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Arachnophobia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2018

Achterbahnfahrt

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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Hui, was für ein Ritt! Es kommt nicht so häufig vor, dass ich innerhalb eines Buches fast von Kapitel zu Kapitel meine Meinung über das Buch ändere, aber hier war dem tatsächlich so: Ich schwankte nahezu ...

Hui, was für ein Ritt! Es kommt nicht so häufig vor, dass ich innerhalb eines Buches fast von Kapitel zu Kapitel meine Meinung über das Buch ändere, aber hier war dem tatsächlich so: Ich schwankte nahezu ständig zwischen „meh“ und „sehr geil!“

Aber von vorn: „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ lässt einen sofort wieder direkt ins Geschehen fallen und man ist annähernd nahtlos wieder in der Geschichte drin. Der Stil ist natürlich wie der Vorgänger: Für meinen Geschmack sehr passend zum Genre, flüssig und gut lesbar. Einige Wortkreationen wie etwas das bereits im ersten Teil vorgekommene „Platschen“ finde ich allerdings schon recht albern, diese Wörter wirken auf mich tatsächlich störend, da sie mir einfach ins Auge fallen. Da ich nur die deutsche Ausgabe kenne, kann ich allerdings nicht sagen, ob diese Formulierungen auf dem Mist von Autor oder Übersetzer gewachsen sind. Natürlich sind das nur kleine Mankos, die für mich keinen Sternabzug rechtfertigen – aber seltsam finde ich sie nach wie vor.

Die Charaktere sind wieder meist mein Geschmack. Gerade bei Citra/Anastasia ist doch eine stete Entwicklung gut erkennbar und auch nachvollziehbar. (Bei dem ebenfalls wieder auftauchenden Tyger allerdings nicht – der ist immer noch so blöd-naiv wie in Teil 1. Nicht die hellste Kerze auf der Torte.) Schade fand ich insgesamt allerdings, dass ausgerechnet Citra und Rowan, die ja im ersten Buch doch Hauptcharaktere waren, im Großen und Ganzen etwas zu kurz kamen. Vermutlich ist dies der Tatsache geschuldet, dass der Autor auch einen ganzen Schwung neuer Charaktere eingeführt hat, die ich zum Teil großartig, zum Teil aber auch fürchterlich finde (einmal nachlesen bitte!) – aber es wäre ja auch langweilig, wenn man jede Person einer Geschichte mag. Insgesamt wurde mir leider zu viel Augenmerk auf den Thunderhead gelegt – gut, der englische Titel lässt das leicht durchklingen (ganz leicht!), aber das deutsche Cover zielt halt in eine ganz andere Richtung. Da fand ich die Scythe-Tagebücher doch etwas spannender als die KI-Monologe, die hier zwischen jedem Kapitel standen und die erst gegen Ende interessant wurden.

Tjah, bisher ja trotzdem alles schön und gut. Was ließ mich trotzdem ständig schwanken? Ich kann nicht genau den Finger darauf legen, aber im Großen und Ganzen waren es doch irgendwie zu viele verschiedene Handlungsstränge, die leider nicht alle auf einem beständig hohen Niveau waren. Okay, ich brauche keine Dauerspannung… aber einige Ideen des Autors waren mir zeitweise zu lächerlich und konstruiert, dass ich das Buch bisweilen einfach nicht mehr ernstnehmen konnte. Und das hat mir dann doch immer mal das Lesen soweit vermiest, dass ich einige Tage gar keine Lust zum Weiterlesen hatte. (Ganz schlimm fand ich da gewisse Clubs…) Dann hab ich mich doch zum Weiterlesen gezwungen und konnte gar nicht verstehen, wieso ich das Buch kurz vorher noch doof fand, weil es plötzlich wieder absolut spannend wurde. Vor allem einige Wendungen zwischendurch sowie das große Finale konnten mich absolut begeistern – und ein kleines Teufelchen in mir würde für den fiesen, aber doch irgendwie grandiosen Cliffhanger auch gerne noch mindestens zwei Sterne abziehen!

