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Veröffentlicht am 30.05.2018

Das Glück liegt in Cornwall

Sommerhaus zum Glück
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Elodie Hoffmann wurde in der Liebe schwer enttäuscht und möchte nur noch weg. Weg von dem Mistkerl, raus aus Frankfurt, ja, sogar weg von Deutschland.
Und so landet sie schließlich in St. Ives, Cornwall, ...

Elodie Hoffmann wurde in der Liebe schwer enttäuscht und möchte nur noch weg. Weg von dem Mistkerl, raus aus Frankfurt, ja, sogar weg von Deutschland.
Und so landet sie schließlich in St. Ives, Cornwall, wo sie ganz spontan und ohne vorher groß nachzudenken, ein B&B Cottage gekauft hat. Aber kaum in Cornwall angekommen muss Elodie feststellen, dass es vielleicht keine so gute Idee war, so unüberlegt zu handeln oder hat es vielleicht auch seine guten Seiten?

Für mich war es das erste Buch von Anne Sanders und ich war positiv überrascht, wie schnell und leicht ich in die Geschichte hinfand. Schnell war ich mit Elodie in Cornwall am Kämpfen. Kämpfen um ein altes Cottage, einen Traum und das nackte Überleben. Zum Glück findet Elodie schnell Anschluss. Brandy eine etwas ältere Dame nimmt Elodie unter ihre Fittiche und auch Helen, die zusammen mit ihrem Mann Liam das kleine Cafe Kennard´s Kitchen führt, werden zu Eldoies Freundinnen.

Anne Sanders schreibt die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Elodie heraus, auch Helen kommt immer wieder mal zu Wort. Und das meine ich wirklich so. Anne Sanders ist es – zumindest bei mir – gelungen, den beiden Protagonisten je eine eigene „Stimme“ zu verleihen. Während Elodie sehr euphorisch, manchmal etwas geknickt von den Rückschlägen, aber nie melancholisch oder deprimiert, sondern immer voller Hoffnung auf mich wirkt, ist Helen eher düster, traurig, resigniert und leicht depressiv. Die Autorin gibt den Lesern anhand der Überschriften einen Hinweis, wer nun gerade berichtet, doch das brauchte ich schon bald nicht mehr. Ich erkannte die beiden anhand ihrer eigenen Erzählweise. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es kleine Rückblicke, so dass der Leser sich nach und nach ein Puzzle zusammensetzen kann, was die Vergangenheit der drei Frauen angeht.

Nicht nur Zwischenmenschlich, auch die Landschaft kommt bei Anne Sanders nicht zu kurz und so konnte ich mir bald ein Bild von St. Ives machen, das Cottage kenne ich bald bis zum letzten Nagel und sogar ein wenig Geschichte von St- Ives wurde in den Roman eingewoben.

Fazit:
Mir das Buch sehr gut gefallen. Ein schöner sonniger Sommerroman, der den Leser mit auf Urlaub nach Cornwall nimmt und ihn dort am Schicksal dreier Frauen teilhaben lässt, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die dennoch so viel miteinander verbindet. Für mich bleibt nun die Hoffnung auf eine Fortsetzung und ein Wiedersehen mit Elodie und den restlichen Bewohnern von St. Ives.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Mit frecher Schnauze zum Ziel

Vier Pfoten am Strand
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Eigentlich kann sich der junge Rüde Boss glücklich schätzen. Die Amerikanische Bulldogge wurde von seinem ersten Herrchen schlecht behandelt und sollte zum Kampfhund abgerichtet werden. Ben, ein erfolgreicher ...

Eigentlich kann sich der junge Rüde Boss glücklich schätzen. Die Amerikanische Bulldogge wurde von seinem ersten Herrchen schlecht behandelt und sollte zum Kampfhund abgerichtet werden. Ben, ein erfolgreicher Künstler, rettet die Welpen und nimmt zeitgleich Boss bei sich auf. Doch Boss mag Menschen nicht mehr so recht trauen.

Und dann verschlägt es Ben auch noch ans Meer, wo er sich eine Schaffenspause gönnt, was die Beziehung zwischen den beiden nicht gerade fördert. Aber zum Glück gibt es Christina, die vor Ort eine Hundeschule leitet. Ob sie Boss helfen kann … und vielleicht auch seinem Herrchen?

Es hat nur wenige Seiten gedauert, da war ich Boss auch schon verfallen. Der kleine Kerl kann mit seiner frechen Schnauze Leserherzen im Sturm erobern. Aber so kenne und liebe ich die Hunderomane von Petra Schier, die es immer wieder aufs Neue schafft, eine romantische Geschichte zu zaubern und dabei dennoch einen kleinen Hund in den Vordergrund zu rücken.
Dabei wird der Charakter des Hundes der jeweiligen Rasse angepasst. Boss ist genauso, wie ich mir eine Amerikanische Bulldogge vorstelle. Ein harter Kerl, frech, vorwitzig mit einem weichen Kern. Ben und Christina dürfen versierten Lesern schon aus anderen Büchern bekannt sein und so gibt es ein schönes Wiedersehen.
Aber auch für Quereinsteiger ist dieses Buch geeignet, denn sowohl Christina und Ben werden noch einmal vorgestellt und dem Leser sehr plastisch vor Augen geführt. Schnell sind einem beide – jeder auf seine Art – sympathisch und eigentlich ahnt man schon, worauf es hinauslaufen wird. Die Spannung der Geschichte liegt hier eindeutig im Weg dorthin.
Zeitgleich darf man die schöne Gegend bewundern, Boss´ freche Schnauze genießen und die Steine auf dem Weg zusammen mit Christina und Ben weg kicken.

