Cover-Bild Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
(138)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
  • Handlung
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 25.05.2018
  • ISBN: 9783404176908
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Petra Hülsmann

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen

Roman

Damit hatte die beliebte Musiklehrerin Annika nicht gerechnet: Aus heiterem Himmel wird sie von ihrer Traumschule im Hamburger Elbvorort an eine Albtraumschule im absoluten Problembezirk versetzt. Nicht nur, dass die Schüler dort mehr an YouTube als an Hausaufgaben interessiert sind - die Musical-AG, die Annika gründet, stellt sich auch noch als völlig talentfrei heraus. Aber wenn's einfach wär, würd's schließlich jeder machen. Annika gibt nicht auf und wendet sich hilfesuchend an Tristan, ihre erste große Liebe und inzwischen Regisseur. Von nun an spielt sich das Theater jedoch mehr vor als auf der Bühne ab, und das Chaos geht erst richtig los.


Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2018

Manchmal kannste nix machen, außer weiter

0

Zu Beginn des Buches wird es einem nicht leicht gemacht, Annika zu mögen. Sie ist verwöhnt und bequem, macht nur Dienst nach Vorschrift, bleibt trotz der sehr freundlichen Aufnahme durch die neuen Lehrerkollegen ...

Zu Beginn des Buches wird es einem nicht leicht gemacht, Annika zu mögen. Sie ist verwöhnt und bequem, macht nur Dienst nach Vorschrift, bleibt trotz der sehr freundlichen Aufnahme durch die neuen Lehrerkollegen reserviert und unverbindlich...
Aber im Laufe der nächsten 9 Monate, die das Buch erzählt, vollzieht Anni eine richtig gute Wendung. Sie findet ihre Freude an der Musik wieder, stellt sich dem großen Angst-Problem ihrer Kindheit, überdenkt ihre Einstellung und bezieht Stellung. Ihre Reaktionen und Entscheidungen sind dabei immer nachvollziehbar, das macht sie und das Buch sympathisch.
Die Figuren und die Handlung sind so richtig aus dem Leben gegriffen und nebenbei wird dem Leser Hamburg schmackhaft gemacht.
Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, die vorausschaubar sein könnte, es aber nicht ist. Es macht riesen Spaß den beiden Protagonisten zuzuschauen, wie sie umeinander herum schleichen. Man fiebert mit, spürt das Knistern und zumindest ich habe mich riesig gefreut, als die Beiden endlich zusammenkamen.
Das Buch lehrt uns wieder einmal, dass man nicht perfekt sein muss, sondern Spaß an dem haben sollte, was man tut. Dass es ok ist, Fehler zu machen, wenn man dazu steht.
Alles in allem ist „Wenn‘s einfach wär, würd‘s jeder machen“ trotz der vielen ernsten Themen ein richtiger Gute-Laune-Roman, der zu Herzen geht aber gar nicht kitschig daherkommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 27.05.2018

Sozialkritisches Thema in einer packenden Geschichte gut eingearbeitet

0

Annika Paulsen hat sich, nachdem sie ihren Traum eine bekannte Pianistin zu werden, aufgegeben hat, an einem elitären Gymnasium als Lehrerin bequem eingerichtet. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt ...

Annika Paulsen hat sich, nachdem sie ihren Traum eine bekannte Pianistin zu werden, aufgegeben hat, an einem elitären Gymnasium als Lehrerin bequem eingerichtet. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt sie, dass sie an eine sogenannte Brennpunktschule aushilfsweise einspringen muss. Von da an ist ihr ganzes Tun und Handeln nur von dem Willen beherrscht, unbedingt wieder an ihre alte Schule zurückzukommen.

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde genießen und konnte es zwischendurch kaum aus der Hand legen. In einem fesselnden und flüssigen Schreibstil nimmt uns die Autorin mit nach Hamburg in das Leben von Annika und ihren Freunden. Die Geschichte ist humorvoll, stimmt aber auch nachdenklich, wenn es um die Lebensweise und Perspektiven Jugendlicher in sozial schwachen Verhältnissen geht.

