Profilbild von Amy-Maus87

Amy-Maus87

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Amy-Maus87 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Amy-Maus87 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2018

Ein spannender Auftakt mit starken Charakteren

Iron Flowers – Die Rebellinnen
0

Inhalt:
Serina und Nomi konnten unterschiedlicher nicht sein und trotz allem sind sie ein Herz und eine Seele. Serina, ausgebildet als Grace um den jungen Thronfolger zu dienen und Nomi die rebellische ...

Inhalt:
Serina und Nomi konnten unterschiedlicher nicht sein und trotz allem sind sie ein Herz und eine Seele. Serina, ausgebildet als Grace um den jungen Thronfolger zu dienen und Nomi die rebellische junge Schwester, die ihre Zukunft als Dienerin ihrer Schwester verbringen soll. Doch es kommt anders und beide Schwestern werden am Hofe nach einem Vorfall grausam getrennt. Es erwartet sie ein Schicksal, mit dem sie niemals gerechnet hätten...

Meine Meinung.
Die Autorin Tracy Benghart erschafft eine Welt, in der Frauen schwer unterdrückt werden und es für diese nur das Leben einer feinen Grace oder ein sehr ärmliches Leben an der Seite ihres Mannes geben kann.
Iron Flowers wird aus der Sicht abwechselnd von Nomi und Serina erzählt, die uns als Leser tief in ihr Seelenleben blicken lassen. Der Schreibstil ist sehr rasant und schnell fortlaufend und zeigt am Anfang Serina, als feine junge Dame und die junge rebellische Nomi, die ich beide gleichermaßen gerne mochte.
Sehr gut hat mir in diesem Buch gefallen, dass nicht alles so bleibt, wie es auf den ersten Blick erscheint und viele spannende aber auch dramatische Wendungen im Buch verbaut sind, die mich regelrecht an die Zeilen gefesselt haben.
Überhaupt mussten die Charaktere sehr über sich hinaus wachsen und ihr altes Leben hinter sich lassen und eine Stärke beweisen, wovon sie nie dachten, dass diese überhaupt existieren würde. Serina hat, was das angeht, im Laufe der Handlung für mich den spannenderen Part übernommen und ihr Kampf ums überleben auf einer fremden Insel hat mich stellenweise sehr an „Panem“ erinnert.

Der Hauptfokus der Erzählung liegt auf den beiden Schwestern und weniger auf der hintergründlichen Erzählungen der Welt. Ich hätte mir an dieser Stelle gerne noch weitere Informationen über das Leben, die erschaffene Welt und den Nebencharakteren gewünscht, weil sie einfach noch Fragen in meinem Kopf zurück gelassen haben und kein richtiges Bild in meinem Kopf erstand.

So rasant, wie die Geschichte fortschreitet, so spannend ist natürlich auch das offene Ende, was auf einen interessanten zweiten Teil hindeutet. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt und möchte zu gerne erfahren, wie es weiter gehen wird. Denn es gibt noch viel zu entdecken und vielleicht auch die Welt von dieser Unterdrückung zu befreien.

Mein Fazit:
Ein spannender Reihenauftakt, der mich trotz weniger Hintergrundinformationen der erschaffenen Welt mit seinen starken Charakteren überzeugen konnte. Ich bin gespannt auf den zweiten Band und vergebe gerne 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Ein emotionales Buch, welches lange nachhallt

Für immer ist die längste Zeit
0

Inhalt:
Eve und Brady erleiden einen schrecklichen Verlust. Denn ihre geliebte Frau und Mutter ist plötzlich Tod. Vom Dach einer Bibliothek gestürzt. Nagende Schuldgefühle plagen beide immer mehr und der ...

Inhalt:
Eve und Brady erleiden einen schrecklichen Verlust. Denn ihre geliebte Frau und Mutter ist plötzlich Tod. Vom Dach einer Bibliothek gestürzt. Nagende Schuldgefühle plagen beide immer mehr und der Verlust scheint sie fast zu zerbrechen. Doch Maddy schafft es vom Himmel aus Kontakt zu ihnen aufzunehmen und möchte ihren Liebsten den Weg weisen. Doch kann dies überhaupt gelingen?

