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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2018

Super spannend bis zur letzten Seite

Das Gift der Wahrheit
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Eine weibliche Leiche wird auf einer Halbinsel im Mannheimer Rhein gefunden. Bei ihr finden die Ermittler ein Medaillon, dass eine Kreuzspinne enthält. Was hat es damit auf sich? Wieso musste die junge ...

Eine weibliche Leiche wird auf einer Halbinsel im Mannheimer Rhein gefunden. Bei ihr finden die Ermittler ein Medaillon, dass eine Kreuzspinne enthält. Was hat es damit auf sich? Wieso musste die junge Frau sterben? War es eine Beziehungstat? Doch dann stoßen Hall und ihr Team auf noch mehr Leichen.

Es handelt sich um den zweiten Teil der Reihe rund um Alexis Hall und Karen Hellstern. Dennoch kann man diese beiden Teile unabhängig voneinander lesen. Wer allerdings die beiden näher kennenlernen möchte, sollte beide Teile lesen. Im zweiten Teil wird viel auf den Ersten eingegangen, allerdings mit genügend Informationen, so dass der Leser nicht im Dunkeln zurückbleibt.

Dieser Thriller war sehr spannend. Er beginnt mit einem Handlungsstrang in Kolumbien. Auch im weiteren Verlauf gibt es immer wieder Rückblenden zum Geschehen in Kolumbien, doch der Grund dafür bleibt lange im Verborgenen. Anfangs scheint, das Privatleben von Alexis und Karen im Vordergrund zu stehen. Allerdings kommt schnell Schwung in den Fall und schwupps stecken die Ermittler und der Leser voll im Geschehen. Dennoch bleibt das Privatleben Thema. (Das muss man mögen – ich mag es.) Für mich war dieser Thriller bis zur letzten Seite spannend und ich konnte nur vermuten, wie sich alles zugetragen hat. Am Ende wurde ich positiv überrascht.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Die Vergangenheit lässt Alexis, die Tochter von Serienkillern, auch in diesem Band nicht los. Sie ist noch sehr damit beschäftigt, die Erkenntnis, dass sie das „Killer Gen“ trägt, zu verarbeiten. Deshalb lässt sie anfangs niemanden an sich ran. Auch den Leser nicht. Mir blieb sie anfangs recht fremd und ich konnte mit ihr nicht viel anfangen. Gegen Mitte des Buches änderte sich dies dann. Anders war es mit Karen Hellstern, der Kriminalbiologin. Sie war mir gleich von Anfang an sympathisch. Auch die anderen Charaktere wirkten sehr vielfältig und sympathisch. Das Zusammenwirken der Charaktere gefällt mir ebenfalls sehr gut. Das Team wirkt einfach wie ein Team! Ein freundschaftliches, humorvolles, aber auch ernstes und konzentriertes Miteinander.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist präzise und spannend. Auch die Beschreibungen der Vorgehensweise des Täters waren sehr bildlich und verursachten (leider) Kopfkino. Die Handlung wurde rasant erzählt, dennoch war alles schlüssig. Das biologische Fachwissen wurde in Form von Karen Hellstern auch verständlich vermittelt. Erzählt wird die Handlung durch einen Erzähler, der die Situation aus abwechselnden Perspektiven beschreibt. Auch die Gefühle der Personen kommen nicht zu kurz. So kann man sich auch in die Gedanken der Charaktere versetzen.

Ich habe an diesem Thriller nichts auszusetzen und deshalb vergebe ich gerne volle fünf von fünf Sternen! Und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Vielleicht nicht unbedingt für Menschen mit Spinnenphobie…

Veröffentlicht am 30.06.2018

Späte Rache

Der Flüstermann: Thriller
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Laura Kern und ihr Team werden mit einem Video konfrontiert. Darauf ist zu sehen, wie eine Frau ermordet wird. Doch wo befindet sich der Tatort? Der IT-Spezialist klemmt sich dahinter. Doch als sie die ...

