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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2022

Sehr klischeehaft, hätte mehr Potential gehabt

The Moment I Fell For You
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Der Roman "the moment i fell for you" nimmt uns mit in die letzten Wochen der highschool für dare und bay. Während Dare zu den beliebten Footballern gehört und auf den ersten Blick der typische Bad-Boy ...

Der Roman "the moment i fell for you" nimmt uns mit in die letzten Wochen der highschool für dare und bay. Während Dare zu den beliebten Footballern gehört und auf den ersten Blick der typische Bad-Boy zu sein scheint, ist Bay eher Außenseiterin. Sie ist auch nach mehreren Jahren noch die neue an der Schule und hat wenig echte Freunde (eigentlich nur eine). Als Dare sie jedoch zufällig singen hört, nimmt er sie zum ersten Mal wahr und setzt alles daran sie kennenzulernen.
So weit - so klischeehaft. Trotzdem habe ich mir von dem Buch ein bisschen mehr erwartet als die ganz typische Highschool Liebesgeschichte und das lag hauptsächlich an Dares schwierigen Familienhintergrund. Ich war neugierig, wie das in die Interaktionen der beiden Protagonisten einfließen würde und wie sehr Bays Musik dafür eine Rolle spielen würde.
Ich wurde enttäuscht: Obwohl es immer im Hintergrund der Geschichte mitläuft, fehlte mir die Auseinandersetzung damit. Stattdessen werden Probleme konstruiert, die Beziehung bleibt sehr vorhersehbar, es mangelt immer und immer wieder an Kommunikation und die Geschichte entwickelte sich doch genau zu einem typischen Highschooldrama. Einzig das Ende weiß zu überraschen - achtung minispoiler - und ich weiß wirklich nicht, wie sich die Beziehung der beiden davon jemals (in Band 2 der Reihe) erholen soll - für mich wäre das definitiv ein Grund, nie wieder mit der betreffenden Person zu reden.
Auch den Umgang mit Gewalt in dem Roman finde ich zum Teil fragwürdig. Während sie für Dare aus offensichtlichen Gründen die go-to Lösung für Probleme ist, bleibt das aber oft ziemlich unreflektiert so stehen. Aussagen wie "er hätte es verdient" nach einer Schlägerei sind für mich Dinge, die zumindest so ein bisschen eingeordnet werden sollten.
Wirklich schade fand ich auch, dass Bays Probleme, Musik zu machen, zwar ausführlich beschrieben werden, als sie es aber endlich schafft, das zu lösen, wird es irgendwie als unwichtig abgetan.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und gerade am Anfang wird versucht, einen lustig-sarkastischer Umgangston zu treffen, wenn Dare und Bay miteinander interagieren. Das passt aber leider nicht so wirklich zu Ihrer Beziehung, in der Leichtigkeit komplett zu fehlen scheint. Selbst wirklich schöne Momente (Abschlussball) werden hochromantisch aufgeladen und dramatisiert. Mir fehlt bei den beiden der Alltag als Paar und vielleicht ist daher bei mir auch die Anziehung der beiden nicht 100% angekommen.
Für Fans von highschool-dramen gut zu lesen Dank angenehmem schreibstil, wenn man aber (wie ich) immer auch so ein bisschen auf der suche nach "dem besonderen extra" ist, eher enttäuschen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.06.2018

Ganz nett, aber nichts besonderes

The Wife Between Us
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The wife between us:
Inhalt: Vanessa muss sich nach der Trennung von ihrem Mann erst einmal damit zurechtfinden, dass sie plötzlich allein und vor allem ohne seinen Reichtum klar kommen muss. Sie scheint ...

The wife between us:
Inhalt: Vanessa muss sich nach der Trennung von ihrem Mann erst einmal damit zurechtfinden, dass sie plötzlich allein und vor allem ohne seinen Reichtum klar kommen muss. Sie scheint besessen davon zu sein, die neue Beziehung ihres Mannes zu zerstören und die anstehende Hochzeit zu verhindern. Dadurch, dass sie immer einem Nervenzusammenbruch nahe zu sein scheint, zieht man als Leser alles, was sie sagt, in Zweifel.
Nellie ist in einer neuen Beziehung und fühlt sich seither verfolgt. Richard, ihr Freund, schürt diese Angst, indem er ihr erzählt, dass seine Exfreundin nicht über die Trennung hinweg ist.
Und Emma erhält kurz vor ihrer Hochzeit einen Brief, in dem sie vor ihrem baldigen Ehemann gewarnt wird.
Nur: Wem kann man glauben? Sind die Personen tatsächlich die, die sie zu sein scheinen?
" Drei Frauen, Ein Mann, Viele Geheimnisse. Und nur eine Wahrheit ....“
Meine Meinung:
Die Kapitel sind im ersten Teil abwechselnd aus der Sicht von Nellie (3. Person) und von Vanessa (1. Person) erzählt, wodurch die Teile von Vanessa irgendwie persönlicher, aber eben auch subjektiver rüber kommen.
Viele Passagen in dem Buch sind langgezogen, richtige Spannung will irgendwie gar nicht aufkommen. Es gibt ein großes Überraschungsmoment, alles andere ist sehr vorhersehbar.
Vanessas Motivation und vor allem ihr Zusammenbruch sind irgendwie unverständlich, sobald einmal klar ist, dass die Trennung nicht so war wie es zunächst schien. Auch sonst bleibt vieles unverständlich und unlogisch.
Am Ende waren noch so viele Fragen offen, vor allem die Rolle, das Motiv und die Charaktereigenschaften von Richards Schwester blieben irgendwie komplett im Dunkeln, dafür wurde mit einem neuen Twist versucht, ein Überraschungsmoment aufzubauen und so noch einmal Spannung zu erzeugen, was aber völlig überflüssig und irgendwie aus der Luft gegriffen war, sodass mich das Ende des Buches auch nicht überzeugen konnte.
Fazit: Ganz nett zu lesen, aber sicher nichts Besonderes. Viele Motive und Elemente sind in anderen Büchern schon besser verpackt worden und schaffen es daher nicht zu überraschen und zu überzeugen.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Ausführliche Familienbiografie mit einigen Längen

