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Veröffentlicht am 31.08.2018

Ein interessanter Genre-Mix

Evermore 1 - Die Unsterblichen
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Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich nun den ersten Teil der Evermore-Reihe gelesen und ging aus ihm mit gemischten Gefühlen heraus. Dabei war es nicht einmal die Story, sondern die Entscheidungen, welche ...

Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich nun den ersten Teil der Evermore-Reihe gelesen und ging aus ihm mit gemischten Gefühlen heraus. Dabei war es nicht einmal die Story, sondern die Entscheidungen, welche die Hauptprotagonistin Ever wählte.


Aber zurück zum Anfang. Wie bereits in der Kurzbeschreibung beschrieben, handelt das Buch von Ever, welche ihre Familie bei einem Autounfall verlor, wobei sie allein überlebte. Als wäre die Tragödie nicht noch schlimm genug, kämpft Ever mit Schuldgefühlen und zieht sich immer mehr zurück. Das Kennenlernen von ihr war für mich trotzdem etwas Positives, da sie charakterlich sehr sympathisch war und dazu auch noch das Glück hatte, von freundlichen Verwandten aufgenommen worden zu sein, die für sie nur das Beste wollen. Dazu wurde sie als sehr hübsch beschrieben, was ihr aber in der derzeitigen Lage nicht wirklich wichtig war.

In Sachen Freunde griff sie dann allerdings voll daneben, denn Haven und Miles waren für mich 2 Personen, die nur an sich dachten und dabei dermaßen fies werden konnten, das ich ins Buch krauchen wollte, um sie mal ordentlich durchzuschütteln. Gerade Haven war für mich wirklich ein Graus, da sie sehr stimmungsschwankend war und keinerlei Kritik vertragen konnte. Man erfuhr, im Laufe des Buches, warum sie sich so verhielt. Dies empfand ich aber nicht als Rechtfertigung, weswegen sie für mich weiterhin ein nervender Charakter war. Zum Glück lebt das Buch durch Ever, welche seit ihrem Unfall nicht nur Gedanken hören kann, sondern auch weiterhin mit ihrer verstorbenen Schwester Kontakt hält. Diese außergewöhnliche Gabe bedeutet jedoch auch viel Kummer und so erlas wie ich Ever ihr nicht nur half, sondern sie auch stark verletzte.


Was für mich natürlich wieder schrecklich war, war die übertriebene Darstellung einiger Personen. Ich mag dies nicht und werde es auch nie mögen, da ich bei den vielen Informationen zu einem Charakter einfach abschalte. So war es auch hier. Damen oder auch Haven wurden bis in die Unendlichkeit beschrieben, was mich wirklich sehr störte, da sie sich für mich immer mehr verfremdeten. Am Ende war diese beiden Persönlichkeiten für mich nur noch Namen, da ich es einfach leid war, sie nach den vielen Beschreibungsteilen zusammenzusetzen.


Die Geschichte an sich wusste jedoch zu überzeugen. Es war eine gute Mischung aus Young-Adult, Fantasy und ein Hauch Mystik, die dazu auch noch gut verständlich war. Der Schreibstil war leicht gehalten, konnte aber nicht nur mit Spannung, sondern auch mit emotionalen Momenten punkten. Der Fantasy-Anteil wurde dabei relativ konstant gehalten, weshalb es hin und wieder etwas langatmig im Buch wurde. Das Damen das große Mysterium im Buch war, zeigte sich mir allerdings nur, durch seine stets nach der gleichen Masche, ablaufenden Anwesenheit. Er tauchte auf, verschwand und hatte jedes Mal eine Entschuldigung dafür parat. Hier war das Ende eine Offenbarung, da man endlich erfuhr, was mit ihm los war.


Das komplette Ende, war für mich dann sehr verwirrend, da ich einfach nicht verstand, wie Evers und Damens Leben miteinander verknüpft war. Auch hier überschlugen sich einfach die Beschreibungen, welche mich leider etwas verdattert zurückließen.