Laura Kern und ihr Team werden mit einem Video konfrontiert. Darauf ist zu sehen, wie eine Frau ermordet wird. Doch wo befindet sich der Tatort? Der IT-Spezialist klemmt sich dahinter. Doch als sie die Leiche finden, taucht schon ein zweites Video auf. Was ist das Motiv des Täters? Tötet er tatsächlich wahllos Menschen, die ihre zweite Chance nicht nutzen?

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Es war durchgehend spannend. Auch wenn man als Leser schnell weiß, wer der Täter ist, gibt es doch immer wieder ein paar Irrführungen, die einen verwirren und an seiner Hypothese zweifeln lassen. Die Ermittler tappen hier definitiv länger im Dunkel als der Leser, denn dieser wird durch Rückblicke über die Hintergründe informiert. Sehr gefallen hat mir, dass die gesamte Handlung sehr schlüssig war. Und dass man im Nachhinein die versteckten Hinweise erkennen kann. Man sollte beim Lesen, auch die Nebensätze nicht missachten. Die Kapitel waren recht kurz und endeten meist mit einem Cliff hanger, so dass man gezwungen war weiter zu lesen.
Der Schreibstil ist angenehm und sehr flüssig zu lesen, dadurch und da die Handlung sehr rasant ist, fliegt man nur so über die Seiten. Die Beschreibungen der Schauplätze und Verbrechen ist sehr gut und realistisch. Vielleicht sogar etwas zu realistisch für manch einen.
Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet und wirkten realistisch. Laura Kern, die Hauptprotagonistin in diesem Thriller ist mir sympathisch. Ich habe schon einen Fall von ihr (Krähenmütter) gelesen, da gefiel sie mit ebenfalls. Dieses Mal ermittelt Laura Kern aber nicht mit ihrem Partner Max, sondern mit Taylor, da Max gehandicapt ist.

Ich habe an diesem Thriller nichts auszusetzen und wurde wunderbar unterhalten, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Klasse Roman – große Leseempfehlung!

Bella Germania
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In „Bella Germania“ geht es um die Familiengeschichte von Julia. Sie wuchs allein bei ihrer deutschen Mutter auf. Ihr Vater ist Italiener, doch diesen hat sie nur einmal gesehen. Eines Tages steht plötzlich ...

In „Bella Germania“ geht es um die Familiengeschichte von Julia. Sie wuchs allein bei ihrer deutschen Mutter auf. Ihr Vater ist Italiener, doch diesen hat sie nur einmal gesehen. Eines Tages steht plötzlich Vincent Schlewitz vor ihr und behauptet ihr Großvater zu sein. Es beginnt eine turbulente Zeit für Julia und für den Leser öffnet sich die Welt der 50 bis 70 Jahre. Die Zeit der Gastarbeiter in Deutschland.