Alles Geld der Welt
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Anders als es Cover und Klappentext vermuten lassen, handelt es sich bei diesem Buch nicht um die literarische Aufarbeitung der Entführung von Jean Paul Getty III, sondern hauptsächlich um die Biografie ...

Anders als es Cover und Klappentext vermuten lassen, handelt es sich bei diesem Buch nicht um die literarische Aufarbeitung der Entführung von Jean Paul Getty III, sondern hauptsächlich um die Biografie der kompletten Familie Getty, ausgehend von Jean Paul Getty Senior. Jean Paul Getty sen. hat sein Vermögen im Ölgeschäft gemacht und war der reichste Amerikaner seiner Zeit, da er aber auf sozialer Ebene Probleme hatte, feste Bindungen einzugehen und so eine unnatürliche Kälte seiner Familien gegenüber an den Tag legt, hilft ihm alles Geld der Welt nicht, um das Unheil, das er damit anrichtet, von seiner Familie fernzuhalten. Im Buch werden die verschiedenen Zweige der Familie Getty beleuchtet und die Werdegänge von Söhnen und Enkeln beschrieben. Die Entführung eines der Enkel (Jean Paul Getty III) durch die Mafia wird dabei nur in einem (längeren) Kapitel aufgegriffen.


Der Titel ist recht gut gewählt, weil Jean Paul Getty tatsächlich „alles Geld der Welt“ zu besessen haben schien, noch besser allerdings gefällt mir der Originaltitel „painfully rich“, der den Grundtenor der ganzen Biografie beschreibt: Der Reichtum scheint nur Schmerz und Tragödien in die Familie zu bringen. Die Hintergründe und Zusammenhänge dieser Tragödien werden in dem Buch ausführlich beleuchtet. Von vielen Personen, allen voran natürlich von Jean Paul Getty I, werden Charakterzüge und Wesenseigenheiten dargelegt und erklärt, sodass man als Leser das Gefühl hat, die Familie ein bisschen zu kennen, wenn man schon viele Handlungen und Entscheidungen nicht direkt nachvollziehen kann als Außenstehender. Es ermöglicht Einblicke in ein "System", das einem als Normalverdienenden Bürger kaum vorstellbar erscheint, sowohl in wirtschaftlicher wie auch in sozialer und persönlicher Art und Weise.


Der Schreibstil ist sehr detailreich und oft sind die Sätze unnötig verschachtelt, sodass das Lesen nicht ganz leicht fällt. Auch viele Aufzählungen kommen vor, vor allem von Namen mehr oder weniger berühmter Persönlichkeiten. Ich weiß nicht, ob es nur mir so gegangen ist, weil das alles doch so sehr deutlich „vor meiner Zeit“ war und mir deshalb die Mehrheit der erwähnten Leute so unbekannt war, aber ich fand es oft ermüdend, mir durchzulesen, wer dieses oder jenes Haus vorher besessen hat oder wer alles zu Besuch war. Bei einigen mag das ja durchaus interessant sein, um den gesellschaftlichen Einfluss ermessen zu können, den die Familie hatte, aber mir war es zu viel.

Woran ich mich auch nicht so richtig gewöhnen konnte, waren die Zeitsprünge. Oft wusste man gar nicht, zu welcher Zeit man sich gerade befand, weil Ereignisse aus der Vergangenheit eingewebt wurden oder Parallelen zu den anderen Familienzweigen gezogen worden sind, die aber zu einer ganz anderen Zeit stattgefunden haben.

