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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2018

Starker Anfang, schwaches Ende

Bis du alles verlierst
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Vermutlich bin ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich hatte mit einem Thriller gerechnet, und obwohl das Buch gegen Ende kurz in die Richtung geht, ist es insgesamt doch eher ein Familiendrama. ...

Vermutlich bin ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich hatte mit einem Thriller gerechnet, und obwohl das Buch gegen Ende kurz in die Richtung geht, ist es insgesamt doch eher ein Familiendrama. Interessanterweise hat mir die erste Hälfte, in der es im Vergleich ruhiger zugeht, besser gefallen. Hier erfahren wir, dass zwei Babys nach der Geburt vertauscht wurden. Erst fünfzehn Jahre später kommt dies ans Licht und erschüttert das Leben beider Familien. Katherines Mutter Alison, aus deren Perspektive erzählt wird, reagiert anfangs mit Verdrängung. Nur langsam lässt sie zu, dass die 'andere' Familie in ihr Leben eindringt und ein Teil davon wird. Sie freundet sich sogar mit Katherines leiblichem Vater an, und scheint sich mit der Situation abzufinden. Dann jedoch läuft die Sache völlig aus dem Ruder, und hier nimmt das Buch dann doch noch thriller-artige Züge an.

Bis dahin hat mir das Buch eigentlich ganz gut gefallen, obwohl es eben kein Thriller war und Alison die meiste Zeit sehr anstrengend und nervig war. Immer wieder betont sie, wie sehr sie ihre wunderbare Katherine liebt, aber man merkt dass sie ihre Tochter vor allem total überbehütet. Die Erfahrung, dass Katherine nicht ihre leibliche Tochter ist, und die unterschiedliche Art, wie sie und ihr Mann mit dieser schockierenden Nachricht umgehen, war sehr spannend zu lesen und hätte mir als Drama völlig gereicht.

Leider hat die Autorin gegen Ende aber eine völlig unerwartete und unnötige Wende vollzogen, die alles davor über den Haufen warf. Aber statt eines Adrenalinschubs empfand ich persönlich eher Enttäuschung darüber, wie die Geschichte ausging. Mir war das einfach zu viel und zu plötzlich, und die bis dahin langsam aber stetig aufgebaute Dramatik innerhalb der Familien wurde auf einen Schlag durch eine zwar unerwartete, aber vergleichsweise plumpe Wendung zunichte gemacht, die an dieser Stelle nicht mehr nötig gewesen wäre und die bis dahin durchaus ungewöhnliche Geschichte austauschbar werden ließ. Starker Anfang, schwaches Ende.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Faul sein...oder lieber doch nicht?

Vom Faultier, das nicht faul sein wollte
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Wir lieben Faultiere, deshalb konnten wir an diesem Buch natürlich nicht vorbeigehen. Die Faultiere lernen jeden Tag in der Schule, faul zu sein. Schlafen, dösen, abhängen, essen: was für ein bequemes ...

Wir lieben Faultiere, deshalb konnten wir an diesem Buch natürlich nicht vorbeigehen. Die Faultiere lernen jeden Tag in der Schule, faul zu sein. Schlafen, dösen, abhängen, essen: was für ein bequemes Leben! Doch eines Tages kommt Fünkchen an die Schule, und dieses Faultiermädchen entspricht so gar nicht ihrer Art: immer in Aktion, geht sie den anderen Faultieren bald auf die Nerven und bleibt allein. Doch als der wilde Eber die Schule wwegen zu großer Faulheit schließen will, erweist sich Fünkchen als unerwartete Retterin...

Die Story war witzig und die Illustrationen passten gut, allerdings hat mir persönlich der Zeichenstil nicht so gut gefallen. Auch fand ich die Gesichter der Faultiere nicht sehr gelungen, so richtig sympathisch wirkten sie nämlich nicht, eher wie ein chaotischer und frecher Haufen, was ihrem gemütlichen und friedlichen Wesen nicht gerecht wird.

Außer dem Lehrer stach nur Fünkchen aus der Menge der Faultiere heraus, alle anderen Schüler waren eine namenlose Gruppe. Das war einerseits schade, wir hätten die Faultiere gerne näher kennengelernt. Andererseits kam die Einheitlichkeit der faulen Faultiere so besonders gut zur Geltung und Fünkchen stach noch stärker hervor.

Eine witzige Geschichte über die Vor- und Nachteile des Faulseins mit einer nicht zu dick aufgetragenen Moral, aber vor allem wegen der für mich wenig einladenden Bilder kein Lieblingsbuch.

Veröffentlicht am 09.05.2018

Ganz nett

Monsterhotel
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Eine witzige Geschichte, die meinen Sohn immer noch begeistern konnte. Ich fand das Buch eher durchschnittlich und oft zu albern - die bunten Bilder waren ganz nett, aber gerade bei den interessanten Szenen ...

