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Veröffentlicht am 18.06.2018

Begehren, Leidenschaft und Liebe

Alles Begehren
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„Alles begehren“ ist der gelungene Debütroman von Ruth Jones.

Callum ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau Belinda ist wieder schwanger als er in der Bar seines Bruders auf die 21-jährige ...

„Alles begehren“ ist der gelungene Debütroman von Ruth Jones.

Callum ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau Belinda ist wieder schwanger als er in der Bar seines Bruders auf die 21-jährige Studentin Kate trifft. Beide fühlen sich zueinander hingezogen und es beginnt ein stürmisches Verhältnis, das sie nicht verheimlichen können. Letztendlich entscheidet sich Callum für seine Familie.
17 Jahre später begegnen sich Callum und Kate erneut. Die Anziehungskraft zwischen ihnen hat nicht nachgelassen. Die Konsequenzen sind erschreckend und zerstörerisch.

Ruth Jones Schreibstil ist leicht und flüssig zu hören/lesen und dabei gleichzeitig sehr sachlich, sie erzählt und wertet nicht. Dabei gelingt es ihr aber trotzdem sehr gut intensiv die Gefühle der Protagonisten zu beschreiben, so dass man tief in die Gefühlswelt von Callum und Kate eintauchen kann. Das Handeln beider ist extrem egoistisch und unfair gegenüber ihren Partnern. Bei Callum spürt man seine innere Zerrissenheit und sein schlechtes Gewissen gegenüber Belinda. Kate scheint eher ein wenig skrupellos. Durch ihre Fehler wirken sie gleichzeitig sehr menschlich. Beide haben eigentlich ein gutes Leben und können nicht anders als dieses durch ihre Begierde zu zerstören und die Menschen, die sie lieben zu verletzen. Auch die jeweiligen Partner und ihre Sicht werden detailliert dargestellt.

Der Roman ist eine Geschichte aus dem Leben, in dem zwei Personen, die – von außen betrachtet – ein tolles Leben haben und dieses durch ihr innerstes Verlangen getrieben, zerstören.

Ich habe den Roman als Hörbuch gehört und fand die Vertonung gut gelungen. Julia Nachtmann hat eine angenehme Sprechstimme, der man wunderbar zuhören kann. Sie intoniert die Geschichte toll, gibt jedem Charakter seinen eigenen Klang, so dass man direkt weiß um wen es sich handelt. Lediglich die Kinderstimmen waren mir zum Teil ein wenig zu kieksig.

Mich hat dieser kurzweilige und emotionale Roman über Vertrauen, Liebe, Betrug und Begehren berührt und nachdenklich gemacht. Auch das Ende, welches kein klassisches Happy End ist, fand ich überzeugend und gelungen. Von daher kann ich das Buch nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Handlung
  • Thema
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2018

Familiensaga einer interessanten Unternehmerfamilie

Die Jahre der Leichtigkeit
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„Die Jahre der Leichtigkeit“ ist das erste Buch der fünfteiligen Cazalet-Saga der Autorin Elizabeth Jane Howard.

Es beginnt 1937 und es ist zu spüren, dass der Zweite Weltkrieg bevorsteht. Die Schauplätze ...

„Die Jahre der Leichtigkeit“ ist das erste Buch der fünfteiligen Cazalet-Saga der Autorin Elizabeth Jane Howard.

Es beginnt 1937 und es ist zu spüren, dass der Zweite Weltkrieg bevorsteht. Die Schauplätze des Geschehens sind der Familiensitz der Cazalets in Sussex und London. Dabei werden sowohl die Alltagssituationen als auch die historische Ereignisse so beschrieben, dass man die Atmosphäre der damaligen Zeit spüren kann. Die Schicksale der einzelnen Familienmitglieder sind interessant, egal ob es um Geschäftliches oder Privates geht. Überall gibt es Geheimnisse, Affären und geheime Liebe. Trotzdem ist ein Zusammenhalt der Familie zu spüren, der im Laufe der Handlung immer wichtiger wird. Interessant sind die dabei doch sehr unterschiedlichen Charaktere der drei Brüder.

