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Veröffentlicht am 06.05.2018

Es hätte so gut werden können!

Das Böse in deinen Augen
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Jenny Blackhurst hat mit „Das Böse in deinen Augen“ einen Thriller geliefert, der mit seiner Grundidee, seinem Schreibstil, seinem Spannungsaufbau überzeugen könnte, wenn nicht das letzte Drittel wäre. ...

Jenny Blackhurst hat mit „Das Böse in deinen Augen“ einen Thriller geliefert, der mit seiner Grundidee, seinem Schreibstil, seinem Spannungsaufbau überzeugen könnte, wenn nicht das letzte Drittel wäre. Denn das letzte Drittel lässt die Leser größtenteils ratlos zurück. Es gibt nur eine geringe Anzahl Leser, die angibt, dass sie das Ende verstanden haben und den Thriller großartig fanden. Dieser Thriller ist also eine Büchse der Pandora und lässt sich deswegen nur eingeschränkt empfehlen.

Dabei fängt „Das Böse in deinen Augen“ so vielversprechend an. Man fühlt mit Ellie mit, findet Imogen sympathisch und fragt sich, was hier wirklich vor sich geht. Ist Ellie Opfer oder Täter? Gut geschriebene wechselnde Perspektiven verstärken das Verständnis für die einzelnen Protagonisten. Schnell zieht Ellie den Leser auf ihre Seite. Aber es bleibt immer ein Restzweifel übrig. Und das sorgt für fesselnde Spannung. Die größte Spannung erzeugt jedoch die Wut, weil das kleine Mädchen Ellie, welches seine Eltern verloren hat, von allen Leuten so ungerecht behandelt wird und man sich eine gerechte Bestrafung der betreffenden Leute wünscht.

Jedoch verstärkt dieses Mitfühlen mit den Protagonisten das Unverständnis für das Ende. Da das Thema „Mobbing“ ein wirklich wichtiges Thema ist, hinterlässt das Ende einen schalen Beigeschmack, da es alles vorher gelesene auf den Kopf stellt und damit dem Thema „Mobbing“ seine Bedeutung entzieht. Gleichzeitig ist das Ende so verschiedenartig auslegbar, dass man als Leser das Gefühl hat, dass sich die Autorin hier übernommen hat.

Lobend möchte ich hiermit einmal das Cover erwähnen, welches sehr gut zum Buch passt. Hier wird schon die Unschuld in Frage gestellt. Gleichzeitig lässt das Cover genug Fragen offen, um neugierig auf die Geschichte zu machen. Düster anmutend lädt es zum Lesen des Buches ein.

Bis zum letzten Drittel war ich begeistert von diesem Buch. Die ersten zwei Drittel von „Das Böse in deinen Augen“ lasen sich so spannend, dass ich von Seite zu Seite flog. Der Schreibstil gefiel mir, die Protagonisten waren sympathisch und ich hatte große Hoffnungen für das Ende. Doch dann kam das letzte Drittel, welches so ganz und gar nicht zum Rest des Buches passen wollte. Und dieses letzte Drittel mündete in ein für mich katastrophales Ende.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 04.03.2018

Spannender erster Teil

Das Vermächtnis des Künstlers
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Eine mysteriöse Folge von seltsamen Toden hängt irgendwie mit Bragolin Gemälden zusammen. Ist etwas dämonisches in den Bildern? Dr. George Mallory, Dozent für Psychologie, genauer Parapsychologie, an der ...

