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Veröffentlicht am 15.09.2016

Cade & Kylie- Erotik pur- Der sechste, abschließende Teil der Billionair Boys Club Reihe sorgt für knisternde Unterhaltung

Perfect Passion - Berauschend
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Kylie arbeitet für die Stars und Sternchen in Hollywood, denn sie ist eine talentierte Visagistin. Doch manche ihrer Macken können ganz schön nerven. Besonders stört es Kylie, dass sie wegen ihres Übergewichts ...

Kylie arbeitet für die Stars und Sternchen in Hollywood, denn sie ist eine talentierte Visagistin. Doch manche ihrer Macken können ganz schön nerven. Besonders stört es Kylie, dass sie wegen ihres Übergewichts einige Sticheleien, bis hin zur Diskriminierung, ertragen muss. Als sie sich für ihren neuen Job bei der Sängerin Daphne Petty bewirbt, glaubt sie zunächst, wieder einmal ein hirnloses, spindeldürres Sternchen vor sich zu haben, dass nur ihre äußere Hülle wahrnimmt und sie sogleich mit „dicke Marilyn“ anspricht. Doch Kylie darf nicht wählerisch sein, wenn es um einen neuen Job geht, denn ihre Großmutter leidet an fortschreitender Demenz und lebt in einem Pflegeheim, deren Unterbringung Kylie reichlich Geld kostet.
Kylie bekommt den Job und soll Daphne Petty auf ihrer kommenden Tour begleiten.

Eines Tages trifft sie beim Kaffeeholen einen attraktiven blonden Mann, der sogleich mit ihr zu flirten beginnt. Kylie hat Spaß an dem Zusammentreffen, doch nur wenig später entpuppt sich der Mann als bester Freund von Daphne. Daphne behauptet sogar, dass er mehr als das wäre, was Kylie ins Grübeln bringt. Doch sie glaubt sowieso nicht, überhaupt eine Chance bei einem Mann zu haben, der unermesslich reich und attraktiv ist und zudem noch eine Freundin hat, die ein berühmtes Popsternchen ist. Cade lässt zu ihrer Überraschung nicht locker und es kommt zu einem One Night Stand zwischen ihnen, der Kylie völlig verwirrt, denn Cade will mehr von ihr. Doch Kylie zögert, würde ihre Affäre herauskommen, könnte das ihren Job kosten…

Endlich ist er zu haben, der Abschlussband der Billionairs Boy Club Reihe und das Warten auf den sechsten Teil „Perfect Passion- Berauschend“ hat sich wirklich gelohnt. Klasse fand ich, dass die Autorin hier mit Kylie eine Romanheldin erschaffen hat, die mal nicht so gertenschlank geraten ist, wie so viele andere Akteurinnen in Liebesromanen. Und zu Cade brauche ich ja eigentlich nicht mehr viel sagen, denn er hatte in den Vorgängerbänden ja schon einige denkwürdige Auftritte. Er gehörte von Beginn an zu meinen Lieblingsfiguren in der Serie und ich befürchtete erst, die Autorin würde ihn mit der überspannten, drogenabhängigen Daphne zusammenbringen. Gottlob hat sich die Autorin in dieser Hinsicht anders entschieden! Zwischen Kylie und Cade stimmt auf Anhieb die Chemie und damit beziehe ich mich nicht nur auf die erotische Komponente, auch wenn es in diesem sechsten Teil diesbezüglich, selbstverständlich wieder sehr hot zugeht.
Denn auch die Romantik kommt hier nicht zu kurz: Stichwort: Cades Liebeserklärung an Kylie, die einem wirklich ziemlich unter die Haut geht.

Warum also der kleine Punktabzug?

Zum einen fand ich, dass Cade seine Liebe für Daphne ein wenig zu schnell verliert und dafür, dass er angeblich ja so ein enger Vertrauter von Daphne ist, diese ziemlich fix links liegen lässt. Hier hätte ich mir zumindest ein paar ernstere und klärende Gespräche zwischen den Beiden gewünscht.