Fazit:
Eine tolle Sommerlektüre mit einem kecken Hund, der nicht nur das Leben seines neuen Herrchens regelrecht auf den Kopf stellt.

Veröffentlicht am 09.05.2018

Rettung des Schulcafé Pustekuchen

Schulcafé Pustekuchen 1, Die Mogelmuffins
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Gerade noch ärgert sich Tilli, dass die Ameisen von ihrem kleinen Bruder Jacob ausgerissen sind und sich überall im Zimmer verteilen, steht auch schon das nächste Desaster in der Tür. Die Ameisen haben ...

Gerade noch ärgert sich Tilli, dass die Ameisen von ihrem kleinen Bruder Jacob ausgerissen sind und sich überall im Zimmer verteilen, steht auch schon das nächste Desaster in der Tür. Die Ameisen haben Tillis sorgfältig vorbereiteten Zuckerblumen zerstört. Dabei waren diese doch ein notwendiger Bestandteil von Tillis Rettungsplan.

Immerhin hat ihre strenge Lehrerin Frau Habersack eine extra schwere Geografiearbeit angekündigt und Tillis Zuckerblumen waren Teil des Rettungsplans, den sie mit ihrer Oma ausgetüftelt hat. Fällt der Plan nun ins Wasser?

Doch auch bei Oma läuft nicht alles rund. Frau Habersack möchte aus dem Schulcafé Pustekuchen eine Wellnessoase machen. Können Oma und Tilli das Schulcafé retten?


Mit dem Schulcafé Pustekuchen ist der Autorin ein wirklich zauberhaftes Buch gelungen. Die Geschichte ist witzig, zugleich spannend und bezaubernd. Tilli und ihre Freunde versuchen auf der einen Seite ihre Zensuren nicht abrutschen zu lassen und auf der anderen Seite ihr geliebtes Schulcafé zu erhalten. Dabei sind viele Ideen gefragt, Zusammenhalt und Durchhaltevermögen.

Die Oma von Tilli, die von allen nur Moma genannt wird, lebt immer noch den Woodstock-Flair und dadurch ist die Geschichte nicht nur bunt, sondern auch mit viel Frohsinn gewürzt. Die Abbildungen spielen den Text herrlich wider und eine Übersicht zu Beginn des Buches zeigt alle Hauptfiguren auf einen Schlag.

Meine Tochter und ich haben das Buch gemeinsam gelesen. Es hat uns beiden sehr gut gefallen. Meiner Tochter natürlich vor allem die Streiche und Ideen von Tilli und Moma, aber auch die Botschaft dahinter, der Zusammenhalt und die Freundschaft kamen gut bei ihr an.

Fazit:
Uns hat das Buch sehr gut gefallen. Durch die größere Schrift, die einfachen Sätze und den Aufbau ist es auch sehr gut für Erstleser geeignet. Wir freuen uns schon jetzt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Ballett vs. Turnen

Ellas Welt - Ballett oder Flickflack?
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Eigentlich liebt Ella Ballett. Zusammen mit ihrer besten Freundin Zoe besucht sie die Ballettstunden bei Frau Freis, auch wenn diese im Gruppenraum der Pfadfinder stattfinden. Als Frau Freis verkündet, ...

Eigentlich liebt Ella Ballett. Zusammen mit ihrer besten Freundin Zoe besucht sie die Ballettstunden bei Frau Freis, auch wenn diese im Gruppenraum der Pfadfinder stattfinden. Als Frau Freis verkündet, dass sie ein Stück geschrieben habe, welches ihre Schüler aufführen sollen, sind Zoe und Ella zunächst Feuer und Flamme. Gemeinsam üben sie, um die beste Balletttänzerin der Gruppe zu werden und die Feenkönigin spielen zu können. Doch es kommt ganz anders.

Zoe darf einen Frosch und Ella soll einen Zauberstein spielen. Die Enttäuschung ist grenzenlos. Klar, dass sich Zoe von dem neuen Trend, bei Twisters in die Turnstunde zu gehen, anstecken lässt und auch Ella möchte dem Trend folgen. Doch kann sie ihre Ballettgruppe wirklich im Stich lassen? Und wird sie das Ballett nicht doch vermissen? Ella steht vor einer schwierigen Entscheidung.