Mein Fazit


Der erste Teil der Reihe hatte seine Hochs und Tiefs, konnte mich am Ende aber soweit überzeugen, das ich mit Freude zum Nachfolger greifen werde.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Der Tod kam auf Rollen

Voll von der Rolle
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Für mich ging es nun zum 8. Mal in den den Ruhrpott und zu meiner liebsten Leichenfinderin Loretta Luchs. Die Reihe um Sie ist noch immer mein kleines Highlight, weshalb die Freude um so größer war, wieder ...

Für mich ging es nun zum 8. Mal in den den Ruhrpott und zu meiner liebsten Leichenfinderin Loretta Luchs. Die Reihe um Sie ist noch immer mein kleines Highlight, weshalb die Freude um so größer war, wieder zu einem Buch der Autorin zu greifen.

Obwohl es ein weit fortgeschrittener Teil der Reihe ist, dürfte er sich trotzdem sehr gut auch einzeln lesen lassen. Es gibt zwar hin und wieder Erwähnungen auf die vorherigen Fälle, aber nie so, das man das Gefühl bekommt, das diese etwas mit dem derzeitigen Fall zutun haben.

Als ich dann die ersten Seiten gelesen hatte, war dies für mich wie ein nach Hause kommen. Ich mag den Schreibstil der Autorin, da er leicht, unterhaltsam und sehr spannend sein kann und ich dank ihr schon viele unterhaltsame Lesestunden haben durfte, wie auch diesmal.

Diesmal ging es hauptsächlich um Frank welcher eine kleine Bude übernahm und so zu seinem eigenen Herr wurde. Das dies allerdings einen so großen Stein ins Rollen brachte, hätte ich im Leben nicht gedacht. Denn es dauert natürlich nicht lange und eine Leiche taucht auf.

Trotzdem muss ich gestehen, das ich am Ende etwas enttäuscht vom Buch war, da es deutlich schwächer war als die davor. Zum einen ist der Fall zwar verzwickt, aber die Tatsache dass es diesmal ein jugendliches Opfer gab, wollte nicht so ganz bei mir fruchten. Ich fühlte mich mit dieser Tatsache einfach nicht wohl. Trotzdem sorgte der Fall, welcher sich um den Tod des Jungen bildete, für ordentlich Spannung, da er und seine Freunde nicht gerade brave Jungs waren, sondern es bereits gewohnt waren ihre Nachbarschaft zu ärgern. Hier zeigt sich wie frech die Jugend von heute eigentlich ist und was sie sich heraus nimmt, nur weil sie der Meinung ist, dass das Gesetz ihnen nix anhaben kann. Irgendwie traurig.

Natürlich erlebt man Loretta auch diesmal nicht nur als Ermittlerin sondern auch privat, was diesmal allerdings sehr emotional war, da es auch um ihr Liebesleben ging. Tatsächlich war ich mehr als geschockt, da ich Lorettas derzeitigen Partner sehr mochte und sie ihn für ihre Ermittlungen aufgeben wollte. Ich fand Pascals Einwände verständlich, denn die Ermittlungen sorgten schon öfter einmal dafür das Loretta in Lebensgefahr geriet. Dies war das erste Mal das ich meine geliebte Hauptcharakterin einfach nicht verstand. Schließlich nahm ich es hin, da das Ende doch noch ein Hoffnung aufblitzen ließ.

Auch wenn Lorettas Liebesleben die Stimmung ein wenig kippte, erfreute ich mich an alt bekannten Gesichtern, genauso wie an den Neuen. In Lotte Mincks Welt gibt es keine Stereotypen, sondern nur ausgelesene Personen mit unverwechselbaren Charakteren. Das diese dann auch auch noch den gewissen Ruhpottcharme mit brachten und auch mit den passenden Vokabular sprachen, war einfach Unterhaltung pur. Besonders die flotten Sprüche hatten es mir angetan, da sie mir die Lachtränen in die Augen trieben.