Außerdem fehlten mir ein wenig mehr gemeinsame Gespräche zwischen Cade und Kylie bezüglich ihrer Vergangenheit. Also eigentlich typische Kennenlerngespräche. Die beiden landen sehr schnell im Bett und ab diesem Zeitpunkt können sie dann auch nicht mehr voneinander lassen, was hinsichtlich der Tatsache, dass man hier in erster Linie einen erotischen Roman vor sich hat, ja auch nicht unbedingt arg ist; doch Jessica Clare hat in ihren anderen Teilen der Serie schon gezeigt, dass sie durchaus auch in der Lage ist, Tiefgang, eine gute Story und knisternde Erotik miteinander zu verbinden und so war ich etwas enttäuscht in dieser Hinsicht.

Ansonsten gibt es aber von meiner Seite aus nichts zu meckern. Mir hat auch „Perfect Passion- Berauschend“ wieder sehr gut gefallen und ich bin schon ganz gespannt auf die neue, bald erscheinende Serie „Perfect Touch“, in dem es auch ein Wiedersehen mit den Millionären geben wird.

Kurz: Cade & Kylie- Erotik pur- Der sechste, abschließende Teil der Billionair Boys Club Reihe sorgt wieder für knisternde Unterhaltung. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Isabelle & Jens- Gibt es die Liebe auf den ersten Blick wirklich?

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Die Floristin Isabelle hat ihren Traummann noch nicht gefunden. Die Suche nach ihm gestaltet sich ziemlich schwierig, weil Isabelle ein wenig anspruchsvoll ist. Allerdings sieht sie das nicht so. Sie möchte ...

Die Floristin Isabelle hat ihren Traummann noch nicht gefunden. Die Suche nach ihm gestaltet sich ziemlich schwierig, weil Isabelle ein wenig anspruchsvoll ist. Allerdings sieht sie das nicht so. Sie möchte halt nur eine Beziehung, wie die ihrer Eltern, die sich in den 80ern kennen und lieben lernten. Es soll sogleich „Boom“ machen zwischen ihrem zukünftigen Partner und ihr. Und natürlich muss der Partner in spe auch die gleichen Interessen wie Isabelle haben.

Doch sie hat ziemliche Macken, die von ihren Freunden großzügig toleriert werden. So etwa muss ihre Woche strategisch durchgeplant werden. Isabelle hasst Überraschungen und wenn etwas ihren geordneten Tagesablauf durcheinander bringt.

Als der Chinese um die Ecke, plötzlich von einem auf den anderen Tag schließt und Isabelle nicht mehr ihre geliebte Suppe bekommt, die sie sonst tagtäglich in der Mittagspause zu sich genommen hat, sinkt ihre Laune auf den Tiefpunkt. Dennoch ist sie neugierig auf den neuen Inhaber und beschließt dem Rat ihrer Chefin des Blumenladens Brigitte, in dem Isabelle arbeitet zu folgen und mal spontan zu sein und offen für etwas anderes. Doch Jens, der neue Besitzer des Gourmetladens, reagiert ziemlich verschnupft und verständnislos, als Isabelle ihn um eine Suppe bittet, die keinesfalls auf der Tageskarte steht. Beide geraten sich so dermaßen in die Haare, dass Isabelle das Restaurant wutschnaubend verlässt.

Doch man sieht sich, wie das Sprichwort schon sagt, immer gleich zweimal im Leben und so kreuzen sich erneut die Wege zwischen ihnen, als sie Jens Schwester Merle beim Stehlen einer Skulptur im Blumenladen ertappt. Um einer Anzeige zu entgehen, erpresst Isabelle Jens kurzerhand. Sie will von ihm den Auftrag für die Tischdekoration in seinem Lokal. Jens stimmt zähneknirschend zu und so sehen sich die beiden nun sehr oft. Als Merle erneut in Schwierigkeiten gerät und Isabelle als Retter in der Not fungiert, kommt es aber langsam zu einer Annäherung zwischen Isabelle und Jens. Nur ist nicht mehr als Freundschaft drin, oder? Schließlich ist Jens in Isabelles Augen äußerst schwierig!

