsten der actionreichen Story, leider oft vernachlässigt wurde. Die Liebesgeschichte zwischen Sasha und Bran entwickelt sich so rapide schnell, beide bauen so rasch Vertrauen zueinander auf und entbrennen in unsterblicher Liebe zueinander, dass es mir bei dem Tempo beinahe schwindelig wurde. Außerdem fand ich die Liebesszenen zu routiniert für meinen Geschmack geschrieben. Natürlich muss man bedenken, dass hier gleich einige Akteure eingeführt wurden und die Autorin auch nicht so viel Raum hatte, um ihrem eigentlichen Heldenpaar mehr Zeit und Muße zu widmen, doch mir blieben Sasha und Bran ein wenig zu blass gestrickt und ihre Love Story konnte mich leider deswegen auch nicht so sehr berühren, wie ich es mir gewünscht hätte. Vielleicht wäre etwas weniger „Small Talk“ (auch wenn dieser unterhaltsam war) zwischen allen Figuren angebracht gewesen. Dennoch fand ich „Sternenregen“ durchaus unterhaltsam und spannend geschrieben.

Kurz gefasst: Können die Welten vor dem Bösen gerettet werden? Spannender erster Teil der „Guardians“ Reihe von Nora Roberts. Jedoch fehlte mir hier in Bezug auf den Romanceanteil das gewisse Etwas…

Veröffentlicht am 17.04.2018

Unter die Haut gehender Romantic Suspense; allerdings auch mit gewissen Längen!

Die Stunde der Schuld
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Mit zwölf Jahren, erlebt die kleine Naomi die Hölle auf Erden. Sie entdeckt im Versteck ihres Vaters eine fürchterlich zugerichtete, nackte junge Frau. Naomi ist geschockt, hilft der jungen Frau jedoch ...

Mit zwölf Jahren, erlebt die kleine Naomi die Hölle auf Erden. Sie entdeckt im Versteck ihres Vaters eine fürchterlich zugerichtete, nackte junge Frau. Naomi ist geschockt, hilft der jungen Frau jedoch und bringt sie zum nächsten Polizeirevier. Dann geht alles schnell. Naomis Vater wird verhaftet und nur wenig später stellt sich heraus, dass er ein jahrelanges Doppelleben geführt hatte. In der Dorfgemeinde als strenger Kirchenmensch bekannt, ermordete und quälte er im geheimen viele junge Frauen.

Besonders hart trifft es neben Naomi, auch ihre Mutter, die von all dem nichts ahnte und Naomis jüngeren Bruder. Doch die Familie hat Glück im Unglück. Naomis Onkel mütterlicherseits und dessen Lebengefährte, nimmt alle drei bei sich auf. Eine Zeit lang geht alles gut, bis Naomis schwache Mutter, die ihrem Mann trotz allem noch hörig ist, Details an die Presse weitergibt. Plötzlich stehen sie im Fokus und Blitzlichtgewitter der Presse. Außerdem soll ein Film gedreht werden über Naomis Vater, den Serienkiller und so bleibt ihnen nichts anderes übrig, als wieder einmal umzuziehen.

Obwohl ihre Onkel sich die größte Mühe geben, wird Naomis Mutter labil und nimmt sich das Leben. Nun sind Naomi und ihr Bruder allein mit ihren Onkeln, die sie, in allem was sie tun möchten, liebevoll unterstützen. Während sich Naomi für die Fotografie zu interessieren beginnt, zieht es ihren Bruder zum F.B.I. Er will in Zukunft Menschen wie seinen Vater zur Strecke bringen.

Jahre später:

Naomi entdeckt bei ihrer Arbeit an einer Fotostrecke, ein altes Haus am Meer und ist sogleich bezaubert. Bislang hat sie es nicht gewagt sesshaft zu werden. Zu groß war stets ihre Angst vor Entdeckung. So ist sie zum Einsiedler geworden. Doch nun will sie es wagen. Sie kauft das Haus in Sunrise Cove und richtet es mit Hilfe eines tüchtigen Nachbarehepaars wieder her. Als sie eines Tages eine Panne hat, läuft ihr der Automechaniker Xander Keaton glücklicherweise über den Weg und bietet ihr seine Hilfe an. Es stellt sich heraus, dass Xander der beste Freund ihres Nachbarn und zugleich Mitglied in einer Band ist. Obwohl Naomi Beziehungen vermeiden möchte, geht ihr Xander nicht aus dem Kopf. Und nur wenige Tage später, erweist er sich erneut als Retter in der Not, als Naomi einen kleinen, vernachlässigten und verwilderten Hund auf der Straße findet, der vor Erschöpfung zusammengebrochen ist. Naomi nimmt den Hund bei sich auf und hat nun plötzlich all das, was sie eigentlich nie wollte. Ein Haustier, nette Nachbarn und einen attraktiven Freund, der gerne mehr von ihr will, als eine rein platonische Freundschaft!