Eine mysteriöse Folge von seltsamen Toden hängt irgendwie mit Bragolin Gemälden zusammen. Ist etwas dämonisches in den Bildern? Dr. George Mallory, Dozent für Psychologie, genauer Parapsychologie, an der Universität von Virginia, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, übernatürlichen Geschichten nachzuspüren und ihre natürlichen Ursachen herauszufinden. Ist dieses Mal tatsächlich eine dämonische Macht am Werk oder findet Dr. Mallory wieder einen natürlichen Grund?
In „Das Vermächtnis des Künstlers“ passiert auf 376 Seiten tatsächlich genau so viel, wie anderswo im ersten Drittel eines ganzen Buches. Es ist also keine Trilogie, sondern ein Krimi, welcher in drei Teile zerstückelt wurde. Ob das jetzt so sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten. Denn „Das Vermächtnis des Künstlers“ist teilweise so extrem ausführlich, dass man schon das Interesse verlieren kann. Jedoch sind die Charaktere so interessant, die Idee so spannend und der Schreibstil so gut zu lesen, dass man weiter liest.
Schnell hab ich einen Lieblingscharakter gefunden, denn Amanda, die Adoptivtochter Dr. Josephine Caninos, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin am privaten venezianischen Kunstmuseum, welches eine Bragolin- Sammlung beherbergt, ist trotz ihrer Pubertät sehr sympathisch, weil sie quirlig und frech ist. Besonders gefällt sie mir im Umgang mit Dr. George Mallory. Der wiederum ist sehr interessant, weil man durch ihn und seinen Beruf Ideen zur Erklärung von übernatürlich erscheinenden Phänomenen erfährt. Dr. Josephine Canino ist ebenfalls ein sehr ansprechender Charakter, da man durch ihre Augen die gruselige Seite des Thrillers sieht, denn sie erinnert sich, weil sie von alptraumhaften Erscheinungen verfolgt wird, an ihre Vergangenheit.
Den Künstler Bragolin gibt es wirklich. Es ist interessant sich seine Bilder im Internet anzuschauen und sich zu fragen, über welches seiner Gemälde gerade gesprochen wird. Der Künstler und seine Geschichte werden dadurch sehr attraktiv. Wieso hat er zum Beispiel so viele weinende Kinder gemalt?
Insgesamt ist „Das Vermächtnis des Künstlers“ ein gut zu lesender, spannender erster Teil. Zwei Sterne in der Bewertung ziehe ich ab, weil ich nicht finde, dass man ein Buch so zerstückeln darf und dadurch einige Teile der Geschichte künstlich lang gezogen wirken. Jedoch möchte ich „Das Vermächtnis des Künstlers“ trotzdem gerne weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Eiskalter Plan

Eiskalter Plan
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"Was geschah mit uns? In meinen Träumen tanzten vier Frauen in Trance in einem Hexenzirkel und feierten ein dunkles Ritual. War es kollektiver Wahnsinn oder der Wunsch nach Gerechtigkeit, der uns trieb?" ...

"Was geschah mit uns? In meinen Träumen tanzten vier Frauen in Trance in einem Hexenzirkel und feierten ein dunkles Ritual. War es kollektiver Wahnsinn oder der Wunsch nach Gerechtigkeit, der uns trieb?" (S.83.)
Alma, Greta, Sophie, Marie. Vier Frauen, die enttäuscht von den Männern sind und deshalb Pläne schmieden. Pläne, die sie lieber nicht in die Tat umsetzen sollten. Aber sie können nicht anders. Doch eine unter ihnen spinnt ein Netz aus Lügen. Verfolgt einen eiskalten Plan. Eine von ihnen ist nicht, wer sie zu sein vorgibt. Wer ist sie?

Der Psychothriller fängt sehr langsam an. Alma, die die Geschichte erzählt, ist mir zu keiner Zeit sympathisch gewesen und deswegen habe ich auch kein Mitleid mit ihr. Da sie die Geschichte erzählt, finde ich auch die anderen Personen nicht sympathisch. Am Ende stellt sich bei mir ein "Geschieht dir recht" Gefühl ein.

Interessant fand ich hingegen die Männer. Alma erzählt, wie sie sich vorstellt, dass die männlichen Täter denken. Da die Autorin hierfür nachgeforscht hat, finde ich diese Einsichten sehr informativ. Was denkt ein pädophiler Vergewaltiger? Oder ein Frauenschläger? Hier wird das Furchtbare, das Unaussprechliche in Worte gefasst.

Die Reaktionen der vier Frauen verstehe ich nur teilweise. Sie sind enttäuscht von ihren Ehemännern. Aber sie reden nicht mit ihnen über ihre Probleme. Stattdessen fressen sie alles in sich hinein und schreiben dann in einem Forum mit Gleichgesinnten. Sich mit Gleichgesinnten auszutauschen finde ich sehr gut. Jedoch entwickelt sich hier eine verheerende Dynamik.

