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Veröffentlicht am 07.05.2018

Action, Situationskomik und spritzige Dialoge

Supermops und der schrille Schurkenalarm
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Helge und Supermops sind wieder da! Nachdem uns der 1. Band begeistern konnte, waren wir sehr auf den neuen Band gespannt. Supermops hat sich im ersten Band nach Verzehr eines ominösen Gammelwürstchens ...

Helge und Supermops sind wieder da! Nachdem uns der 1. Band begeistern konnte, waren wir sehr auf den neuen Band gespannt. Supermops hat sich im ersten Band nach Verzehr eines ominösen Gammelwürstchens ungeklärter Herkunft von einem trägen Gammelmops in einen Superhelden verwandelt. Und so ein Superheld braucht natürlich einen Assistenten. Helge, der comicbegeisterte Mitbewohner, ist der ideale Kandidat, aber leider nicht ganz zufrieden mit den Kostümvorschlägen, die Supermops organisiert hat. Zum Glück gehen in diesem Moment interessantere Dinge vor dem Haus vor sich. Eine neue Nachbarin zieht ein. Supermops wittert das nächste Abenteuer. Helge soll die Neue observieren.

Zum Glück hat Helges Vater die „glorreiche“ Idee, die neue Nachbarin über die Wichtigkeit der korrekten Mülltrennung zu informieren – DIE Gelegenheit für Helge! So erzählt Madame Magenta auch gleich, dass sie für eine Telefongesellschaft arbeitet (wer hätte das bei diesem Namen nicht gedacht?) und Vater und Magenta geraten in eine Handydiskussion, die Helge nutzt, um sich im Haus umzusehen. Hier entdeckt er auch ein geheimes Labor. Leider wird er von Magenta ertappt und sein Vater wurde bereits außer Gefecht gesetzt. Zeit für Supermops! Übrigens hat auch Madame Magenta ein Superhaustier. Ihre Katze Marylin verwandelt sich in den Katinator 3000!

Bei allem Spaß wird hier ein durchaus alltägliches Thema angesprochen. Der Vater tippt beim Essen auf seinem Handy und erhält zurecht einen Rüffel von der Mutter. Wie viele Menschen schauen denn hypnotisiert auf ihr Smartphone und bekommen vom Rest der Welt nicht mehr viel mit? Die Namenswahl Madame Magenta war sicher auch kein Zufall. Auch wenn dies der Zielgruppe vielleicht eher selten bewusst wird, aber der erwachsene Vorleser versteht die Anspielung schon und amüsiert sich köstlich.

Die kurzen Kapitel und Sätze, große Schrift und Bilder auf jeder Doppelseite machen das Buch für fortgeschrittene Leseanfänger zu einer machbaren Aufgabe. Thema, Spannung und Witz sollten sehr motivierend wirken. Allerdings gilt es in diesem Buch auch schwierige Wörter zu bewältigen. Ich sage nur „Hypnosewellenverstärkungssender". Einige Wörter werden auch am unteren Seitenrand erklärt. Nach meiner Einschätzung würde ich das Buch für Selbstleser ab 8 Jahren und zum Vorlesen ab 6 Jahren empfehlen.

Nicolas Gorny hat wieder eine temporeiche Geschichte vorgelegt, in der es (wie es sich für Superhelden gehört) um nichts anderes geht, als die ganze Welt vor einem Superschurken zu retten. Action, Situationskomik und spritzige Dialoge lassen uns mitfiebern und mitlachen. Die Illustrationen im Comicstil von Pascal Nöldner passen wie die Heldenfaust aufs Schurkenauge!

Veröffentlicht am 06.05.2018

Ein total abgedrehtes Ritterabenteuer mit vielen Extras

Ritter Chili im Einhornwald
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Ritter Chili ist schlau und hat auch große Kräfte, die er aus dem täglichen Chili-Eintopf bezieht, den sein Hausdrache Rossini jeden Tag für ihn zubereitet. Gerade genießt er die Zeit mit seiner Freundin ...

Ritter Chili ist schlau und hat auch große Kräfte, die er aus dem täglichen Chili-Eintopf bezieht, den sein Hausdrache Rossini jeden Tag für ihn zubereitet. Gerade genießt er die Zeit mit seiner Freundin Hatschi, einer indischen Prinzessin mit Vorliebe für Yoga, als die Zauberfee Lavendel mit einem Auftrag erscheint. Die Drachedame Agathe wurde (durch Lavendels Verschulden) vom fiesen Einhornboss und seinen Trollen gefangen genommen. Also schnappt sich Ritter Chili sein treues Skateboard und macht sich zusammen mit Hamster Goldi auf den Weg.