Was das Buch für mich rettete war die Liebe zum Detail. Ich fand es toll wie am Ende erklärt wurde, was es mit den Kiosken im Ruhrgebiet auf sich hatte. Durch diese Informationen wurde ich wieder in meine Kindheit geholt, wo ich mich selbst an einen kleinen Stand sah und mir für ein paar Pfennige eine bunte Tüte Süßigkeiten zusammen stellte. Herrlich.

Mein Fazit

Dieses Buch wird zwar nie mein Lieblingsteil der Reihe sein, aber er gefiel mir auf Grund seiner aktuellen Thematik um Jugendkriminalität. Zudem schaffte es die Autorin, mir wieder, ein Stück Ruhrpott in die Hand zu legen und das mit all seinen Charme. Der Fall war zwar nicht so toll, aber der Unterhaltungswert war wieder enorm hoch und sorgte für so einige Lacher.

Veröffentlicht am 07.07.2018

Leg dich nicht mit Nero Wolfe an

Es klingelte an der Tür
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Nachdem ich zuletzt die "Nero Wolfe"-Reihe mit "Zu viele Köche" begonnen hatte, wollte ich einfach wissen, welche Fälle der Privatermittler noch bearbeitet hatte und stieß dabei auf dieses Buch.

Da die ...

Nachdem ich zuletzt die "Nero Wolfe"-Reihe mit "Zu viele Köche" begonnen hatte, wollte ich einfach wissen, welche Fälle der Privatermittler noch bearbeitet hatte und stieß dabei auf dieses Buch.

Da die Neuauflagen nicht nach der Reihenfolge heraus gebracht wurden, hatte man es diesmal auch mit einem Fall zutun, welcher bereits vorherige hatte und man Personen fand, welche nicht näher beschrieben wurden, da sie wahrscheinlich schon bekannt waren. Für mich natürlich schade, da gerade Charaktere wie Inspektor Cramer, sehr vertraut mit Nero Wolfe und seinem Gehilfen Archie Goodwin umgingen und man sich denken konnte, das hier bereits ein paar Mal miteinander gearbeitet wurde.

Gerade zu Anfang hatte ich doch große Schwierigkeiten überhaupt in die Geschichte hinein zu kommen, da mich die Handlung einfach zu sehr verwirrte. Hier FBI, da FBI und dann wieder da, man wurde beim Lesen fast selbst paranoid, aber eben so, das es langsam anfing zu nerven. Das Buch erinnerte während dieser Zeit mehr an einen Wirtschaftsthriller, als an einen Krimi, was wohl auch ein Grund war, weshalb das Buch bei mir einfach nicht wirklich zünden wollte. Ab Mitte des Buches begann ich dann aber endlich zu verstehen, was wirklich passiert war und erlebte auch ein paar Ahhh- und Ohhh- Momente.

Der Schreibstil fühlte sich vertraut an, zumal ich wieder alles aus der Sicht von Archie erlesen durfte. Dieser wirkte diesmal übrigens um einiges aktivier und konnte mit ein paar klugen Einfällen bei mir punkten. Aber auch Nero Wolfe, dessen Charme sehr schwer zu greifen ist, packte mich wieder mit seinem Ideenreichtum und holte sich meinen Respekt, durch ein paar gewiefte Kniffe. Von Sympathie ist sein Charakter trotzdem weit entfernt, da seine Umgangsformen doch sehr gewöhnungsbedürftig sind.

Der Fall selbst, welcher anfangs noch verwirrend war, öffnete sich mit jeder neuen Seite weiter und schaffte es, mich am Ende sogar zum Grinsen zu bekommen. Die Auflösung des Falles war dabei sogar sehr simpel, aber trotzdem raffiniert.

Trotz der geringen Seitenzahl, bekam ich das volle Programm und erfreute mich an Details und schöne Umschreibungen. Da diese von Archie stammten, klagen sie weitaus freundlicher, als wenn sie von Wolfe gestammt hätten, welcher meist nicht einmal das Haus verlässt.