Eine witzige Geschichte, die meinen Sohn immer noch begeistern konnte. Ich fand das Buch eher durchschnittlich und oft zu albern - die bunten Bilder waren ganz nett, aber gerade bei den interessanten Szenen gab es dann wieder kein Bild davon, das fand ich schade. Auch war mir das Ganze zu sehr eine Aneinanderreihung von einzelnen Ereignissen im Hotel als eine durchgängige Geschichte. Da hätte man einfach mehr rausholen können. Alles in allem ok und sicher eher was für kleinere Kinder, aber kein Dauerbrenner.

Veröffentlicht am 09.05.2018

Mehr Schein als Sein

Das Mädchen, das in der Metro las
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In mancher Hinsicht ein schönes Buch: das Cover ist liebevoll gestaltet, der Titel klingt unaufgeregt aber Interesse weckend, und das Buch ist durchaus ansprechend geschrieben. Aber: die Geschichte verliert ...

In mancher Hinsicht ein schönes Buch: das Cover ist liebevoll gestaltet, der Titel klingt unaufgeregt aber Interesse weckend, und das Buch ist durchaus ansprechend geschrieben. Aber: die Geschichte verliert sich in unzähligen Momentaufnahmen und wahllos hingeworfenen Buchtiteln. Aber vielleicht ist die Handlung hier auch gar nicht so wichtig?!

Die Handlung ist unglaubwürdig und realitätsfern - leider kann man immer noch nicht nur von Luft und Büchern leben, also wie machen die das hier? (will ich auch!) Es werden viele interessante Details an-, aber nicht ausgesprochen, z.B. die Herkunft von Soliman - was ist ihm widerfahren und hat ihn zu dem Menschen gemacht, den wir gemeinsam mit Juliette im Buch kennenlernen?

Immer wieder werden Buchtitel genannt, ohne dass diese erkennbar in den Plot eingebunden werden. Wollte die Autorin hier einfach mit ihrer Literaturkenntnis angeben? Immerhin hatte ich gehofft, am Buchende noch einmal eine Auflistung aller erwähnten Bücher zu finden, da der ein oder andere Titel interessant klang, ich aber nicht mitten im Buch abbrechen und danach recherchieren wollte. Und voilà - am Buchende erspähte ich tatsächlich eine Liste, aber bei genauerer Betrachtung entpuppte sich diese als eine Auflistung weiterer Buchtitel: schade. Ob ich noch einmal den Nerv habe, das ganze Buch nach den zwei oder drei Titeln abzusuchen, die mir ins Auge gefallen sind?! Ich denke eher nicht.

Die meiste Zeit plätschert die Story vor sich hin, es gibt viele hübsch beschriebene Augenblicke, aber mindestens genauso viele Momente in denen nichts bemerkenswertes passiert (was nicht schlecht sein muss, hier aber unangenehm auffällt). Ich schwankte zwischen hingerissener Begeisterung für den Moment und Langeweile ob der sich dahinschleppenden Handlung.

Juliette war mir nicht sympathisch, aber auch nicht unsympathisch. Sie war mir eher gesagt egal, rat- und farblos ließ sie sich von anderen durchs Leben treiben ohne selbst in Aktion zu treten - selbst ihre Kündigung wirkte passiv. Lediglich am Ende schien sie endlich einmal aus ihrer Lethargie zu erwachen und etwas in die Hand zu nehmen. Gestört hat mich hier allerdings die unnötige Bezeugung, dass es sich beim Y.S. nicht um eine fahrende Bibliothek handeln sollte (ist ihr das nicht gut genug?), obwohl es doch eigentlich genau das ist.

Das Buch wirkt wie eine Aneinanderreihung kleiner Facetten, von denen aber nur wenige wirklich zu glänzen wissen. Es war angenehm zu lesen genau während des Lesens, ist aber inzwischen fast schon wieder verblasst und hinterlässt keine nachhaltigen Spuren.

Veröffentlicht am 26.03.2020

Was war das denn?

Der Sarg
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Eine hanebüchene, trotzdem vorhersehbare, unnötig in die Länge gezogene Story, verpeilte Ermittler, die weniger auf die Reihe kriegen als die Leser - lediglich einzelne Kapitel haben immer mal wieder einen ...

Eine hanebüchene, trotzdem vorhersehbare, unnötig in die Länge gezogene Story, verpeilte Ermittler, die weniger auf die Reihe kriegen als die Leser - lediglich einzelne Kapitel haben immer mal wieder einen Hauch von Spannung erzeugt. Mein erstes und wohl auch letztes Buch des Autors. Immerhin, oder wahrscheinlich gerade deshalb, stand das Buch im Tauschregal. Und dorthin wandert es jetzt auch wieder hin.

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