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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2019

Es reiht sich eine Wiederholung an die nächste und der Sex ist leider auch nicht prickelnd. Schade!

Der Dämon und das Bauernmädchen | Erotischer Roman
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Buchinfo
»Ich werde ein Engerl für euch rufen. Das wird über euch wachen, wenn ihr beieinanderliegt. Und den Samen vom Hans in die Agnes pflanzen. Dann wird das hübsche Mädchen bald guter Hoffnung sein.« ...

Buchinfo
»Ich werde ein Engerl für euch rufen. Das wird über euch wachen, wenn ihr beieinanderliegt. Und den Samen vom Hans in die Agnes pflanzen. Dann wird das hübsche Mädchen bald guter Hoffnung sein.« Mit einem Kind wollen das junge Bauernmädchen und ihr Geliebter ihre Heirat erzwingen. Aber die Beschwörung geht schief, ein dunkler Dämon erscheint und entführt Agnes in seine Welt. Doch statt Angst und Schrecken erfährt Agnes ein wildes Feuerwerk der Leidenschaft, denn ihr dämonischer Gebieter ist ein wahrer Meister des Liebesspiels. Mit dem festen Vorsatz, das Bauernmädchen für sich zu gewinnen, greift er zu allen Tricks der lustvollen Verführung, wobei ihm seine ausgeprägte dämonische Anatomie zugutekommt. Ihrem Dämon hoffnungslos verfallen, entschließt sich Agnes, selbst zur Verfluchten zu werden, da ihr menschlicher Körper zu schwach ist, um dämonische Begierden in all ihrer Kraft zu erleben. Zu ihrem großen Glück findet die oberste Dämonin ein erotisches Interesse an Agnes und führt sie in das sinnliche Liebesspiel mit all seinen lustvollen Ritualen ein. Doch noch muss das Mädchen zurückkehren in die menschliche Welt, in der schreckliche Gefahren, aber auch heiße Versuchungen lauern … (Quelle: Lesejury)

Anfang
Die Tochter des Großbauern, Agnes, prüfte noch einmal, ob ihre Monatsblutung wirklich zu Ende war. Das war der Fall, und sie seufzte traurig auf.

Meine Meinung
Die schöne Bauerstochter Agnes und der bucklige, stotternde Krämerssohn Hans sind verliebt und wollen unbedingt heiraten. Da die Eltern sich aber über die Mitgift nicht einig werden und sie jeweils der Meinung sind, das eigene Kind habe etwas viel besseres verdient, lehnen sie diese Pläne ab. Daraufhin beschließen die zwei Liebenden ein Kind zu zeugen, denn dann würde der Pfarrer so lange auf die Eltern einreden, bis sie einer Heirat zustimmen. Trotz regelmäßigem Beischlaf bleibt das kleine Wunder jedoch aus und der Pfarrer bringt Hans auf die Idee einen Alchemisten aufzusuchen und nach einem Fruchtbarkeitszauber zu fragen. Dieser Zauber geht allerdings nach hinten los und statt eines Engels taucht ein Dämon auf, der das schöne Menschenmädchen in seine Welt verschleppt.

Es hätte wirklich eine gute Geschichte werden können, denn die Idee an sich war einfach mal etwas anderes. Leider gibt es aber viele Punkte, die mir negativ aufgefallen sind und meinen Lesegenuss drastisch geschmälert haben.

Nachdem der Dämon Z'ehtar-Veh'r Agnes zu sich geholt hat, wird schnell ersichtlich, dass er sich sexuelle Handlungen von ihr wünscht. Eigentlich hatte ich erwartet, dass man als Leser jetzt ein Hin und Her erlebt und mit Agnes zweifelt, obwohl man es dann doch vielleicht irgendwie will - aber, dass sie erstmal nein sagt. Immerhin wollte sie vor 30 Sekunden noch ein Baby mit Hans um ihn ehelichen zu können. Aber Agnes sagt nicht nein. Sie verschwendet keinen Gedanken an ihren ach so geliebten Hans, sondern lässt sich vom Dämon baden, die Haare waschen, mit Dämonenwein abfüllen und unsittlich berühren. Vielleicht war es ja ganz gut, dass die Eltern gegen diese Verbindung waren. Immerhin war Agnes' Liebe scheinbar nicht so groß.