Selten machen die Protagonisten innerhalb eines Buches so eine starke Entwicklung wie Annika. Wir lernen sie als oberflächliche Lehrerin an einem Elite-Gymnasium kennen. Sie ist egoistisch und setzt Freunde und Bekannte zu ihrem eigenen Nutzen ein. Nach und nach entwickelt sie sich aber zu einer engagierten Lehrerin, der die Schüler am Herzen liegen und diese Veränderung wirkt sich auch positiv auf ihr Privatleben aus.

Auch die Charaktere der Nebendarsteller sind mit Tiefe gezeichnet und kamen meist sehr authentisch bei mir an.

Da wir hin und wieder einen Kurzurlaub in Hamburg verbringen, haben mir besonders die angegebenen Schauplätze und Lokalitäten gefallen, von denen wir beim nächsten Besuch sicherlich die ein oder andere Kneipe und ganz bestimmt Lühmanns Teestube aufsuchen.

Der Roman hat mir sowohl unterhaltsame als auch nachdenkliche Momente beschert und bekommt von mir wohlverdiente 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 26.05.2018

Perfekte Mischung aus heiteren und ernsten Tönen

1

Ehrlich gesagt frage ich mich, warum der Verlag das Cover dieses Romans in einer anderen Art und Weise gestaltet hat, als die vorher erschienen Bücher der Autorin. Natürlich passt die Erdbeertorte zum ...

Ehrlich gesagt frage ich mich, warum der Verlag das Cover dieses Romans in einer anderen Art und Weise gestaltet hat, als die vorher erschienen Bücher der Autorin. Natürlich passt die Erdbeertorte zum Inhalt der Geschichte und für die Überschrift und den Autorennamen wurde der gleiche Schrifttyp wie bisher gewählt, aber die markanten zweifarbigen Streifen fehlen. Das Titelbild ist dadurch in meinen Augen leider weniger ansprechend als seine Vorgänger, schade!

Mit großer Vorfreude habe ich das Erscheinen des neuen Petra-Hülsmann-Romans erwartet. Ihre bisherigen Bücher hatte ich bis auf eine Ausnahme alle als Hörbuch gehört und war von der Mischung aus erster Thematik und dabei nicht zu kurz kommender witziger Handlung begeistert. Auch ihr neues Werk versprach eine ganze Menge, denn die Leseprobe hatte innerhalb kürzester mein Interesse geweckt.

Wie gewohnt wurde die Geschichte aus der Sicht der weiblichen Hauptperson erzählt und wie bisher war der Schauplatz des Romans Hamburg. Besonders gelungen fand ich die kleinen Hinweise auf die Protagonisten aus früheren Büchern wie Weidi oder Isa. Und natürlich durfte auch Knut, der eher unkonventionelle Taxifahrer, nicht fehlen und wieder einmal mit seinen Ratschlägen glänzen. Die urigen Kneipen und der Alsterstrand haben mir Hamburg schmackhaft gemacht, irgendwann werde ich die Stadt hoffentlich einmal selbst besuchen können.

Die Idee, dass eine Lehrerin es mit Schülern zu tun hat, die leider eher unmotiviert, frech und teilweise gemein zu ihren Mitschülern sind, hat mich sehr stark an „Fack ju Göthe“ oder „Sister Act 2“ erinnert. Petra Hülsmann schafft es allerdings neue Akzente zu setzen und das Thema Mobbing, ebenso wie die Hoffnungslosigkeit und Chancenarmut der Kinder zu thematisieren, ohne dabei zu sehr Klischees zu bedienen. Natürlich kommen auch letztgenannte z.B. in Form von sehr fragwürdigen Namensschöpfungen der Eltern mancher Schüler – ich sage nur Heaven-Tanita oder Meikel- oder einer übertriebenen „Kunstsprache“ der Kinder vor, aber da auch immer wieder ernsthaft über die Probleme der Jugendlichen gesprochen wird und sie in Form von Annika ernst genommen werden, sind sie zu verkraften. Vor allem die Tatsache, dass die junge Frau selbst in ihrer Kindheit Opfer von üblen Streichen und Ausgrenzung wurde, macht den Roman besonders.

