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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2018

Spannend und auf eine düstere Art und Weise faszinierend

Die Gerechte
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Ich habe mich in diesem Fall für die Hörbuchversion von „Die Gerechte“ von Peter Swanson entschieden und das keinen Augenblick lang bereut. Mit Uve Teschner und Oliver Brod waren mir zwei der vier Stimmen ...

Ich habe mich in diesem Fall für die Hörbuchversion von „Die Gerechte“ von Peter Swanson entschieden und das keinen Augenblick lang bereut. Mit Uve Teschner und Oliver Brod waren mir zwei der vier Stimmen zu diesem Hörbuch bereits bekannt. Aber auch Christiane Marx und Britta Steffenhagen machen einen echt tollen Job.

Der Anfang der Geschichte wird bereits im Klappentext beschrieben, sodass ich an dieser Stelle auf eine Wiederholung dieser Informationen verzichte. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich aufgrund des Klappentextes nicht mit der tatsächlich gebotenen Mischung aus Spannung und Faszination gerechnet. Die Geschichte wird zum einen aus der Perspektive von Ted, Lilly und Miranda erzählt, im letzten Drittel kommt noch ein Detective hinzu.

Obwohl Lilly von Anfang an keinen Hehl daraus macht, dass für sie ihrer Meinung nach andere Regeln und Moralvorgaben gelten und sie eindeutig eine Mörderin ist, ist sie mir in der Dreierkonstellation zwischen Miranda und Ted noch die sympathischste Protagonistin gewesen. Das ist auf der einen Seite erschreckend, auf der anderen Seite faszinierend. Man gewinnt einen Einblick in die Perspektive einer Täterin, die sich selbst an einen eigenen Verhaltenskodex bei der Durchsetzung ihrer eigenen Vorstellung von Gerechtigkeit hält.

Peter Swanson schafft es auch durch geschickte Cliffhanger und Wendungen, den Spannungsbogen konstant aufrecht zu halten. Auch verleiht er jedem Protagonisten eine eigene Stimme – die Art, wie sie ihre Geschichte erzählen, wie sie sprechen, welche Worte sie verwenden. Unterstützt wird das durch die unterschiedlichen Sprecher der einzelnen Abschnitte. Meiner Meinung nach wurden die Sprecher absolut passend besetzt. Mit Christiane Marx fand ich besonders Lilly sehr gut besetzt.

Von mir erhält „Die Gerechte“ eine absolute Hörempfehlung und fünf von fünf Sternen!

Veröffentlicht am 21.06.2018

Dramatische Geschichte aus dem Leben

Truly Madly Guilty
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Mit ihrem Roman „Truly Madly Guilty“ greift die Autorin Liane Moriarty Ereignisse aus dem Leben auf, wie sie so oder so ähnlich tatsächlich vorstellbar sind. Es geht um ganz normale Familien, deren Mitglieder ...

Mit ihrem Roman „Truly Madly Guilty“ greift die Autorin Liane Moriarty Ereignisse aus dem Leben auf, wie sie so oder so ähnlich tatsächlich vorstellbar sind. Es geht um ganz normale Familien, deren Mitglieder mal mehr, mal weniger exzentrisch sind.

Im Kern dreht sich die Handlung um drei Familien: 1. Clementine's Familie, bestehend aus ihr, ihrem Ehemann Sam und den beiden Töchtern Ruby und Holly. 2. Erika uns ihr Ehemann Oliver, die ungewollt kinderlos sind. 3. Vid, seine Frau Tiffany und die gemeinsame Tochter Dakota.

Um diese drei Familien und um die Frage, was bei der verhängnisvollen Grillparty geschehen ist, dreht sich die Geschichte in der Hauptsache. Dabei deckt die Autorin erst Stück für Stück die Ereignisse vom Tag der Grillparty auf.