Wenn ich gerade schon beim Sex bin, mache ich da doch gleich weiter. Der Dämon und das Bauernmädchen können keinen richtigen Akt vollziehen. Unser schuppiger Freund ist nämlich mit einem Gemächt ausgestattet, das größer sein soll, als das des Zuchthengstes auf dem Hof von Agnes Vater. Erst habe ich mir das reichlich merkwürdig vorgestellt (jeder, der einen Hengst schon ausgefahren gesehen hat, weiß was ich meine), aber es geht dabei wohl weniger um die Länge als um den Umfang. Agnes hat nämlich Schwierigkeiten zumindest die Eichel in ihren Mund zu bekommen.
Das ist auch leider alles, was der Leser geboten bekommt. Jedes Mal gibt es einen kleinen Eichel-Blowjob und bei Agnes lediglich ein bisschen was mit der Hand und der Zunge. Immer. Und vor allen Dingen immer nach dem gleichen Schema. Hat man den "Sex" zwischen ihnen mal gelesen, kann man sich die nächsten Male theoretisch sparen, denn es passiert nichts anderes mehr. Ebenso wenn sie badet beziehungsweise gebadet wird. Immer nimmt er die Seife und seift sie gründlich ein, kümmert sich ausführlich um die Haare, auf die er ziemlich fixiert ist, und sie taucht dann ein paar mal ab um sich von der Seife zu befreien. So wird das immer gemacht und auch immer gleich beschrieben.

Der Sex und die Waschungen sind aber nicht die einzigen Wiederholungen. Es wird ständig alles wieder und wieder und wieder wiederholt. Stellenweise liegen nur ein oder zwei Sätze zwischen einer Aussage und deren Wiederholung. Das lass ich mir ja mal gefallen, aber in dieser Häufigkeit ist es absolut nervtötend, unnötig und wirkt, als wenn zwingend mehr Seiten geschrieben werden wollten, als man eigentlich voll bekommen würde.


Eine weitere Wiederholung, die mir ziemlich schnell absolut gegen den Strich ging, waren die Anreden füreinander. Klar, andere Welten, andere Sitten, aber wenn in jedem Dialog zwischen den beiden mindestens zwei mal "Mein dämonischer Gebieter" und "Meine menschliche Herrin" vorkommt, dann ist es auch irgendwann mal gut. Dass Agnes das lernen soll um die Gebräuche kennenzulernen und sich dadurch 'dämonentypisch' in seiner Welt benehmen können muss, sehe ich ja ein. Aber das muss doch nicht sein, wenn die beiden unter sich sind und Sex haben - zumindest ihre Art davon.

Ein weiteres Problem hatte ich mit der verwendeten Sprache. Natürlich ist es immer Geschmackssache. Die einen mögen es bei erotischen Romanen lieber etwas dezenter, für die anderen darf es ruhig etwas deftig sein. Ich persönlich finde immer, dass es zur Geschichte passen muss. Was für mich aber gar nicht geht, weil es absolut unsexy ist, sind die Worte Scheide und Scheideneingang. Das ist so nüchtern und sachlich...Ich lese hier eine erotische Geschichte und kein Sachbuch eines Gynäkologen. Da hat man also den wenig prickelnden "Sex" der beiden und dabei dann noch diese beiden Worte...Ich persönlich fand es weder sexy noch heiß oder in irgendeiner Form anregend.

Neben dieser recht subjektiven Empfindung, gibt es aber ganz klar auch Probleme im Sprachgebrauch der Buchcharaktere. Die Geschichte spielt 1464 und es fallen mehrfach zum Beispiel krass und Pussy oder aber auch Ich steh drauf und vögeln. Ich bezweifle, dass das im 15. Jahrhundert normal war.

Außerdem ist mir noch ein Logikfehler aufgefallen. Die Zeit vergeht in der Dämonenwelt anders, als auf der Erde. Z'ehtar-Veh'r erklärt Agnes, dass ein paar Tage bei ihm Jahre auf der Erde sind. Um keinen Verdacht der Hexerei auf sich zu lenken, muss Agnes nach jedem Besuch bei ihrem Dämon woanders hinziehen, damit niemandem auffällt, dass sie nicht altert. Bei angesprochener Stelle war sie nun etwas lang in der Dämonenwelt, so dass ein Jahrhundert auf der Erde vergangen ist. Es wurde nochmal explizit darauf hingewiesen, dass sie wieder in eine andere Stadt ziehen musste, damit sie niemand erkennt. Nach hundert Jahren? Wer soll denn so lange leben - besonders im mittlerweile 16. Jahrhundert - dass er sich noch an sie erinnern könnte? Wären es 50 Jahre gewesen, wäre es irgendwo noch realistisch gewesen, aber so halt irgendwie nicht.