Aber auch die Leser eher romantischer Geschichten kommen auf ihre Kosten, denn Annika verstrickt sich bald in ihren Gefühlen und weiß nicht für welchen Mann sie sich entscheiden soll. Besonders sympathisch war mir die junge Frau vor allem wegen ihrer Angewohnheit zu backen, sobald sie über etwas nachgrübeln musste. Das Rezept am Ende des Buches werde ich sobald wie möglich ausprobieren!

Auf ihre unnachahmliche Art und Weisekonnte sich Petra Hülsmann mit ihrem neuen Roman in mein Herz schleichen, weshalb ich das Buch mit großem Vergnügen gelesen habe. Der Schreibstil war genial und hat mich innerhalb kürzester Zeit daran erinnert, warum ich ein Fan der Autorin bin. Obwohl es ein doch eher langer Liebesroman ist, habe ich mich zu keiner Zeit gelangweilt

Fazit: Durch eine perfekte Mischung aus heiteren und ernsten Tönen, konnte mich die Geschichte von Beginn an bestens unterhalten! Petra Hülsmann hat alles richtig gemacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 26.05.2018

Sehr unterhaltsam und trotzdem auch richtig berührend!

0

Inhalt:
Musiklehrerin Annika arbeitet als Musiklehrerin an einem sehr guten Hamburger Gymnasium und fühlt sich sowohl mit den Kollegen als auch mit den Schülern sehr wohl. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag ...

Inhalt:
Musiklehrerin Annika arbeitet als Musiklehrerin an einem sehr guten Hamburger Gymnasium und fühlt sich sowohl mit den Kollegen als auch mit den Schülern sehr wohl. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt sie, dass sie an eine Hamburger Brennpunktschule "leihweise" zwangsversetzt wird. Sie ist sehr unglücklich darüber und möchte so schnell wie möglich wieder an ihre eigentliche Schule zurück. Sie gründet eine Musical-AG an der neuen Schule, in der Hoffnung mit dem Musical einen Preis zu bekommen, damit sie schnellstmöglich wieder an ihre alte Schule zurückkommt. Doch meistens kommt es anders als man denkt...mehr sei an dieser Stelle zum Inhalt nicht verraten.

Meine Meinung:
Ich mag die Bücher und den Schreibstil von Petra Hülsmann total gerne. Auch dieses Buch ist in gewohnter Manier geschrieben. Es lässt sich leicht und locker lesen und man kann sich gut in die Hauptprotagonistin hineinversetzen. Besonders schön fand ich es die Wandlung von Annika zu erleben. Während sie anfangs bei mir doch eher etwas naiv und sehr egoistisch vorkam, ist sie an den Aufgaben ihrer neuen Schule richtig gereift und gewachsen.
Auch die Schilderung der Schüler ist absolut liebevoll gewesen und man hatte beim Lesen regelrecht ein Bild vor Augen. Ich denke, dass diese Schüler aus dem wirklichen Leben gegriffen sind.

Das Buch enthält viel Romantik und noch mehr Humor. Aber es sind auch immer wieder sehr schöne Zitate enthalten. Außerdem erhält das Buch durch die Themen Brennpunktschule, Mobbing usw. zusätzliche Tiefe. Es handelt sich hier wieder um ein Buch welches in gleicher Weise zum Schmunzeln und Lachen, aber auch zum Nachdenken animiert. Petra Hülsmann versteht es immer unheimlich gut Unterhaltung und Humor mit Ernsthaftigkeit und Tiefe zu vereinen.

