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Veröffentlicht am 17.11.2018

Leider nicht so spannend wie erwartet

Gangsterblues
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Joe Bausch ist Anstaltsarzt. Aber eigentlich ist er noch viel mehr als das: er ist auch Psychologe, Seelsorger und Kumpel.
Ihm vertrauen sich dich Gefangenen an, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. ...

Joe Bausch ist Anstaltsarzt. Aber eigentlich ist er noch viel mehr als das: er ist auch Psychologe, Seelsorger und Kumpel.
Ihm vertrauen sich dich Gefangenen an, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. Und so erfährt Bausch von der Geschichte krimineller Brüder und Schicksalsschlägen, bis hin zur Planung eines fast perfekten Mordes.

Mir gefällt das Cover sehr gut. Es ist so natürlich, ohne viel Schnickschnack und auf das wesentliche beschränkt. Das gibt dem Leser auf jeden Fall schonmal einen ersten Eindruck, was ihn auf den nachfolgenden Seiten erwartet.

Da ich mich lange Zeit selbst durch mein früheres Studium mit Straftätern und deren Geschichten beschäftigt habe, wusste ich wohl ungefähr, was auf mich zukommt.
Dennoch war ein wenig enttäuscht...oder sagen wir lieber: meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.
Vor vielen Jahren habe ich das Lexikon der Serienmörder gelesen und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen, vor blutigen Geschichten und bewegenden Schicksalen.
So etwas in der Art habe ich mir wohl auch bei diesem Buch hier gewünscht.
Leider kommen die Geschichten in diesem Buch nicht einmal ansatzweise an den amerikanischen Vorreiter heran.
Das klingt jetzt wohl negativer, als es eigentlich gemeint ist. Mir ist natürlich klar, dass zwischen den zwei Ländern Welten liegen, auch was ihre Kriminellen betrifft und so habe ich vielleicht auf gewisse Parallelen gehofft, sie aber nicht erwartet.
Joe Bausch ist mir sympathisch. Er ist bodenständig, objektiv und menschlich. Gerade das erlebt man ja leider im Umgang mit Straftätern immer seltener.
Die Geschichten an sich fand ich authentisch und teilweise auch bewegend, nicht selten aber euch eher langweilig.
Was mich am meisten daran fasziniert hat ist aber, dass Menschen das Erzählte tatsächlich auch durchgemacht haben und sich das nicht irgendein Krimi-Autor mal eben aus den Fingern gesaugt hat.
Ich könnte mir die Schicksale ehrlicherweise auch ganz gut in einer Vorabend-Doku vorstellen.
Der Schreibstil hat mich dieses Mal leider nicht gepackt.
Oft musste ich das Buch zur Seite legen, weil ich es als anstrengend empfunden habe weiterzulesen - leider hat mich dann auch nichts wirklich motivieren können, es wieder für längere Zeit in die Hand zu nehmen.

Fazit: Ich habe mich riesig auf dieses Buch gefreut, wurde aber leider ein wenig enttäuscht. Es ist aber sicherlich lesenswert, für jemanden, der sich mit diesem Thema beschäftigt, oder erstmals damit auseinandersetzen möchte!

Veröffentlicht am 29.06.2018

Leider nicht so stark wie erhofft

Der Kreidemann
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Eddie ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Bis eines Tages auf dem Jahrmarkt ein schrecklicher Unfall passiert und der Kreidemann zum ersten Mal in sein Leben tritt.
Ab da überschlagen sich die Ereignisse ...

Eddie ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Bis eines Tages auf dem Jahrmarkt ein schrecklicher Unfall passiert und der Kreidemann zum ersten Mal in sein Leben tritt.
Ab da überschlagen sich die Ereignisse und verfolgen Eddie und seine Freunde bis in die Gegenwart.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es hat dieses gewisse Gänsehaut- Etwas, das den Leser vermuten lässt, dass ihn noch einige spannende Lesestunden erwarten werden.