Innerhalb der Geschichte gibt es so einige Wendungen, die immer mal für Abwechslung sorgen. Allerdings hat man die Ideen dahinter recht schnell durchschaut, was die ganze Sache wieder ziemlich vorhersehbar macht.

Fazit
Ich hatte mir irgendwie mehr von dieser Geschichte versprochen. Gehofft hatte ich auf ein mittelalterliches Bauernmädchen, dass auf einen irgendwie bösen Dämon trifft und bei denen es heiß her geht. Bekommen habe ich eine nicht immer ganz so logische Geschichte mit einem weichgespülten gehörnten Typen, der nur einen sexuellen Kniff konnte. Aber den dafür immer und immer und immer wieder.
Wären die ganzen unnötigen Wiederholungen gestrichen worden. wäre das Buch mit gut 30 Seiten weniger ausgekommen.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Ist ok, man muss es aber nicht lesen

Weiblich, ledig, untot
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Buchinfo
Betsy Taylor hat eine fürchterliche Woche hinter sich -- erst verliert sie ihren Job, dann kommt sie bei einem Autounfall ums Leben - und stellt schließlich fest, dass sie gar nicht wirklich tot ...

Buchinfo
Betsy Taylor hat eine fürchterliche Woche hinter sich -- erst verliert sie ihren Job, dann kommt sie bei einem Autounfall ums Leben - und stellt schließlich fest, dass sie gar nicht wirklich tot ist! Außerdem wird sie ständig von einem unheimlichen Heißhunger auf Blut geplagt. Ihre neuen Freunde halten sie für die lange prophezeite Königin der Vampire. Betsy ist da anderer Meinung, doch die Vampire ködern sie mit einer Geheimwaffe, der sie nicht widerstehen kann: Designerschuhe. Mindestens ebenso verlockend ist der Vampir Sinclair. (Quelle: Lesejury)

Meine Meinung
Ich habe das Buch schon vor einigen Tagen beendet...doch irgendwie konnte ich mich vorher nicht zu einer Rezension aufraffen.

Kurz gesagt: Es ist einfach kein Buch für mich!

Ich habe mir vor einer Weile bei Rebuy einige erste Teile von Reihen bestellt um mal hinein zu lesen und zu sehen ob mich das ein oder andere vielleicht zum Weiterlesen begeistern könnte...die Reihe um Betsy Taylor hat es leider nicht geschafft.
Ich bin nur froh, dass ich statt der eigentlich 8,95 € nur 1,09 € bezahlt habe. Nachdem ich einige Rezensionen gelesen hatte, habe ich mich für das Buch entschieden, da es scheinbar wirklich witzig sein sollte - mit Humor ist das ja wie mit Geschmack...ist eben Ansichtssache.

Mir ist das alles viel zu viel...Zu viel Drama um Schuhe, zu viel "Jetzt sind wir zwanghaft witzig", zu viel "Ich bin voll emanzipiert und frech, lass mir nichts von dir sagen" - was in meinen Augen oft einfach nur als viel zu respektlos vorkommt.

Ich wusste es! Mein Stiefmonster. Das Miststück wollte mich in ihren ausrangierten Schuhen begraben! Das ärgerte mich mehr als die Tatsache, dass ich unter den Blicken meiner Katze in einen Baum katapultiert worden war.
(Seite 24)

Allein schon die Tatsache, dass die Protagonistin Elizabeth Taylor heißt (vielleicht sagt das manchen [besonders den Jüngeren unter euch] nicht viel, aber Elizabeth Taylor war eine Schauspielerin, die noch zu den ganz großen Diven im Showbiz gezählt hat) hat mich nicht ins Kichern versetzt, sondern lediglich dafür gesorgt, dass ich müde eine Augenbraue angehoben habe. Sollte sicher witzig sein, ich fand es doof.

Ständig geht es um Designer-Schuhe und Markenfummel - das ist auch so gar nicht mein Ding. Vielleicht bin ich da auch einfach zu wenig Mädchen um es toll zu finden
Bei Carrie von Sex and the City mag ich dieses Schuh-Ding. Es gehört einfach zu ihr, es ist süß und liebenswert - bei Betsy Taylor finde ich es affig. Auch hier sollte wohl wieder eine witzige Brücke geschlagen werden und die Frauen ansprechen.

