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Veröffentlicht am 02.05.2018

In den Straßen von Maradaine

Die Chroniken von Maradaine - Der Zirkel der blauen Hand
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Veranix Calbert ist ein talentierter Student der Magie an der Universität von Maradaine. Tagsüber. Denn nachts zieht er über die Dächer und macht Jagd auf Drogenhändler, die die gefährliche Droge Effitte ...

Veranix Calbert ist ein talentierter Student der Magie an der Universität von Maradaine. Tagsüber. Denn nachts zieht er über die Dächer und macht Jagd auf Drogenhändler, die die gefährliche Droge Effitte verkaufen. Als er eines Nachts von einer größeren Übergabe erfährt, hofft Veranix, dem Drogenhandel und damit dem Drogenbaron Willem Fenmere einen ordentlichen Schlag verpassen zu können. Zunächst ist er enttäuscht, denn seine Beute sind keineswegs Drogen. Bald jedoch erkennt Veranix deren wahren Wert und gerät damit in größte Gefahr.

Ich brauchte ein wenig, um in das Buch hineinzukommen. Es ist eine fantastische Welt, die auch ihre eigenen Vokabeln hat, mit denen ich zunächst nichts anfangen konnte. Nach und nach wird aber klar, was gemeint ist und nach etwa einem Drittel des Buches war der Lesesog so stark, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.

Veranix ist ein junger Held, der als Zauberschüler von seiner ganz persönlichen Motivation getrieben wird. Er kämpft gegen das Böse und hofft, mit seinem Tun und Handeln, die Welt in der er lebt ein klein wenig verbessern zu können. Er will sich nicht bereichern, sondern nur die gefährliche Droge Effitte aus der Welt schaffen.

Als er dann überraschend eine ganz andere Beute macht, muss er feststellen, dass es nicht nur um Drogen geht. Glücklicherweise ist Veranix alleine. Sein Freund Delmin Sarren und die taffe Gärtnerin Kaiana Nell stehen ihm mit Rat und Tat zur Seite.

Die drei ergänzen sich wunderbar, denn wo Veranix sehr übermütig und emotionsgetrieben handelt, ist Delmin clever und überlegt. Kai dagegen hilft auf ihre Weise, in dem sie ihn versteckt, seine Sachen in Ordnung hält und ihm ein wenig ins Gewissen redet.

Die Charaktere sind sehr schön und vor allem plastisch ausgearbeitet. Die Welt ist farbig, so dass man sie sich gut vorstellen kann. Letztlich störten mich nur die ganzen Begriffe, die ich noch nicht kannte, zu dieser Welt aber dazu gehörten. Hier wäre vielleicht ein kleiner Glossar für den Einstieg hilfreich gewesen.

Der Schreibstil ist locker, raubeinig, was perfekt zur Geschichte passt, aber auch sarkastisch – humorvoll, so dass man immer mal wieder schmunzeln oder lachen muss. Der Leser begleitet nicht nur Veranix, sondern auch andere Protagonisten. Lange wird das Geheimnis um die seltsame Beute und deren Verwendung gewahrt.

Das Ende ist nur vorübergehend. Viele Fragen bleiben offen, man möchte auch direkt weiterlesen und kann sich nur schwer von der Welt trennen.

Fazit:
Ein toller und starker erster Band, der gewisse Parallelen mit Harry Potter aufweist und doch eigenständig zu faszinieren weiß. Nun warte ich ungeduldig auf den zweiten Teil, denn es gibt noch einiges zu klären in der fantastischen Welt von Maradaine.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 24.04.2018

Leinen los, Himmelsdiebe!

Zoya
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Zoya DeLarose wächst in einem Waisenhaus auf. Nicht ahnend, wer ihre Eltern sind, spürt sie jedoch immer wieder den Drang nach Freiheit und die Lust am Fliegen. Nach einem Museumsbesuch wird Zoya überraschend ...

Zoya DeLarose wächst in einem Waisenhaus auf. Nicht ahnend, wer ihre Eltern sind, spürt sie jedoch immer wieder den Drang nach Freiheit und die Lust am Fliegen. Nach einem Museumsbesuch wird Zoya überraschend entführt.