Meine Meinung:
Ein Buch über die Thematik der Trauerbewältigung lese ich nicht alle Tage und hätte mich nicht dieses Frühlingshafte Cover so angelacht, hätte ich es wohl auch nicht so rasch entdeckt.
Denn „Für immer ist die längste Zeit“ erzählt nach der Zeit des Todes der Mutter und stellte für mich die zentrale Frage in den Raum, was Maddy zu diesem Selbstmord bewog und ob all die Schuldgefühle, die Vater und Tochter so stark empfinden ihre tatsächliche Daseinsberechtigung hatten. Denn könnte es nicht auch einen ganz anderen Grund für ihr Ausscheiden aus dem Leben geben?

Eve und Brady nehmen als zurückgelassene Familienmitglieder einen sehr großen Anteil der Handlung ein und berichten im Wechsel von ihrem Alltag und ihren Gefühlen. Ich gebe zu, dass ich recht lange gebraucht habe, um zu beiden eine Beziehung aufzubauen.
Zu einem Buch mit solch einer Thematik habe ich mir eher die leiseren und sanfteren Töne vorgestellt, die von beiden mit ihrem Sarkasmus zeitweise überschattet worden. Ich habe generell überhaupt nichts gegen Sarkasmus und mag generell gerne Bücher, die durch ihre lockere Art auffallen aber in diesem Buch kam es mir eher deplatziert vor und ich habe eine ganze Zeit gebraucht, um mich näher in die Geschichte einfühlen zu können.

Das Buch behandelt in der Gänze die Zusammenführung von Brady und Eve und Maddys Eingreifen vom Himmel aus, die sich nichts sehnlicher wünscht, als das ihre beiden liebsten Menschen wieder zueinander und einen Weg finden mit ihrer Trauer umzugehen.
Das Buch selbst lebt so von den unterschiedlichsten Emotionen, die aus traurigen, nachdenklichen aber auch humorvollen Szenen bestanden und mir manches mal ein lachendes und auch weinendes Auge beschert haben.
Besonders schön war hierbei zu sehen, welchen Reifeprozess beide innerhalb der Zeilen durchlebt haben und besonders die junge Eve ist mir im Laufe des Buches ans Herz gewachsen. Denn Eve, der rebellische Teenager reift zu einer erwachsenen selbstbewussten jungen Frau heran, die ich als Leser gerne ein ganzes Stück auf ihrem Weg begleitet habe. Ein Weg heraus aus dem Tal der Tränen.

Mein Fazit:
„Für immer ist die längste Zeit“ ist ein emotionales Buch über den Verlust eines geliebten Menschen und der Bewältigung dieser schweren Zeit. Ein Buch, zu einem ergreifenden Thema, welches lange nachhallt. Ich vergebe gerne 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Eine bildgewaltige und fesselnde Dystopie

Wie Wölfe im Winter
0

Inhalt:
7 Jahre ist es her, als die Welt von einem grippeähnlichen Virus überfallen worden ist und viele Menschen in den Tod riss. Lynn und ein Teil ihrer Familie konnten jedoch diesem Inferno entgehen ...

Inhalt:
7 Jahre ist es her, als die Welt von einem grippeähnlichen Virus überfallen worden ist und viele Menschen in den Tod riss. Lynn und ein Teil ihrer Familie konnten jedoch diesem Inferno entgehen und flohen in die eisige Kälte Alaskas. Beschützt nun vor der Grippe, kämpfen sie dort täglich um ihr nacktes Überleben.

Meine Meinung:
Der Schreibstil der Erzählung ist sehr flüssig und gut zu lesen und als Leser verfolgen wir die junge Lynn aus der Ich-Perspektive, wie sie ihr Leben in der Wildnis Alaskas meistert. Die Vergangenheit, in der es ihren Dad noch an ihrer Seite gab, wechselten sich mit der Gegenwart ab und geben dem Leser ein umfangreiches Bild beider Zeitebenen, in dem es um das nackte Überleben in der Wildnis geht und die immerwährende Angst von Fremden entdeckt zu werden.
Bildgewaltig beschreibt der Autor das eisige Gefängnis in denen sie leben und Lynn, wie sie von einer jungen doch schüchternen Frau zu einer Kämpferin und guten Jägerin heranwächst, die sich dem Schicksal fügen musste. Es war durchaus interessant Lynns Verwandlung mitzuerleben, aber leider muss ich an dieser auch Stelle sagen, hat es bis fast zur Hälfte des Buches gedauert, bis wirklich etwas Interessantes passiert ist und sich der Spannungsbogen erhöht hat.