"Wie bereits die Hunde", sagte sie mit einem Lächeln, "weiß ich, dass Ihr es nicht ernst meint. Soll ich Euch die Stufen hochtragen, Majestät?"
"Nur wenn du meinen Fuß in deinem Arsch spüren willst", warnte ich sie.
(Seite 165)

Hätte ich noch ein einziges Mal das Wort "Stiefmonster" lesen müssen, hätte ich einen Tobsuchtsanfall bekommen. Dass es benutzt wird um auszudrücken, dass sie ihre Stiefmutter nicht mag, ist ok...aber es kam partiell so oft, dass ich immer ein Knurren in der Kehle hatte wenn es wieder aufgetaucht ist.

Ihr Verhalten gegenüber dem Vampir Sinclair hat mich stellenweise auch wirklich wütend gemacht. Dass man mal den ein oder anderen flotten Spruch bringt und sich selbstbewusst zeigt, ist absolut in Ordnung (ich bin definitiv gegen diese kleinen dümmlichen Klischee-Blondinen die bei allem Hilfe brauchen und ständig "gerettet" werden wollen um Eindruck auf Männer zu machen), aber diese erzwungene Emanzipation empfand ich oftmals als äußerst respektlos.

"Elizabeth."
"Was?"
"Wir haben gerade darüber gesprochen, warum du letzte Nacht nicht verbrannt bist. Versuche doch wenigstens, dich zu konzentrieren."
"Und du beruhige dich, bevor dich der Schlag trifft. Was ist schon Großes passiert? [...]"
(Seite 215)

Betsy Taylor vermittelt in diesem Buch, dass Frauen eine (zu) große Klappe haben wenn es völlig unangebracht ist und naiv und dümmlich wirken, wenn es wirklich drauf ankommt selbstbewusst und stark zu sein. Noch dazu sind Schuhe das ALLERWICHTIGSTE auf der Welt - aber bitte keine billigen Treter, sondern nur teure Designer-Schuhe mit hohem Absatz.

Massenhaft Frauen haben ihre BHs verbrannt um für ein anderes Frauenbild zu kämpfen, was hier mit einem Schlag zerstört wird.

Insgesamt ließ sich das Buch recht flüssig lesen und ich hatte es schnell durch. Was mich allerdings extrem gestört hat war die Tatsache, dass ich (besonders zum Ende hin) massenhaft Rechtschreib- und Grammatikfehler in meinem Buch vorgefunden habe. Mal waren Buchstaben vertauscht, mal hat ein Wort gefehlt und mal ergab ein Satz überhaupt keinen Sinn.
Natürlich kann so was mal passieren und ich mach da auch kein Drama drum, aber in diesem Exemplar war es wirklich mehr als auffällig und massiv!

Fazit
Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch vielen Frauen gefällt und es diese Damen auch zum Lachen bringt - mich hat es leider nicht begeistert und ich werde diese Reihe definitiv nicht fortsetzen (auch wenn ich Sinclair echt gut finde^^).

Empfehlen würde ich persönlich dieses Buch eigentlich niemandem, da es mich nicht überzeugt hat. Aber das ist eben nur meine Meinung

Veröffentlicht am 24.05.2018

Eine Protagonistin, die ich nicht mag und ein Schreibstil, der mir nicht gefällt

Liebe M. Du bringst mein Herz zum Überlaufen
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Buchinfo
Während andere den Freitag herbeisehnen, freut sich Matilda auf Montag, denn nichts liebt sie mehr als ihren Job im Amt für nicht zustellbare Post, wo sie für die Buchstaben K bis M zuständig ...

Buchinfo
Während andere den Freitag herbeisehnen, freut sich Matilda auf Montag, denn nichts liebt sie mehr als ihren Job im Amt für nicht zustellbare Post, wo sie für die Buchstaben K bis M zuständig ist. Doch dann kommt der Tag, an dem Matilda ein nie überbrachter Liebesbrief so sehr berührt, dass sie beschließt, ihre gewohnten Pfade zu verlassen und den Empfänger ausfindig zu machen – ganz gleich, wie schwierig es wird. Sie stößt auf eine schmerzliche Liebesgeschichte, die bereits viele Jahrzehnte zurückliegt. Doch für ein Happy End ist es schließlich nie zu spät, oder? (Verlag)

Anfang
Obwohl sie erst sieben Jahre alt war, hatte Matilda vermutlich schon so ziemlich alle Kraftausdrücke zu hören bekommen, die ihre Eltern kannten. Und sie kannten viele.