Das Buch war für mich wieder sehr unterhaltsam und berührend zugleich und ein absolutes Lesevergnügen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 26.05.2018

Wenn's einfach passt

0

So, bevor ich etwas zur Handlung sage, will ich nur kurz etwas zur Buchgestaltung anmerken. Denn ganz getreu dem Titel macht es sich der Verlag mit den Büchern von Petra Hülsmann nicht einfach. An sich ...

So, bevor ich etwas zur Handlung sage, will ich nur kurz etwas zur Buchgestaltung anmerken. Denn ganz getreu dem Titel macht es sich der Verlag mit den Büchern von Petra Hülsmann nicht einfach. An sich mag ich das Cover. Die pastelligen Farben und die Symbole darauf gefallen mir, sie passen zum Buch. Wobei mir hier etwas Musikalisches fehlt, eine Note zum Beispiel oder ein Klavier. Aber das nur am Rande.
So, komme ich zu meinem Aber. Denn ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, wieso das Design der Petra-Hülsmann-Bücher schon wieder geändert wurde. Ganz am Anfang, also bei den ersten beiden Büchern, war die Covergestaltung noch recht kindlich, mit einem ziemlich einfarbigen Cover und einen Stricktierchen, das auch ein bisschen flauschig war. Die zwei darauffolgenden Bücher kamen dann im neuen Design, gestreift mit jeweils einer anderen Farbe und zum Buch passenden Elementen. Die älteren Bücher wurden dann auch neu aufgelegt in diesem Design. Wieso das hier dass wieder unterbrochen wurde, ist mir ein wenig schleierhaft. Klar, "Wenn's einfach wär, würd's jeder machen" fällt nicht ganz so aus dem Rahmen wie bei der ersten Umgestaltung, aber es ist eben doch noch einmal anders und das finde ich eben ein wenig unnötig…