Vor einiger Zeit las ich Petra Hülsmanns Romane „Hummeln im Herzen“ und „Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen“ und fand beide Geschichten unterhaltsam und gut geschrieben. So habe ich mich gefreut, als ich erfuhr, dass es nun einen neuen Roman der Autorin gibt. „Glück ist, wenn man trotzdem liebt“: Dieser Roman steht und fällt jedoch mit der exzentrischen, schwierigen Heldin des Romans, Isabelle. Ob er einem gefällt, wird viel davon abhängen, ob man sich mit Isabelles Macken innerhalb der Story arrangieren kann. Denn Isabelle agiert zeitweise schon ziemlich strange bis hin zur Nervigkeit. Mir gelang es jedoch Isabelles Macken zum größten Teil auszublenden, bzw. sie zu tolerieren, weil es natürlich auch einen guten Grund für Isabelles anspruchsvolle Ader gibt. Und dieser ist eigentlich recht traurig, basiert er nämlich auf einer Lüge. Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle aber nicht sagen, um nicht spoilern zu müssen.

Aber Isabelle, auch wenn sie schwierig bleibt, ist dann auch in ihrem Rahmen lernfähig. Zudem ist selbst Jens nicht allzu einfach gestrickt, so dass der Romantitel „Glück ist, wenn man trotzdem liebt“, nicht nur philosophisch klingt und sehr wahr ist, sondern auch auf das Heldenpaar passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Ganz stark fand ich in dieser Geschichte aber auch wieder die Nebenfiguren; allen voran den Taxifahrer Knut, der hier wieder einmal einen denkwürdigen Auftritt in einem von Petra Hülsmanns Romanen bekommt und auch Jens Schwester Merle mochte ich sehr.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich ein wenig langsam, ich fand dass die Geschichte gut und gerne um 50 Seiten hätte gekürzt erzählt werden können und auch Jens Nebenbuhler war mir etwas zu schablonenhaft gestrickt, aber abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten habe ich mich auch vom aktuellen Roman der Autorin gut unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Isabelle & Jens- Gibt es die Liebe auf den ersten Blick wirklich? Unterhaltsamer Liebesroman, der durchaus auch mal ernstere Untertöne anschlägt. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein mutmachender Young Adult, über das Auf und Ab des Lebens...

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
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Maggie lebt mit ihrer Mutter, ihrer jüngeren Schwester, ihrer Großmutter und ihrem Onkel Kevin in Chicago. Als sich Maggies Mutter in den Iren Colm verliebt, ist es mal wieder so weit. Maggies Mutter nimmt ...

Maggie lebt mit ihrer Mutter, ihrer jüngeren Schwester, ihrer Großmutter und ihrem Onkel Kevin in Chicago. Als sich Maggies Mutter in den Iren Colm verliebt, ist es mal wieder so weit. Maggies Mutter nimmt den Heiratsantrag von Colm an und zieht mit ihren beiden Töchtern in Colms Heimat. Maggie ist traurig, denn zum einen weiß sie genau, dass die Ehe ihrer wankelmütigen Mutter sowieso nicht lange dauern wird und zum anderen fehlt ihr Onkel Kevin, ein drogenabhängiger Rockmusiker, sehr in Irland. Maggie interessiert sich nämlich, genau wie Kevin auch, der knapp zehn Jahre älter ist als sie, sehr für Rockmusik und so wird sie nie den Tag vergessen, als Kevin sie mitnahm zu einem Pearl Jam Konzert, das sie völlig begeisterte. Selbst ein Care- Paket aus Chicago, kann sie nicht wirklich über den Verlust ihres Onkels hinwegtrösten, dessen Verrücktheit und Exzentrik, sein Hang zur Musik, Poesie und guten Büchern, ihr fehlt.