Meine Meinung
Angelockt von dem wunderschönen Cover und dem verheißungsvollen Klappentext, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Die Geschichte hätte auch wirklich großartig werden können, doch leider gibt es ein paar Punkte, die mir das Buch ziemlich madig gemacht haben.

Matilda arbeitet im Amt für unzustellbare Briefe. Eines Tages rutscht ihr ein Brief unter einen Schrank. Als sie ihn hervorholt, kommt noch ein zweiter Brief zum Vorschein, der seit einer halben Ewigkeit dort liegen muss. Da Matilda auch diesen Brief unbedingt noch zustellen möchte, öffnet sie ihn und versucht so an Informationen vom Absender oder Empfänger zu gelangen. Das erweist sich allerdings als ziemlich schwierig und bringt ein Abenteuer mit sich, das Matildas Leben verändert.

Ich weiß nicht wer den Film kennt, aber ich habe „Die Fabelhafte Welt der Amélie“ bestimmt 30 Mal gesehen – wenn nicht öfter. Kein Scherz. Ich habe den Film damals geliebt. Heute, wo ich älter bin, finde ich ihn nicht mehr so berauschend. Er ist mir zu kindlich naiv und nervt mich mehr, als dass er mich verzaubert. Leider haben mich Matilda und ihre Geschichte ganz massiv an den Film erinnert.
Denn auch Matilda ist kindlich, naiv und unbekümmert, sehr introvertiert und ergibt sich irgendwelchen Tagträumen und weitergesponnenen Geschichten, die so nicht stattfinden. Das ist leider nicht mehr mein Fall, weswegen ich sehr häufig mit den Augen rollen musste.

Der Besichtigungstermin war an einem heißen Junitag, und die meisten anderen Interessenten machten einen Rückzieher, kaum dass sie die Wohnung betreten hatten. Sie fanden die Hitze hier oben unerträglich. Matilda fand sie herzerwärmend. Sie friert leicht. (Seite 25, f.)

Neben der Protagonistin, hat mir auch der Schreibstil leider nicht wirklich gefallen. Ich bin ganz oft ins Stocken geraten und über den ein oder anderen Satz gestolpert. Das liegt nicht daran, dass die Autorin sonderlich komplizierte oder verschachtelte Sätze genutzt hat – ganz im Gegenteil. Viele Sätze waren mir persönlich einfach zu kurz und in einem sehr…ich sage mal einfachem Deutsch geschrieben, was meinen Lesefluss tatsächlich hindert. Der Schreibstil ist also sicherlich nicht schlecht, aber eben einfach nicht mein Ding.

So wie sich Matilda stundenlang in Tagträumen verlieren kann, ergeht es auch der Geschichte oftmals. Dinge, die wirklich etwas gekürzt dargestellt hätten werden können, werden zu ausführlich und umständlich beschrieben. Andere Sachen, die ich durchaus interessanter gefunden hätte, wurden dafür zu kurz behandelt.

Wirklich gut gefallen hat mir Matildas Nachbar Knut. Ein sehr rüstiger Rentner, der das komplette Gegenstück zu ihr ist. Weltoffen, realistisch und technisch versiert, hilft er ihr dabei, den Brief vielleicht doch noch zustellen zu können. Knuts Enkel Cornelius war eher nicht so mein Fall. Matildas übrigens auch nicht. Allerdings tauchte er ziemlich häufig auf und machte Matilda damit das Leben schwer.

„Sie glauben an Schicksal? Und Vorhersehung?“ Knuts Stimme klingt zweifelnd.
„Vielleicht. Aber ob man daran glaubt, spielt doch ohnehin keine Rolle. Wenn es so was wie Schicksal gibt, dann könnte Unglaube daran nichts ändern. Und wenn es nicht existiert, könnte mein Glaube daran es nicht herbeizaubern.“ (Seite 31, f.)

Das Buch über macht Matilda eine Wandlung durch und wird zum Schluss sogar noch richtig mutig. Allerdings hat auch leider das nicht ausgereicht um meine Meinung zu ändern.

Fazit
Ein Buch, das mich durch das Cover und den Klappentext angelockt hat, sich aber dann in ausufernden Erzählungen und Tagträumen verliert, mit einer Protagonistin, die ich nicht mag und einem Erzählstil, der mir nicht gefällt.