Obwohl es sich bei diesem Buch um den zweiten Band von Ellas Welt handelt, ist die Geschichte eigenständig. Lediglich die Protagonisten blieben aus dem ersten Band erhalten, die Vorgeschichte hat jedoch keine Auswirkung auf die aktuelle. Hier dreht sich alles um Ballett und die Aufführung, bei der Ella einen Zauberstein spielen soll. Gleichzeitig kommt ein neuer Trend auf. Alle Kinder wollen unbedingt turnen und Flickflacks oder Handstand lernen. Natürlich in dem neueröffneten und supercoolen Twisters.

Die Geschichte wird wieder in Tagebuchform erzählt. Ella berichtet alles ihrem Tagebuch, schmückt ihre Aufzeichnungen mit aussagekräftigen Bildern oder Skizzen. Die Schrift selbst ist mädchenhaft gehalten, was man sehr gut an den i-Punkten erkennen kann, die hier in Herzform dargestellt sind.

Kleine Textblöcke, Cliffhänger und der verspielte Aufbau des Buches verführen Lesemuffel zum Lesen und entdecken. Die Autorin gibt sich viel Mühe, den Text kindgerecht zu gestalten und lässt Ella gerne mal in Fußnoten etwas erklären.

Im Anschluss an die Geschichte wurden zwei Seiten vorbereitet, auf denen man sein eigenes Bildgedicht in einen vorbereiteten Rahmen schreiben bzw. ein komplett neues Bildgedicht entwerfen kann. Als Vorlage dient ein Bildgedicht, das Ella zu Beginn des Buches verfasst hat.

Fazit:
Eine tolle Fortsetzung, die für sich selbst steht, Lesemuffel animiert und bei der sogar erwachsene Leser ihren Spaß haben können.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Leben wie ein römischer Legionär

Der Geschmack des Weltreichs
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Als ich auf der Kleinen Buchmesse in Neckarsteinach umherschlenderte, fiel mir ein Buch ins Auge, das mich nicht nur optisch interessierte. Grundsätzlich kann man sagen, historische Geschichten sind für ...

Als ich auf der Kleinen Buchmesse in Neckarsteinach umherschlenderte, fiel mir ein Buch ins Auge, das mich nicht nur optisch interessierte. Grundsätzlich kann man sagen, historische Geschichten sind für mich immer interessant. Da ich aber aus einer Region stamme, in der Römer ihre Spuren hinterlassen haben und auch heute in einem anderen Gebiet wohne, bei dem es nicht viel anders ist `(eher sogar schlimmer), war ich schon immer der römischen Epoche sehr zugetan.

Optisch wirkt das Buch von außen zunächst wie ein ganz normales Kochbuch, wäre da nicht der Titel mit dem „Weltreich“ und der „Einführung“. Dies versprach mal einen ganz anderen Blick auf die römische Küche als der mir sonst bekannten Werke.

Tatsächlich hat sich der Autor den bodenständigen Gerichten angenommen und seinen Fokus auf Speisen gelegt, die man wohl eher bei der Land- und Stadtbevölkerung bzw. bei den Soldaten in den nordwestlichen Provinzen gefunden hat. Statt den üppigen und arg ausgefallenen Speisen, findet man in diesem Buch eher bodenständige Kost. Bevor es aber mit dem Kochen losgeht, gewährt der Autor dem Leser noch einen Einblick in den Gewürzgarten, den Anbau der Gewürze, eine Einführung in das Leben der Römer, die gängigen Lebensmittel und Getränke, das Handwerkszeug, Quellen und was uns heute davon noch bekannt und überliefert ist.

Mit dem Frühstück eines Bauern legt der Autor dann schließlich los, geht danach in die Taverne des Maximus und gibt einen Einblick in einen Tag im Leben eines Legionärs. Danach darf man sich das Festmahl eines Centurio mit Vorspeisen, Hauptgang, Beilagen und Süßspeisen ansehen.

Die Rezepte sind einfach geschrieben. Wie ich es schätze, gibt es zunächst eine Zutatenliste, die für mich meist auch eine Einkaufsliste darstellt. Danach folgt schrittweise die Zubereitung. Der Autor hat viel Liebe und Herzblut in das Buch gesteckt, denn nicht nur gibt er rund um die Gerichte weitere Informationen zur römischen Epoche und Lebensweise an den Leser weiter, auch wurde jedes Gericht fotografiert und gut erkennbar neben dem Rezept abgedruckt.

Natürlich sagen mir nicht alle Gerichte zu, manche muss ich leider auch wegen Unverträglichkeiten abwandeln, dennoch sind die Gerichte durchweg leicht nachzukochen, enthalten keine exotischen oder schwer zu beziehenden Zutaten und gerade jetzt kann ich viele der verwendeten Gewürze frisch aus meinem eigenen Kräutergarten zugeben, was den Geschmack noch einmal verfeinert.

Fazit:
Ich wurde von dem Buch nicht enttäuscht. Keine üppigen Gelage mit Haselmäusen oder Wachteln, sondern normale Kost, die man leicht zubereiten kann und dennoch gut schmeckt. Gerade das pikante Hühnchen auf Brot oder das Honigbrot haben es mir angetan.