Cover-Bild Die Ermordung des Commendatore Band 2
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 16.04.2018
  • ISBN: 9783832198923
Haruki Murakami

Die Ermordung des Commendatore Band 2

Eine Metapher wandelt sich. Roman
Band 2 der Reihe "Ermordung des Commendatore"
Ursula Gräfe (Übersetzer)

Der Porträtist – und der Abstieg in eine andere Welt.

Mit dem Porträt der 13-jährigen Marie wächst allmählich das Selbstvertrauen des jungen Malers in seinen eigenen Stil. Die wiedergewonnene Sicherheit hilft ihm, das Ende seiner Ehe zu verarbeiten. Während der Sitzungen freunden sich das Mädchen und der Maler an. Er ist beeindruckt und erschrocken zugleich von Maries Klugheit und Scharfsinn. Mit ihr kehrt die Erinnerung an seine kleine Schwester zurück, deren Tod er nie überwunden und nach der er in jeder Frau gesucht hat. Auch in seiner eignen, die, wie er erfährt, schwanger ist. Als Marie verschwindet, ist er fest davon überzeugt, dass dies im Zusammenhang mit dem Gemälde ›Die Ermordung des Commendatore‹ steht und dass nur das Gemälde und sein Maler ihm den Weg weisen können, um Marie zu finden. Ein Weg, der in eine andere Welt führt.

›Eine Metapher wandelt sich‹ ist die Fortsetzung von Band 1 ›Eine Idee erscheint‹ des Romans ›Die Ermordnung des Commendatore‹, Haruki Murakamis großem Künstlerroman.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2018

Murakamis geheimnisvolle Welt

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Die Geschichte um einen Porträtmaler und seinen seltsamen Nachbarn Menshiki geht weiter. In seinem Auftrag arbeitet der Maler am Porträt des Mädchens Marie, das Menshikis Tochter sein könnte. Langsam lernen ...

Die Geschichte um einen Porträtmaler und seinen seltsamen Nachbarn Menshiki geht weiter. In seinem Auftrag arbeitet der Maler am Porträt des Mädchens Marie, das Menshikis Tochter sein könnte. Langsam lernen sich auch Menshiki und Maries Tante näher kennen. Doch alles gerät aus den Fugen, als Marie plötzlich verschwindet und der Maler sie mit Hilfe des Commendatore suchen muss. Dabei landet er in einer Welt, in der völlig andere Gesetze zu gelten scheinen.
Auch im zweiten Band um den Commendatore entführt Murakami die Leser in ein spannendes in faszinierenderes Zwischenreich, indem sich Traum und Realität immer zu überschneiden scheinen. Die wunderbare Sprache des Autors, wieder in der großartigen Übersetzung von Ursula Gräfe, zieht den Leser schnell in seinen Bann und reißt ihn mit in die Geschichte. Dennoch konnte mich der zweite Band nicht so uneingeschränkt begeistern wie der erste Teil, manchmal war die Handlung mit all ihren Geheimnissen für mich einfach nicht mehr richtig nachvollziehbar, auch wenn ich gerade diese Elemente bei Murakami eigentlich sehr schätze. Irgendwo im Verlauf des zweiten Bandes habe ich den Anschluss an die Geschichte verloren und fühlte mich auch als Leser nicht mehr mitgenommen. Dennoch bleibt der Roman allein durch seine sprachliche Kraft und Ausdrucksstärke immer noch ein ganz besonderes Buch.
Auch wenn "Die Ermordung des Commendatore Band 2. Eine Metapher wandelt sich" von Haruki Murakami mich nicht so überzeugen konnte wie der erste Band, ist es ein bemerkenswertes Stück Literatur, egal ob man sich für die Handlung uneingeschränkt erwärmen kann, denn Murakamis Stil und Sprache begeistern von Anfang bis Ende.

Veröffentlicht am 07.09.2020

Der Funke Magie sprang nicht über

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„Im Leben gibt es einige Dinge, die man nicht erklären kann, und auch einige, die man nicht erklären sollte. Denn in den meisten Fällen geht dabei das Wichtigste verloren“, schreibt Murakami in „Die Ermordung ...

„Im Leben gibt es einige Dinge, die man nicht erklären kann, und auch einige, die man nicht erklären sollte. Denn in den meisten Fällen geht dabei das Wichtigste verloren“, schreibt Murakami in „Die Ermordung des Commendatore II“. Auch wenn ich das beim Lesen des Buches im Hinterkopf behalten hatte, so gelang es mir leider nicht, die Magie, die Murakamis Erzählweise noch im ersten Teil der Geschichte ausgelöst hatte, auch diesmal zu empfinden. Denn Murakami sprengt auch hier wieder die Grenzen zwischen Realität und Fantasie, gerät aber schnell in eine Richtung, die ich in weiten Teilen als zu abgedreht/ zu überdosiert empfinde. Zum Beispiel als der namenlose Maler in sein Unterbewusstsein – seine Abgründe – hinabsteigt. Von Murakami in der Form dargestellt, dass sich dem Protagonisten während eines Besuchs im Altenheim eine Luke im Boden öffnet (die eigentlich nicht existiert), durch die er in eine Unterwelt gelangt, und dort unter anderem mysteriösen Gestalten begegnet, einen geheimnisvollen Fluss überqueren und sich durch eigentlich nicht bezwingbare Höhlen kämpfen muss. Nur um dann in der rätselhaften Steinkammer in seinem Garten anzukommen (die schon während der gesamten Geschichte eine entscheidende Rolle spielt) und von seinem Nachbarn aus dieser befreit wird. Im Buch wird das alles noch viel verrückter dargestellt als es hier eh schon erscheint.

Doch nicht nur diese Passage wirft Fragen auf und hinterlässt Verwirrung. Eine weitere Stelle ist neben Maries Verschwinden (Wie tragen ihr tatsächlicher Aufenthaltsort und ihre Erlebnisse dort zum Fortgeschehen der Geschichte bei?) auch das plötzliche Ende der Geschichte. Für Murakami scheint der Weg das Ziel zu sein. Anders lässt sich der mehr als 900 Seiten andauernde Anlauf der Handlung, gefolgt von einem abrupten Ende voller offener Fragen, nicht erklären. So bleibt mir u.a. ein Rätsel, warum der Maler zum Teil wieder zu den von ihm zuvor so verhassten Verhaltensweisen zurückkehrt (z.B. das klassische Porträtmalen). Denn wirklich geläutert scheint er nach der Erfahrung in den Abgründen seines Unterbewusstseins auch nicht zu sein. Letztendlich bleibt er meist passiv, wie er es eh und je war, und nutzt seine Potenziale nicht.

Fasziniert war ich wieder von der Atmosphäre der Geschichte und der detaillierten Beschreibung von Person, Orten, Tätigkeiten etc. Wobei Murakamis Roman dadurch an manchen Stellen etwas langatmig erschien. Und auch diesmal schaffte es der Autor wieder, Spannung zu erzeugen, wo eigentlich keine ist. Wenn er dabei nicht, wie schon gesagt, über das Ziel hinausschoss… Hinzu kommt, dass ich in dieser Fortsetzung die Fixierung der 13-jährigen Marie auf ihre nicht vorhandene Oberweite, die immer und immer wieder zur Sprache gebracht wird, als störend und unpassend empfinde.

Wie ihr seht, konnte Murakami mich mit dem zweiten Teil seines Künstlerromans nicht überzeugen. Vielleicht bräuchte es eine weitere Fortsetzung (soweit ich weiß, ist diese nicht in Planung), um all die offenen Fragen und Verwirrung zu klären.

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