Es gibt allerdings viele begeisterte Stimmen, weswegen ich bei Interesse dazu raten würde, die Leseprobe auf der Verlagsseite zu lesen um einen ersten Eindruck zu erhalten. Wer solche Geschichten mag, hat in dem Buch sicherlich eine tolle Urlaubslektüre gefunden!

Veröffentlicht am 04.04.2018

Leider eher seichter Krimi als spannender Psychothriller

In der Tiefe
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Ihr Name war Zena. Tom macht kein Geheimnis aus seiner großen Liebe zu dieser Frau und hat Carmen alles erzählt. Wie er sich Hals über Kopf in Zena verliebte, wie er mit ihr das Ferienhaus am ...

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Ihr Name war Zena. Tom macht kein Geheimnis aus seiner großen Liebe zu dieser Frau und hat Carmen alles erzählt. Wie er sich Hals über Kopf in Zena verliebte, wie er mit ihr das Ferienhaus am Strand kaufte. Und wie sie eines Nachmittags im Meer schwimmen ging und nie mehr zurückkehrte. Doch Zena ist Toms Vergangenheit, Carmen seine Zukunft. Davon ist Carmen überzeugt. Bis sie erfährt, dass er ihr ein entscheidendes Detail verschwiegen hat: Die Polizei hielt Zenas Tod für einen Mord – und verdächtigte Tom. Ist ihr Mann ein Mörder? (Quelle: Verlag)

Anfang
Paula hatte alle Lampen in der Küche eingeschaltet. Es war Ende Mai, aber düster, kalt und regnerisch – mieses Wetter, sogar für England. Sie hätte nichts dagegen gehabt, den ganzen Tag zu Hause zu verbringen, doch der Hund wurde langsam unruhig und musste ausgeführt werden.

Meine Meinung
Es gibt ja (gefühlt) unendlich viele Genre und Subgenre, weswegen ich zwischendurch immer mal wieder die Definitionen nachschlage. Das habe ich nun auch endlich mal für den Psychothriller getan, da ich öfter Bücher dieses Genres in der Hand hatte, die für mich persönlich nicht so viel Thriller beinhaltet haben. So auch bei diesem Buch.

Eine gute Beschreibung habe ich in dem Filmlexikon der Uni Kiel gefunden. Dort heißt es:

"Ziel des Psychothrillers ist die Spannungserzeugung, die weniger auf einem Rätsel beruht, sondern vielmehr die Zuschauer Anteil an der Angst und an der Empfindung der Bedrohung durch die Figuren der Handlung nehmen lässt. Dabei wird gerne mit der Erwartungshaltung der Zuschauer gespielt, sie werden irritiert, erschreckt, in die Irre geleitet, an die Wahrnehmung und Situation eines Protagonisten angebunden, auf jeden Fall emotional und kognitiv involviert."

Ein Psychothriller soll also Spannung erzeugen. Diese Spannung beruht aber nicht auf einem Rätsel, sondern auf der Empathie mit den Figuren...Ich empfand die Geschichte in diesem Buch jetzt nicht als unbedingt unspannend, aber es war auch für mich kein Pageturner. Sicher, die ein oder andere Stelle war durchaus aufregend genug, dass ich dann doch noch eine Seite mehr als geplant gelesen habe - aber dieses Gefühl konnte nicht aufrecht erhalten werden und flaute immer wieder ab.

Die Protagonistin Carmen war mir leider nicht sonderlich sympathisch und viele ihrer Gedanken für mich absolut fern. Diese dauerhafte, ja schon krankhafte Eifersucht und das fehlende Vertrauen zu ihrem Mann, sind keine Gefühle und Empfindungen, die ich mit ihr teilen kann. Manch einem mag es vielleicht anders gehen und dann kann man dieses Verhalten verstehen oder nachvollziehen. Ich aber konnte es absolut nicht. Das meiste war so aus der Luft gegriffen und herbei konstruiert, stellenweise schon unverschämt, dass ich oft nur mit dem Kopf schütteln konnte.

Vieles in dieser Geschichte war vorhersehbar oder zumindest konnte man erahnen, wohin die Reise gehen wird. Ich wurde also nicht wirklich "irritiert, erschreckt, in die Irre geleitet, an die Wahrnehmung und Situation eines Protagonisten angebunden". Einzig die Aufklärung hat mir einen "Ach was"-Moment bescheren können, aber das reicht für mich einfach nicht, wenn der Rest des Buches mehr oder weniger dahin geplätschert ist.