Als er eines Tages mit ihr telefoniert, erzählt er ihr von einem „Nirvana“ Konzert, das bald im Rom stattfinden wird und das sie seiner Meinung nach unbedingt besuchen soll. Maggie wundert sich über seine Eindringlichkeit, denn solch einen Trip und Irland bis nach Italien würde ihr ihre Mutter niemals erlauben.

Überhaupt ist es in Irland völlig anders. Die Menschen im Ort haben strenge moralische Grundsätze, was auch für die Oberen ihrer neuen Schule gilt. Dort fühlt sich Maggie wie eine Außenseiterin, selbst wenn sie sich kurzfristig mit Aine, einem Mädchen aus ihrer Klasse anfreundet und damit beginnt zum ersten Mal Jungs zu daten.
Doch einer von ihnen, der Sohn des Gaststättenbesitzers im Ort, Eoin, interessiert Maggie sehr, nachdem er ihr eines Nachts zur Hilfe kommt. Erwidert er aber Maggies Gefühle?

Aufmerksam wurde ich durch Jessie Ann Foleys Young Adult durch den Titel und das Cover, dass an das „Nirvana“ LP Plattencover des Titels „Nevermind“, erinnert. Ich lese sehr gerne Romane, die in den 80er, 90er Jahren oder früher spielen und wie hier, allerdings im weitesten Sinne mit Musik zu tun haben.

So wie einst „Nirvanas“ Frontmann Kurt Cobain, ist auch der Onkel der Romanheldin ein Musiker, der Maggie stets eine Zuflucht und Ablenkung von ihrer verkorksten Familie bietet. Selbst wenn er drogenabhängig ist, was Maggie jedoch lange Zeit nicht ahnt.

Im ersten Teil des Romans lernt man Maggies Welt kennen; eine Welt, in der sich die junge Heranwachsende oft allein und unverstanden von ihrer übrigen Familie und ihrer Mutter fühlt und in der die besondere Beziehung zu ihrem Onkel, der Maggies Idol ist, in den Fokus gestellt wird. Maggies Leben ist geprägt von wenigen Glücksmomenten, da sie sehr unter der sexuellen Sprunghaftigkeit ihrer Mutter leidet. Einen weiteren Ruhepol, stellt für das Mädchen die Oma dar, allerdings ist diese weit weg, als Maggie mit ihrer jüngeren Schwester, Mutter und deren Verlobten nach Irland auswandert.
In Irland fühlt sich Maggie als Außenseiter und es fällt ihr im Gegensatz zu ihrer Schwester sehr schwer, neue Freunde zu finden. Eine Art Großvaterersatz findet sie in dem 99jährigen Dorfältesten, der ihr zuhört und kluge Ratschläge gibt.

Da Maggies Welt nicht gerade eine fröhliche Welt ist, die ermuntert das Schöne darin zu sehen und selbst an kleinsten Glücksmomenten festzuhalten, überrascht Maggies Überlebenswille den sie an den Tag legt, auch wenn ihr das Schicksal immer wieder Steine in den Weg legt. Besonders als sie sich auf die Reise gen Rom macht, hat mir die Romanheldin wahnsinnig imponiert und ich war besonders berührt von den stillen Momenten in diesem Roman; etwa wenn Buchzitate so treffend eingesetzt werden, dass sie direkt unter die Haut gehen oder aber, wenn die Autorin den Leser kurz hinter die Fassade von Maggies Familie blicken lässt, wo nicht alles schwarz oder weiß ist.