Ein Highlight der Reihe sind jedoch die Buchcover, welche mit ihrem flexiblen Stoffeinband sehr hochwertig wirken. Auch die Wahl der Schrift gefiel mir, gerade der Untertitel "Ein Fall für Nero Wolfe" hatte es mir angetan, da er handgeschrieben wirkte.

Die Neuauflagen, bieten nach der Geschichte stets ein Nachwort, in dem informative Inhalte zum Buch genannt werden. Diesmal waren sogar Aufzeichnungen von Rex Stout dabei welche Wolfe und Goodwin detailreich beschreiben. Auch eine Zeichnung des Büros war zu finden, welche die Vorstellungskraft dafür immens erhöhte. Trotzdem wäre es vielleicht ratsam in weiteren Büchern eine Charakterliste am Anfang ein zu bauen, damit auch Neuanfänger der Reihe gut in die Geschichte finden.

Mein Fazit

Trotz holprigen Einstieg, konnte ich ab Mitte des Buches, die Geschichte genießen. Bis dahin musste ich mich mit vielen Charakteren und einer verwirrenden Story auseinander setzen. Trotzdem ist der Fall sehr clever und der Humor von Archie Goodwin, lässt viele von Wolfe´s Angewohnheiten im Schatten stehen.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Ein Ausflug in die Welt von Graffitis

17 Erkenntnisse über Leander Blum
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Dieses Buch zog auf der Leipziger Buchmesse bei mir ein und wurde mir durch eine andere Bloggerin wieder ins Gedächtnis gerufen. Zum Glück.

Anfangs noch etwas irritiert, kam ich dann doch recht schnell ...

Dieses Buch zog auf der Leipziger Buchmesse bei mir ein und wurde mir durch eine andere Bloggerin wieder ins Gedächtnis gerufen. Zum Glück.

Anfangs noch etwas irritiert, kam ich dann doch recht schnell auf den Trick wie dieses Buch geschrieben wurde. Ich erlebte zuerst die Welt von Leander, welcher mit seinem Kumpel Jonas leidenschaftlich gerne sprayte und zeichnete. Die Verwendung von Szene-typischen Begriffen wie Kannen für Spraydosen war erst einmal komisch, jedoch gewöhnte man sich im Laufe des Buches ganz gut daran.

Auch bei der 2. Person des Buches, Lila, geht es eigentlich nur um Leander, da sie sich in den stark abwesenden Jungen verliebt und auf Grund seiner Handlungen Erkenntnisse über ihn sammelt. Die Idee dazu fand ich wirklich sehr gut gelungen, da die Einschätzungen von Lila sehr gut zu einem Teenager in ihrem Alter passen.

Da es in diesem Buch um Sprayer und ihre Pieces geht, hätte ich mir doch gerne ein paar Bilder im Buch gewünscht. Denn nicht immer konnte ich mir vorstellen, was die Jungs da eigentlich gerade an eine Wand zauberten. Da die Autorin eh mit einem Sprayer arbeitete, hätte man hier auch mehr auf die Optik eingehen können. Auch ein Glossar für die Begriffe fehlte, was bei der Anzahl an Fremdworten schon von Vorteil gewesen wäre.

Die Geschichte an sich fand ich sehr schön erzählt und gerade das Ende, ließ meine Augen nicht mehr trocken werden. Trotzdem war die Story zwischendurch sehr in die Länge gezogen und hätte hier und da ruhig noch ein wenig mehr Nervenkitzel gebrauchen können. Für ein Jugendbuch vermittelt es allerdings hohe Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt. Zudem werden die Gefühle welche die erste große Liebe mit sich bringt, wunderschön anhand der 17 Erkenntnisse gezeigt.

Zumindest wenn es um Leander und Jonas ging, wurden die Kapitel stets mit einem Kommentar einer Person, den Namen eines Gemäldes und dessen Zeichenstil begonnen. Da es hier keine Illustrationen gab, fragte ich mich stets was ich mit diesen Informationen anfangen sollte. Am Ende bekam ich zwar eine Antwort, aber selbst die half mir nicht zu verstehen, was auf den Bildern zu sehen war.