Das war zu viel. Innerlich brodelte es in Carmen. Wie konnte er nur! Er hatte also den ersten Schritt getan! Das hatte er ihr nicht erzählt. (Seite 113)

Weiter heißt es in der Definition der Uni Kiel:

"Im Psychothriller wird häufig der Einbruch des Bedrohlichen in ein normales Leben zelebriert. Sehr oft sind die Helden von Psychothrillern Frauen, was die Handlungsohnmacht, aus der sich der Held oder die Heldin im Verlauf der Geschichte befreien muss, nur unterstreicht. Die dominierende Perspektive der Erzählung ist die von Opfern, von wehrlosen Beteiligten, von Figuren, die ohne genaueres Wissen zum Ziel einer oft mörderischen Intrige werden. Ihre Wahrnehmung des Geschehens entlässt die relevanten Thrill-Impulse, die Konsequenz, mit der Spannung aus der Perspektive einzelner Figuren induziert wird, unterscheidet den Psychothriller von anderen Spannungsgenres. Dabei geht die Bedrohung für die Protagonisten meist von ihnen nahestehenden Personen (Partnern, Kindern, Eltern, Freunden, Babysittern usw.) aus, die sich als Psychopathen entpuppen. Der Psychothriller dramatisiert darum fast immer eine paranoide Grundkonstellation."

Wenn man erfährt, dass der eigentlich so liebevolle Ehemann Mörder seiner ehemaligen Partnerin sein soll, ist das durchaus etwas, was man als Einbruch in ein normales Leben beschreiben kann. Hier an diesem Punkt ist das Genre also absolut erfüllt worden. Auch handelt es sich bei der Hauptperson um eine Frau - Heldin würde ich sie allerdings nicht nennen.

Da es um ihren Ehemann geht, wurde auch die nahestehende Person als Bedrohung erfüllt und sowohl die krankhafte Eifersucht, als auch das "Unvertrauen" in Tom, kann durchaus als paranoid empfunden werden. Zumindest ging es mir so.

Somit hat dieses Buch die Definition eines Psychothrillers erfüllen können (sofern die Spannung einen Leser mehr mitreißt als mich) und war für mich trotzdem eher ein seichter Krimi über eine paranoide Frau, die sich in Dinge reinzusteigern scheint, die nicht begründet werden können.

Der Schreibstil ermöglicht ein gutes und schnelles Vorankommen, kann aber die Kritikpunkte weder abschwächen noch ausgleichen.

Fazit
Auch wenn alle Punkte der Definition eines Psychothrillers erfüllt wurden, war dieses Buch für mich ein Flop. Aus der Grundidee hätte viel mehr gemacht werden können, doch mangelnde Spannung und eine unsympathische, paranoide Protagonistin waren einfach nicht mein Fall.

Für Freunde von leichten Krimis sicher nicht uninteressant, aber für wirkliche (Psycho)Thriller-Fans einfach viel zu wenig und zu schwach.

Veröffentlicht am 13.06.2020

Leider ein absoluter Reinfall

Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit
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Spoilergefahr - Teil 2 der Reihe
Drei Tage ist es her, seit die Ken mithilfe der ferngesteuerten Ferox-Soldaten unzählige Altruan umgebracht haben. Drei Tage, seit Tris’ Eltern starben. Drei Tage, ...

Buchinfo
Spoilergefahr - Teil 2 der Reihe
Drei Tage ist es her, seit die Ken mithilfe der ferngesteuerten Ferox-Soldaten unzählige Altruan umgebracht haben. Drei Tage, seit Tris’ Eltern starben. Drei Tage, seit sie selbst ihren Freund Will erschossen hat – und aus Scham und Entsetzen darüber schweigt. Mit den überlebenden Altruan haben Tris und Tobias sich zu den Amite geflüchtet – doch dort sind sie nicht sicher, denn der Krieg zwischen den Fraktionen hat gerade erst begonnen. Wieder einmal muss Tris bestimmen, wo sie hingehört – selbst wenn es bedeutet, sich gegen die zu stellen, die sie am meisten liebt …(Quelle: Lesejury)

Anfang
Als ich aufwache, liegt mir sein Name auf der Zunge.
Will.
Bevor ich die Augen aufschlage, sehe ich ihn wieder auf dem Gehweg zusammensinken.Tot.
Ich habe ihn getötet.