Die erste Etappe der beiden ist die Hexe Baldriana, die mit ihrem Zauberflimmerkasten voll den Durchblick hat. Dort kauft sich Hamster Goldi auch eine der Zauberlimonaden, worauf er sich nun in plüschrosa durch die Geschichte bewegen darf. Auf ihrer weiteren Abenteuerreise werden sie von einem unheimlichen Schatten verfolgt und mit jeder Seite können wir mehr erahnen, worum es sich bei den Schatten handeln könnte.

Eine total abgedrehte Geschichte, die mit vielen lustigen Details liebevoll ausgeschmückt wurde. Schon die Figuren sehen sehr lustig aus. Und einen Ritter, der Chilis als Waffen einsetzt und sich auf einem Skateboard fortbewegt, kannten wir auch noch nicht. Die Geschichte ist sowohl für Jungs wie auch Mädchen geeignet. Neben dem heldenhaften Chili, Drachen und dem coolen bösen Einhornboss gibt es eine Nixe, den wandelbaren Hamster Goldi, die indische Hatschi und eine rosa Einhorndame mit Erdbeerbrauseglitzerstaub.

Komplettiert wird das Buch von einer Eintragungsseite, 2 Rezepten (eins für einen Chili-Eintopf für Kinder und Baldrianas Zauberlimonade) sowie einen Bastelbogen mit den Figuren des Buchs, mit denen man die Geschichte nachspielen bzw. eigene Abenteuer erdenken kann. Das Buch hat ein recht großes Format und ist komplett knallig bunt illustriert (quasi ein Bilderbuch mit über mehr als 60 Seiten). Umso mehr bin ich geflasht, dass es tatsächlich nur 9,95 EUR kosten soll.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Noch schönere Geschichten wunderbar gelesen

Villa Wunderbar. Das Apfelfest
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„In der Villa Wunderbar ist überhaupt kein Tag wie jeder andere.“ Mit diesem Satz beginnen die Geschichten rund um die Bewohner der Villa Wunderbar. Neben dem sprechenden Waschbären Henri leben dort die ...

„In der Villa Wunderbar ist überhaupt kein Tag wie jeder andere.“ Mit diesem Satz beginnen die Geschichten rund um die Bewohner der Villa Wunderbar. Neben dem sprechenden Waschbären Henri leben dort die Kinder Matilda und Joschi ( sie sind Cousin und Cousine) mit ihren Eltern und Großeltern. Die Oma betreibt im Erdgeschoss der Hauses einen Waschsalon mit Cafè. Und in diesem Waschsalon wurde auch einst Henri gefunden, der daraufhin bei der Familie einzog und das Leben nun kräftig durcheinander wirbelt.

Das Hörbuch beinhaltet wieder mehrere Geschichten. Wir erleben z.B. die Apfelernte, die in einem Apfelfest gipfelt, dann erfahren wir, wie Henri sich mehr Zeit bei Matilda ergaunert und sogar eine Hochzeit gibt es. In einer Geschichte spielen die Kinder mit Murmeln. Und Joschi, der mit einer speziellen goldenen Murmel spielt, gewinnt immer. Matilda ist überzeugt, dass es an der Murmel liegt. Und siehe da: als sie mit der goldenen Murmel spielt, gewinnt auch sie. Allerdings wurde sie ausgetrickst, um ihr zu zeigen, dass es nicht an der Murmel liegt, sondern dass man auch an sich glauben muss. Insgesamt haben mir die Geschichten des zweiten Bandes noch besser gefallen als die des Vorgängers.

Kommen wir zur CD-Hülle. Bei der ersten CD war ich sehr begeistert, dass man die Hülle ruckzuck in eine kleine Villa Wunderbar zum Spielen umbauen konnte. Nun überlegte ich im Vorfeld, ob und was uns wohl im 2. Band erwarten würde. Vielleicht ein Popup-Apfelbaum und Garten, den man an die Villa dranstellen könnte? Aber es war dann doch etwas anderes: 3 Spielfiguren zum Ausschneiden: Henri, Matilda und Joschi. Auch nicht schlecht, aber ein nicht ganz so gut durchdachtes Verpackungsdesign wie im 1. Teil. Was mir hier fehlt, ist eine Einsteckmöglichkeit zum Aufbewahren für die Figuren. So fliegen sie leider immer wieder durch die Gegend. Ich gebe zu, dass das kleinkariertes Meckern ist, aber die Erwartungen nach Teil 1 waren schon sehr hoch. Sehr loben möchte ich aber die schönen Illustrationen von Nikolai Renger.

Das Hörbuch ist für Kinder ab 4 Jahren zu empfehlen. Durch die Unterteilung in mehrere unabhängige Geschichten kann das Hörbuch auch gut in kleinen Portionen gehört werden. Die Geschichten werden kindgerecht mit warmer und ausdrucksstarker Stimmer von Martin Baltscheit gelesen. Es ist wie immer ein Ohrenschmaus, ihm dabei zuzuhören.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Mein kleiner Sohn kann nicht genug bekommen von diesem genialen Bilderbuch

Wieso geht´s hier nicht weiter?
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„Was ist da vorne los?“ fragt ein kleiner Junge auf dem Dreirad, der einen Straßenarbeiter beobachtet, wie er das Stau-Schild aufstellt. Aber der weiß es nicht und während der kleine Junge sich hinten ...