Ab dieser Mitte hat mich die Geschichte dann so gefesselt, dass ich das Buch nicht mehr beiseitegelegt habe, was auch dem unbekannten Mann namens Jax geschuldet ist, der plötzlich eine zentrale Rolle einnimmt. Es werden durch ihn Geheimnisse aufgedeckt, von denen ich überhaupt nichts geahnt habe. Immer wieder begleitete mich die Frage im Laufe der Handlung, wer hier tatsächlich zu den Guten oder den Bösen zählt, wem kann ich trauen und wem nicht. Ein geschickt erzähltes Verwirrspiel begann und erzeugte eine hohe Spannung, die bis zum Ende präsent war.

Das Ende selbst hat einen Cliffhänger und es ist entweder der Fantasie des Lesers überlassen, was sich weiter zugetragen haben könnte oder es wird noch einen zweiten Teil geben. Genug Stoff bietet dieses Ende auf jeden Fall für einen zweiten Band und ich wäre zu neugierig zu erfahren, was aus den Protagonisten geworden ist und ob es eine Rettung für die verbliebene Menschheit geben könnte.

Mein Fazit:
„Wie Wölfe im Winter“ ist eine Dystopie, die zwar am Anfang seine Längen aufwies, aber zur Mitte hin sehr an Fahrt aufnahm und mich gefesselt hat. Wer bildgewaltige spannende Geschichten mag mit gut ausgearbeiteten Charakteren, wird auch von dieser Geschichte begeistert sein. Ich vergebe gerne 4 Sterne und spreche eine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 23.12.2017

Das Leben kann so kurz sein...

Zehn Wünsche bis zum Horizont
0

Inhalt:
Maggie ist 33 und steckt in einer tiefen Lebenskrise. Ihr Mann hat sie verlassen, sie fühlt sich alleine und findet den einzigen Trost nur noch im Alkohol. Eine Spirale, aus der sie keinen Ausweg ...

Inhalt:
Maggie ist 33 und steckt in einer tiefen Lebenskrise. Ihr Mann hat sie verlassen, sie fühlt sich alleine und findet den einzigen Trost nur noch im Alkohol. Eine Spirale, aus der sie keinen Ausweg mehr zu finden scheint. Bis sie einen Brief erhält von einem jungen Mann namens Simon, der der Bruder des Mädchens ist, wovon Maggie vor 17 Jahren ihr Spenderherz erhielt. Ihr Leben nimmt von nun an eine Wendung an, mit der sie nicht gerechnet hätte, denn Lucy, das junge Mädchen, deren sie das Herz verdankt, hatte so viele Träume in ihrem Leben. Träume, die Maggie ihr erfüllen möchte.

Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und locker, sodass ich direkt einen guten Draht zu Maggie aufbauen konnte. Ich war allerdings, noch bevor ich das Buch überhaupt anfing, fest der Meinung, dass sich Maggie erst im Teenageralter befinden würde, was sich aber innerhalb der ersten Zeilen verflüchtigte, weil ihr Alter von 33 Jahren bekannt wurde. Ein Grund mehr, mich Maggie näher zu fühlen, weil wir beide in der gleichen Altersklasse angesiedelt sind.
Maggie war mir durchaus sehr sympathisch und ich habe sie sehr gerne auf ihrer Reise begleitet. Auf der emotionalen Achterbahnfahrt, wie sie den Bruder Simon kennenlernte und eine zweite Familie fand und natürlich fand ich es schön, dass auch Lucy eine Rolle in dem Buch in Form von Tagebucheinträgen spielte, sodass ich auch das kleine Mädchen besser kennenlernen konnte und auch sehr viel besser verstand, welche Wünsche Lucy in ihrem jungen Leben noch verfolgen wollte. Ein Leben, welches viel zu früh beendet wurde. Zusammen mit Maggie reiste ich also als Leser an die unterschiedlichen Orten und manches Mal hatte ich das Gefühl durch die bildhafte Sprache selbst an diesem Ort gerade zu verweilen.

Es ist nicht das erste Buch, was ich über Organspende lese aber es ist anders und hat einen offeneren Bezug dazu, was mir sehr gut gefiel. Weniger gut gefiel mit in dem Zusammenhang Maggies starkes Alkoholproblem unter der Sachlage, dass sie ja ein Spenderherz erhalten habe. Mir stieß dies durchweg auf, weil ich es als sehr veranwortungslos empfand, mit einem Spenderherz so umzugehen. Ein Spenderorgan zu erhalten ist immer noch ein großes Geschenk, welches man nicht so leichtfertig behandeln sollte. Ich hatte innerhalb des Buches immer wieder gehofft, dass dies sicherlich nur kurzzeitige Episoden sein würden, die sich dann aber doch durch das ganze Buch zogen und meinem Missmut nach sich zogen. Sehr schade kann ich dazu nur an dieser Stelle sagen.