Insgesamt konnte mich der zweite Band von „Scythe“ nicht so durchgehend fesseln wie noch der Vorgänger, aber war doch mit so einigen Highlights gespickt. So kann ich trotz aller Mängel solide vier Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Ganz schön gehetzt

Auf ewig mein
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Da ist er endlich: Der zweite Band um Annas und Sebastianos Schule für Zeitreisende. Was diesmal mein Interesse soweit weckte, dass ich das Erscheinen gar nicht mehr erwarten konnte, waren die Versprechungen ...

Da ist er endlich: Der zweite Band um Annas und Sebastianos Schule für Zeitreisende. Was diesmal mein Interesse soweit weckte, dass ich das Erscheinen gar nicht mehr erwarten konnte, waren die Versprechungen des Klappentextes. Auch wenn ich das Original (noch) nicht gelesen habe, das Nachspielen von Jules Vernes „Reise um die Welt in 80 Tagen“ klang einfach wunderbar spannend!

Nachdem der erste Teil der Time-School-Trilogie, „Auf ewig dein“, für meinen Geschmack etwas zu lange dauerte, um Fahrt aufzunehmen, startete nun der Nachfolger mit einem recht ordentlichen Tempo. Der Anfang weist schon Parallelen zum ersten Band auf mit einem kleinen, einleitenden Ausflug in die Vergangenheit, aber keine Sorge: Hier wird glücklicherweise nicht billig kopiert und nur nach altbekannten Erfolgsrezepten gekocht! Der weitere Verlauf unterscheidet sich schon stark vom Vorgänger, auch wenn einem als Leser der originalen Zeitenzauber-Reihe einige Szenen und Momente ein wenig bekannt vorkommen – aber da kann ich nicht spoilerfrei ins Detail gehen. Nur so viel: Es passt alles zusammen und stört an keinem Punkt. Man denkt nur manchmal „Aha, so ähnlich haben sie sich doch schon mal aus der Misere befreit!“

Die Figuren benötigten nun keine Einleitung mehr und ich war insgesamt auch sehr froh, dass Ole und Fatima wieder komplett mit von der Partie waren, da ich dieses explosive Pärchen doch mittlerweile sehr liebgewonnen habe. Die vorerst Daheimgebliebenen kamen nämlich leider bis auf einen etwas künstlich und fast schon störend eingeschobenen Bericht fast schon zu kurz… Aber gerade Ole und Fatima bilden ein angenehm spritziges Gegenstück zur fast schon langweilig harmonischen Friede-Freude-Eierkuchen-Beziehung von Anna und Sebastiano. Selbst kleinere Reibereien vergehen bei beiden recht schnell, sobald der Grund dafür geklärt ist.

Stilistisch bin ich bis auf den oben erwähnten, etwas aus der Reihe fallenden Bericht und einer weiteren, ähnlich aufgebauten Szene doch wieder sehr glücklich mit dem Buch geworden. Es liest sich durchweg flott, ohne dass es zu große Längen durch langweilige, zu detaillierte Beschreibungen gibt, es ist aber auch keinesfalls primitiv. Nichts ist schlimmer, als wenn man das Gefühl bekommt, dass der Autor vermutlich dachte: „Ich schreibe für Jugendliche, das mache ich lieber etwas einfacher, falls die zu doof sind, das sonst zu verstehen.“ Hier stimmte jedenfalls die Mischung!

