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Veröffentlicht am 05.06.2018

Tief bewegende Worte über eine schreckliche Tat

Für immer
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"Für immer" von Georg Metger ist das Aufarbeiten und verarbeiten einer schrecklichen Tat, die sich am 15. Dezember 2015 in Rupperswil ereignete.

Am 15. Dezember 2015 ereignet sich in Rupperswil eine ...

"Für immer" von Georg Metger ist das Aufarbeiten und verarbeiten einer schrecklichen Tat, die sich am 15. Dezember 2015 in Rupperswil ereignete.

Am 15. Dezember 2015 ereignet sich in Rupperswil eine entsetzliche Tat, die von einer Sekunde auf die andere das Leben der Angehörigen von Carla, Dion, Davin und Simona für immer veränderte. Auf grausame Art und Weise wird Carla Schauer, die Partnerin von Georg Metger, zusammen mit ihren beiden Söhnen und der Freundin ihres ältesten Sohnes aus dem Leben gerissen und ermordet.
Eine unfassbare Tat, die von Angehörigen, Freunden, Bekannten, Nachbarn und Aussenstehenden nur schwer zu begreifen ist. Ein erschreckender Schicksalsschlag, der nicht nur die Rupperswiler Gemeinde, eine beschauliche Wohngegend in der Schweiz, sondern auch die ganze Schweiz erschüttert und bis über die Schweizer Grenze hinaus bekannt wird.
Ein Moment der von Jetzt auf gleich, das Leben von so vielen Verändert - für Immer.
Carlas Eltern verloren ihre geliebte Tochter und beiden Enkelkinder. Carlas Bruder verlor seine Schwester und seine beiden Neffen.
Georg Metger verlor die wiedergefundene Liebe seines Lebens und seine beiden Ziehsöhne. Schlimmer noch geriet er ins Fadenkreuz der Ermittlungen, galt lange als Hauptverdächtiger und wurde über Tage und Monate hinweg für dieses grausame Verbrechen beschuldigt.
Wie schafft man es, ein so entsetzliches Unglück zu verarbeiten, zu begreifen und wieder zurück in den Alltag zu finden?

Mit seinen Aufzeichnungen und als endlich der Täter gefasst und das Motiv der Tat klar geworden war, musste Georg Metger erst einmal mit der grausamen Wahrheit fertigwerden. Er schreibt sich seine Gefühle, seinen Schmerz, aber auch den unbändigen Hass auf einen Menschen von der Seele, dessen Tat für immer ganz und gar unbegreiflich bleiben wird. Seine beiden leiblichen Söhne verdankt er es, das er Halt, Geborgenheit und schlussendlich auch wieder zurück ins Leben gefunden hat. Sie gaben ihm die Kraft durchzuhalten, für sie weiter zu leben und wieder auszustehen.

Deutlich kristallisiert sich beim Lesen die Gefühlswelt der Hinterbliebenen heraus, die über die Liebe des Lebens, Entsetzen, Wut, Hass, Ekel und Abscheu für einen Menschen berichten, der aus heiterem Himmel ihnen alles genommen hatte. Ein Prozess den Georg Metger schriftlich Festgehalten hat, um die schrecklichen Geschehnisse dessen er ausgesetzt gewesen war zu verarbeiten.
Ein dunkler Tag, der durch das Aufschreiben von Georg Metger einen grossen Beitrag leistet, das Carla, Davin, Dion und Simona nicht in Vergessenheit geraten und immer in den Herzen der Hinterbliebenen bleiben.

Ich war und bin immer noch tief erschüttert über die unglaublich verstörende Geschichte, die mein Herz so sehr berührt hat und ich schier keine Worte dafür finde. Ich wünsche Georg Metger, Carlas Eltern,  Freunden und Bekannten weiterhin viel Kraft diesen schweren Schicksalsschlag zu verarbeitet.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Sanfter Sommerroman

Eine Liebe in Apulien
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"Eine Liebe in Apulien" von Sabrina Grementieri ist ein sehr sanfter und gefühlvoller Sommerroman, indem ein unerwartetes Erbe Violas Leben verändert.

Viola denkt gerne an den Glanz der Olivenbäume vor ...

"Eine Liebe in Apulien" von Sabrina Grementieri ist ein sehr sanfter und gefühlvoller Sommerroman, indem ein unerwartetes Erbe Violas Leben verändert.

