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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2018

Spannender Krimi

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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In einem stillgelegten Bergwerk wird die grausam zugerichtete Leiche eines Mannes gefunden. Über und über mit Honig begossen. Der Polizeiseelsorger Vaals, der hinzu gerufen wird, erleidet beim Anblick ...

In einem stillgelegten Bergwerk wird die grausam zugerichtete Leiche eines Mannes gefunden. Über und über mit Honig begossen. Der Polizeiseelsorger Vaals, der hinzu gerufen wird, erleidet beim Anblick des Toten einen Herzinfarkt. Martin Bauer begleitet seinen Kollegen ins Krankenhaus und wird neugierig, als dieser den Namen eines Mannes erwähnt. Die Ermittlungen in diesem Fall leitet Verena Dohr, die gerne inoffiziell mit Bauer zusammenarbeitet. 

Obwohl dies mein erster Krimi des Autorenduos war, fiel mir ein Einstieg in das Buch sehr leicht. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Sie haben Fehler und Schwächen, so wir wir alle. Ihr Privatleben spielt im Roman eine elementare Rolle, das mag ich gerne, so werden die Figuren erst richtig lebendig. Auch der geschilderte Alltag eines Polizisten und die oft damit verbundenen Probleme wurden gut gezeigt. 

Die leicht zu lesende und fesselnde Sprache lässt den Leser nur so durch die Seiten fliegen. Man mag das Buch kaum mehr weglegen, was auch an der hohen Spannung liegt, die sich hier aufbaut. 

Sehr interessant waren die Exkurse in die Bergwerkswelt. Für mich war das alles Neuland und dadurch sehr spannend. 

Alles in allem ein solider Krimi mit viel Spannung und Atmosphäre. 

Veröffentlicht am 06.07.2018

Spannend, aber auch etwas verwirrend

Der einsame Bote
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"Der einsame Bote" ist der dritte Band in der Reihe um Tommy Bergmann. Den ersten kenne ich, aber leider habe ich den zweiten nicht gelesen. Dies wurde mir nun zum Verhängnis. Der Protagonist ist sehr ...

"Der einsame Bote" ist der dritte Band in der Reihe um Tommy Bergmann. Den ersten kenne ich, aber leider habe ich den zweiten nicht gelesen. Dies wurde mir nun zum Verhängnis. Der Protagonist ist sehr eigen und nicht leicht zu durchschauen. Seine Gedankengänge waren für mich selten nachvollziehbar, deshalb konnte ich der Handlung auch nur sehr schwer folgen. Auch die Lücken, die ich durch den fehlenden Band hatte, waren deutlich zu merken und haben meinen Lesefluss stark behindert. Der Plot selbst ist spannend und hat viel Potential. Tommy Bergmann ist ein ungewöhnlicher Ermittler, der immer seine eigenen Wege geht und sich nicht an gängige Konventionen hält. Seine Tendenz zur Gewalt ist immer noch vorhanden, obwohl er schwer dagegen ankämpft. Das macht ihn nicht gerade sympathisch, nur durch seine Hartnäckigkeit, seinen starken Willen den Fall unbedingt auflösen zu wollen, überzeugt er mich und wirkt dadurch sehr authentisch. Schade, dass wieder sehr viele offenen Enden übrig bleiben und der Fall nicht schlüssig gelöst wird. Die düstere Grundstimmung, die sich in Skandinavienkrimis ja gerne durch das Buch zieht, hat der Autor jedenfalls gut getroffen. Aber das reicht nicht ganz, um einen guten Krimi zu liefern.

Veröffentlicht am 15.03.2023

Der Brief

Der Brief
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Die Journalistin Marie lebt glücklich mit ihrer Lebensgefährtin in Hamburg, bis sie eines Tages einen mysteriösen Brief erhält, der ihr komplettes Leben in Frage stellt. Einer längst vergessene Schulfreundin ...

Die Journalistin Marie lebt glücklich mit ihrer Lebensgefährtin in Hamburg, bis sie eines Tages einen mysteriösen Brief erhält, der ihr komplettes Leben in Frage stellt. Einer längst vergessene Schulfreundin erzählt in darin von Maries Krankeit und einem Leben mit Ehemann Victor in Paris. Nachforschungen verwirren sie nur noch mehr und als Marie in Paris in ein Leben tritt, das ihr seltsam bekannt vorkommt weiß sie nicht wie ihr geschieht.

