Kurz und knackig !! Zu kurz ??
FinsterauHier wird uns die Geschichte vom Mord an Afra und ihrem zweijährigen Sohn Albert erzählt. Das ganze findet im Bayerischen in den Nachkriegsjahren statt. Finsterau ist ein wirklich kleiner Ort und hier ...
Hier wird uns die Geschichte vom Mord an Afra und ihrem zweijährigen Sohn Albert erzählt. Das ganze findet im Bayerischen in den Nachkriegsjahren statt. Finsterau ist ein wirklich kleiner Ort und hier kennt Jeder Jeden. Als dann Afra schwanger in ihr Elternhaus zurückkehrt, wird sie von ihren Eltern aufgenommen. Die Armut ist allgegenwärtig und Johann, Afras Vater, kann sich mit der Situation auch nicht abfinden. Er ist ein strenggläubiger Mensch und nun kommt seine Tochter geschwängert und unverheiratet zurück. Eine Schande für ihn.
Dann passiert das Ungeheuerliche. Als er vom Mähen heim kommt, findet er Afra tot auf dem Sofa vor. Albert ist schwer verletzt und Johann ist absolut hilflos und weiß nicht, wie er sich verhalten soll. Er beauftragt den Nachbarn, die Polizei zu alarmieren. Dem Ermittlungsbeamten ist klar, dass hier nur Einer der Mörder sein kann…..Nach Jahren dann aber wendet sich das Blatt und nun ist die ganze Ermittlungsarbeit von vor 18 Jahren auf dem Prüfstand. So mehr werde ich jetzt nicht verraten, sonst braucht ihr das dünne Büchlein ja nicht mehr zu lesen.
Fazit:
Andrea Maria Schenkel schreibt hier einen starken Krimi. Die Protagonisten sind gut beschrieben und man hat auch gleich ein Bild von ihnen. Leider fehlte mir doch zu so manchen Schilderungen Hintergrundinformation. Da hätte ich gern mehr über einige Charaktere erfahren, um noch tiefer in die Geschichte einzusinken. Spannung ist von Anfang an vorhanden und hält sich auch das ganze Buch über. Auch die einzelnen Erzählstränge haben mir wirklich gut gefallen. Jeder hat aus seiner Sicht die Geschichte erzählt und so war man manches Mal gewillt zu sagen, warum sucht ihr nicht weiter, ist der Täter wirklich schon gefasst oder gibt es noch andere Verdächtige.
Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich bis auf einige bayerische Worte gut lesen. Hier hätte ein Glossar mit den „Übersetzungen“ zu den bayerischen Wörtern sicher geholfen.
Leider ist es aber nur ein kurzes Lesevergnügen, denn bei mal gerade 125 Seiten, wovon einige auch noch halb leer sind, ist der Krimi viel zu schnell zu Ende gelesen. Schade, ich hätte gerne Vieles mehr erfahren und gelesen. Aber man kann jetzt nicht sagen, dass das Buch nicht abgeschlossen ist. Es ist kurz und knackig. Es hat mir gefallen und ich werde es auch weiterempfehlen.
Hier kommen von mir 4 Sterne, der Abzug kommt nur zustande, weil ich noch gerne mehr über die Charaktere erfahren hätte, das fehlte mir hier.