Viola denkt gerne an den Glanz der Olivenbäume vor dem alten Gutshof, den Duft der Bogainvillea, die Hitze des Südens in Apulien
und an die Sommer, die sie bei ihrer Grossmutter verbracht hatte.
Doch ein trauriger Anlass lässt Viola an den Ort ihrer wunderschönen Erinnerungen nach Süditalien zurückkehren. Adele ihre Grossmutter ist verstorben.
Doch ihre Grossmutter war auch eine besondere Frau, die so einige Überraschungen nach ihrem Ableben für die Familienmitglieder parat hielt. Besonders Viola war sehr überrascht über ihr unerwartetes Erbe. Sie soll das heruntergekommene Anwesen ihrer verstorbenen Grossmutter erben. Doch an das Erbe sind einige Aufgaben geknüpft. Aufgaben, Träume, Sehnsüchte, die Violas Leben verändern.

Die Geschichte beginnt sehr sanft und ruhig, die mich schon nach kürzester Zeit durch die detailierten Landschafts und Umgebungsbeschreibungen mit nach Suditalien ins wunderschöne Apulien entführt hat. Schnell wird Violas das Ausmass ihres erworbenen Erbes bewusst und sie stellt sich allen Aufgaben und Vorlagen der neuen Herausforderung. Erste Gefühle, Träume und Hoffnungen regen sich in Viola das ich gut nachvollziehen und mit ihr mitfühlen konnte.
Obwohl ihr Charakter sehr gut beschrieben wird, hat mir jedoch die Tiefe im Bezug auf ihre Vergangenheit etwas gefehlt. Auch den sehr Wortkargen Aris der gemeinsam mit Ezio der Masseria zu neuem Glanz verholfen hatte, mochte ich sehr gerne. Nico war ein Charakter der mit der Zeit aufgetaut ist, und durch seine Art der Geschichte charme und Mitgefühl verliehen hat. Den Vollblutitaliener Giovanni Ranierei mochte ich hingegen vom ersten Moment des kennenlernens durch seine sehr selbstverliebte und grosskotzige Art überhaupt nicht.

Obwohl mich der angenehme und fliessend zu lesende Schreibstil  von Sabrina Gementieri flüssig durch die Kapitel geführt hat, hat mir im Gesamten etwas italienisches Temperament gefehlt, das der Geschichte mehr Schwung und Pepp verliehen hätte. Denn für meinen Geschmack bauen sich zu wenig Spannungs- und Gefühlvolle Momente auf, die ich aufgrund der Kurzbeschreibung erwartet hätte.
Doch da mir Italien und die bildhaften Beschreibungen der Autorin gut gefallen haben konnte mich die Geschichte im Gesamten auf sehr sanfte und ruhige Art unterhalten.

Wer einen sanften Sommerroman und in die Weite nach Apulien entführt werden möchte, für den ist der Roman unterhaltsam. Wer jedoch grosse Gefühle, Spannung und italienisches Temperament erwartet wird leider enttäuscht werden. Ein sanfter Sommerroman dem jedoch etwas mehr italienisches Temperament gut getan hätte.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Temporeich und Spannend

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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"Tiefer denn die Hölle" ist der zweite Band des Autorenduos indem Polizeiseelsorger Martin Bauer bei seinen Ermittlungen tief in die Vergangenheit blicken muss.

Martin Bauer ist Seelsorger bei der Polizei ...

"Tiefer denn die Hölle" ist der zweite Band des Autorenduos indem Polizeiseelsorger Martin Bauer bei seinen Ermittlungen tief in die Vergangenheit blicken muss.

Martin Bauer ist Seelsorger bei der Polizei der in seiner bisherigen Beruflichen Laufbahn schon so einiges traumatisches und schreckliches gesehen hat. Doch als er seine Hochschwangere Frau wegen eines neuen Einsatzes wiedermal sitzen lässt, lässt auch ihn der Anblick der Leiche nicht kalt.
Im Stillgelegten Bergwerk wird eine Leiche gefunden, die komplett mit Honig übergossen wurde.
Bauers Amtskollege der Gemeindepfarrer Rüdiger Vaals, der die Beamten vor Ort betreuen sollte, hatte beim Anblick der Leiche einen Herzinfarkt erlitten. Steht der Tote etwa mit Vaals Vergangenheit in Verbindung? Martin Bauer stösst auf immer mehr Indizien, die ihn während der Wahrheitssuche zu einem sterbenden Mann und einige Tausend Meter unter die Erde führen.

