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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2020

Eingeschränkte Sicht

Heiter bis wolkig
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Die benutzten Kameras lieferten Fotos in guter Qualität. Mehr Positives fällt mir kaum ein.
Das Vorwort zählt auf, was an Deutschland schlecht war/ ist aus der Sicht eines herablassend urteilenden Herrn ...

Die benutzten Kameras lieferten Fotos in guter Qualität. Mehr Positives fällt mir kaum ein.
Das Vorwort zählt auf, was an Deutschland schlecht war/ ist aus der Sicht eines herablassend urteilenden Herrn Goosen, laut Wikipedia Kabarettist und Romanautor.
Es folgen über 100 Fotos, teilweise kommentiert mit Zitaten historischer Persönlichkeiten, auch aus Gesetzestexten oder mit Verweisen auf den Aufnahmeort. Fotos mit Häusern, Werbeplakaten, essenden Menschen, Wohnzimmereinrichtungen, parkenden Autos, Industriegeländen, Baumärkten, Dreckecken, Mülltonnen. Auch solcherart kann eine „Deutschlandreise“, so der Untertitel, durchgeführt werden. Häßlichste Ecken werden gezeigt, Menschen lächerlich gemacht, über Geschmack und Hobbies gespottet. Warum? Und warum so einseitig orientiert? Nicht meins.
Von Hansen, Stolzenwald und Werner.

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Veröffentlicht am 26.05.2022

Widerlich

Allgemeine Panik
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Widerlich
Um dem Fegefeuer zu entkommen, legt Fred Otash, ein Trash-Zeitungsschreiberling der übelsten Sorte, gleichzeitig bestechlicher Prügelpolizist und Erpresser, eine Beichte ab. Er hat er durch üble ...

Widerlich
Um dem Fegefeuer zu entkommen, legt Fred Otash, ein Trash-Zeitungsschreiberling der übelsten Sorte, gleichzeitig bestechlicher Prügelpolizist und Erpresser, eine Beichte ab. Er hat er durch üble Nachrede, Klatsch und Veröffentlichung peinlicher Erlebnisse viele Menschen ruiniert, zerstört, unglücklich gemacht. Ausgesprochen unsympathisch und verachtenswert. Er allerdings hält sich für einen tollen Typen und ist doch nur ein gewissenloser Angeber.
James Ellroy lässt seinen Protagonisten schambefreit, menschenverachtend, prahlerisch und im Lonesome-Ryder-Slang über seine (Un-)Taten berichten. Der nennt sich selbst Mr. Dreiundzwanzig Zentimeter. Das sagt alles und ist einfach nur ekelhaft.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Müller hasst Weihnachten

Schöne Bescherung, Schatz
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Dass Müller Weihnachten hasst, macht er hinreichend klar. In seinem Anti-Weihnachtsbuch erklärt Thomas Müller unmissverständlich, was diese Zeit für ihn bedeutet: Selbstmitleid, Ekel, Besäufnisse. Die ...

Dass Müller Weihnachten hasst, macht er hinreichend klar. In seinem Anti-Weihnachtsbuch erklärt Thomas Müller unmissverständlich, was diese Zeit für ihn bedeutet: Selbstmitleid, Ekel, Besäufnisse. Die wiederum sind bei ihm an der Tagesordnung.
Mehrere Weihnachtszeiten werden geschildert, Müller wird älter, legt sich sogar eine Familie zu. Warum, wenn er doch am liebsten in seiner Stammkneipe versackt, in seinem Keller bei Rotwein sentimental wird oder mit Frauen ein Problem hat?
Was amüsant hätte sein können, artet aus in a) Selbstbeweihräucherung ( oh, der arme Supermarktweihnachtsmann wird mit einem angetäuschten Kick verschreckt, was für ein Held - nicht), b) in Missgunst, getarnt als Abgeklärtheit, c) gewollte Ironie und d) Zurschaustellung von Angebertum (Kabrio im Winter) und e) Egoismus ( Ruinieren des Weihnachtsbesuchs bei den Schwiegereltern, meine Güte, Allergiker haben immer entsprechende Tabletten dabei). Vieles mehr macht ihn so richtig unsympathisch, hinterlässt schlechte Laune. So einen Müller möchte man nicht im Kollegen- oder Bekanntenkreis haben.
Nicht lustig, nicht unterhaltsam, keine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 31.05.2018

Enttäuschend

Auslöschung
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Enormes Potenzial: vier Wissenschaftlerinnen befinden sich in Area X. Was ist mit den Vorgänger-Expeditionen geschehen? Welche Wunder verbirgt Area X? Was ist das für ein merkwürdiger Tunnel? Die Biologin, ...

Enormes Potenzial: vier Wissenschaftlerinnen befinden sich in Area X. Was ist mit den Vorgänger-Expeditionen geschehen? Welche Wunder verbirgt Area X? Was ist das für ein merkwürdiger Tunnel? Die Biologin, die mit einer Anthropologin, einer Psychologin und einer Vermesserin arbeitet, schreibt in ich-Form. Sie ist mehr der Typ analytisch-introvertierte Einzelgängerin, das passt hier gut. So weit, so schön.
Aber jetzt wird es langweilig: immer nur Andeutungen, mysteriöse Schriften, unerklärliche Geräusche, seltsames Leuchten. Zäh wie Kaugummi. Seltene spannende Momente, wenn die namenlose Forscherin kurz vor einer Entdeckung zu stehen scheint. Spannung, dann aber wieder nichts, was einen Sinn ergibt.
Selten habe ich mich so geirrt: die Leseprobe vielversprechend, das. Buch eine Enttäuschung.