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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Der Funke sprang nicht so richtig über

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
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Michele ist ein junger Mann, der bereits jetzt schon so gefangen ist in seiner Routine und seinen Vorstellungen,, dass er die schönen Dinge im Leben verpasst. Er hat Angst vor Veränderungen und anderen ...

Michele ist ein junger Mann, der bereits jetzt schon so gefangen ist in seiner Routine und seinen Vorstellungen,, dass er die schönen Dinge im Leben verpasst. Er hat Angst vor Veränderungen und anderen Menschen und deren Gefühlen und lebt schon seit Jahren in Einsamkeit. Doch sein eigenes Tagebuch zwingt ihn aus seinem Exil heraus. Dieses Tagebuch hatte einst seine Mutter bei ihrer Abreise mitgenommen. Sie und das Tagebuch sind seitdem nicht mehr aufgetaucht. Dank seiner Sammelleidenschaft für verlorene Dinge lernt er Elena kennen. Sie wirbelt in sein straff strukturiertes Leben und weckt in ihm wieder den Wunsch, die Mutter zu finden. Michele begibt sich nun auf die Suche nach der Mutter und hofft auf Antworten zu seinen Fragen.
Man schließt Michele schnell in das Herz und zittert mit ihm, wenn er zum ersten Mal seine Leine, die ihn an sein Zuhause bindet, kappt oder wenn Wirbelwind Elena ihn bestürmt und überfordert – allein nur durch ihre Anwesenheit und ihren nicht enden wollenden Redefluss. Es gab viele schöne, traurige und nachdenkliche Passagen, aber leider auch einige Stellen, die etwas zäh und teilweise überzogen waren. Der ganz große Funke ist bei mir leider nicht übergesprungen, aber trotzdem ist es eine schöne Geschichte, die Mut macht Neues anzupacken und sich auf das Leben mit allen Konsequenzen einzulassen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Zweiter Teil

Winter der Welt
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Es ist der zweite Teil der großen Familiensaga (Teil 1 "Sturz der Titanen) und auch hier trifft man wieder auf die vier Familien und deren Probleme, Lieben und den Verwicklungen untereinander.
Es ist die ...

Es ist der zweite Teil der großen Familiensaga (Teil 1 "Sturz der Titanen) und auch hier trifft man wieder auf die vier Familien und deren Probleme, Lieben und den Verwicklungen untereinander.
Es ist die Zeit des zweiten Weltkrieges und Ken Follett versucht aus verschiedenen Blickwinkeln den Krieg zu zeigen. Die Schauplätze sind neben New York, Berlin auch London, Moskau und Spanien.
Ken Follett ist bekannt dafür, ein ganzes Heer an Mitarbeitern für die Recherche einzusetzen, so dass man immer eine große Portion Geschichte und Fakten und Zahlen erwarten kann und auch erhält. Durch die vielen geschichtlichen Daten und sehr detaillierten Beschreibungen des Kriegsgeschehens rutschten die Charaktere manchmal in den Hintergrund. Sie wurden eher oberflächlich beschrieben und vorgestellt und man merkte, dass in dem zweiten Teil der Wert eher auf die Geschichte und die Verbindungen der Länder gelegt wurde. Einige "alte" Figuren waren wieder mit dabei, wobei es in diesem Teil eher um die nächste Generation ging. Mir gut gefallen hat, dass Ken Follett versucht hat, zubeschreiben, warum die Nazis eine Chance zur Machtübernahme hatten. Welche politischen und gesellschaftlichen Ereignisse letztendlich zur Machtergreifung geführt hatten.
Der zweite Teil war aufgrund seiner geschichtlichen Thematik für mich interessanter als der erste Teil. Ich werde mir bestimmt eines Tages noch den dritten Band anhören, um das Finale der Familien zu erfahren.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Unterhaltsame Geschichte

Aprikosenküsse
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Claudia Winters Bücher sind für den grauen Alltag und das schöne weiche Sofa geeignet. Hinlegen und los geht’s. In „Aprikosenküsse“ geht es nach Italien. Während wir als Leser gern unseren Gedankenkoffer ...