Mir persönlich hat es gut gefallen, dass man die Charaktere dabei begleitete, wie sie mit dem erlebten weitermachen und umgehen müssen, und man nur in kleinen Häppchen weitere Informationen zum eigentlichen Ereignis erhält. Der Spannungsbogen war für mich durchgängig vorhanden. Dadurch, dass sich Liane Moriarty Zeit mit ihrer Erzählung lässt, lernt man auch die einzelnen Charaktere recht gut kennen und kann ihre Beweggründe und Handlungsweisen gut nachvollziehen. So wird zum Beispiel die angespannte und komplizierte Freundschaft zwischen Erika und Clementine wirklich gut beleuchtet. Und gerade weil es eine Geschichte sein könnte, die das Leben schreibt, fand ich es wirklich spannend der Erzählung zu folgen.

Von mir erhält „Truly Madly Guilty“ volle fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 06.06.2018

Spannend bis zur letzten Seite

Der Kreidemann
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Zur Handlung
Eigentlich fängt alles ganz harmlos an. Mit einem Kinderspiel unter Freunden, einem geheimen Code, durch den Eddie und seine Freunde miteinander kommunizieren. Durch Kreidezeichnungen teilen ...

Zur Handlung
Eigentlich fängt alles ganz harmlos an. Mit einem Kinderspiel unter Freunden, einem geheimen Code, durch den Eddie und seine Freunde miteinander kommunizieren. Durch Kreidezeichnungen teilen sich Eddie, Fat Gav, Mickey, Hoppo und Nicky geheime Botschaften mit. Es ist ein Spiel. Bis es das nicht mehr ist. Jahrzehnte später holen Eddie die Ereignisse jenes Sommers wieder ein.

Meine Meinung
Man kann zum Inhalt kaum mehr sagen, ohne zu viel von der Handlung vorweg zu nehmen. C. J. Tudor schafft es, durch den Aufbau ihrer Erzählung (die Kapitel, die im Jahr 1986 und 2016 spielen, wechseln sich ab), dass sich die Handlung erst nach und nach entfaltet. Die Kapitel aus 1986 enthalten neben den Erlebnissen der Kinder/Jugendlichen auch Anmerkungen des erwachsenen Eddie aus der heutigen Sicht (also 1016). Es ist interessant, wie die Ereignisse nicht nur aus damaliger Sicht beleuchtet werden, sondern dieselbe Person, die das alles damals wirklich erlebt hat, auf die eigenen Erinnerungen und Erlebnisse zurückschaut.
Im Mittelpunkt der Handlung steht weitestgehend Eddie, seine Freunde werden nicht annähernd so ausgearbeitet dargestellt wie er. Allerdings hat das meinem Leseerlebnis keineswegs geschadet. Eddie ist ein faszinierender Charakter, der auf spannende Art und Weise durch die Geschichte führt. Das Buch hält einige unerwartete Wendungen bereit, die die Spannung aufrechterhalten.
Von mir erhält Der Kreidemann fünf von fünf möglichen Sternen und eine Leseempfehlung für alle Fans spannender Literatur.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Kleine Feuer überall
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Nach „Was ich euch nicht erzählte“ legt die Autorin Celeste Ng mit „Kleine Feuer überall“ ihren zweiten Roman vor. „Was ich euch nicht erzählte“ zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, daher war ich ...

