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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2018

Cliffhanger jagt Cliffhanger

Das Heer des Weißen Drachen
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Da es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt ist es schon zwingend erforderlich, den ersten Band gelesen zu haben, da die Story doch sehr komplex ist und viele Dinge als gegeben hingenommen werden ...

Da es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt ist es schon zwingend erforderlich, den ersten Band gelesen zu haben, da die Story doch sehr komplex ist und viele Dinge als gegeben hingenommen werden (und selbst mir am Anfang leichte Schwierigkeiten bereiteten, um der Handlung folgen zu können).
Etwas von dem Feuer des Vorgängers ist verloren gegangen, aber das lässt sich wohl auch mit eigenen Abneigungen erklären. Es gibt Handlungsstränge, die mich nicht sonderlich interessiert haben, andere dagegen blieben spannend bis zum Schluss. Langeweile kommt nicht auf und die bereits bekannten Protagonisten gewinnen an Tiefe.
Was mich etwas gestört hat (aber das ist eher eine allgemeine Abneigung) waren die Kriegsszenen. Ich bin (und war) kein großer Freund von Schlachten, ich habe lieber kleinere Kämpfe auf Augenhöhe. Aber ich sehe ein, dass ein episches Werk wie Draconis Memoria ohne große Schlachten nicht auskommt. Darüber hinweg trösten immer noch die Einzelschicksale und Clay ist mir wirklich ans Herz gewachsen.
Fast 700 Seiten rasanter Spannungsaufbau …. wenn das so weiter geht steht dem Leser ein grandioses Epos bevor.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Wenn Hunde Detektive sein wollen ...

Oberons blutige Fälle
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Ich kenne (bisher) kein einziges Buch über den Eisernen Druiden, aber der Titel dieses Buchs hat mich doch sehr angesprochen. Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn man nicht unbedingt von blutigen Fällen ...

Ich kenne (bisher) kein einziges Buch über den Eisernen Druiden, aber der Titel dieses Buchs hat mich doch sehr angesprochen. Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn man nicht unbedingt von blutigen Fällen reden kann. Der Titel ist blutrünstiger als der Inhalt. Aber vielleicht ist das auch gut so.
Auch sollte man nicht versuchen irgend welche Gemeinsamkeiten zwischen Sherlock Holmes und Oberon zu suchen. Die gibt es nicht. Aber das spielt auch keine Rolle. Im ehesten Fall wäre Oberon sowieso „nur“ ein Dr. Watson, denn auch wenn der Buchtitel vermuten lässt, dass der Hund die Fälle löst, so ist es doch eher Atticus, der eiserne Druide, der die Zusammenhänge herstellt und Oberon hilft, die Welt der Menschen besser zu verstehen.
Oberons blutige Fälle ist witzig geschrieben, ein bisschen Krimi, ein bisschen Tier und ein bisschen Fantasy. Zusammen ergibt das eine unterhaltsame Mischung, bei der egal ist, dass es sich nicht um besonders knifflige Fälle handelt.
Der erste Fall „Der entführte Pudel“ hat mir etwas besser gefallen als „Das Eichhörnchen auf dem Zug“, obwohl der Anfang des zweiten Falls vielversprechend war (allerdings tatsächlich nur so lange, bis die Leiche auftaucht).
Pluspunkte der Geschichte sind die mentalen Unterhaltungen zwischen Oberon und dem Eisernen Druiden. Dadurch heben sich die Krimis von üblichen Tierkrimis ab (und natürlich durch den Einsatz von Magie).
Ich habe mich gut unterhalten, die Mischung aus Krimi und Fantasy funktioniert gut (auch wenn die Fälle nicht sonderlich blutig sind und sich auch die Fantasyelemente in Grenzen halten).
Wie anfangs erwähnt habe ich noch kein Buch über den Eisernen Druiden gelesen. Aber durch Oberons blutige Fälle habe ich Lust auf mehr bekommen, allerdings hatte ich nicht das Gefühl die anderen Bücher von Kevin Hearne kennen zu müssen, auch wenn es die eine oder andere Andeutung gibt. Diese spielen allerdings keine große Rolle.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Ein kleiner Ort und viele Spinner ...

Ein besoffener Bär im Bergwerkswald
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Der Klappentext verspricht einen witzigen Kryptozoologieroman, aber Ein besoffener Bär im Bergwerkswald ist viel mehr. Der Roman ist witzig, es gibt ein Geheimnis im Wald, Verschwörungstheoretiker, Kryptozoologen, ...