Wer ist der Mann, der sie entführt hat und sich selbst Herr über das berühmte Luftschiff Dragonfly nennt? Und wieso behauptet er, ihre Eltern zu kennen?
Ehe sich Zoya versieht, ist sie mittendrin, in einem turbulenten Abenteuer …

Das Buch ist ein richtiges Abenteuerbuch für junge Leser. Trotz ihrer unklaren Vergangenheit, ist Zoya eine Kämpferin, die sich nicht nur im Kampf behaupten kann, sondern auch noch Köpfchen beweist. Dabei ist sie manchmal noch ein wenig tollpatschig, was wiederum für ihr Alter spricht.

Junge Leser werde gewiss Gefallen an der kleinen Heldin haben, die mit ihrem Dickkopf durchs Leben geht, um Abenteuer zu bestehen.

Erwachsene schütteln da wohl eher verblüfft den Kopf, aber wenn man sich ein wenig auf das Buch einlässt, bekommt man einige schöne, abenteuerliche und unterhaltsame Lesestunden im Stil Pirates of the Caribbean.

Fazit:
Mir hat das Buch gefallen, ein tolles Abenteuer, mal nicht auf See, sondern in der Luft mit einem ganz besonderen Mädchen an Board.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Abtauchen in zwei Welten

Drachenblut
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Für Kölner Schüler stellt der Dom gewiss kein neues und interessantes Bauwerk dar, von daher hat Lea nur wenig Interesse am Ausflug ihrer Oberstufe dorthin. Auch die gestellten Aufgaben ihres Lehrers möchte ...

Für Kölner Schüler stellt der Dom gewiss kein neues und interessantes Bauwerk dar, von daher hat Lea nur wenig Interesse am Ausflug ihrer Oberstufe dorthin. Auch die gestellten Aufgaben ihres Lehrers möchte sie schnell abarbeiten, doch dann passiert etwas Unvorhergesehenes. Lea bricht zusammen und lernt dabei ihren ganz persönlichen Schutzdrachen kennen. Hat sie sich das alles eingebildet? Aber auch ihre Träume werden schlimmer und irgendwer scheint sie zu verfolgen. Was passiert mit Lea und was hat es mit dem Schutzdrachen auf sich?

Als Leser ist man gleich in dieser atmosphärischen-fantastischen Geschichte gefangen. Man überlegt selbst, was Lea da gerade passiert und wie die Zusammenhänge sind. Lea ist eine sehr plastische Figur, deren Handlungen man gut nachvollziehen kann. Auch ihre Verwirrungen und Ängste sind für den Leser durchaus spürbar. Schnell hatte ich mich eingelesen und war in der Geschichte drin.

Den Kölner Dom kenne ich bis jetzt nur von außen, jedoch konnte ich mir sein Innenleben sehr gut vorstellen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben, der Spannungsbogen baut sich nach und nach auf, es kommen immer wieder Fragen auf, die sich nach und nach auflösen. Jedoch blieben noch einige Dinge offen, aber da es sich um den ersten Teil handelt, hoffe ich auf den nächsten, zur Lösung der Fragen.

Fazit:
Köln und Drachen, eine Komposition wie ich sie schon recht lange kenne, in diesem Buch mal auf eine andere, neue Art miteinander verknüpft, taucht der Leser in zwei Welten ein und begleitet Lea und ihre Freunde in ihr neues Leben.

Veröffentlicht am 05.04.2018

»Carter ist übrigens nicht mein richtiger Name.«

Mercenary
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Carter ist skrupellos. Carter ist käuflich, wenn der Preis stimmt. Carter ist ein Söldner.

Als Carter angeheuert wird, um einen Bankraub aufzuklären und das entwendete Diebesgut wieder zu finden, klingt ...

Carter ist skrupellos. Carter ist käuflich, wenn der Preis stimmt. Carter ist ein Söldner.

