Profilbild von katze267

katze267

Lesejury Star
offline

katze267 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit katze267 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2018

Aufregung in Neuharlingersiel,ein neuer Fall für Rosa, Rudi und Henner

Muscheln, Mord und Meeresrauschen
0

Es geht gleich spannend los mit einem Brand im geplanten Wellnesscenter auf dem geerbten Bauernhof des Geflügelzüchters Johann Gehrken Schnell wird klar, es war ein Brandanschlag kein Unfall und tragischerweise ...

Es geht gleich spannend los mit einem Brand im geplanten Wellnesscenter auf dem geerbten Bauernhof des Geflügelzüchters Johann Gehrken Schnell wird klar, es war ein Brandanschlag kein Unfall und tragischerweise gab es sogar einen Toten, einen polnischen Arbeiter, der ungeplant dort übernachtete. Doch wer war der Täter? Waren es die besorgten Bürger, die unter dem Deckmantel eines Wellnesscenters anderes vermuteten? Oder die Rache eines Verwandten des Besitzers? Oder etwa Versicherungsbetrug?
Rosa, die aus den Vorgängerbänden bekannte Hobbydetektivin und Grundschullehrerin, beginnt sofort parallel zum Dorfpolizisten Rudi und dessen überheblichem Kollegen Schnepel mit den Ermittlungen und sie zieht auch den dritten aus dem Trio, den Postboten Henner mitsamt seinen 8 Schwestern dazu. Da passiert ein vorsätzlicher Mord, im Spa des Dorfes. Die Ermittlungen werden komplexer, der Kreis der Verdächtigen größer.
Rosa hat alle Hände voll zu tun und berät sich wie üblich, bei Tee und anderen Köstlichkeiten mit Rudi und Henner.
Auch wenn der Täter mir bis zum Ende unklar war und mich die Autorinnen ganz schön in die Irre führten, hat mich mehr noch als der Kriminalfall der eher heitere Grundcharakter des Buches begeistert. Der frische, lockere Schreibstil, die oft herrlich amüsanten Szenarien, z.B im Yogastudio, die liebenswert chaotische Rosa, der bodenständige Rudi und der fast nicht aus der Ruhe zu bringende Henner als witziges Ermittlertrio, die wirklich oft zum Schmunzeln reizenden Dialoge und die häufig vorhandene Situationskomik machten diese „Krimikomödie“ für mich zu einem absoluten Lesevergnügen.
Das Personenverzeichnis ist überaus hilfreich, um sich unter den Handelnden zurecht zu finden und dankenswerterweise finden sich die Rezepte von vielen der beschriebenen Köstlichkeiten im Anhang,
Von mir wohlverdiente 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall .

Veröffentlicht am 06.05.2018

Spannender, vielschichtiger Krimi

Krokodilwächter
0

Die junge Julie wird von ihrem alten Nachbarn ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Kommissare Jeppe und Annette beginnen mit den Ermittlungen. Bald stellt sich heraus, dass der Mord dem Krimi-Manuskript ...

Die junge Julie wird von ihrem alten Nachbarn ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Kommissare Jeppe und Annette beginnen mit den Ermittlungen. Bald stellt sich heraus, dass der Mord dem Krimi-Manuskript von Esther de Laurenti, einer Professorin im Ruhestand, die ebenfalls in dem Haus wohnt, folgte. Ist sie die Täterin?
Wer hatte sonst noch Zugang zu dem Manuskript und vor allen Dingen, wer hatte ein Motiv?
Bald kristallisiert sich ein Verdächtiger heraus, doch dann geschieht ein zweiter Mord, der wieder alles infrage stellt.
Die Autorin überrascht den Leser mit immer neuen Wendungen und hält den Spannungsbogen stets hoch, bis zum Ende rätselt der Leser mit. Abwechslung entsteht auch dadurch, dass das Geschehen aus wechselnden Perspektiven geschildert wird. Bis auf wenige Szenen ist er nicht sehr „blutrünstig“, die beschriebenen, zu einem Krimi gehörenden Grausamkeiten, halten sich im Rahmen und werden nicht unnötig ausführlich beschrieben. Beim Ermittler-Duo gefällt mir, dass es von der klassischen Rollenverteilung abweicht, so fährt Anette stets den Wagen, Jeppe holt den Kaffee. Für Jeppe konnte ich keine großen Sympathien entwickeln. Die, zugegebenermaßen schwierige Trennung von seiner Frau warf ihn arg aus der Bahn und wurde für meinen Geschmack etwas zu sehr in den Vordergrund geschoben, und während der Ermittlungen verhielt er sich oft unprofessionell. Von Annette dagegen erfuhr man zu wenig, um sich in sie hinein fühlen und Sympathien aufbauen zu können. Bei den Hauptcharakteren gefiel mir Esther de Laurenti besonders gut. Eine starke Frau, die lebt, wie es ihr gefällt, manchmal am Boden ist, doch sich immer wieder aufrappelt.
Die Gesamtatmosphäre war deutlich weniger düster , nebelverhangen und depressiv, als ich es bisher von skandinavischen Krimis gewohnt war, insbesondere von der Walander-Reihe, für mich ein überraschender, aber sehr positiver Aspekt.
Insgesamt ein spannender, vielschichtiger , für meinen Geschmack sehr empfehlenswerter Krimi, ein hervorragendes Debüt der Autorin und der vielversprechende Beginn einer geplanten Reihe.
Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Einfühlsame, emotional berührende Geschichte nicht nur über das Älterwerden

Die Farben des Lebens
0

Kim muss den plötzlichen Tod ihrer geliebten Großmutter, die sie aufgezogen hat, da ihre Mutter bei der Geburt starb, verarbeiten. Um Abstand zu gewinnen und Zeit zum Nachdenken zu haben, verlässt ihre ...

Kim muss den plötzlichen Tod ihrer geliebten Großmutter, die sie aufgezogen hat, da ihre Mutter bei der Geburt starb, verarbeiten. Um Abstand zu gewinnen und Zeit zum Nachdenken zu haben, verlässt ihre Heimatinsel Groix und ihren Lebensgefährten Clovis und nimmt bei der dickköpfigen, aber irgendwie charmanten alten Dame Gilonne einen Job als Betreuerin an.Dort gerät sie auch in Kontakt zu deren Sohn Come, der sich liebevoll um Gilonne kümmert.Doch dann erfährt Kim, dass Come angeblich schon vor Jahren starb und beginnt nachzuforschen. Parallel wird die tragische Geschichte eines kleinen jungen erzählt, der erleben muss, dass sein Vater auf seine Mutter schoss und sändig entwurzelt wurde. Erst am Ende fügen sich beide Erzählstränge zusammen.
Mich hat dieser Roman sehr berührt. Alle Charaktere sind liebevoll geschildert, wirken sympathisch Auch wenn man nach und nach das eine oder andere weniger Liebenswerte besonders über Gilonne erfährt.,kann man sich ihrem Charme kaum entziehen. Die Beschwerlichkeiten und Veränderungen, die das Alter mit sich bringt werden authentisch und einfühlsam beschrieben und durch das Rätsel um Comes Tod kommt auch Spannung auf. Besonders originell fand ich,dass auch „leblose“ Gegenstände, wie ein Kühlschrank und ein Spiegel zu Wort kamen und Eindrücke schilderten.
Ein wundervoller Roman, emotional berührend und die Farben des Lebens in viele Facetten schildernd, Alter, Liebe zu Partner, Mutter und Kindern, Freundschaft, Vertrauen, all diese Farben werden einbezogen.
Für mich ein wundervoller Roman mit uneingeschränkter Leseempfehlung

Veröffentlicht am 09.04.2018

Gelungener Abschluss der Neapolitanischen Freundschaftssaga

Die Geschichte des verlorenen Kindes
0

Mit diesem vierten Band „ Die Geschichte des verlorenen Kindes“ schließt Elena Ferrante die Geschichte um die beiden Freundinnen Lila und Elena ab, er endet mit dem Verschwinden von Lila, mit dem Band ...