Fangen wir mit Lenander selbst an, welcher in den 2 Phasen in dem an ihn erlebt, unterschiedlicher nicht sein könnte. Zum einen der lebensfrohe Junge für den sein Kumpel Jonas und das Sprayen einfach alles ist und dann der in seinen Gedanken versunke Mann, welche sein Umfeld kaum noch mit bekommt. Beide waren toll charakterisiert und fühlten sich wirklich wirklich wie Teenager an.

Lila, wirkte einmal sehr beliebt und einmal irgendwie weniger. Das verwirrte mich etwas, da sie an sich ja nicht dumm war und äußerlich als hübsche Rapunzel bezeichnet wurde. Wie sah dann erst ihre Freundin Sarah aus, welche ansonsten alle Blicke auf sich zog? Mir gefiel Lila, auch wenn ihre Handlungen manchmal doch etwas übertrieben dargestellt wurden.

Die weiteren Personen des Buches waren eigentlich recht originell zusammen gepackt. Man erlebt die Eltern von Leander und Jonas, ihre Schulklassen und natürlich andere Sprayer. Nur wenige Personen rückten außer Leander, Jonas und Lila in den Vordergrund und wenn, dann mit triftigen Grund. Leider passten einige Reaktionen und Taten einfach nicht in die Geschichte, weshalb sie manchmal wirklich sehr unrealistisch wirkten.

Dieses Cover zog mich einfach an, was wohl am meisten an der grandiosen Darstellung von Buchtitel und Autorinnenname lag, welche in schönster Handlettering-Manier veranschaulicht wurden.

Das dahinter leicht verborgenen Graffiti zeigt um was es im Buch geht und gab der eh schon schönen Schrift einen tollen Hintergrund.

Selten, hat sich ein Jugendbuch genau wie eines angefühlt. Ich war zwar nicht immer mit den beschriebenen Handlungen glücklich und vermisste im Inneren die Aufführung eines Glossars, hatte aber doch gefallen an dieser Geschichte, die einen zumindest emotional sehr packt.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Eine fantasievolle Reise durch den Kopf

Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr
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Erst dieses Jahr habe ich mein erstes Buch von Walter Moers gelesen und damit auch meinen Weg nach Zamonien gefunden. Noch immer ärgert es mich, diese Bücher nicht vorher für mich entdeckt zu haben, da ...

Erst dieses Jahr habe ich mein erstes Buch von Walter Moers gelesen und damit auch meinen Weg nach Zamonien gefunden. Noch immer ärgert es mich, diese Bücher nicht vorher für mich entdeckt zu haben, da sie mich in eine Welt ziehen, in der ich am liebsten hängen bleiben würde.

Nachdem sich meine ersten beiden Walter Moers-Bücher um Hildegunst von Mythenmetz drehten, hat man es diesmal mit einem Buch zutun, welches vom fiktiven Charakter selbst geschrieben wurde. Die unglaubliche Reise durch das menschliche Gehirn schaffte es dabei mich zu überraschen, zu unterhalten und ein wenig zu gruseln.

Die Geschichte um Dylia wirkte leider etwas übertrieben, da man ihr Schlafproblem wirklich bis ins grenzenlose ausdehnte. 20 Tage ohne Schlaf? Das muss man immerhin erst einmal schaffen. Trotzdem nahm ich es hin, da ich mir immer sagte, das es halt Fantasy ist. Schlimmer wurde es dann bei der Reise durch den Kopf der Prinzessin, da Wörter wie Gehirn oder Gehirnwasser, mich einfach aus dieser Fantasiewelt warfen. Sie waren zu real und erweckten nicht gerade schöne Bilder.

War man dann allerdings einmal drin, sprühte das Buch wieder seine Fantasien und Ideen in alle Richtungen und man wollte wissen, was noch so alles in Dylia´s, als auch, vielleicht, in unseren Köpfen vorging.