„Was ist da vorne los?“ fragt ein kleiner Junge auf dem Dreirad, der einen Straßenarbeiter beobachtet, wie er das Stau-Schild aufstellt. Aber der weiß es nicht und während der kleine Junge sich hinten anstellt, rennt er der Straßenarbeiter die ganze Autoschlange nach vorn, um die Ursache für den Stau herauszufinden.

Zuerst sehen wir Kinder auf Rollschuhen, Einrad, Roller und Skateboard. Dann werden die Fahrzeuge immer größer bis man zu einem Autokran ankommt und den Grund des Staus erfährt, der dann natürlich auch noch aufgelöst werden muss. Ich weiß jetzt schon, was sich im Kopf des kleinen Räubers abspielen wird, wenn wir wieder mal im Stau stehen.

Das Buch ist aber so viel mehr als nur eine Aneinanderreihung von Fahrzeugen. Durch die Sprechblasen und Menschen ergeben sich viele Situationen und kleine Geschichten, die zum Erzählen anregen. Die Fahrzeuge werden von 50 heruntergezählt und es steht auch immer dabei, um was für ein Gefährt es sich handelt. Man kann sich dem Buch also auf verschiedenen Ebenen nähern: rückwärts zählen, alles was Räder hat (hier gibt es auch richtig ausgefallene Sachen wie eine Rikscha, einen Safaribus oder für uns Leseratten einen Bücherbus) betrachten oder eben die Geschichten der Menschen in den Autos erkunden und erzählen.

Die Illustrationen sind sehr klar und in kräftigen Farben. Durch die einfachen Ausrufe über den Figuren erhält das Buch einen gewissen Comiccharakter. Das Highlight für meinen kleinen Sohn ist dann aber die Ursache des Staus, die sich hinter einer aufklappbaren Doppelseite verbirgt. Er fiebert regelrecht auf diesem Punkt hin, wo er endlich das Geheimnis enthüllen darf. So wird das Buch im Moment überall mitgenommen, weil er es wirklich jedem erzählen und zeigen muss. Es ist aber auch eine unglaubliche Sensation!

Fazit: Was auf dem ersten Blick einfach aussieht, ist in Wirklichkeit ganz viel - tolle Rahmengeschichte, viele kleine Geschichten in der Geschichte, Fahrzeugkunde und Rückwärtszählen. Ein Lieblingsbuch meines kleinen Sohnes, der gar nicht genug bekommen kann von diesem genialen Bilderbuch!

Veröffentlicht am 27.04.2018

Ein Insekten-Abenteuer vom Feinsten, gelesen vom fabelhaften Dietmar Bär

Der Ameisenjunge
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Ben ist auf der Flucht vor den "Krawallos", den 3 Klassenfieslingen, und versteckt sich im Schrank des Physiklabors. Dummerweise landet er damit unwissentlich in einer Schrumpfmaschine, die sein Physiklehrer ...

Ben ist auf der Flucht vor den "Krawallos", den 3 Klassenfieslingen, und versteckt sich im Schrank des Physiklabors. Dummerweise landet er damit unwissentlich in einer Schrumpfmaschine, die sein Physiklehrer erfunden hat. Auf 5mm geschrumpft trifft er zuerst auf Ameise Andi, die er mit (geschrumpften) Schokoriegeln besticht. Überhaupt führt der Weg in die Herzen der beteiligten Insekten über das Essen. Während für Andi Schokoriegel das Größte sind, liebt die Wespe mit Flugangst SSuzi überreifes Obst und die dicke Raupe Olaf ist ohnehin am Daueressen. Nur Regenwurm Professor Max ist ein Liebhaber der geistigen Nahrung und liest und bewertet am liebsten die Aufsätze der Schüler.

Zusammen mit seinen neuen Freunden durchlebt Andi ein großes Abenteuer. Es gilt die Aufmerksamkeit der großen Menschen zu gewinnen, aber auch das Verschwinden von Basti aufzuklären und oft geht es auch um das nackte Überleben. Die Geschichte ist spannend, aber auch humorvoll und mit vielen tollen Details.

Dietmar Bär gehört zur Riege meiner Lieblingssprecher und beweist hier wieder sein ganzes Können. Ausdrucksstark verleiht er den Figuren eigene Stimmen ohne dass es übertrieben wirkt. Die Symbiose von Geschichte und Leseleistung ist hier optimal und man mag gar nicht aus dem Auto aussteigen. So ging es zumindest uns.

Fazit: Ein Insekten-Abenteuer vom Feinsten, gelesen vom fabelhaften Dietmar Bär!