Mit diesem vierten Band „ Die Geschichte des verlorenen Kindes“ schließt Elena Ferrante die Geschichte um die beiden Freundinnen Lila und Elena ab, er endet mit dem Verschwinden von Lila, mit dem Band 1 begann.
Beide sind inzwischen Anfang 30. Elena hat zu Nino Sarratore , den sie seit ihrer Jugend liebt, gefunden, verlässt ihren Mann Pietro und zieht mit ihren beiden Töchtern nach Neapel, in eine gemeinsame Wohnung mit Nino, in die Nähe ihres alten Viertels, des Rione, und damit in die Nähe von Lila, die Neapel nie verlassen hat. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Enzo betreibt Lila inzwischen die erfolgreiche Computerfirma „Basic Sight“, Elena strebt nach dem Erfolg ihres ersten Buches eine Karriere als Schriftstellerin an.Die beiden ehemals so engen Freundinnen, die gerade in Band drei „Getrennte Wege“ gingen, nähern sich wieder an. Alles scheint gut, doch Nino verbirgt ein Geheimnis und Lila wird von einem schweren Schicksalsschlag getroffen.
Besonders gefiel mir in diesem vierten Band, dass wieder die alten Freunde eine Rolle spielen, alte Feindschaften allerdings auch. Die Konflikte betreffen , anders als in Band drei, wieder mehr das unmittelbare Umfeld der beiden Freundinnen, die Einbeziehung der politischen Lage ganz Italiens wird stark zurückgenommen, höchstens die Lage in Neapel bekommt noch eine gewisse Relevanz.
Die Beziehung der Freundinnen unterliegt einigen Wechseln, wird nie langweilig. Auch im Freundeskreis gibt es einige mehr oder minder dramatische Ereignisse.
Der Leser begleitet Elena und Lila über einen Zeitraum von fast dreißig Jahren, womit dieser Band eine wesentlich längere Zeitspanne umfasst als die drei Vorgänger, allerdings liegt der Fokus auf den ersten zehn-fünfzehn Jahren, die weiteren werden eher in „Kurzfassung“ behandelt.
Der Schluss, obwohl er den Kreis recht konsequent schließt, lässt mich ein wenig ratlos zurück.
Doch die Rückkehr zur dichten Atmosphäre der Anfangsbände, zur Konzentration auf den Rione, die beiden Freundinnen und ihren eigenen Kreis gefiel mir sehr gut.
Die sprachliche Umsetzung ist , wie immer, überaus gelungen, alles ist authentisch, nachfühlbar, die Umgebung gut und fürs Kopfkino umsetzbar geschildert.
Mein Fazit : Band 4 bildet einen wahrhaft gelungenen Abschluss einer außergewöhnlichen Freundschaftssaga.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Unterhaltsame Jagd um die Welt nach den Teilen einer Ganesha Statue

Freitags in der Faulen Kobra
0

Der Oer-Erckenschicker Journalist Siebeneisen befindet sich nach erfolgreich beendeter weltweiter Suche nach den Verwandten seines Kumpels Schatten zusammen mit dem dritten im Bunde, dem VHS-Kurs-versierten ...

Der Oer-Erckenschicker Journalist Siebeneisen befindet sich nach erfolgreich beendeter weltweiter Suche nach den Verwandten seines Kumpels Schatten zusammen mit dem dritten im Bunde, dem VHS-Kurs-versierten Besserwisser Wipperfürth im zum Hotel umfunktionierten Palast des Mahardschas von Joompla, wo er den letzten Verwandten fand.Da passiert ein verhängnisvoller Diebstahl : ein Teil der glückbringenden Statue des Elefantengottes Ganesha, seit Jahrhunderten im Besitz der Herrscherdynastie, wird aus der Schatzkammer des Palastes gestohlen. Der Maharadscha befürchtet nun, dass die Diebe versuchen werden, auch die anderen 6 Teile der Statue, die vor 250 Jahren von James Cook auf Bitte seines Vorfahren hin in entlegnen Ecken der Welt verborgen wurde, zu finden und die Statue wieder zusammebnzusetzen, da diese nicht nur Glück bringt sondern auch Macht verleiht.Während Siebeneisen durch den Stich eines Insektes bewusstlosim Krankenhaus liegt, verpflichtet sich Wipperfürth , von einer verlockenden Belohnung verführt, in beider Namen zur Suche nach den anderen Teilen. Im Teehaus zur Faulen Kobra verunglückt er jedoch, so dass Siebeneisen allein auf die Jagd gehen muss, uonline unterstützt aus Der Faulen Kobra vom verletzten Wipperfürth und dem extra angereisten Schatten. Er versucht nun, die weiteren Teile zu finden, trotz der eher mageren Hinweise und dabei noch schneller zu sein als die dreisten Diebe.Auf den Spuren von Thomas Cook reist Siebeneisen um die Welt, Tonga und Neuseeland sind die ersten Stationen der abenteuerlichen Suche.
Diese Jagd wird ausserordentlich vergnüglich geschildert. Nicht nur Siebeneisen und seine Kumpane Wipperfürth und Schatten, sondern auch alle Nebenfiguren, wie zB die Prinzessin von Tonga oder der neuseeländsche Bergführer sind liebevoll detailliert und originell beschrieben.
Dazu kommt noch,dass der beserrwisserisce Wippperfürth und der knauserige Schatten die Reise noch abenteuerlicher gestalten, indem sie aus Sparsamkeitsgründen recht abenteuerliche Reiseriouten und Unterbringungen wählen. Der Schreibstil ist locker, humorvoll , mit sehr viel Situationskomik und Sprachwitz und daher sehr flüssig und entspannt zu lsen.
Mir hat das Buch viel Lesespass bereitet.
Zum Schluss noch eine Bemerkung zum ersten Abenteuer : zwar wird einige Male auf die Erlebnisse aus dem Buch "Donnerstags im fetten Hecht" Bezug genommen, doch zum Leseverständnis ist die Kenntnis nicht erfrderlich.