Der Klappentext verspricht einen witzigen Kryptozoologieroman, aber Ein besoffener Bär im Bergwerkswald ist viel mehr. Der Roman ist witzig, es gibt ein Geheimnis im Wald, Verschwörungstheoretiker, Kryptozoologen, Men in Black, Präastronautiker und jede Menge Spinner. Aber auch eine Menge Möchtegernpolitiker und einen überforderten/ahnungslosen Bürgermeister mit seiner Familie, die nicht ganz unschuldig an der ganzen Misere ist.
Ein besoffener Bär im Bergwerkswald ist großer Lesespaß für Freunde, die etwas skeptisch auf diverse Bigfootvideos und Aliensichtungen schauen. Daneben gibt es viel Wortwitz, Situationskomik und ironische Beschreibungen (die Umschreibungen der Tochter des Bürgermeisters habe ich nicht gezählt… aber sie sind zahlreich und irgendwie unpassend …). Auch der Leser wird am Anfang im Ungewissen gelassen, aber selbst nachdem man nach etwa der Hälfte des Buchs erfährt, was das Monster in dem Video ist (und ohne groß spoilern zu müssen: Ein Elefantenbaby ist es nicht), bleibt der Lesespaß erhalten, denn die Reaktion auf die Wahrheit ist ebenso witzig wie davor die Suche davor.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Wissenswertes über die Welt des Meeres ....

Im Bann des Ozeans
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Robert Hofrichter gibt in diesem Buch einen Überblick über das Leben im Ozean, von der Vergangenheit und der Entstehung des Lebens bis in die Gegenwart und die Zerstörung der Meere. Dabei erzählt er Interessantes ...

Robert Hofrichter gibt in diesem Buch einen Überblick über das Leben im Ozean, von der Vergangenheit und der Entstehung des Lebens bis in die Gegenwart und die Zerstörung der Meere. Dabei erzählt er Interessantes und Wissenswertes, berichtet von seinen eigenen Erfahrungen und Entdeckungen anderer, bleibt aber leicht verständlich und unterhaltsam, ohne jemals in trockenen Wissenschaftlerjargon zu verfallen.
Freunde der Tiefsee oder des Meeres im Allgemeinen kommen auf ihre Kosten, auch wenn das einzig Negative, dass ich zu diesem Buch sagen kann, die fehlende Tiefe ist. Manche Fakten werden nur kurz aufgegriffen und/oder finden kaum Erwähnung (der Quastenflosser und andere „lebende“ Fossilien hätten durchaus einen Größeren Auftritt verdient).
Kurzweilig bleibt das Buch auf jeden Fall, und auch ich habe das eine oder andere gelernt.
(zum Beispiel dass die Beißkraft des Menschen höher ist, als die eines Wolfes, auch wenn ich noch nicht weiß, was ich mit dieser Kenntnis anfangen soll)

Veröffentlicht am 27.06.2018

Wie aus dem Leben ...

Himbeerjoghurt mit Sahne
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Jan Ranft wurde 1974 in Birkenfeld geboren und lebt (und arbeitet) heute in Saarbrücken. 2012 erschien sein Erstlingswerks "Himbeerjoghurt". "Himbeerjoghurt mit Sahne" ist die überarbeitete Version mit ...

Jan Ranft wurde 1974 in Birkenfeld geboren und lebt (und arbeitet) heute in Saarbrücken. 2012 erschien sein Erstlingswerks "Himbeerjoghurt". "Himbeerjoghurt mit Sahne" ist die überarbeitete Version mit alten und neuen Geschichten. Es sind kurze Geschichten, manche nur wenige Seiten lang und oft mit abrupten (und unerwarteten) Ende.

Es sind Geschichten, die man als schwuler Mann in ähnlicher Weise durchaus selbst erleben könnte (und einige wirken sehr vertraut für mich). Es sind unterhaltsame Geschichten, manche witzig, andere traurig oder nachdenklich. Es dürfte für jeden etwas dabei sein.

Selbst Ausflüge in den fantastischen Bereich (Geister, Werwölfe) finden sich auf den 256 Seiten.

Liest man die Geschichten (die sich ohne Weiteres als Lesequickie zwischendurch eignen) kommen einige der Personen bekannt vor und tatsächlich tauchen sie mehrmals auf. Am Ende des Buchs erhält man einen Überblick wer wann auftaucht.

Jan Ranft bietet kurzweilige Unterhaltung, und auch wenn mir nicht alle Geschichten gefallen haben (aber das liegt in der Natur von Kurzgeschichtensammlungen), so habe ich mich doch sehr amüsiert.

Und da es nie sehr pornografisch wird kann das Buch von jedem gelesen werden.

Schwule sind auch nur Menschen (und das wird in "Himbeerjoghurt mit Sahne" hervorragend gezeigt)


Ein (meistens) realistischer Blick auf das schwule Leben, ohne Schnickschnack, so wie man es selber erleben könnte ...