Carolin Hagebölling hatte mit diesem Buch eine grandiose Idee. Sie schreibt ihr Debüt sehr spannend und so fesselnd, dass ich atemlos dieser Geschichte gefolgt bin. Tausende von Ideen schwirrten in meinem Kopf umher, aber keine war plausibel genug, um dieses Verwirrspiel zu erklären. So ging es der Autorin scheinbar auch, denn ihr Schluss hat mich leider nur ratlos und enttäuscht zurück gelassen. Ich hätte mir eine realistische Erklärung gewünscht, aber die gibt es scheinbar nicht, kann es nicht geben. Das Ende ist offen und für mich nicht nachvollziehbar, denn ich glaube nicht an solche Phänomene. Schade, denn das Potential ist da. Wenn es aber die Absicht der Autorin war uns mit diesem Buch zu verwirren, uns ratlos zu hinterlassen, uns zum nachdenken zu bringen, dann ist ihr das sehr gut gelungen. Der Roman bleibt so auf jeden Fall länger im Gedächtnis, als jeder andere.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Ideal für einen heißen Strandtag

Das Glück schmeckt nach Zitroneneis
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Anna und Matteo ziehen von Brighton nach Sizilien, um dort eine Eisdiele zu eröffnen. Ein Traum, der leider von Matteos Mutter ziemlich gestört wird. Denn sie hat ein kleines Problem mit den unkonventionellen ...

Anna und Matteo ziehen von Brighton nach Sizilien, um dort eine Eisdiele zu eröffnen. Ein Traum, der leider von Matteos Mutter ziemlich gestört wird. Denn sie hat ein kleines Problem mit den unkonventionellen Kreationen, die Anna zaubern möchte. Und da ist noch der Rest der Verwandtschaft, der auch ziemlich für Trubel sorgt.

Das Buch von Abby Clements verspricht eine süße, leichte und romantische Sommerlektüre. So ganz wurde dieses Versprechen nicht erfüllt. Die Geschichte plätschert ganz leise so vor sich hin, sie liest sich leicht und schnell. Ideal, um sich an einem turbulenten Strand wegzuträumen. Man braucht nicht viel Aufmerksamkeit, liest so vor sich hin und verpasst nichts wesentliches. Aber man taucht nicht zu tief ein, sondern bekommt relativ nüchtern eine ganz nette Geschichte erzählt. Eigentlich schlummert hier ganz viel Potential, aber der Autorin ist es nicht so recht gelungen, dies komplett auszuschöpfen. Probleme, die entstehen, werden sofort beseitigt, es gibt keinen großen Streit und Ärger, keine große Liebe und Leidenschaft, wie ich das in Italien eher erwartet hätte. Denn gerade die Sizilianer sind doch voller Emotionen und aufbrausend, das fehlt hier. Spätestens mit dem Umzug nach Italien hätte man das britische Understatement beiseite legen müssen, um sich ganz dem italienischen Lebensgefühl hinzugeben. So bleibt es ein nettes kleines Buch für den Urlaub, das man schnell liest, aber leider auch genauso schnell wieder vergisst.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Zu verwirrend

Kleine Lügen erhalten die Familie
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Die dreifache Mutter Franzi hat eine Affäre mit ihrem Ex. Hält dies aber noch geheim. Ihre Mutter dagegen verrät nicht, wer Franzis leiblicher Vater ist. Schlimmer noch, sie ist früher mit ihm in Häuser ...

Die dreifache Mutter Franzi hat eine Affäre mit ihrem Ex. Hält dies aber noch geheim. Ihre Mutter dagegen verrät nicht, wer Franzis leiblicher Vater ist. Schlimmer noch, sie ist früher mit ihm in Häuser eingebrochen und hat dort unter anderem ein Gemälde mitgehen lassen, das aber seitdem verschwunden ist. Ihr Chef ist ihr Vater und Franzi weiß nichts davon.

Ähnlich verwirrend wie mein Versuch den Inhalt zu beschreiben, hat leider auch das Buch auf mich gewirkt. Von der Leseprobe war ich noch ganz angetan. Ich dachte, es ist das richtige Buch zum Entspannen. Eine nette kleine Familiengeschichte, mit viel Humor und einem Augenzwinkern. Aber weit gefehlt. Das Buch forderte meine ganze Aufmerksamkeit und trotzdem konnte ich in einigen Teilen der Handlung nicht recht folgen. Zu viele kleine Episoden, die den Verlauf nur störten und für Durcheinander sorgten. Ich hatte Schwierigkeiten die Personen richtig zuzuordnen und wurde auch mit keinem Protagonisten so richtig warm. Schade, denn durch die schöne Leseprobe hatte ich mir eigentlich mehr erhofft.

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