Der Kriminalroman beginnt mit einem sehr einnehmenden und spannend gestalteten Prolog der unglaublich Lust auf die weitere Handlung macht. Kursiv geschriebene Briefe an eine Mutter und ein rasantes Tempo sorgen dafür, das die Spannung während dem lesen fast konstant gleichgeblieben ist. Obwohl Martin Bauer ein eher eigenartiges Verhältnis zu seiner hochschwangeren Frau pflegt, mochte ich seine Herangehensweise den Fall zu lösen sehr gerne. Martin Bauer ist sympathisch, bringt Dinge auf den Punkt und wird gut beschrieben dargestellt.
Dabei lässt das Autorenduo immer wieder geschickt Informationen einfliessen die nicht nur Martin Bauer, sondern auch die Kriminalhauptkommissarin Verena Dohr immer wieder in die Irre geführt haben. Auch sie wirkt sympathisch und hat gut mit der Geschichte harmoniert.

Total mitreisend und angenehm empfand ich den Schreibstil des Autorenduos die mich fliessend und flüssig durch die Handlung und Kapitel geführt haben. Während 57 Kapitel baut sich die Handlung temporeich und verständlich auf, sodass ich der Auflösung des Falls regelrecht entgegengefiebert habe. Obwohl sich zeitweise durch eine ausführlich geschilderte Darstellung die Geschichte etwas in die Länge gezogen hat, konnte mich die rasante Vorgehensweise begeistern und immer wieder abholen.

Auch wenn man den ersten Fall von Martin Bauer nicht mit erlebt hat, kann man ohne Einschränkung einen Folgeband lesen. Mir hat es grossen Spass bereitet Martin Bauer bei der Auflösung des Honigmörders zu begleiten der mich durch Spannung, Krimi und leichten Thrillerelementen begeistern und mitreisen konnte.

Veröffentlicht am 25.04.2018

Band vier der Hors Club Mädchen und jede Menge tierische Abenteuer

SCHLEICH® Horse Club - Der große Tag
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"Horse Club - Der grosse Tag" von Emma Walden, ist der vierte Band der Horse Cub-Mädels, indem die jährliche Spenden-Show, ein grosser Auftritt und jede Menge Herausforderungen und tierische Abenteuer ...

"Horse Club - Der grosse Tag" von Emma Walden, ist der vierte Band der Horse Cub-Mädels, indem die jährliche Spenden-Show, ein grosser Auftritt und jede Menge Herausforderungen und tierische Abenteuer auf die vier Mädchen und ihre Pferde warten.

Sarah, Lisa, Sophie und Hannah bilden zusammen den geheimen Horse Club. Auch dieses Jahr findet wieder die alljährliche Spenden-Gala zu Gunsten einer Tierauffangstation, auf dem Lakeside Pferdehof statt. Die Mädchen sind mitten in den Proben zu ihrer Choreographie für ihren grossen Auftritt während der Spendenshow, als ein ziemlich verwahrlostes Pferde ihre Aufmerksamkeit benötigt und in die Obhut der Auffangstation kommt. Ein neuer Besitzer für Midnight ist schnell gefunden und mit Hilfe der Mädchen erholt es sich auch gut, doch schon wartet die nächste Herausforderung auf die Mädchen.
Denn für Sofias Stute Blossom war ein grosser Auftritt vorgesehen, doch eine für die Besitzerin wichtige Fotostory durchqueren ihre Pläne. Aufgeben kommt für die taffen Horse  Club-Mädchen nicht in Frage und so setzten sie alles dran das die Show doch noch zu einem grossen Erfolg wird.

Schon auf der ersten Seite wird man mitten in die Geschichte gezogen und in das Geheimnis des Horse Clubs eingeweiht. Da wir die ersten Bände der Horse Club-Mädchen nicht kannten, hatten wir zu Beginn Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden und die Mädchen und ihre Pferden auseinander zu halten und zuzuordnen. Eine Kurzbeschreibung und Übersicht der Charaktere war erst auf den letzten Seiten zu finden und so haben wir fast bis zum Schluss gebraucht um uns mit den Mädchen identifizieren zu können, das ich irgendwie ein bisschen schade fand. Denn die Grundidee und Geschichte ist spannend aufgebaut und hat einen hohen Unterhaltungswert.
Dressurreiten, die Tierauffangstation und deren Spendenshow und das Wohl der Tiere standen den Mädchen an erster Stelle das uns gut gefallen hat. Doch besonders für noch nicht so Lesestarke Mädchen war das Aussprechen von Englischen Namen und Worten wie Midnight, Blossom, Lakeside und Cayenne eine schwere Hürde, die man für mehr Lesespass, hätte übersetzten können.