Ich gebe es zu, ich liebe besonders die Romantic Suspense Romane von Nora Roberts und so hatte ich mich schon im Vorfeld sehr auf ihr neues Buch „Die Stunde der Schuld“, gefreut, denn in der Tat bekommt es der Leser hier mit einer Mischung aus Romance und Crime zu tun. Auf insgesamt 608 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte von Naomi. Naomi, die Tochter eines Serienkillers, ist genau, wie auch Mutter und Bruder ein Opfer. Ich fand es sehr spannend und ergreifend geschildert, wie Naomis Familie versucht, ins normale Leben zurückzufinden und weitere Schicksalsschläge zu verkraften. Besonders die ersten 150 Seiten, die sich mit Naomis Kind- und Jugendzeit beschäftigen, fand ich sehr packend geschrieben. Danach ließ der Lesefluss ein wenig nach, da Nora Roberts sich sehr viel Zeit damit ließ, die neuen Nachbarn in Sunrise Cove vorzustellen. Viele Dialoge, die die Romanheldin mit den Bewohnern führte, waren aber leider nicht wirklich wichtig für den Verlauf der Handlung. So bekam man reichlich Small Talk geboten, der sich in Bereichen wie Hausrenovierungen, Möbel oder Gartenarbeit bewegte. Zwar las sich besagter Small Talk durchaus flüssig, doch erzeugte die Autorin dadurch reichlich vermeidbare Längen.

Ab dem Zeitpunkt, als die erste Frau in Sunrise Cove ermordet wird, wurde es aber wieder spannender und mit dem Auftauchen von „Follow“ dem Streuner, sorgte Nora Roberts dann dazu für anrührende Momente zwischen der Romanheldin und ihrem Hund, die ich gut geschrieben fand.

Aber auch die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Naomi und Xander, hatte das richtige Timing und verschaffte der Story die richtige Dosis Romantik. Xander ist ein Romanheld, der stark und rechtschaffen ist. Wichtiger als dass, er ist clever und sensibel und begreift daher sehr schnell, wie er mit Naomis Ängsten umzugehen hat. Man kann gut nachvollziehen als Leser, wieso sich die beiden zueinander hingezogen fühlen und auch wenn die Nebenfiguren in Nora Roberts Romanen zumeist alle durchweg sympathisch gestrickt sind und wenig Ecken und Kanten aufweisen, kann ich mit dieser gewissen Vorhersehbarkeit gut leben. Einen kleinen Punktabzug gibt es von mir lediglich, wegen diversen, angesprochenen Längen und dem Showdown, das für meinen Geschmack etwas knapp geschildert ausfiel. Auch die Motive des Täters erschienen mir dazu etwas arg an den Haaren herbeigezogen.

Kurz gefasst: Unter die Haut gehender Romantic Suspense; allerdings auch mit gewissen Längen!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Die Suche nach dem Ei - romantischer Spannungsroman aus der Feder von Nora Roberts, der unterhält!

Ein dunkles Geschenk
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Lila Emerson ist hauptberuflich Romantasy-Autorin und hat bereits einen überaus erfolgreichen Roman über Werwölfe herausbringen können. Zeit zum Schreiben findet sie in immer anderen Häusern und Wohnungen, ...

Lila Emerson ist hauptberuflich Romantasy-Autorin und hat bereits einen überaus erfolgreichen Roman über Werwölfe herausbringen können. Zeit zum Schreiben findet sie in immer anderen Häusern und Wohnungen, denn sie ist leidenschaftliche Homesitterin und kümmert sich in der Abwesenheit der Besitzer um Tiere, Blumen und alle anderen, leichten, anfallenden Arbeiten rund um das Haus.
Lilas Neugierde auf Menschen ist es jedoch, die ihr eines Abends einen regelrechten Schock beschert. Ganz in Cornell Woolrichs „Das Fenster zum Hof“ Manier, beobachtet Lila, bevor sie sich zum Schlafen zurückzieht, sehr gerne andere Leute in gegenüberliegenden Gebäuden und stellt sich kleine amüsante Geschichten über sie vor.