Leider muss ich an dieser Stelle gleich einräumen: Das Cover täuscht.
Ich habe es gesehen, Online einige Meinungen zu dem Buch gelesen und schon stand fest: Ich MUSS es lesen.
Ich wurde dann allerdings ganz schnell in meiner Begeisterung gedämpft. Oft habe ich nicht mehr als 20 Seiten pro Abend geschafft, weil mich die Story anfangs einfach nicht packen konnte.
Mit der Zeit wurde das zwar besser und so habe ich das Buch dann doch relativ schnell beenden können, ich war aber am Ende froh, dass es vorbei war - und das ist ja bekanntlich nie ein gutes Zeichen.
Die Geschichte ist für meinen Geschmack ein wenig verworren.
Es passiert etwas im Jahr 1986, dann schwenkt die Geschichte ins Jahr 2016 und dann wieder ins Jahr 1986, allerdings zu einem Zeitpunkt vor den Geschehnissen.
Das wirkte auf mich ein wenig so, als hätte die Autorin etwas wichtiges vergessen, und das einfach als Einschub in eines der folgenden Kapitel gepackt.
Die Charaktere sind sehr gut gelungen. Im Jahr 1986 verhalten sich alle altersgemäß wie 12- jährige Jugendliche, im Jahr 2016 sind alle deutlich reifer und überlegter.
Dennoch haben mir die 1986er Kapitel besser gefallen.
Hier kam einfach diese düstere Atmosphäre besser auf und ich konnte mich besser mit den Jungs und Mädchen identifizieren.
Ich habe bereits in einigen Rezensionen gelesen, dass "Der Kreidemann" ein billiger Abklatsch von Stephen Kings "ES" sein soll.
Ganz so drastisch würde ich das nicht formulieren, einige Parallelen gibt es trotzdem und das nimmt dem Buch einfach an Individualität.
Was mir sehr gut gefallen hat war das Ende. Ich hätte ja mit einigem gerechnet, aber nicht mit der Auflösung und den Beteiligten.
Das Ende hat das Buch auch in den dritten Stern gerettet. Normalerweise reißt es bei mir immer der Schreibstil raus, doch hier konnte er mich einfach nicht fesseln.
Das Buch ist zwar flüssig geschrieben und lässt sich auch angenehm lesen, nur fehlt mir da leider der Spannungsfaktor.

Fazit:
Wenn man die Idee von "ES" mochte, ist dieses Buch sicherlich nicht verkehrt. Auch sonst hat man damit ein paar gute Lesestunden, es hat mich aber leider nicht vollkommen begeistern können

Veröffentlicht am 30.03.2018

Ich habe mehr erwartet

AchtNacht
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Es ist der 08.08., 08 Uhr - Die AchtNacht beginnt. Für 24 Stunden sind Ben und Arezu vogelfrei. Jeder darf sie töten, ohne dafür bestraft zu werden, behauptet jedenfalls eine dubiose Seite im Internet. ...

Es ist der 08.08., 08 Uhr - Die AchtNacht beginnt. Für 24 Stunden sind Ben und Arezu vogelfrei. Jeder darf sie töten, ohne dafür bestraft zu werden, behauptet jedenfalls eine dubiose Seite im Internet.
Und der Mörder erhält auch noch eine saftige Belohnung.
Für Ben und Arezu beginnt eine Hetzjagd durch Berlin, bei der sie sich selbst der größte Feind sind.

Das Cover finde ich ehrlich gesagt ein wenig unspektakulär. Auf der anderen Seite wäre es auch sicher schwierig geworden den Inhalt des Buches passend in einer Zeichnung oder ähnlichem festzuhalten, von daher ist das so doch ganz gut gelungen.