Manche Tatsachen und Geschehnisse waren meines Erachtens nach sehr subjektiv dargestellt und irgendwie haben mir Quellenangaben und Zitate (aus Interviews, Presse, ect.) gefehlt, um dem ganzen einen „seriösen Eindruck“ zu geben. Manchmal kamen mir Personenbeschreibungen sehr voreingenommen vor und ich fragte mich, ob der Autor die Sympathien der Leser nicht absichtlich in die eine oder andere Richtung lenkt.


Wichtig war für mich der Stammbaum am Anfang des Buches, um den Überblick wenigstens halbwegs zu behalten, da viele Ehen und Scheidungen und Kinder von verschiedenen Frauen die Verhältnisse verkomplizieren, noch besser hätte es mir gefallen, wenn der Stammbaum ausklappbar gewesen wäre, sodass ich ihn beim Lesen neben dran gehabt hätte. So hab ich halt viel blättern müssen. :)


Alles in allem eine interessante Biografie über eine Familie, die mir überraschenderweise fast gänzlich unbekannt war, die aber einige Längen aufwies und etwas überladen wirkt.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Standard-Krimi

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
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Eindruck nach der Leseprobe:

Zu Beginn etwas sehr gewollt und überfüllt von Klischees: Einsamer Wald, eine Beziehung von der niemand wissen darf und ein Job, der nicht das ist, was er zu sein scheint.
Auch ...

Eindruck nach der Leseprobe:

Zu Beginn etwas sehr gewollt und überfüllt von Klischees: Einsamer Wald, eine Beziehung von der niemand wissen darf und ein Job, der nicht das ist, was er zu sein scheint.
Auch der Journalist, der sich auf Tätersuche macht, passt ins klischeehafte Ermittlerbild: Klug, aber mit persönlichen Problemen, die er im Alkohol zu ertränken versucht.
Es bleibt abzuwarten ob sich im Laufe der Geschichte noch unerwartete Wendungen ergeben, aber wenn die Story ähnlich uninspiriert dahinplätschert wie die Leseprobe, erwartet den Leser ein solider Krimi, der sich aufgrund der fließenden Sprache zwar schön lesen lässt, aber nicht wirklich im Gedächtnis bleibt. Lese-Fastfood quasi.

Veröffentlicht am 15.12.2017

Guter Anfang, lässt dann stark nach!

Totengrab
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Das Buch beginnt mit einer Rückblende zum Verschwinden des Sohnes des Ermittlers Solomon Gray. Im nächsten Kapitel wird ebendieser zu einem Fall gerufen, bei dem er den vermeintlichen Selbstmord eines ...

Das Buch beginnt mit einer Rückblende zum Verschwinden des Sohnes des Ermittlers Solomon Gray. Im nächsten Kapitel wird ebendieser zu einem Fall gerufen, bei dem er den vermeintlichen Selbstmord eines Jugendlichen zu untersuchen hat. Schon die gewählte Anordnung dieser ersten beiden Kapitel sorgt dafür, dass sich der Leser genau wie Gray fragt, ob es sich nicht um seinen verschwundenen Sohn handeln könnte, da er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, diesen zu finden oder aber zumindest herauszufinden, was ihm zugestoßen ist. Als dann am Handy des Jungen die Nummer von Gray sowie die Nummer eines Bekannten des Ermittlers gefunden werden, erhärtet sich der Verdacht, der Fall könnte etwas mit der persönlichen Tragödie zu tun haben. Gray, der seit dem Verschwinden seines Sohnes mit Depressionen, Alkoholismus und sozialen Problemen zu kämpfen hat (zusätzlich noch verstärkt durch den Selbstmord seiner Frau), ist durch den Autor so überzeichnet dargestellt, dass es als Leser aber nicht gelingt Mitleid und Verständnis für ihn aufzubringen, wodurch der Roman an Plausibilität verliert.
Was zunächst als starker Fall mit bedrückend persönlicher Beteiligung konzipiert ist, rutscht durch weitere Morde irgendwie in die Absurdität ab. Keiner der Ermittlungsstränge wird konsequent verfolgt, die Kollegen von Gray scheinen irgendwie seine Verwicklung in dem Fall zu vergessen (es wird nicht weiter nachgeforscht, wieso sich die nummer auf dem handy befindet), diecweiteren Morde scheinen planlos und wirken, als hätte der Autor zu viel auf einmal gewollt. Die Aufklärung am Ende geht dann viel zu schnell, das Motiv für die Taten bleibt unplausibel und wirkt konstruiert, die verschiedenen Handlungsstränge werden nicht richtig zusammengeführt. Alles in allem wirkt das Ende überstürzt und vergisst den Leser auf halber Strecke, da das miträtseln und die Tätersuche nicht unterstützt werden.
Sieht man das Buch nur als Auftakt einer Reihe, das hauptsächlich dazu gedacht ist, Charaktere und Hintergrundgeschichten einzuführen, versagt es dahingehend, dass die Charaktere plakativ sind und die Interaktionen unbeholfen und unverständlich.

Es ist sehr schade, dass aus der eigentlich einen spannenden Fall versprechenden Ausgsngssituation nichts gemacht wurde.