Allerdings sind die Romanpasagen, in denen man mehr über die wahre Gefühlswelt von Maggies Familie erfährt, leider etwas zu dünn gesät, da dieser Roman nicht gerade sehr dialogreich ist, was ich ein wenig schade fand. Lediglich über Maggies zerrissene Gefühlswelt erfährt man etwas; mir war es jedoch etwas zu wenig, um restlos abtauchen zu können ins Buch. Vielleicht wäre es geschickter gewesen den Roman aus der „Ich-Perspektive“ zu schreiben, damit einem die Romanfigur und deren Gedanken- und Gefühlswelt noch näher kommt.

Ein Lichtblick bietet dann im zweiten Teil Eoin. Auch er hat in Bezug auf familiäre Probleme „sein Päckchen“ zu tragen und seine Story hat mich berührt. Die bittersüße Liebesgeschichte zwischen ihm und Maggie hat mich ebenfalls verzaubert und ein gewisser Brief an anderer Stelle des Romans (mehr darf ich nicht verraten um nicht zu spoilern) hat mir dann sogar einige Tränen entlockt.

„Das Jahr in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm“, mag zwar ein Young Adult sein, an dem ich kleine Dinge zu kritisieren habe, wie auch, dass die Autorin den Zeitgeist der 90er Jahre leider nur durch die Aufzählung von diversen Musikstücken der Zeit heraufbeschwört, was ich eindeutig als nicht ausreichend empfand. Doch abgesehen davon ist es aber ein Roman der Mut macht, mit Lebensweisheiten aufwartet und der mich, trotz seiner melancholischen Grundstimmung, gut unterhalten hat. Übrigens kann man sich die Songs aus dem Buch anschließend gesammelt im Web anhören. Eine Verlinkung zur Webseite, befindet sich hinten im Buch.

Kurz gefasst: Ein mutmachender Young Adult, über das Auf und Ab des Lebens und ein Mädchen das trotz aller Widrigkeiten und Nackenschläge bereit ist für sein Glück zu kämpfen.

Veröffentlicht am 22.02.2024

Etwas steril wirkender Suspenseroman, der jedoch mit einer interessanten Ausgangssituation und einem spannenden Showdown punkten kann

Ich habe sie getötet
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Kate führt eigentlich eine Bilderbuch-Ehe mit dem smarten und reichen Paul, nennt zwei gemeinsame Kinder ihr Eigen und hat einen interessanten und spannenden Job in der Medienbranche, da ihr Mann der Leiter ...

Kate führt eigentlich eine Bilderbuch-Ehe mit dem smarten und reichen Paul, nennt zwei gemeinsame Kinder ihr Eigen und hat einen interessanten und spannenden Job in der Medienbranche, da ihr Mann der Leiter einer Fernsehproduktionsfirma ist. Von einem auf den anderen Tag gerät ihr Leben plötzlich gewaltig aus den Fugen, als eines Nachts ihr Mann blutverschmiert und stark angetrunken nach Hause kommt. Am nächsten Morgen behauptet Paul; er habe einen Hund überfahren und wäre deshalb mit Blut besudelt gewesen. Doch warum sagte er in der Nacht, er habe sie“ getötet? Kate wird misstrauisch, besonders als sie erfährt, dass Paul keinesfalls die ganze Nacht mit seinem Kollegen und besten Freund Lex in einer Bar getrunken hat. Als dann auch noch der Mord an einer Vertrauten von Paul, Melody, bekannt wird, macht sich Kate ans Werk. Sie will unbedingt wissen, ob ihr Mann, ihr Geliebter und Vertrauter zugleich, ein Mörder ist. Doch ihre Recherchen bringen auch sie in Lebensgefahr,, denn Melody bleibt nicht das einzige Opfer…

Die Ausgangssituation von Ali Knights Suspense Roman “Ich habe sie getötet“, fand ich unglaublich spannend; ebenso die geschilderten Romanpassagen in denen sie die Unsicherheit ihrer Protagonistin beschreibt, deren Ängste, dass ihr wohlgeordnetes Leben aus den Fugen gerät oder dass die Romanheldin Kate gar mit einem Mörder zusammen sein könnte, hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet und man kann Kates Sorgen gut nachvollziehen. Zudem fand ich, dass die Autorin gut daran getan hat, die Geschichte aus Kates Sicht, in „Ich-Form“ zu erzählen, denn nur so kann man als Leser ; praktisch die ganze Zeit über, der Heldin bei ihren Recherchen sozusagen über die Schulter schauen und ihre Suche nach der Wahrheit fand ich dann auch ansprechend beschrieben, denn natürlich versäumt es die Autorin nicht, auch ein paar falsche Fährten für den Leser einzubauen.

Dennoch, obwohl ich unbedingt erfahren wollte, welche Geheimnisse Paul eventuell vor Kate verbirgt, tat ich mich etwas schwer damit, den Roman durchzulesen, was in erster Linie daran lag, dass Ali Knight keine Romanheldin geschaffen hat, die man schnell in sein Herz schließen kann (und schließlich steht und fällt ein Roman der in der „Ich-Form“ geschrieben wurde mit der Protagonistin/dem Protagonisten).
Kate war mir persönlich zu nüchtern beschrieben, zu sehr darauf bedacht, es ihrer Bilderbuchfamilie recht zu machen und hinterfragt ihre Beziehung etwas zu spät für meinen Geschmack.

Sämtliche Akteure sind dazu oberflächliche, gelangweilte Snobs aus der Upper Class; ein paar besessene Workaholics inklusive, zu denen man ebenfalls keinen Zugang bekommt.
Zudem fand ich die Einblicke in die TV-Medienbranche, die die Autorin ihren Lesern durch Kates Sicht auf die Dinge gewährt, eher langatmig und oberflächlich beschrieben; Dialoge die Haupt und Nebenfiguren miteinander austauschen, entpuppten sich als harmloses, für mich uninteressantes Wortgeplänkel und die Romanatmosphäre wirkt beinahe klinisch nüchtern. Lediglich Kates Suche nach der Wahrheit hat mich davon abgehalten den Roman vorzeitig beiseite zu legen und einerseits bin ich auch dankbar, dass ich durchgehalten habe, da das packende Showdown am Ende den Leser für das ein oder andere Negative entschädigt und die von mir erwähnten Kritikpunkte im Nachhinein nicht mehr so stark nachwirken.

Kurz gefasst: Etwas steril wirkender Suspenseroman, der jedoch mit einer interessanten Ausgangssituation und einem spannenden Showdown punkten kann.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Durchschnittliches Historical Romance Debüt

Verbotene Sehnsucht
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Immer wenn Missy in ihrer Kindheit von ihrem älteren Bruder Thomas und seinen Freunden geärgert wurde, stand ihr James, ein weiterer Freund von Thomas als Beschützer zur Seite. Und so wenig verwunderlich ...

Immer wenn Missy in ihrer Kindheit von ihrem älteren Bruder Thomas und seinen Freunden geärgert wurde, stand ihr James, ein weiterer Freund von Thomas als Beschützer zur Seite. Und so wenig verwunderlich war es dadurch auch, dass sich Missy Hals über Kopf in James verliebte. Doch ihre Vernarrtheit in den attraktiven Mann blieb; sehr zum Leidwesen von Thomas, der für seine Schwester ganz andere Ehemänner in spe im Sinne hat, als James, dessen Ruf als Frauenheld legendär ist und der auch nicht gedenkt, diesen zu ändern geschweige denn zu heiraten. Und so legt Thomas James nahe, Missy aus dem Wege zu gehen. Dennoch kommt es bei einem Ball zu einem leidenschaftlichen Kuss zwischen ihnen. James, der seinen besten Freund nicht brüskieren und auch Missy keinesfalls heiraten will- selbst wenn er ihr gegenüber ebenfalls zärtliche Gefühle hegt, macht sich nach diesem denkwürdigen Abend sehr rar bei den Armstrongs. Dennoch ist Missy nicht abgeschreckt oder entmutigt. Sie glaubt felsenfest daran, dass sie James am Ende doch noch einfangen kann. Jahre später treffen beide erneut aufeinander und auch diesmal gelingt es der verliebten Missy James Zärtlichkeit zu entlocken. Thomas neue Strategie, die so aussieht, dass er seinen Freund dazu nötigt, mit anderen Frauen diverse Bälle und Veranstaltungen des „ton“ zu besuchen, um Missy endlich davon überzeugen zu können, dass James nichts für sie ist und ihre Liebe auch nicht erwidert, kommt James gar nicht zupass, denn auch wenn er sein Junggesellenleben nicht aufgeben möchte- kann er es doch nicht ertragen, wenn ein anderer Mann Missy den Hof macht.

Nachdem er seinen Kummer in seinem Stadthaus in Alkohol ertränkt, sucht James eine verzweifelte, aber gut befreundete Dame der Gesellschaft auf. Welches Anliegen sie ihm mit Tränen in den Augen vortragen möchte, bekommt James jedoch nicht mehr mit- er weiß nur noch, dass er die Frau geküsst hat. Da die Dame ihn am nächsten Tag von allem freispricht, glaubt sich James in Sicherheit. Bei einem weiteren Angriff von Missy kann er jedoch nicht mehr widerstehen und beide schlafen miteinander. James will Missy nun die Ehe anbieten- doch dann überschlagen sich die Ereignisse und machen eine Ehe zwischen ihm und Missy eigentlich unmöglich…

„Verbotene Sehnsucht“ ist der Debütroman der Autorin Beverley Kendall und auch gleichzeitig der Beginn einer neuen Serie, die in der viktorianischen Ära angesiedelt wurde. Die Autorin hat einen leichten, fröhlichen Schreibstil, der gefällig ist und eigentlich hat sie auch für ihren ersten Teil der Elusive Lords Serie einen interessanten Plot geschaffen. Leider, trotz des angenehmen Schreibstils konnte mich der Roman nicht richtig fesseln.

Das liegt zum einen daran, dass die Autorin ihren Protagonisten wenig Raum zur Entwicklung bietet- stattdessen beschreibt sie sehr ausführlich diverse Bälle, Einrichtungen, Kleidungen und gesellschaftliche Feste, was zwar für viel historisches Flair sorgt, die Geschichte als solche jedoch zumindest in der ersten Hälfte des Romans unglaublich bremst. Es geschieht so gut wie nichts. Die Heldin umgarnt und belagert den Helden und ist erpicht darauf, endlich mit ihm zu schlafen- der Held hingegen erwidert ihre Gefühle insgeheim, will sich jedoch nicht eingestehen, dass er Missy liebt: Es kommt zu Eifersüchteleien zwischen beiden, Streitgesprächen und ansonsten plätschert die Story einfach nur so vor sich hin. Zum anderen gibt es nur den Punkt der sexuellen Anziehungskraft, der beide verbindet. Intensive Gespräche zwischen James und Missy sind leider Mangelware. Und zu allem Überfluss zeigt James im Laufe des Romans auch einige unsympathische Züge. Die zweite Hälfte des Romans hat mich jedoch dann davon abgehalten, den Roman vorzeitig wegzulegen, denn es geschah plötzlich etwas, das mich in Bezug auf Lösung des Problems neugierig werden ließ, zudem nahm die Geschichte dann auch endlich an Fahrt auf.

Am Ende tröstet der Gedanke, dass der Roman das Debüt der Autorin darstellt und dass man bei Debütromanen oftmals kleine Enttäuschungen in Kauf nehmen muss. Da der Roman aber durchaus auch positive Eindrücke bei mir hinterlassen hat und ich vom Schreibstil als solches recht angetan war, vergebe ich 3.5 von 5 Punkten.

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