Ich habe schon einiges von diesem Buch gehört und war daher sehr gespannt es endlich zu lesen, nachdem mir immer wieder andere Bücher dazwischengekommen sind.
Die Idee des ganzen hat mich von der Sekunde an begeistert, in der ich den Klappentext gelesen habe.
Die Aktualität und die Brisanz des Themas "Manipulation durch Massenmedien" hat mich dabei besonders gereizt.
Das Buch geht dann ein wenig unspektakulär los, es passieren keine großartigen Dinge, man lernt lediglich Ben ein wenig besser kennen.
Für meinen Geschmack ist das schon zu viel Vorgeplänkel, bevor es eigentlich richtig zur Sache geht.
Als die eigentliche AchtNacht schließlich beginnt, war ich hin- und hergerissen.
Auf der einen Seite haben mir die Geschehnisse sehr gut gefallen, sie waren spannend und haben mich gut unterhalten, auf der anderen Seite hat sich in meinen Augen alles ein wenig in die Länge gezogen.
Allerdings Hut ab für die vielen genialen Einfälle rund um die Hetzjagd und die Auflösung rund um die Urheber der AchtNacht - Langweilig wird dem Leser hier sicher nicht.
Die Charaktere fand ich eher mittelmäßig.
Arezu mit ihrer Art ist vielleicht noch ein wenig interessanter gewesen, der Rest war eher Durchschnitt und nichts was mich sonderlich begeistern würde.
Die Auflösung rund um die AchtNacht hat mir, wie gesagt, sehr gut gefallen, das hat der Geschichte noch ein wenig Würze verliehen, das Ende hingegen war mir ein bisschen zu viel Rosamunde Pilcher...im weitesten Sinn natürlich.


Fazit:
Bei weitem nicht der Beste Fitzek und leider ein wenig enttäuschend. Für die Lektüre zwischendurch aber ein, im Großen und Ganzen, gelungener Thriller.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Schwächer als die Vorgänger

Silber - Das dritte Buch der Träume
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Liv, Henry und Grayson stehen wieder vor einem großen Abenteuer: Arthur hat Rache geschworen, Secrecy ist giftiger denn je und auch Anabel mischt wieder auf den Korridoren mit.
Was keiner der drei Freunde ...

Liv, Henry und Grayson stehen wieder vor einem großen Abenteuer: Arthur hat Rache geschworen, Secrecy ist giftiger denn je und auch Anabel mischt wieder auf den Korridoren mit.
Was keiner der drei Freunde ahnen kann ist jedoch, dass es diesmal um Leben und Tod geht.

Dieses Cover finde ich von der gesamten Trilogie am schönsten. Die gesamte Aufmachung und der Silberschimmer passen einfach am Besten zum Titel und zur Handlung.

Wie lange habe ich gewartet, bis ich dieses Buch endlich in den Händen halten durfte, um die Trilogie endlich zu beenden.
Ich hatte mich richtig drauf gefreut mit den drei Freunden wieder in die Traumwelt abzutauchen und neue Abenteuer zu erleben.
Nun ja - meine Stimmung schwankte durchgehend zwischen Enttäuschung und Zufriedenheit.
Auf der einen Seite war ich super glücklich wieder in eine wunderbar dargestellte Traumwelt entführt zu werden, in der es drunter und drüber geht, sodass kaum Zeit für Langeweile war, auf der anderen Seite erschienen mir die Geschehnisse jedoch nicht ganz so spannend wie in den Vorgängerbänden.
Mir kam es so vor, als würde sich sehr viel innerhalb der Geschichte wiederholen und oft hatte ich einfach eine Art Deja Vu, weil ein paar Seiten vorher fast eins zu eins das selbe passiert ist.
Ich hatte diesmal auch ein wenig mit den Charakteren zu hadern.
Liv fand ich unglaublich blauäugig und naiv, in einer Art und Weise, die über meine Toleranzgrenze hinausgeht, sodass ich einfach oft nur noch die Augen verdrehen konnte bei vielem was sie getan hat.
(Vor allem die Sache mit Matt fand ich ganz furchtbar...denken Leute wirklich so?!)
Auch die neu entfachte Liebe zu Henry kam mir ein wenig schwammig vor.
Es kam mir sehr oberflächlich und unterkühlt vor - alles in Allem einfach unrealistisch.
Außerdem könnte man den Eindruck bekommen, dass zwischen Grayson und Liv was läuft...bei den beiden ist für mich der Funke definitiv mehr übergesprungen, als mit Henry.
Anabel ist in diesem Band auch auf jeden Fall zu kurz gekommen. Sie hat immer so schön viel Abwechslung in die Geschichte gebracht, dass ich finde, dass sie in diesem Buch viel zu wenig gewürdigt wurde.
Die Handlungen an sich waren ganz nett, ab und zu mal spannend, leider nicht mehr und nicht weniger.
Und auch das Ende war für meinen Geschmack ein wenig zu abrupt und zu durcheinander.
Der Schreibstil dagegen war, wie erwartet, wunderbar flüssig und angenehm zu lesen, sodass ich das Buch in nullkommanix durch hatte.