Allerdings habe ich inhaltlich doch ein paar Probleme gehabt. Wie zu Beginn erwähnt, ging ich aufgrund der Inhaltsbeschreibung doch mit sehr hohen Erwartungen an das Buch heran und ich muss leider sagen: Diese wurden schon ein wenig enttäuscht. Ich denke, das Hauptproblem ist, dass versucht wurde, einfach zum Teil zu viel Handlung auf doch recht wenige Seiten zu bringen. „Auf ewig mein“ beinhaltet ja letztendlich irgendwie den Inhalt der gesamten Reise um die Welt und zuzüglich noch die Probleme der Zeitreise, die Widersacher unserer Helden müssen ja auch noch untergebracht werden… Da wird es auf etwas über 300 Seiten doch arg knapp und viele Hindernisse werden doch arg problemlos überwunden, quasi im Vorbeigehen. Darunter leidet etwas die Glaubwürdigkeit. Und das Erstaunliche: Trotz dieser erhöhten Geschwindigkeit ziehen sich die Szenen auf hoher See mangels Abwechslung im Setting doch irgendwie ein wenig in die Länge, da hier inhaltlich nicht stark vorangeschritten wird. Klingt jetzt zwar wie ein Gegensatz, aber ich hatte dieses Gefühl beim Lesen.

Das große Finale hat mich aber weitestgehend wieder trotz der vorherigen Mängel begeistern können. Was vorher an Action und Spannung teilweise fehlte und zu einfach schien, wurde hier in einem wirklich passenden Tempo wunderbar wiedergegeben und versöhnte mich mit dem zum Teil eher zwiegespaltenen Leseerlebnis und macht unbedingt Lust auf den dritten Teil. Also insgesamt für Fans der Zeitreise-Abenteuer definitiv lesenswert, wenngleich ich insgesamt nur ganz knapp die vier Sterne vergeben kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Humor
  • Lesespaß
  • Spannungsbogen
Veröffentlicht am 12.12.2017

Eher mäßige Story gut verpackt

Leere Herzen
1

Nachdem mich „Unterleuten“ begeistern konnte, ich „Nullzeit“ aber eher mittelprächtig fand, war ich dennoch sehr neugierig auf Juli Zehs neuen Roman „Leere Herzen“. Thematisch wieder etwas völlig anderes; ...

Nachdem mich „Unterleuten“ begeistern konnte, ich „Nullzeit“ aber eher mittelprächtig fand, war ich dennoch sehr neugierig auf Juli Zehs neuen Roman „Leere Herzen“. Thematisch wieder etwas völlig anderes; laut Klappentext erwartete mich hier eher eine Art Politthriller-Roman-Mix. An sich nicht ganz mein Genre, aber die Leseprobe machte definitiv Lust auf mehr.

In jener wird man ohne großes Vorgeplänkel in die Szenerie geworfen. Ein Abendessen einer normalen, aber offensichtlich recht erfolgreichen Familie mit ihren Freunden. Der Schauplatz ist Deutschland in einer nicht näher bestimmten, aber mit Sicherheit nicht allzu entfernten Zukunft. Gerade in der anfänglichen Abendveranstaltung fallen so einige interessante bis zynische Spitzen gegenüber der heutigen Politik und Situation. Dieser Teil der Leseprobe reichte aus, um meine Neugierde auf das Buch endgültig zu wecken. Die Szene war auf eine spezielle Weise irgendwie bizarr und schräg und doch wieder völlig selbstverständlich.

Der Schreibstil tat sein Übriges, um den Einstieg in die Geschichte sehr leicht zu machen. Sehr flüssig zu lesen, ohne dabei allzu simpel zu sein und somit genau mein Geschmack und entsprechend meiner Erwartung. Die Protagonisten und auch Nebenfiguren wirkten auf mich durchweg nicht sonderlich sympathisch – vielleicht waren sie absichtlich so angelegt, vielleicht ist das auch nur mein persönlicher Eindruck. Allerdings waren sie dabei keineswegs so nervig bis anstrengend, so dass ich nie das Bedürfnis verspürte, ihretwegen das Buch abbrechen oder zumindest unterbrechen zu wollen.

Dafür, also für das irgendwann schleppende Lesetempo meinerseits, sorgte der allzu schnell abflachende Spannungsbogen. Was zu Beginn sehr interessant begann, als die Geschäfte hinter der „Brücke“ endlich beschrieben wurden, ließ etwa ab der Mitte des Buches die Geschichte Abwechslung vermissen. Hier konnte das ordentliche Tempo vom Beginn leider nicht mehr gehalten werden und eher unspektakuläre Ereignisse zogen sich etwas zu sehr in die Länge – vor allem gemessen an der doch eher geringen Seitenzahl. Hier hätte ich mir einfach insgesamt eine etwas andere Entwicklung gewünscht, etwas mehr Überraschung.

Am Ende konnte die Story leider nach den vielen anfänglichen, interessanten Details nicht ganz halten, was sie versprach. Gute 3 Sterne vergebe ich für den Inhalt, aufgrund des lesenswerten Stils kann ich „Leere Herzen“ aber insgesamt reinen Gewissens 4 Sterne geben.

Veröffentlicht am 06.09.2017

Etwas zu schnell abgehandelt

Der Junge auf dem Berg
1

„Der Junge auf dem Berg“ war mein erstes Buch von John Boyne, aber trotz der nachfolgenden Kritikpunkte wird es nicht mein letztes gewesen sein.

Beginne ich zuerst mit dem Positiven, das letztendlich ...

„Der Junge auf dem Berg“ war mein erstes Buch von John Boyne, aber trotz der nachfolgenden Kritikpunkte wird es nicht mein letztes gewesen sein.

Beginne ich zuerst mit dem Positiven, das letztendlich auch überwiegt. Nachdem ich mich fast ein wenig „erschrocken“ habe, wie groß die Schrift in diesem schmalen Büchlein doch ist, fiel mir der Einstieg sehr leicht und die ersten Kapitel flogen nur so dahin.

John Boyne hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der zwar einfach und schnell zu lesen ist, dabei aber nicht primitiv und simpel wirkt. Dadurch kam ich sehr schnell in die Geschichte hinein und konnte Pierrot und seine Familie und seinen Freund kennenlernen. Ein wenig fehl am Platz wirkte gleich zu Beginn nur eine kleine Skizze, die erklären sollte, wie sich Pierrot und sein bester, taubstummer Freund mit Gebärdensprache unterhalten. Zum einen blieb es die einzige Illustration im gesamten Buch – und zum anderen ließ sich zumindest für mich die im Text beschriebene Geste dennoch nicht erkennen. Hätte man also auch weglassen können.

Gut fand ich auch, wie Pierrot bereits in Frankreich erste Erfahrungen mit Antisemitismus und Gewalt gegenüber Schwächeren macht. Dies deutet schon auf die spätere Handlung hin und zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.

Wie es bereits aus dem Klappentext erkennbar ist, trifft Pierrot später auch direkt auf Hitler und lässt sich von diesem in seiner Denkweise recht schnell beeinflussen. Sehr gut dargestellt fand ich hier den Kontrast zwischen seinen anfänglich noch vorhandenen Gewissensbissen, die später immer mehr von einer Art Kaltherzigkeit abgelöst werden. Der Schluss wiederum rundete die gesamte Geschichte für meinen Geschmack auch sehr gut ab und schlägt einen Bogen zum Beginn zurück.

Mein eigentlich einziger, aber leider doch recht großer Kritikpunkt ist hingegen das Tempo der Geschichte, das einfach nicht ausgewogen wirkte. Im Großen und Ganzen ging mir die gesamte Handlung leider zu schnell. Teilweise kamen von einem Kapitel zum nächsten eher verwirrende, recht große Zeitsprünge vor. Hier hätte ich mir in einigen Fällen mehr Details und Hintergrundinfos gewünscht. Ich brauche zwar nicht jede Information auf dem Silbertablett gereicht, aber es wirkte auf mich einfach bisweilen etwas halbgar und husch-husch erzählt. Im starken Kontrast standen dazu Dialoge, die sich manchmal doch recht in die Länge zogen und kürzer und knackiger hätten ausfallen können.