Diesmal jedoch beobachtet sie jedoch einen Mord. Eine Frau wird aus dem Fenster gestoßen und verblutet auf der Straße. Der eintreffenden Polizei gegenüber, die Lila panisch gerufen hat, kann sie jedoch zum Täter nur vage Angaben machen. Zwar ist ihre Beschreibung des festen Freunds der Toten überaus treffsicher, doch dieser ist ebenso mausetot, wie auch seine Freundin und befindet sich noch, anscheinend durch sich selbst gerichtet, in der Wohnung.
Doch auch wenn es für die Polizei zunächst nach einem Suizidversuch aussieht, glaubt der Bruder des angeblichen Mörders, der Maler Ashton Archer, nicht an einem Selbstmord geschweige denn, dass sein toter Bruder Oliver fähig dazu gewesen wäre, zuvor einen anderen Menschen zu töten.

Oliver galt als Tunichtgut und Schlitzohr, der gerne sich gerne auch mal in schmutzige Geschäfte verwickeln ließ, jedoch nicht mehr als das.
Ausgerechnet auf dem Polizeirevier treffen Ashton und Lila das erste Mal zusammen und beschließen nach einer ersten Unterhaltung heimlich zusammen zu ermitteln. Auch auf zwischenmenschlicher Ebene sind sie sich sehr sympathisch, was auch für Lilas Freundin Julie und Ashtons Freund Luke dem Bäcker, gilt, denn letztere waren bereits vor vielen Jahren miteinander verheiratet. Doch dann wird kurz darauf bei Julie eingebrochen und da Lila ebenfalls in Julies Wohnung gemeldet war, scheint es, als ob der Killer nun Jagd auf den einzigen Zeugen seiner Taten macht. Kann Ashton Lila beschützen und gelingt es ihnen herauszufinden, warum sein Bruder und dessen Freundin sterben mussten?

Ich bin schon seit vielen Jahren ein Fan von Nora Roberts Romanen. Während mich die reinen Liebesromane mittlerweile nicht mehr so reizen können, finde ich ihre Romantic Suspense Romane nach wie vor sehr unterhaltsam und spannend. Auch ihr jüngster Roman „Ein dunkles Geschenk“ kann diese Attribute für sich verbuchen, zudem fand ich das Heldenpaar sympathisch beschrieben, es stimmt zwischen ihnen beiden die Chemie und Lilas schnatteriges Mundwerk ist einfach köstlich! Besonders die vielen, zum Teil auch humorigen Wortwechsel zwischen dem Heldenpaar haben es mir daher angetan. Zudem legt die Autorin hier sehr viel Wert darauf, dass sie dem Heldenpaar genügend Kennenlerngespräche auf den Leib schreibt, so dass man auch als Leser gut nachvollziehen kann, wieso sich beide so zueinander hingezogen fühlen.

Während Lila einen bürgerlichen Hintergrund aufweist, stammt Ashton aus reicher Familie, was man ihm und seiner Familie, abgesehen von der einen unrühmlichen Ausnahme (sein Vater) nicht anmerkt, da er keinerlei Standesdünkel aufweist.
Lila ist eine junge Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und bemüht ist, alles allein zu machen. Lilas selbstbewusste, zupackende Art ist es dann auch, die Ashton zunächst irritiert und dann bezaubert. Die Liebesgeschichte in diesem Roman ist also ein eindeutiger Pluspunkt und hat mir sehr gut gefallen. Auch die Tatsache, dass die Autorin hier noch ein zweites Paar aufeinander loslässt, fand ich gut, denn auch Luke und Julie sind liebeswerte Romanfiguren.

Was den Suspense-Plot angeht, kann ich zwar sagen, dass er durchaus seine Spannungsmomente hat, jedoch zieht sich die Kriminalhandlung leider etwas in die Länge, obwohl ich die Handlung an sich interessant konstruiert empfand. Die Suche nach einem exzentrischen Sammler von Fabergé Eiern, der unterstützt von einer Killerin, sogar über Leichen geht, um das zu bekommen, was er haben möchte, wird untermalt von informativen Romanpassagen, in denen man mehr über die Eier und damalige Zeiten nach dem Sturz der Zarenfamilie erfährt.
Und dennoch, die Geschichte hätte meiner Meinung nach mindestens um 200 Seiten gekürzt werden müssen, da sich besonders im Mittelteil einige Längen einschleichen.

Kurz gefasst: Die Suche nach dem Ei - romantischer Spannungsroman aus der Feder von Nora Roberts, der unterhält!