Meine Meinung
In dieser Rezension lässt sich der Inhalt gut und schnell zusammenfassen. Es gibt nämlich keinen. Also natürlich passiert was, aber der eigentliche Inhalt (der auf 506 Seiten verteilt wurde), hätte auch auf 10 Seiten erzählt werden können.

Teil 2 knüpft absolut nahtlos an den ersten Band an. Das ist gut für die, die die Trilogie hintereinander weglesen. Durch die fehlenden Rückblenden oder eingestreuten Erwähnungen aus dem ersten Teil, wird es Lesern etwas schwerer gemacht, die zwischen den Büchern eine Pause einlegen. Das ist jetzt nicht dramatisch, aber der ein oder andere könnte sich ärgern oder den Anschluss verpassen.

Das Einzige was wie ein Mantra immer und immer wiederholt wird, ist die Tatsache, das Tris Will erschossen hat. Selbstvorwürfe und Zweifel ziehen sich durch das komplette Buch und - wenn ich ehrlich bin - nerven auch ziemlich. Natürlich ist das eine richtig miese Situation für Tris und ich kann auch verstehen, dass sie daran zu knabbern hat, aber Will war ferngesteuert, hat in dem Sinn nicht mehr existiert und hätte sie erschossen, wenn er dazu gekommen wäre. Es war also absolute Notwehr und hätte sich nicht abwenden lassen. Das hätte sich nicht so künstlich aufgebauscht durch das Buch ziehen müssen.

Und wo wir gerade beim Thema künstlich aufbauschen sind...Tris und Four sind so ätzend. Was als (Teenie)Romanze in Teil 1 begann, entwickelt sich jetzt zu einer absoluten Kindergartengeschichte. Denn statt zusammenzuhalten, was Paare in solch einer Situation tun würden, zerfleischen sie sich gegenseitig und vergiften ihre Beziehung. Sie belügen sich, verheimlichen Dinge vor dem anderen und gehen ihren eigenen Weg, anstatt einen gemeinsamen zu finden. Natürlich kann so etwas vorkommen und nicht jede Beziehung hält einer Belastungsprobe stand, aber wenn man vereinbart, dass man sich die Wahrheit sagt und sich im selben Atemzug gegenseitig anlügt, kann man es auch lassen. Bei der Frage, warum man Geheimnisse hat, heißt es dann, dass man nicht alles erzählen kann, weil der andere dies auch nicht tut. Der begründet es dann aber ebenso und so beißt sich die Katze in den Schwanz. Solche Reaktionen sind möglicherweise für den ein oder anderen Leser zwischen 11 und 13 Jahren zu verstehen, aber definitiv nicht für Menschen mit Logik und Weitsicht.

Betrachtet man sich Tris und die Dinge, die ihr zugestoßen sind, fragt man sich unwillkürlich wie es dieses Mädchen eigentlich noch schafft aufrecht zu stehen. Sie erleidet diverse Verletzungen, kann aber trotzdem noch rumrennen und springen. Ihre Eltern wurden ermordet und sie hat einen Freund erschossen, aber psychisch hat sie keinerlei Probleme. Die Beziehung zu ihrer großen Liebe Four geht (hausgemacht) den Bach runter, aber dann denkt man eben etwas egoistischer und dann klappt auch das. Und das alles mit zarten 16 Jahren. Natürlich leisten Menschen große Dinge, wenn sie es müssen, aber zumindest ein kleiner Zusammenbruch hätte die ganze Sache einfach realistischer gemacht.

Um das bisschen Inhalt auf über 500 Seiten strecken zu können, lässt die Autorin die Charaktere sinnlos durch die Seiten rennen. Eigentlich sind alle ständig in Bewegung. Tris und Four spielen ein munteres Bäumchen-wechsel-dich-Spielchen, indem sie sich jeder Fraktion mindestens einmal anschließen um dann ganz am Ende doch ihr eigenes Süppchen zu kochen. Das ist unlogisch, anstrengend und nervig.

Fazit
Nachdem mir Band 1 schon nicht soooo gut gefallen hat, bin ich mit wenigen Erwartungen an die Fortsetzung herangegangen. Allerdings wurden auch die nicht erfüllt und das Buch war - für mein Empfinden - schlechter als gedacht.
Die Handlung ist unlogisch und kaum vorhanden, die Protagonisten benehmen sich wie Dummköpfe und durch diverse Reisen und Fraktionswechsel werden künstlich über 500 Seiten erschaffen.

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