Das Buch beginnt mit dem Stammbaum der Familie Cazalet und im Anschluss findet man eine Übersicht über die Mitglieder der Familie Cazalet und ihr Personal. Für beides war ich ausgesprochen dankbar, da die Vielzahl der Personen es zu Beginn nicht einfach machten den Überblick zu behalten. Die detaillierte Beschreibung der Personen und Schauplätze ließen beim Lesen Bilder vor meinem inneren Auge aufleben, wodurch ich gut in die Zeit und das Geschehen eintauchen konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig aber trotzdem nicht immer ganz einfach zu lesen, so dass ich mehrfach Sätze wiederholt lesen musste, um sie komplett zu erfassen. Je vertrauter ich mit der Familie Cazalet wurde, desto lieber habe ich weitergelesen und bin nun schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Familien-Saga.

Mein Fazit:
„Die Jahre der Leichtigkeit“ ist ein gelungener Auftakt einer historischen Familiensaga, den ich durchaus empfehlen kann.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Actionreich und spannend

Stille Feinde
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„Stille Feinde“ ist der zweite Thriller des Autors Joe Die mit dem Privatdetektiv Isaiah Quintabe. Vorwissen aus dem ersten Buch zum Verständnis dieses Falls ist nicht zwingend erforderlich.

Isaiah Quintabe ...

„Stille Feinde“ ist der zweite Thriller des Autors Joe Die mit dem Privatdetektiv Isaiah Quintabe. Vorwissen aus dem ersten Buch zum Verständnis dieses Falls ist nicht zwingend erforderlich.

Isaiah Quintabe ist ein sehr unkonventioneller Ermittler. Sein Bruder Marcus ist vor acht Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Bei einem neuen Fall stößt Isaiah auf das Wrack des Wagens in dem sein Bruder umkam und ihm wird klar, dass es kein Unfall war. Bei seinen Ermittlungen gerät er schon bald selbst in größte Gefahr….

In einem zweiten Handlungsstrange geht es um die spielsüchtige Janine, die stark verschuldet ist. Sie ist die Schwester von Isaiahs Freundin und er möchte dieser helfen.

Während der Autor die Schauplätze sehr detailliert und bildreich beschreibt, bleiben die Charaktere eher ein wenig zurück, was auch ein wenig an der großen Anzahl liegen könnte. Da Isaiah in einem Problemviertel wohnt, haben diese mit einer Menge Schwierigkeiten zu kämpfen. Isaiah ist ein sympathischer Protagonist, da er intelligent, aber nicht fehlerfrei ist und auch immer wieder ein wenig Unsicherheit spüren lässt.

Die Handlung ist actionreich und spannend. Immer wieder befand Isaiah sich in größter Gefahr und ich war gefesselt und gespannt, wie er da wieder rauskommen wird. Nicht alles erschien mir wirklich realistisch, aber unterhaltsam fand ich das Buch dennoch.

Von daher kann ich den Thriller als kurzweilige Unterhaltung durchaus empfehlen.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Fesselnde Fortsetzung & spannendes Finale

Soul Mates, Band 2: Ruf der Dunkelheit (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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„Ruf der Dunkelheit“ ist nach „Flüstern des Lichts“ der zweite Band von „Soul Mates“ der Autorin Bianca Iosivoni. Obwohl das Erscheinen und mein Lesen des ersten Teils schon einige Zeit zurückliegt, ...

„Ruf der Dunkelheit“ ist nach „Flüstern des Lichts“ der zweite Band von „Soul Mates“ der Autorin Bianca Iosivoni. Obwohl das Erscheinen und mein Lesen des ersten Teils schon einige Zeit zurückliegt, war ich schnell wieder mitten im Geschehen.