Claudia Winters Bücher sind für den grauen Alltag und das schöne weiche Sofa geeignet. Hinlegen und los geht’s. In „Aprikosenküsse“ geht es nach Italien. Während wir als Leser gern unseren Gedankenkoffer packen und losfahren, sträubt sich bei Hanna so ziemlich alles dagegen. Doch es nutzt nichts, um ihren Job zu retten, muss sie Buße tun und dazu die Nonna abgeben. Eigentlich ist Hanna eine Journalistin und Restaurantkritikerin. Mit ihren Kritiken schafft sie sich nicht nur Freunde und so muss auch diesmal ihr Chef eingreifen. Also geht’s nach Italien und das Chaos, die Verwirrungen und natürlich auch die fiesen kleinen Schmetterlinge im Bauch stehen schon bereit. Claudia Winter hat herzliche Charaktere geschaffen. Es geht doch nichts über einen wunderbaren Küchendrachen mit Herz und einem Hang zu Groschenromanen und einem Bruder, der etwas Anderes will als die anderen Menschen auf dem Hof. Dazu wird noch ein gutaussehender, aber störrischer Aprikosenbauer, der stets ganz knapp am Ruin wirtschaftet. Und dann taucht da auch noch eine Ex-Liebe auf, als hätte Hanna nicht schon genug zu tun. Es wird turbulent, etwas chaotisch, witzig und unterhaltsam und am Ende, man kann es fast schon ahnen auch kitschig. Vorhersehbar ist diese Geschichte schon, aber der Weg zum Ziel ist recht unterhaltsam und so kann man seine Regen- und Schneetage doch ganz nett mit diesem Buch verbringen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Zuviel gewollt

Señor Gonzalez und der Garten des Lebens
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Señor Gonzalez ist ein liebenswerter und weiser alter Mann, der in Spanien auf seinem Land lebt und mit viel Liebe und Hingabe seinen Acker bepflanzt und Bio-Gemüse verkauft. Seine Weisheiten sind nichts ...


Señor Gonzalez ist ein liebenswerter und weiser alter Mann, der in Spanien auf seinem Land lebt und mit viel Liebe und Hingabe seinen Acker bepflanzt und Bio-Gemüse verkauft. Seine Weisheiten sind nichts neues, aber er wurde von dem Autor so charmant beschrieben, dass man sich die teilweise doch recht flachen Weisheiten gefallen lässt.

Doch leider reichen Claus Mikosch nicht die Lebens- und Gartenweisheiten, nein, er packt noch etwas Politik und Flüchtlingskrise, Streik und Ökoprobleme mit hinein. Es wird dann doch für die 189 Seiten reicht viel und somit auch oberflächlich und man fragt sich schon, was will mir der Autor eigentlich sagen?
Leider taucht auch immer wieder der erhobene Zeigefinger auf. Die Geschichte verliert leider mit jeder Seite mehr seinen Charme und Reiz und der arme Señor Gonzalez steckt mittendrin. Es ist nicht alles schlüssig, was erzählt wird. Es hinkt ein wenig zu sehr und man bekommt nur angerissene Probleme und die üblichen Lösungsvorschläge geliefert.

Claus Mikosch kann gut schreiben, keine Frage, aber er hat für die kleine Geschichte einfach zu viel gewollt.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Entspannte Geschichte

Barfuß im Sommerregen
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Angelika Schwarzhubers Geschichten sind locker und leicht und wollen auf keinen Fall die Welt retten. Sie wollen unterhalten und den Alltag vergessen lassen. Und auch diesmal hat sie es geschafft, dass ...

Angelika Schwarzhubers Geschichten sind locker und leicht und wollen auf keinen Fall die Welt retten. Sie wollen unterhalten und den Alltag vergessen lassen. Und auch diesmal hat sie es geschafft, dass man mit ihrer alleinerziehenden Mutter Romy ein Landabenteuer mit Happy End besteht. Natürlich weiß man schon nach den ersten Kapiteln, dass hier alles gut werden wird, aber bis dahin lernt man viele (hauptsächlich) sympathische Charaktere kennen.

Es gibt Liebesromane, die schaffen es bei mir nicht bis zur Halbzeit, weil so vieles unrealistisch und überzogen ist und die Charaktere zu blass sind. Bei Angelika Schwarzhuber gibt es die beschriebenen Situationen durchaus (Wohnungsnot in München, zu hohe Mieten für alleinerziehende Elternteile, Mietrückstände und Probleme bei der Jobsuche, wenn man allein mit Kind ist). Natürlich lässt sie ihre Hauptfigur nicht scheitern und irgendwie fügt sich alles ganz wunderbar. Es sind die Figuren, die die Geschichte nahbar und unterhaltsam machen. Es gibt ein paar Höhen und Tiefen und ein Finale, welches dann doch etwas kitschig und zu überstürzt endet.

Und trotzdem kann man sich durch den leicht zu lesenden Schreibstil, die lockere Geschichte und die herzlichen Figuren ein unterhaltsames Wochenende mit diesem Buch schaffen.