Die Kapitelunterteilung war auch etwas besonders, da sie in lateinisch erfolgte und dabei stets farbig hervorgehoben wurde. Wenn wir schon beim Thema Farbe sind, muss ich natürlich die Illustrationen erwähnen, welche man über das Buch verteilt findet. Diese waren sehr dezent und in Pastelltönen gehalten und wirkten dadurch wirklich wie erträumt. Besonders schön war auch, das einige Wörter im Buch coloriert waren. Diese hatten dann meist eine größere Bedeutung, wie z.B. die Pfauenwörter der Prinzessin.

Nachdem ich mit dem Buch durch war, hatte ich das Gefühl wirklich etwas gelernt zu haben, da man ja eigentlich ein Sachbuch gelesen hatte. Es zeigte abstrakte Vorgänge, vereinfacht und wahnsinnig fantasievoll, so das wenn ich heute eine Idee habe, sofort an die Stelle im Buch husche und daran denke, wie eine Idee im meinem Kopf entsteht.

Fangen wir mit Prinzessin Dylia an, welche mir leider nur selten sympathisch war. Sie tat mir zwar wegen ihres Schlafproblems sehr leid, das sie aber deswegen den ganzen Hofstaat auf Trab hielt, fand ich dann schon recht egoistisch. Trotzdem empfand ich die Beschreibungen ihrer Sichtungen sehr unterhaltsam, da sie einfach Spaß machten und leicht vor zu stellen waren. Während der Reise durch ihren Kopf, zeigte sie sehr viel Mut und ließ sich einfach auf alles ein, weshalb ich genauso angstfrei durch das Buch ging.

Havarius Opal, der Nachtmahr, war da schon eine Persönlichkeit, die ich gerne einmal treffen würde, zumal im Buch verraten wird, wie man sie wieder los wird. Es war erstaunlich wie er sein Leben verbringt und was er schon alles erlebt hat. Dabei wirkte er anfangs sehr schaurig und angsteinflößend, verliert dies aber bald, da das was er erzählt, einfach zu spannend ist.

Dies war mein erstes Buch außerhalb der Lindwurmfeste und ich fand es vollkommen ok. Es war halt ein Reich in Zamonien mit einer Prinzessin. Dies allein haute mich nicht wirklich um. Allein Dylias Art und Weise sorgte dafür das sie als Prinzessin hervorstechen konnte, zumal sie Sachen tat, an die ich alleine wohl nie gekommen wäre. Oder erstellt ihr für den Tage eine Liste mit Fremdwörtern, die ihr dann auch in euren Sätzen unterbringen wollte? Ich zumindest nicht, obwohl es bestimmt eine interessante Erfahrung wäre.

So wirklich packen konnten mich die Figuren jedoch nicht. Teilweise trottete ich mit ihnen durch den Kopf und konnte mich für das was gezeigt wurde, nur mäßig begeistern. Auch wenn Dylia mal nicht die perfekte Prinzessin war, hatte sie mir doch zu viele Ecken und Kanten, die es einfach nicht möglich machten, einen Weg zu ihr zu finden.

Als großer Hardcover-Fan ließ dieses Buch mein Herz schneller schlagen. Denn nicht nur der Umschlag war liebevoll und sehr detailgetreu bedruckt sondern auch das Buch selbst. Dies war zwar nicht so farbenfroh, beeindruckte mich aber dadurch, das man die Schuppen auf dem Buch erfühlen konnte.

Der Schriftstil ist wieder sehr fantasievoll und die unterschiedliche Farbgebung der Namen passt und wirkt nicht orientierungslos.

Auch wenn mich die Geschichte nicht so packen konnte, wie ich es gerne gehabt hätte, wird sie mir in Erinnerung bleiben. Die teilweise schwierigen Charaktere machten es mir schwer, die Reise durch den Kopf zu genießen und mich ihr ganz hin zu geben.