Es entsteht ein Mörderinnenclub. Die Energie, die die Frauen für ein richtiges Gespräch mit ihren Männern bräuchten, wird fehlgeleitet. Man mag jetzt sagen, dass die Frauen ja nur Ungeheuer töten. Aber was rechtfertigt Mord? Und wo hört Rache auf? Denn auch diese Morde müssten ja eigentlich gerächt werden, oder? Und was ist, wenn diese Männer in Wirklichkeit doch nicht diese Ungeheuer sind, als die sie dargestellt werden? Diese Ethikfragen wirft dieses Buch auf.

Ist es kollektiver Wahn oder der Wunsch nach Gerechtigkeit, der die Frauen antreibt? Diese Frage stellt sich auch Alma. Sie beschreibt die vier wie einen Hexenzirkel. Und mich erinnert das an Shakespeares Hexen in Macbeth. Dort steht, dass sich die Hexen noch vor Einbruch der Nacht treffen, wenn die Schlacht gewonnen und verloren ist. Die Frauen haben sich in das Netz der Spinne begeben und die Würfel sind schon von Anfang an gefallen.

Mein Fazit ist gemischt. Ich mochte die Protagonisten nicht. Die "Spinne" hat mich jedoch fasziniert. Der psychologische Aspekt war sehr interessant und deswegen fand ich die "Anmerkungen" am Ende des Buches auch sehr spannend. "Gefällt mir" ist zuviel gesagt. Es war stellenweise interessant und teilweise sehr langweilig (weil ich einfach eine Bezugsperson brauche und hier keine finde). "Nicht schlecht" passt hier auch nicht. Dafür war er zu gut rechererchiert. Ich würde sagen, er war gut, aber nicht mein Fall.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Breathe

Breathe – Jax und Sadie
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Sadie White ist notgedrungen viel zu erwachsen für ihr Alter. Sie muss ihrer schwangeren Mutter unter die Arme greifen, damit die Beiden ihre Rechnungen bezahlen können. Deswegen wird sie Hausmädchen bei ...

Sadie White ist notgedrungen viel zu erwachsen für ihr Alter. Sie muss ihrer schwangeren Mutter unter die Arme greifen, damit die Beiden ihre Rechnungen bezahlen können. Deswegen wird sie Hausmädchen bei Jax Stone, einem jungen, sehr berühmten, sehr gut aussehenden Rockstar, und natürlich verlieben sich die Beiden auf den ersten Blick in einander.

Die Geschichte ist leicht zu lesen. Etwas für zwischendurch. Die Charaktere sind zu oberflächlich geschrieben. Spannung kommt hier keine auf, eher Unverständnis für das Verhalten der Hauptprotagonisten. Insgesamt nur empfehlenswert, wenn man nicht unbedingt nachdenken will, sondern eher einer Geschichte beim plätschern zuhören will. Liebe, Erotik und Coming off Age sind wieder die Hauptthemen und wie alle Bücher der Reihe ist auch dieses, das erste, im Perspektivenwechsel der beiden Hauptcharaktere geschrieben.

Veröffentlicht am 10.07.2017

just for now

Just for Now – Preston und Amanda
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Preston Drake lässt niemanden wirklich an sich ran und hat ständig oberflächlichen Sex. Amanda Hardy ist über beide Ohren in ihn verliebt. Das geht so weit, dass sie sogar ihr erstes Mal mit ihm hat, während ...

Preston Drake lässt niemanden wirklich an sich ran und hat ständig oberflächlichen Sex. Amanda Hardy ist über beide Ohren in ihn verliebt. Das geht so weit, dass sie sogar ihr erstes Mal mit ihm hat, während er sturzbesoffen ist. Später kann er sich nicht mehr daran erinnern, träumt aber ständig davon.

Dieses Buch ist der vierte Tel der Sea Breeze Reihe und wieder abwechselnd aus den beiden Perspektiven der Hauptpersonen geschrieben. Der Schreibstil lässt sich leicht lesen. Das Buch ist etwas für zwischendurch, wenn man nichts besseres zu lesen hat. Spannend ist hier nur die Entwicklung des Protagonisten und seiner Familie. Die Charaktere sind sehr oberflächlich geschrieben. Insgesamt ist die Geschichte wie eine gute Folge einer mittelmäßigen Telenovela. Nicht wirklich empfehlenswert, aber wenn man gerade mal Lust auf Erotik, Romantik und Coming of Age hat, ganz interessant.