Na gut, zum Cover habe ich nun genug gemeckert, komme ich nun zum Buch an sich. Da gibt es von mir viel weniger zu bekritteln, denn ich mag die Geschichte unheimlich gerne!
Die Geschichte hört sich ein bisschen nach "Fack ju Göhte" an, wie ich finde. Eine Lehrerin wird an eine Problemschule versetzt und muss dort mit aufmüpfigen Schülern klarkommen. Außerdem gründet sie eine Musical-AG, mit der sie einen Preis gewinnen möchte. Doch, ich sehe da schon Parallelen, besonders zum ersten FJG-Film. Aber die waren jetzt auch nicht allzu ausgeprägt, das Buch war schon sehr anders, die Parallelen haben mir sogar gefallen, eben weil die Geschichte trotzdem nicht kopiert wirkte.
Zu der "Ich komme an eine ganz schreckliche Schule"-Situation kommt natürlich noch eine große Portion Liebeswirrungen dazu und eine noch größere Portion Humor.
Man könnte also sagen, dass das Buch wieder sehr typisch ist für Petra Hülsmann, die ihre Protagonistinnen ja gerne aus der ihnen bekannten Umgebung reißt und sie mit viel Humor und Herz auf neue Wege schickt.
Dass die Geschichte vorhersehbar ist, kann ich da gar nicht abstreiten. Sie ist vorhersehbar. Ich konnte mir das grobe Ende schon sehr bald denken. Doch darauf kommt es mir bei einer so leichten Liebesgeschichte wie hier auch gar nicht an, da ist Unvorhersehbarkeit nun mal kein ausschlagendes Kriterium. Wobei ich finde, dass dieser Roman im Einzelnen doch auch noch Überraschungen birgt und nicht ganz so ausgeht, wie man es erwartet. Also ein etwas unvorhersehbarerer vorhersehbarer Roman. Aber was das Buch für mich so gut und besonders macht, ist der Humor, die liebevollen Charaktere und der Schreibstil von Petra Hülsmann.
Fangen wir mal beim Humor an. Es gibt sooo viele witzige Szenen in diesem Buch, dass ich ein paar Mal laut lachen und noch viel öfter beim Lesen schmunzeln musste. Etwas, das ich von einem leichten Liebesroman erwarte, das allerdings leider nicht auf jeden zutrifft. Hier ist der Humor einfach großartig. Ich sage nur Prinz William. Und Heaven-Tanita. Und...ach, ich lass das lieber, die Liste ließe sich noch unendlich fortsetzen!
Gleichzeitig wirkt die Geschichte aber nicht wie eine Aneinanderreihung gewollt komischer Momente. Nein, es werden auch ernstere Themen angesprochen wie Mobbing und die Probleme der sozialen Unterschicht. Vor allem hat es mich berührt, wie aussichtslos Jugendliche aus schwierigeren Verhältnissen ihr eigenes Leben betrachten, wie sehr sich bei ihnen das Denken verfestigt hat, sie hätten ja sowieso keine Chancen.
Der Schreibstil ist dann ganz so, wie man es von Petra Hülsmann gewohnt ist. Locker und leicht, fluffig, genau so, dass man einfach immer weiter lesen könnte, quasi durch das Buch fliegt. Dadurch hat sich bei mir besonders so ab der Mitte des Buches ein regelrechter Sog entwickelt, ich konnte mich kaum noch von den Seiten losreißen. Petra Hülsmann hat die Gefühle so schön zu mir rüber gebracht, dass ich richtig mitgefiebert habe.
Am meisten mag ich allerdings die Dialoge, die die Autorin so authentisch schreibt. Wenn sich zum Beispiel Annika und Nele unterhalten, wirkt das echt, nicht aufgesetzt. Aber ganz besonders war für mich die Sprechweise der Jugendlichen der ALS. Hier musste ich wieder stark an FJG denken, vor allem Heaven-Tanita hat mich, was das Reden angeht, stark an Chantal denken lassen (aber auch hier wieder: nur die Sprechweise ähnelt sich stark, vom Charakter her sind die beiden sehr unterschiedlich). Und das ist doch wirklich eine Leistung, wenn man während des Lesens eine so klare Stimme im Kopf hat, sich das so eindeutig vorstellen kann. Genau so erging es mir hier.
Und auch was die Charaktere angeht, kann ich nur loben. Zum Einen erschafft Petra Hülsmann wirklich tolle Nebencharaktere. Ich konnte mir Nele, Sebastian, Kai und Tristan so gut vorstellen, genau wie die Schüler wie Heaven-Tanita, Meikel, Mesut, Maryam, Hamed und Jo. Und sie waren mir alle so unheimlich sympathisch. Gut, vielleicht nicht durchgehend, manchmal hätte ich den ein oder anderen Charakter wirklich schütteln können, aber generell mochte ich sie alle.
Mit Annika, der Protagonistin hingegen hatte ich einen etwas holprigeren Start. Mein erster Eindruck von ihr war positiv, schon allein dadurch, dass sie als Bücherwurm dargestellt wurde. Aber ich merkte auch schnell, wie bequem sie es sich gemacht hatte, wie sehr sie ihren einfachen Alltag schätze und wie wenig sie diesen aufgeben wollte. Das war schon einmal das Erste. Aber viel mehr hat mich gestört, wie abfällig sie zu Anfang über das Problemviertel Hamburgs und insbesondere über die ALS denkt. Sie wirkte da regelrecht arrogant und wurde mir etwas unsympathisch. Allerdings hatte sie genau dadurch ein großes Entwicklungspotential, das die Autorin auch super genutzt hat! Denn die Entwicklung, die Anni im Laufe der Geschichte durchgeht, ist einfach nur schön zu beobachten und noch dazu realistisch geschrieben, sodass Anni mir später nur noch sympathisch war und ich ihr ihr Happy End gönnte.
P.S.: Wer auf ein Wiedertreffen mit altbekannten Charakteren hofft, der wird hier auch glücklich werden!

Mit ihrem neuesten Liebesroman hat mich Petra Hülsmann also wieder einmal auf ganzer Linie überzeugen können und ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der noch eine schöne, leichte, humorvolle Lektüre für den Sommer sucht, die ans Herz geht und auch mal ernstere Themen anspricht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß