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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2018

Drei Schicksale

Das Hexenzeichen
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Emma hat Glück im Unglück. Als sie als Findelkind im Kloster abgegeben wird, findet sich schnell eine adlige Ziehmutter, die sie an Kindes statt aufnimmt. Sie versteht sich gut mit ihrem jüngeren Bruder ...

Emma hat Glück im Unglück. Als sie als Findelkind im Kloster abgegeben wird, findet sich schnell eine adlige Ziehmutter, die sie an Kindes statt aufnimmt. Sie versteht sich gut mit ihrem jüngeren Bruder Ekart und verliebt sich als junges Mädchen in den Ritter Wolfram. 
Anhand dieser drei Schicksale beschreibt die Autorin Nora Berger das Leben im Mittelalter zur Zeit des Konzils zu Konstanz.
Aus Emmas Blickwinkel erfährt man viel über das Leben in einer Burg, die Pflichten einer Frau und nimmt Anteil an ihrem schweren Schicksal.
Mit Ekart begibt sich der Leser auf einen Kreuzzug ins Heilige Land, und Wolfram wird zum Anhänger von Jan Hus, aus damaliger Sicht einem Ketzer, aus heutiger einem Vorläufer der Reformation durch Martin Luther.
Das Buch verknüpft zwar die drei menschlichen Schicksale miteinander, liefert auch einiges an geschichtlichem Hintergrund (wobei ich nicht beurteilen kann, wie gut die Tatsachen dargestellt werden), aber es konnte mich nicht fesseln. Es waren für mich einfach zu viele Personen und Schauplätze, so dass ich mich nicht auf ein Geschehen konzentrieren konnte. Da half es auch nichts, dass zum Schluss alle Handlungsstränge schnell in einen münden. 

Veröffentlicht am 28.07.2018

Farblos

In tödlicher Gesellschaft
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Felix Graf von Keitenburg ist spurlos verschwunden. Weil die Familie gute Kontakte zur Berliner Polizei hat, wird das Ermittlerduo Kathleen/Alexander undercover ins Familienschloss eingeschleust. Sie sollen ...

Felix Graf von Keitenburg ist spurlos verschwunden. Weil die Familie gute Kontakte zur Berliner Polizei hat, wird das Ermittlerduo Kathleen/Alexander undercover ins Familienschloss eingeschleust. Sie sollen dort getarnt als adliges Geschwisterpaar aus dem fernen Uruguay nach Anhaltspunkten suchen. Die Rolle fällt beiden recht schwer, denn diese vornehmen Kreise haben ihre eigenen Attitüden. So nebenbei werden diese "Von und Zu" von der Autorin ganz schön ins Auge gefasst, und nicht jeder kommt dabei gut weg. Strahlende Ausnahme ist der fesche Linus von Mahlensee, der das Herz der bis dato so spröden Kathleen im Sturm erobert. 
Weder Kathleen und Alexander können ihre ganze Energie in die Arbeit stecken, denn beide haben privat grosse Sorgen: Kathleen um ihren Sohn, der todunglücklich bei seinem Vater ist, und Alexander um seine kranke schwangere Freundin und sein ungeborenes Kind.
Diese privaten Abstecher machen die Geschichte natürlich noch interessanter, aber trotzdem bleiben mir die beiden fremd. Ich sehe sie nicht vor meinem inneren Auge. 
Die Darstellung der Adelskreise ist ganz amüsant, da ist es mir fast schon egal, wie nah das an der Realität ist. 
Doch der gesamten Story fehlt der gewisse Pfiff, raffinierte Wendungen, schlaue Schlussfolgerungen, elegante Formulierungen. Da hilft auch die Actionszene auf den letzten Seiten nicht mehr. Sie gibt einem nur das gute Gefühl, dass der Böse hinter Gitter kommt.
Vielleicht bin ich aber auch einfach nur mit zu grossen Erwartungen an den Krimi herangetreten, weil die Aufmachung einfach sehr professionell wirkt und ich mir von einem Buch aus dem Piper Verlag mehr versprochen habe. 

Veröffentlicht am 17.07.2018

Öde erzählt

Opfer
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Nicht nur das stylische Cover, sondern ganz besonders der Klappentext haben mich auf den Thriller neugierig gemacht. Leider habe ich mich von Seite zu Seite quälen müssen, denn der Schreibstil des Autors ...