Insgesamt hat mir „Der Junge auf dem Berg“ dennoch gut gefallen und ist definitiv lesenswert und bestimmt auch für jüngere Leser aufgrund der Sprache empfehlenswert. Ein paar mehr Details und ein ausgewogeneres Tempo und es hätte vielleicht sogar von mir die volle Punktzahl bekommen.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Leider kein Schatz

Der Wortschatz
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„Der Wortschatz“ erzählt im Wesentlichen die Geschichte eines kleinen Wortes, das auf der Suche nach seiner Identität ist. Dieser Weg dorthin ist mit allerlei Abenteuern und bizarren Gestalten gespickt. ...

„Der Wortschatz“ erzählt im Wesentlichen die Geschichte eines kleinen Wortes, das auf der Suche nach seiner Identität ist. Dieser Weg dorthin ist mit allerlei Abenteuern und bizarren Gestalten gespickt. Außerdem ist das Buch aber auch eine Hommage an das Lesen und die Literatur – und so etwas lese ich ja grundsätzlich gerne.

Hier aber fiel mein Leseerlebnis letztendlich eher zwiespältig aus. Die Idee und den Aufbau an sich finde ich auch immer noch wirklich schön und auch der Schreibstil lädt eigentlich zum Genießen ein. Nur inhaltlich waren doch zu viele Stellen dabei, die mich nicht so recht begeistern konnten.

Der Beginn der Geschichte erinnerte mich schon leicht an den Alten vom Wandernden Berge aus „Die unendliche Geschichte“ – eines meiner absoluten Lieblingsbücher und daher kam es in diesem Moment fast zum Gefühl einer Art freudigen Wiedersehens. Dieser Anfang ließ mich auch sehr neugierig und vor allem optimistisch in die Geschichte starten und die ersten Seiten vermochten mir ja auch äußerst gut zu gefallen. Ein Buch aus der Sicht eines kleinen Wortes, als wäre es ein eigenständiges Lebewesen? Das war, zumindest für mich, durchaus etwas Neues.

Leider kamen recht schnell zwei Punkte hinzu, die mir so gar nicht gefallen wollten, weshalb sich die doch wenigen Seiten am Ende stark in die Länge zogen.

Zum einen gab es Passagen, die mir einfach zu abstrakt waren. Natürlich ist auch die Personifizierung eines Wortes nicht unbedingt realitätsnah, aber immer noch vorstellbar. Genau so, wie ich mit gegenstandsloser Malerei nichts anfangen kann, brauche ich auch in der Literatur zumindest etwas entfernt Greifbares, damit die Geschichte für mich einen Sinn ergibt. Ansonsten gleicht das schnell einem verwirrenden Geschwurbel, das mir einfach nicht gefallen will.

Der andere Punkt ist, dass es mit der vermutlichen Hommage an andere Bücher für meinen Geschmack zu sehr übertrieben wurde. Einen eher kleinen Wink wie den bereits erwähnten Geschichtenschreiber sehe ich tatsächlich sehr gerne, vor allem, wenn ich das zitierte Werk selbst sehr mag, aber hier tauchten neben einer an „Alice im Wunderland“ erinnernden Runde Tee auch Figuren auf, die einen ganzen Tick zu stark an „Die unendliche Geschichte“ angelegt waren. Der Gegenpart zur „uralten Morla“ wirkte teilweise fast wie eine 1-zu-1-Kopie in Beschreibung und ihrer Ausdrucksweise. Spätestens hier hat das Buch doch ganz stark an Sympathie eingebüßt. Beim Rest der Geschichte hat doch der Autor bewiesen, dass er durchaus Fantasie besitzt – warum dann so offensichtlich (ich möchte eigentlich nicht „billig“ sagen) kopieren?

Insgesamt ist das sehr schade. Ich hätte das Buch gerne gemocht; die Grundidee finde ich auch nach wie vor toll. Die erwähnten Kritikpunkte allerdings wiegen zu stark und nur aufgrund der dennoch schönen Sprache bekommt „Der Wortschatz“ knapp 3 Sterne von mir.