Fazit:
Ein netter Abschluss einer schönen Trilogie, aber leider kann der dritte Band nicht mit seinen beiden Vorgängern mithalten.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Leider zu vorhersehbar

Die Schneelöwin (Ein Falck-Hedström-Krimi 9)
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Mehrere Mädchen werden vermisst und die Polizei hat keine Spur. Erst die Schriftstellerin Erica scheint Licht ins Dunkel bringen zu können, indem sie die Vergangenheit aufleben lässt und ein dunkles Geheimnis ...

Mehrere Mädchen werden vermisst und die Polizei hat keine Spur. Erst die Schriftstellerin Erica scheint Licht ins Dunkel bringen zu können, indem sie die Vergangenheit aufleben lässt und ein dunkles Geheimnis lüftet.


Ich LIEBE das Cover! Ich bin ein großer Skandinavien Fan und, obwohl ich ein absolutes Großstadtkind bin, würde ich in Erwägung ziehen in so einer roten Fischerhütte zu wohnen, sollte sich die Gelegenheit ergeben. Davon abgesehen passt das Motiv sehr gut auf den Inhalt des Buches, super gewählt!

Nachdem ich so viel positives über dieses Buch gehört habe, hatte ich einige Erwartungen.
Was mir von Anfang an gar nicht gefallen hat sind die vielen Namen. Gar nicht mal die Tatsache, dass viele Personen beteiligt sind, sondern viel mehr, dass sie alle direkt etwas miteinander zutun haben und man da schnell den Überblick verliert.
Noch dazu waren die einzelnen Geschichten nicht durch Kapitel oder ähnliches voneinander abgetrennt, sodass ich irgendwann nicht mehr wusste wer zu wem in welchem Zusammenhang gehört. Es hat auch relativ lange gedauert, bis sich das ein wenig eingependelt hat, da so oft aus einer anderen Perspektive erzählt wurde.
Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen, auch wenn es an sich nichts neues war. Der Plot war aber sehr gut durchdacht und hat mich als Leser auch immer wieder aufgefordert mitzudenken, sodass es nicht so schnell langweilig wurde.
Leider wurde die Geschichte etwa ab der Hälfte ziemlich vorhersehbar. Vieles, was am Ende rauskam habe ich mir bereits ziemlich früh denken können, sodass es für mich keine allzu große Überraschung war, wie das Buch ausging.
Natürlich habe ich nicht 100%ig richtig gelegen, da blieb der "AHA"-Moment nicht ganz aus, dennoch ein wenig schade, grade bei einem Thriller.
Den Charakteren stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Manche fand ich super, z.B. Martin und Patrick, andere, wie Bertil und Erica, sind mir durch ihre Macken ziemlich auf den Geist gegangen.
Insgesamt war das Verhältnis zwischen Mögen und nicht-mögen allerdings ganz ausgewogen, so kann ich das nicht als Minuspunkt werten.
Der Schreibstil hat mir auch gut gefallen. Er ist flüssig und die Autorin hat die Spannung konstant aufrecht erhalten.

Fazit:
Ein interessanter Thriller, für den ich aber aufgrund der häufigen Perspektivenwechsel und Namen länger gebraucht habe als gedacht, da es mir leider oft zu anstrengend wurde.