Nach „Was ich euch nicht erzählte“ legt die Autorin Celeste Ng mit „Kleine Feuer überall“ ihren zweiten Roman vor. „Was ich euch nicht erzählte“ zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, daher war ich entsprechend neugierig auf den „Neuen“ aus der Feder von Celeste Ng und meine Erwartungen entsprechend hoch.
Zur Handlung
Worum geht es in „Kleine Feuer überall“ eigentlich? In einem malerischen Vorort, so scheint es, führt Celeste Ng ihren Lesern eine augenscheinliche Bilderbuchfamilie vor Augen: Die Richardsons. Vater, Mutter, vier Kinder. Nur die Jüngste rebelliert offensichtlich und sichtbar gegen die starren Regeln und Konventionen, die das Leben in Shaker Heights ausmachen. Und dann tritt eine ganz und gar unkonventionelle Familie in das Leben der Richardsons. Die neuen Mieter der Mutter (die Künstlerin Mia und ihre Tochter Pearl) sind für nahezu alle Familienmitglieder auf die eine oder andere Art faszinierend. Während diese beiden Familien sich erst näherkommen, entwickelt sich aus der Unterschiedlichkeit der beiden Lebensmodelle und vor dem Hintergrund wohlgehüteter Geheimnisse eine Anspannung, die sehr wohl zu Feuer und Rauch führen kann…
Meine Meinung
Auch wenn die Handlung relativ einfach klingt, fasziniert es mich, wie es der Autorin gelingt, dass man so unglaublich gefesselt ist von den Charakteren, den Situationen und Bildern, die einem vor Augen geführt werden. Es ist eine Kunst, wie die Autorin gezielt einzelne Puzzleteile Stück für Stück zusammenfügt und emotional fesselnd eine Geschichte von Familie, von Träumen und Hoffnungen, von Selbstbild und Fremdbild, von Schein und Sein und noch vielem mehr erzählt. Eindringlich werden einem die verschiedenen Charaktere und deren Beweggründe nähergebracht, sodass einen die Ereignisse wirklich erschüttern und mitnehmen. Von mir erhält „Kleine Feuer überall“ daher definitiv fünf von fünf Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.05.2018

Absolute Hörempfehlung!

Obwohl es dir das Herz zerreißt
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Zum Inhalt:
Wie der Klappentext schon ankündigt, tritt die an Demenz erkrankte Mary nach jahrelanger Abwesenheit plötzlich wieder in das Leben ihrer Tochter Carloline und damit auch in das Leben ihrer ...

Zum Inhalt:
Wie der Klappentext schon ankündigt, tritt die an Demenz erkrankte Mary nach jahrelanger Abwesenheit plötzlich wieder in das Leben ihrer Tochter Carloline und damit auch in das Leben ihrer Enkel, Katie und Chris. Während Katie neugierig auf diese Großmutter ist, die sie bisher nicht kannte und die sich nur noch fragmentiert an ihre eigene Vergangenheit erinnern kann, versucht sie gemeinsam mit ihrer Großmutter zu ergründen, welche Ereignisse der Vergangenheit dafür gesorgt haben, dass Caroline den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen hat und Katie ihre Großmutter erst jetzt kennenlernt.
Meine Meinung
Ich habe „Obwohl es dir das Herz zerreißt“ als Hörbuch geradezu verschlungen. Neben der bereits im Klappentext angekündigten, angespannten Familiensituation, ist die Geschichte für mich vor allem von einem Hauptthema durchzogen: Es gibt nicht die eine Wahrheit in einer Geschichte. Es gibt nur verschiedene Perspektiven derselben Geschichte. Nach und nach gelingt es Jenny Downham auf berührende Art und Weise die einzelnen Bruchstücke zusammenzuführen. Für den Leser/Zuhörer ergibt sich dadurch ein ganz anders Bild, das einem wirklich nahezu das Herz zerreißt. Denn jeder Charakter für sich genommen ist in seinen Motiven und seinem Schmerz nachvollziehbar dargestellt. Die ganze Tragik der Geschichte von Mary’s Vergangenheit und welche Kette von Umständen letztlich dazu geführt hat, dass sie heute von ihrer Tochter und ihren Enkeln entfremdet ist, sorgen dafür, dass die Geschichte einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Das mag nicht zuletzt an der meiner Meinung nach großartigen Leistung von Ulla Wagener, der Sprecherin der Hörbuch-Version liegen, die sowohl Katie, als auch Caroline und Mary eine individuelle Stimme verleiht. „Obwohl es dir das Herz zerreißt“ erhält von mir daher volle fünf Sterne und eine absolute Hörempfehlung!