Nicht nur das stylische Cover, sondern ganz besonders der Klappentext haben mich auf den Thriller neugierig gemacht. Leider habe ich mich von Seite zu Seite quälen müssen, denn der Schreibstil des Autors ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Man hat das Gefühl, die Handlung unter Glas und wie in Zeitlupe zu beobachten. Einerseits wird alles sehr genau beschrieben, was in den brutalen Szenen fast schon an die Grenze des Erträglichen geht, andererseits springen die Emotionen nicht über, denn zu groß ist die Distanz zu den Protagonisten.
Der Plot selbst ist genial- Ermittler und Verbrecher sind von überragender Intelligenz und agieren wie Schachspieler. Ich bin immer noch begeistert, wie sich die Handlung entwickelt. Die Wendung, die das Ganze nimmt, ist nicht vorhersehbar und allein deswegen vergebe ich drei Lesesterne. Wenn diese tolle Story jemand anderes erzählt hätte, wäre es die volle Punktzahl geworden.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Normal sein

Spinster Girls – Was ist schon normal?
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Die Protagonistin Evie hat ein sehr schweres Jahr hinter sich. Zwangsstörungen haben ihr ein normales Leben inklusive Schulbesuch unmöglich gemacht. Jetzt wechselt sie auf die Highschool und hofft darauf, ...

Die Protagonistin Evie hat ein sehr schweres Jahr hinter sich. Zwangsstörungen haben ihr ein normales Leben inklusive Schulbesuch unmöglich gemacht. Jetzt wechselt sie auf die Highschool und hofft darauf, in die Normalität zurückzukehren. Ihre ehemals beste Freundin Jane hat nur noch Zeit für ihren Freund Joel. Doch zum Glück findet Evie Anschluss an Lottie und Amber, die selbstbewußt durchs Leben gehen und sich nicht um jeden Preis verbiegen wollen, um Jungs zu gefallen. Soweit ist Evie jedoch nicht. Sie möchte so gern zurückgeliebt werden und sucht sofort die Schuld bei sich, wenn es mit der Beziehung nicht klappt. Eigentlich ist sie auf gutem Weg zur Genesung, aber dieses ständige Drama mit den Jungs wirft sie wieder weit zurück. Der Leser ist erschrocken, wenn er sie auf dem schleichenden Weg in die Irrationalität begleitet. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Denkmuster einer Zwangsstörung gut wieder gegeben werden, aber insgesamt war mir die Thematik dann doch zu trocken aufbereitet mit deutlichen Überlängen. Die Story hätte straffer und spannender erzählt werden können und ich bin gespannt, ob dieses Buch den Nerv der jugendlichen Leser treffen wird. Ich selbst hätte als Teenager dieses Buch nicht gern gelesen.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Etwas zu schnulzig

Morgen ist es Liebe
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"Morgen ist es Liebe" von Monika Maifeld ist ein typischer Heile-Welt-Roman. Die schöne, junge Ärztin Alexandra verunglückt auf dem Heimweg und wird von einem Unbekannten aus dem brennenden Wrack gezogen. ...

"Morgen ist es Liebe" von Monika Maifeld ist ein typischer Heile-Welt-Roman. Die schöne, junge Ärztin Alexandra verunglückt auf dem Heimweg und wird von einem Unbekannten aus dem brennenden Wrack gezogen. Der Retter wollte sich eigentlich umbringen und setzt nun alles daran, seinen Abschiedsbrief, der mittlerweile zu Alexandras Sachen geraten ist, zurückzuerhalten. Der Leser spürt natürlich sofort das geheimnisvolle Knistern zwischen den beiden, gegen das sie sich lange erfolgreich sträuben. Dann gibt es noch den erfolgreichen Exfreund, der seinen Nebenbuhler bekämpft, ausserdem einen Alkoholiker, der vom Weg abgekommen ist, einen bärbeissigen Polizisten, eine herzensgute Witwe mit einem fröhlichen kleinen Hund.....kurz: unter dem Zauber einer schneereichen Weihnachtszeit reiht sich in diesem Buch ein vorhersehbares Klischee an das andere.
Der Schreibstil der Autorin liest sich recht angenehm und manchmal braucht man ja auch eine rosa Wolke um vom Alltag entspannen zu können. Mir persönlich war der Plot zu flach, aber wer mal richtig entspannt abschalten möchte, trifft mit diesem Roman keine schlecht Wahl.