Den Schreibstil von Daniel Speck fand ich klasse. Ich wollte das Buch beim Lesen gar nicht mehr aus den Händen legen. Ich kam zwar recht langsam voran, das lag aber eher an der kleinen Schrift des Taschenbuchs als am Roman selbst. Es sind auch über 600 Seiten. Ich hatte etwas bedenken, das sich die 600 Seiten ziehen würden, aber dem war zu keiner Zeit so. Hut ab, zu keiner Zeit wurde es langweilig. Obwohl es teilweise auch Ausschweifungen gab, die zur Handlung nicht unbedingt benötigt worden wären. Dafür fand ich das Ende dann vielleicht etwas kurz. Es war aber auch sehr schade, dass diese tolle Reise zu Ende war. Daniel Spack hat es geschafft mich als Leser mit ins Italien der 50er Jahre mitzunehmen. Auch das Leben als Gastarbeiter in den 60/70er Jahren in Deutschland wurde sehr anschaulich beschrieben. Über dieses Thema habe ich bisher nichts gelesen, so war es für mich etwas Neues und hat mich begeistert. Auch die Themen 68er und RAF spielen eine Rolle. Der Roman macht einen gut recherchierten Eindruck. Und dass Daniel Speck Drehbuchautor ist merkt man beim Lesen auch, da es ihm gelingt die Handlungsorten sehr bildlich zu beschreiben und bei einem Kino-im-Kopf entstehen lässt.
Erzählt wird die Geschichte von einem Erzähler. Dieser betrachtet das Geschehen immer aus unterschiedlichen Blickwinkeln, so dass jeder Charakter seine Aufmerksamkeit erhält. Teilweise war es etwas verwirrend, in welcher Zeit und in welchem Land man sich gerade befindet. Man kann sagen, dass Julia die Haupthandlung ist. Und aufgrund ihrer Zusammentreffen mit ihren Verwandten wird dem Leser (und auch Julia) die Vergangenheit näher gebracht. Dies geschieht nicht in Rückblenden, sondern indem die Handlung die Zeit wechseln. Hier hätte ich mir eine bessere Kapiteleinteilung gewünscht. Etwas verwirrend waren auch die ähnlichen Namen. Aber dennoch war alles sehr stimmig und hat mich in meinem Lesefluss nicht unterbrochen.
Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Jeder ist eine eigenständige Person mit Ecken und Kanten und dennoch ähneln sie sich alle. Sie haben eben die gleichen Gene. So wiederholt sich einiges Grundlegendes in jeder Generation wieder. Das war für mich nicht störend, sondern eher im Gegenteil sehr schön, da es zeigte, dass es sich hier um eine Familie handelt.

Mir hat dieser Roman wirklich sehr, sehr gut gefallen und ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich hatte nicht viel erwartet und bin nun positiv überrascht. Deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen. Schade, dass das Buch schon zu Ende ist.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Lustiger, unterhaltsamer und schöner Roman!

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Annika Paulsen ist Lehrerin am angesehenen Hamburger Werther-Gymnasium. Doch ausgerechnet an ihrem 27sten Geburtstag erfährt sie, dass sie an die Astrid-Lindgren-Schule, eine Brennpunktschule, abkommandiert ...

Annika Paulsen ist Lehrerin am angesehenen Hamburger Werther-Gymnasium. Doch ausgerechnet an ihrem 27sten Geburtstag erfährt sie, dass sie an die Astrid-Lindgren-Schule, eine Brennpunktschule, abkommandiert wird. Für Annika ist klar, sie muss so schnell wie es nur geht zurück ans Werther. Doch wie soll sie das schaffen? Genau, mit einer Musical-AG, mit welcher sie einen Preis gewinnen soll! Doch dann kommt, wie so oft, alles anders als gedacht.

Dieser Roman ist richtig erfrischend! Der Schreibstil von Petra Hülsmann ist locker und leicht. Man fliegt nur so über die Seiten. Ihr gelingt es nicht nur, die Gefühle der Protagonisten mit Worten rüberzubringen, sondern auch die gesamte Atmosphäre. So hat man beim Lesen das Gefühl, man wäre selbst in Hamburg. Sitzt bei der 9c mit im Klassenzimmer, oder schaut den Schülern beim Proben zu. Die Charaktere, die Petra Hülsmann geschaffen hat, sind sehr authentisch und realistisch. Jeder, wirklich jeder, hat seine Eigenarten, wodurch er das Herz des Lesers gewinnt.
Die Handlung wird aus Annikas Sicht in Ich-Form erzählt. Dennoch ist genug Platz für die Gefühle der anderen. Und zu Wort kommen sie auch. Und das in sehr authentischen Dialogen. Die Handlung ist recht vorhersehbar. Allerdings ist dies für diesen Roman nicht negativ gemeint. Da hier nicht das Ziel im Fokus steht, sondern der Weg! Und dieser ist dank Petra Hülsmann und ihren Charakteren sehr unterhaltsam geworden! Wir können Annika dabei beobachten, wie sie innerhalb eines knappen Jahres eine riesige Entwicklung durchmacht. Der Titel ist sehr gut gewählt, da dieser für Annika zum Motto wird. Die Arbeit an der ALS wird alles andere als einfach. Aber schrecklich wird sie auch nicht.
Dieser Roman umfasst fast 600 Seiten, doch es wäre ein Leichtes sie an einem Tag durchzulesen! Durch die Abwechslung von ernsteren Themen und nachdenklichen Stellen mit lustigen Situationen, kann man das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Und möchte sofort wissen, wie es weitergeht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Autorin nur Seiten füllen wollte, sondern das wirklich alles zur Handlung gehört hat und es keine unnötigen Wiederholungen gab!!

Ich kann nicht anders, als diesem wunderbaren Buch volle fünf von fünf Sternen zu geben! Eine klare Leseempfehlung an alle, die mal wieder einen tollen, unterhaltsamen Roman lesen wollen.

Lieblingszitat, Seite 213: „Wenn wir unsere Träume nicht mehr haben, was bleibt uns denn dann? Dann haben wir doch gar nichts mehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 12.05.2018

Klasse Jubiläumsband

Kluftinger
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An Allerheiligen steht Kluftinger plötzlich vor seinem eigenen Grab! Was hat das zu bedeuten? Handelt es sich um einen schlechten Scherz oder eine ernstzunehmende Bedrohung? Bevor Kluftinger sich groß ...

An Allerheiligen steht Kluftinger plötzlich vor seinem eigenen Grab! Was hat das zu bedeuten? Handelt es sich um einen schlechten Scherz oder eine ernstzunehmende Bedrohung? Bevor Kluftinger sich groß darüber Gedanken machen kann erscheint in der örtlichen Presse seine Todesanzeige. Es sieht immer mehr nach Bedrohung aus. Hat ein Verbrecher noch eine Rechnung mit Klufti offen?

Dies war mein zweiter Kluftinger und ich bin total begeistert. Die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Es ist ein wahres Lesevergnügen! Immer ein wenig Grundspannung, wie es sich für einen Lokalkrimi gehört und auf allen paar Seiten einen guten Lacher. Kluftinger ist eben ein Original! Seine Flüche – herrlich!
Auch wenn das Buch von zwei Autoren geschrieben wurde, finde ich die Geschichte sehr schlüssig und stimmig.
Einen wirklichen Fall gab es in diesem Band nicht. Kluftinger wird bedroht und Ziel ist es, herauszufinden von wem. Dafür nimmt uns Kluftinger mit in seine Vergangenheit. Die Vergangenheit wird dem Leser durch Rückblenden erläutert. Mir haben diese Episoden sehr gut gefallen. Man lernt den jungen Kluftinger kennen, wie er mit 17 mit seiner Clique unterwegs war und wie seine Anfänge bei der Polizei waren. In jungen Jahren war er definitiv noch nicht das Ebenbild seines Vaters.

Dank des Grabkreuzes und der Todesanzeige lernen wir auch endlich Kluftingers Vornamen kennen und lesen ihn ab da auf allen paar Seiten. Aber gut, nun hat das große Butzele endlich seinen Namen! Aber was ist nur mit dem kleinen Butzele, Kluftingers Enkel? Es hat keinen Namen und vor allem: kein Geschlecht. Mal schauen, ob dies wieder zehn Bände dauert bis wir hier mehr erfahren.

Mir hat dieser Jubiläumsband sehr gut gefallen. Ich habe nichts auszusetzen (naja, vielleicht der kleine Cliffhanger am Ende) und vergebe deshalb tatsächlich volle fünf von fünf Sternen. Auch wenn ich vor dem Lesen nie damit mit gerechnet hätte.