Rayne wurde entführt und ist nun bei den Dunkelseelen und droht unter dem Druck von Lauren zusammenzubrechen. Sie soll mit weiteren Dunkelseelen die Lichtseelen angreifen. Aber Rayne wäre nicht Rayne, wenn sie nicht mit allen Mitteln versuchen würde, sich dagegenzustemmen.

Obwohl es Lauren – deren Ziel es ist die Prophezeiung zu erfüllen, um alle Licht- und Dunkelseelen unsterblich zu machen - gelungen ist Rayne auf ihre Seite zu ziehen, steht diese immer noch zu ihren Freunden und stemmt sich mit aller Gewalt dagegen.

Es kommt zu zahlreichen spannenden Kämpfen und ich hatte zwischendurch das Gefühl beim Lesen kaum noch Luft zu bekommen, da es Schlag auf Schlag actionreich weiterging.

Die Charaktere wirken authentisch, allerdings hätte ich mir gewünscht über die Nebencharaktere ein wenig mehr zu erfahren, um ihr Handeln besser zu verstehen.
Dabei ist der Schreibstil der Autorin sehr angenehm zu lesen. Sie versteht es die Stimmungen zu vermitteln und den Leser mitzunehmen.

Auch wenn mir Band 1 ein wenig besser gefallen hat als die Fortsetzung, kann ich das Buch empfehlen. Es ist fantastisch, spannend und emotional und hat mich durchweg gut unterhalten.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Stimmungsvoll & melancholisch

Die Lichter unter uns
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„Die Lichter unter uns“ ist ein sprachlich brillant erzählter Roman über Träume, Lebensvorstellungen, Krisen und Neuanfang.

Anna und ihr Mann Jo verbringen mit ihren beiden gemeinsamen Kindern – der zehnjährigen ...

„Die Lichter unter uns“ ist ein sprachlich brillant erzählter Roman über Träume, Lebensvorstellungen, Krisen und Neuanfang.

Anna und ihr Mann Jo verbringen mit ihren beiden gemeinsamen Kindern – der zehnjährigen Judith und dem sechsjährigen Bruno – einen zweiwöchigen Urlaub in Taormina auf Sizilien. Zuletzt waren sie während ihrer Hochzeitsreise dort. Damals erschien ihr die Umgebung romantisch, nun – mit Geldsorgen im Kopf – erscheint ihr alles eher düster und bedrohlich.
Als Anna Alexander begegnet, hat sie den Eindruck, dass dieser das Leben führt, das sie sich immer gewünscht hat – sorglos, erfolgreich und ohne Geldsorgen. Sie sieht nicht, dass es auch bei ihm und in seiner Familie große, existentielle Probleme gibt.

Die Sprache von Verena Carl ist ruhig, klar und ausdrucksstark. Sie beschreibt die Atmosphäre so intensiv, dass man direkt das Gefühl hat sich ebenfalls am Ende des Sommers auf der Taomina zu befinden.
Die Charaktere wirken authentisch, aber ich habe sie als wenig zugänglich empfunden. Die Kommunikation zwischen ihnen war schwierig, sie lebten nebeneinander her und haben sich gegenseitig das Leben schwer gemacht. Die einzelnen Kapitel sind aus verschiedenen Perspektiven der Protagonisten geschrieben.

„Die Lichter unter uns“ ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt, über das Leben, was Glück bedeutet und was uns glücklich macht. Es ist tiefgründig und durchweg leicht melancholisch, so dass es sich nicht als leichte Lektüre nebenher eignet.
Eigentlich mag ich keine offenen Enden, aber in diesem Fall fand ich es stimmig, dass nicht alle Probleme gelöst wurden und Platz für eigene Gedanken blieb.

Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, da die Autorin die Stimmungen sehr gut transportiert hat. Inhaltlich hätte ich mir allerdings ein wenig mehr gewünscht.