Als Carter angeheuert wird, um einen Bankraub aufzuklären und das entwendete Diebesgut wieder zu finden, klingt es zunächst nach einem einfachen, harmlosen Auftrag. Doch Carter ist misstrauisch, denn sein Auftraggeber scheint irgendwas zu verschweigen und Geld scheint keine Rolle zu spielen.

Noch während Carter seine ersten Ermittlungen anstellt merkt er, dass er es mit zwei Dingen zu tun hat: zum einen entwickelt sich die Geschichte zu einer Schnitzeljagd durch New York, zum anderen ist der Auftrag weit gefährlicher als er zunächst annahm. Plötzlich muss Carter um sein eigenes Leben bangen …

Ich kannte den Autor bislang noch nicht und war überrascht, wie schnell ich den Einstieg in die Carter Akten gefunden habe. Flüssig und schnell ging der Auftrag los, Carter lernt man nebenbei kennen und schätzen. Seine Art von Humor entspricht der meinen, auch wenn ich seinen Job nie würde machen wollen.

Die Geschichte ist eine echte Schnitzeljagd, bei der ich froh war, mich ein wenig in New York auszukennen. Lesern, die der Geschichte etwas tiefer folgen möchten, empfehle ich daher, einen Stadtplan von New York bereit zu halten.

An manchen Stellen sind mir kleine Fehler aufgefallen, die ich zwar bemerkt habe, aber das Gesamtbild nur wenig beeinflussen.

Fazit:
Insgesamt hat mir der erste Teil mit dem Söldner Carter sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Teil, der schon auf mich wartet.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Ein Genre-Mix, der es in sich hat

Die erstaunliche Familie Telemachus
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1995, Teddy lebt mit seiner Tochter Irene, ihrem Sohn Matty und seinem zweiten Sohn Buddy unter einem Dach. Die Mutter ist schon verstorben und seine Kinder schlagen sich mehr schlecht als recht durchs ...

1995, Teddy lebt mit seiner Tochter Irene, ihrem Sohn Matty und seinem zweiten Sohn Buddy unter einem Dach. Die Mutter ist schon verstorben und seine Kinder schlagen sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Dabei kommt es immer wieder zu Problemen, bei denen Teddy helfen muss. Und doch hängt noch ein wenig Glamour an der Familie, was auch dem 14jährigen Matty nicht verborgen bleibt. Auch die Geheimnisse und Heimlichtuereien bleiben Matty nicht verborgen. Als er dann plötzlich seinen Körper verlässt, macht er sich auf die Suche nach Antworten und erfährt einige erstaunliche Dinge, die bis in die Gegenwart zu wirken scheinen …

Zugegeben, ich hatte mir unter dem Klappentext etwas anderes, lustigeres vorgestellt. Gefunden habe ich eine melancholische, fantastische Geschichte, die in keine Genre – Schublade so recht passen mag. Ein Drama, ein Krimi, Fantasy und Familiengeheimnisse sind wohl die Hauptgenres in dieser Geschichte, aber eben von allem etwas. Und doch macht wohl gerade dieser Mix die Faszination aus.

Erzählt wird die Geschichte immer aus wechselnden Perspektiven. Alle Mitglieder der Familie Telemachus kommen mal zu Wort, wechseln sich bei der Erzählung ab, geben Einblicke in die Vergangenheit der Familie, was sie zu dem wurden, was sie nun sind und wie es wohl weiter gehen wird.

Der Autor schafft es, jedem Familienmitglied einen eignen, ganz speziellen Charakter zuzuweisen, der ihn unverwechselbar macht, eben weil er so skurril ist. Gingen mir am Anfang die ganzen Wechsel noch ein wenig auf die Nerven, hatte ich mich schon bald daran gewöhnt und geriet in einen regelrechten Lesesog, der sich nicht zuletzt auf der schönen Sprache begründet.

Fazit:
Man muss sich einlassen können auf das Buch und seine Geschichte, denn ebenso skurril wie die Mitglieder der Familie Telemachus ist auch die Geschichte selbst und bietet damit eine spannende Unterhaltung, die oft zum Denken anregt und bei der man als Leser immer gefordert bleibt.