Der Schreibstil hingegen ist sehr angenehm, spritzig und jugendlich der uns durch kurze Sätze und mit grosser Schrift zügig durch die Kapitel geführt hat. Die Überschriften sind kurz angebunden, die neugierig auf die Geschichte und Handlung gemacht haben.

Trotz kleiner Schwierigkeiten und Hürden beim Lesen hatte die Geschichte einen hohen Unterhaltungswert für uns, war spannend und abenteuerreich. Ein tierischer Lesepass für Leseerfahrene und Pferdebegeisterte Mädchen.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Berührend, ergreifend und Gefühlvoll

Bis zum Himmel und zurück
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"Bis zum Himmel und zurück" von Catharina Junk ist ein gelungene Mischung aus emotionaler Familienroman und Liebesgeschichte mit puren Gefühlen und einem angenehmen Sinn für Humor.

Die Protagonistin Katja, ...

"Bis zum Himmel und zurück" von Catharina Junk ist ein gelungene Mischung aus emotionaler Familienroman und Liebesgeschichte mit puren Gefühlen und einem angenehmen Sinn für Humor.

Die Protagonistin Katja, kann als Drehbuchautorin unzählige Leben leben und in ihre Geschichten eintauchen, ohne dabei selbst grosse Gefühle zu riskieren. Doch als sie eine Familienserie produzieren und schreiben soll, klappt es plötzlich mit dem Schreiben nicht mehr ganz so gut. Ihre Familie ist ein Trümmerhaufen, ihr Freund Radko kommt wann er will und aus heiterem Himmel steht plötzlich ein junges Mädchen vor ihrer Tür, das sich als ihre Halbschwester ausgibt. Als sich dann noch ihre Mutter mit einer erschütternden Neuigkeit melden, ihre Gedanken nur noch um Joost kreisen, kann sich Katja nicht mehr länger vor ihrer eigenen Vergangenheit, längst überfälligen Emotionen und Gefühle verstecken.

Die Geschichte spielt in der Gegenwart mit Häppchenweise dargestellten Rückblicken aus Katjas Leben und Vergangenheit. Schon zu Beginn ist klar spürbar, das Katja kein glücklicher Mensch ist und ihre Familiengeschichte schwer auf ihr lastet. Ihr Verhalten ist für mich im Verlauf sehr anstrengend und teilweise nur schwer nachvollziehbar gewesen, das mich manchmal an den Rand der Verzweiflung gebrach hat. Doch umso besser man Katja kennen gelernt hat, umso besser konnte ich auch verstehen und begreifen, warum sie so unsicher, schwach und mit fehlendem Selbstvertrauen war. Insbesondere an die Beziehung oder Freundschaft zu Radko, konnte ich mich nicht richtig gewöhnen, der mir einfach von seiner Art zu flaxig und sprunghaft war.
Doch dann nimmt die Geschichte eine unglaubliche und ergreifende Wendung an, die gefüllt mit Emotionen und puren Gefühlen war. Ergreifend lässt die Autorin tief in Katjas Kindheit, ihre Gefühle und die Beziehung zu ihren Eltern blicken das mich mit auf eine tiefe und emotionale Reise genommen hat. 

Obwohl ich den Schreibstil als angenehm und bewegend empfand, kam ich doch teilweise nur sehr schleppend voran, das vermutlich an der ausführlich, chaotisch und bildhaft dargestellten Vergangenheit lag. Neben chaotischen Handlungsträngen, tiefen emotionalen Gefühlslagen gab es auch immer wieder Humorvolle Szene die die Geschichte aufgelockert und mich einige male zum schmunzeln gebracht haben.

Im Gesamten eine sehr ergeifend und emotionale Familiengeschichte die mich gut unterhalten konnte und teilweise auch zum nachdenken angeregt hat.