Das Ende des Buches ist noch mal sehr dramatisch und fügt sich gut in das Gesamtbild ein und hat mich mit einem Kloß im Hals zurückgelassen. In diesem Zusammenhang gab es auch zum Stichwort Organspender wieder einen Punkt, der mich nicht ganz glücklich stimmte und mich nachdenklich zurück ließ. Diesen möchte ich aber den zukünftigen Lesern nicht vorwegnehmen, weil es zu viel verraten würde.

Mein Fazit:
Zehn Wünsche bis zum Horizont ist ein bewegendes Buch über das Thema Organspende, das nicht nur die Gefühlslage des Empfängers einfühlsam beschreibt, sondern auch das damalige Leben des Spenders, und dem Leser somit einen Einblick in diese Gefühlswelt gewährt.
Trotz kleinerer Schwächen, über die ich beim Lesen selbst nicht hinweg sehen konnte, gebe ich diesem Buch gerne 4 Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus, für alle, die sich für das Thema interessieren.

Veröffentlicht am 12.12.2017

Eine bewegende und authentische Erzählung

Unsere Tage am Ende des Sees
0

Inhalt:
Hannah fällt nach dem Tod ihres geliebten Mannes in eine tiefes Loch der Trauer und scheint darin fast unterzugehen. Bis sie einen Anruf ihrer Mutter erhält. Ihrer Mutter, mit der sie seit 25 ...

Inhalt:
Hannah fällt nach dem Tod ihres geliebten Mannes in eine tiefes Loch der Trauer und scheint darin fast unterzugehen. Bis sie einen Anruf ihrer Mutter erhält. Ihrer Mutter, mit der sie seit 25 Jahre nicht mehr gesprochen hatten und die einen Sturm von Gedanken in Hannah loslöst. Gedanken über die schreckliche damalige Zeit und über ihre Jugendliebe Alex, die sie zurücklassen musste.

Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, aufgrund des angenehmen und fesselnden Schreibstils und der direkten Konfrontation mit Hannah und ihrer unsagbaren Trauer über ihren verstorbenen Mann.
Das Buch spielt in der Gegenwart, teilt sich aber auch in Handlungsstränge, indenen die Vergangenheit von Hannah von vor 25 Jahren beleuchtet wird und wir Hannah als siebzehn jähriges Mädchen kennenlernen dürfen, die unter der Alkoholsucht Ihrer Mutter stark zu leiden hat.
Geschickt verbindet die Autorin immer wieder die Gegenwart, mit der Vergangenheit, sodass man als Leser Hannah noch ein Stück weit besser verstehen kann und wieso sie sich im Laufe der Jahre in diese Richtung verändert hat.
Der Kummer und den Druck, den Hannah auszuhalten hatte, hatte mir manches mal einen Kloß in der Kehle versetzt, weil ich es so authentisch und beklemmend erzählt fand. Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Alex und Hannah, die sich in der Vergangenheit abspielt, hat mich sehr berührt und ich habe jede Zeile über ihre zarte Liebe genossen. Besonders die Liebesbriefe, die so voller Hoffnung waren, haben mir es sehr angetan.

Der einzige Wermutstropfen in diesem Zusammenhang für mich war, dass ich aufgrund des Klappentextes und der dabei angegebenen tragischen Liebesgeschichte davon ausging, dass wir als Leser Alex und Hannah noch ein Stück in der Gegendwart begleiten könnten. Dem ist aber nicht so. Das Buch zielt auf die tragische Mutter-Tochter Beziehung ab und rückt die Liebesgeschichte in den Hintergrund. Das macht es nicht schlechter aber anders, als ich es mir persönlich vorgestellt habe und lässt mich aus diesem Grund nicht ganz zufrieden zurück.

Mein Fazit:
„Unsere Tage am Ende des Sees“ ist ein emotionaler und authentischer Roman über eine schwierige Mutter-Tochter Beziehung, der mich in seinen Bann gezogen. Auch wenn das Ende für mich nicht ganz stimmig war, vergebe ich gerne 4 Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.